Becko00 - Meine Vorstellung und warum ich hier bin

  • Ich habe das Gefühl immer alles falsch zu machen. Ich kenne die Bausteine und dort steht: "Der Erfahrungsaustausch in einer Selbsthilfegruppe trägt enorm zur Festigung der Abstinenz bei."

    Wenn ich aber meine Erfahrungen teile, dann heißt es ich sende falsche Signale. Ich bin irritiert. Ich rate jedem hier zu einem Arzt zu gehen, aber für mich ist das nicht relevant aufgrund meiner Lebenssituation - näheres dazu kann ich im Vertrauen per PM erläutern, falls es wichtig ist.

    LG

  • Ich habe das Gefühl immer alles falsch zu machen. Ich kenne die Bausteine und dort steht: "Der Erfahrungsaustausch in einer Selbsthilfegruppe trägt enorm zur Festigung der Abstinenz bei."

    Wenn ich aber meine Erfahrungen teile, dann heißt es ich sende falsche Signale. Ich bin irritiert. Ich rate jedem hier zu einem Arzt zu gehen, aber für mich ist das nicht relevant aufgrund meiner Lebenssituation - näheres dazu kann ich im Vertrauen per PM erläutern, falls es wichtig ist.

    LG

    Du bist ganz am Anfang Deiner Abstinenz. Da ist es tatsächlich ratsam, wenn Du auf Hinweise

    und Tipps von den Langzeitrockenen eingehst.

    Bis Du Deine Erfahrungen teilen kannst, d.h. länger trocken bist, bleibe bitte bei Dir.

    Du bist im Moment derjenige, der die Selbsthilfegruppe am meisten braucht. Nämlich

    für Deine eigene Selbsthilfe!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Wenn ich aber meine Erfahrungen teile, dann heißt es ich sende falsche Signale

    Um es mal in meinen Worten zu fassen, du hast noch keine Erfahrung was es heißt trocken zu werden / bleiben. ;)

    Aber für mich ist das nicht relevant aufgrund meiner Lebenssituation - näheres dazu kann ich im Vertrauen per PM erläutern

    zu dem noch kurz, dann darf es auch gut sein. Wir tauschen uns hier nicht über PN aus und es gibt keinen Grund, keine Lebenssituation, die es nicht zulässt, von einem Arzt eine Entgiftung überwachen zu lassen. Wenn, dann sich es vorgeschoben Gründe. Wenn, wir darauf pochen hat es eben den Grund da tagtäglich Menschen daran verrecken.

    Jetzt muss es nur noch trocken bleiben

    Ja, solltest du. Wie sieht dein weiteres Vorgehen aus?

    Hast die Grundbausteine, die Elly dir geschickt hat, schon mal durchgelesen? Da stehen hilfreiche Tipps drinnen, um dir das nüchtern bleiben zu erleichtern.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Becko,

    ich kann verstehen, dass es anfänglich wie ein "Durchhalten" ist. Gerade, wenn man Suchtdruck verspürt. Aber das ist keine gute Lösung, denn du solltest zufrieden und glücklich mit deiner Entscheidung sein. Daran solltest du arbeiten. Für den akuten Suchtdruck ist der "Notfallkoffer" sinnvoll. Noch besser ist aber, dass es gar nicht erst zu einer Situation kommt, in der du trinken möchtest. Dafür muss man sein Leben entsprechend umstellen und anders ausrichten. Hast du dir darüber schon konkrete Gedanken gemacht?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Liebe Seeblick , lieber Hartmut ,

    danke für Eure Antworten.

    Die Grundbausteine habe ich mir schon mehrfach durchgelesen. So einen richtigen Plan habe ich noch nicht erarbeitet. Das liegt einfach daran, dass ich am WE zu sehr mit dem Entgiften beschäftigt war.

    Was ich als nächstes tun muss ist mit Freunden zu reden. Mit den Saufkompanen. Danach mit der Familie, damit sie mir keinen Alkohol anbieten. Danach werde ich einen Blick auf meine Freizeitaktivitäten werfen. Freizeit habe ich nur am WE - das ist aber ein Vorteil.

    Ich werde den Spieß umdrehen und Dinge tun, die ich wegen des Alkoholkonsums nicht - oder eingeschränkt - tun konnte. Damit steigere ich meine Lebensqualität.

    Ich habe hier von jemanden einen schönen Spruch gelesen - von einem erfahrenen Mitglied. Dieser sagte, dass er am Anfang öfter daran gedacht hat mal "ein Bier" zu trinken, sich dann aber sagte, er will nicht nur eines sondern 10. Von einem habe man ja nichts. Also gar nicht erst mit "dem einen" anfangen. Mittlerweile will er auch kein Bier mehr - nicht mal eben eins.

    Da ich auch keine Kontrolle habe, wenn ich anfange und keine 10 Bier haben will - will ich logischerweise auch nicht das erste Bier.

    Das ist erstmal mein Leitgedanke.

    LG

  • Ich kenne den Spruch so - für einen Alkoholiker ist ein Glas zuviel und zehn sind zu wenig.

    Das klingt doch schon mal gut, was du da vorhast.

    WAs konntest du denn nicht oder nur eingeschränkt tun, was du jetzt wieder machen willst?

  • Ich kenne den Spruch so - für einen Alkoholiker ist ein Glas zuviel und zehn sind zu wenig.

    Das klingt doch schon mal gut, was du da vorhast.

    WAs konntest du denn nicht oder nur eingeschränkt tun, was du jetzt wieder machen willst?

    Hallo - das ist wirklich auch ein guter Spruch. Danke dafür.

    Hauptsächlich war ich immer morgens zu verstrahlt, um beispielsweise sehr früh mit dem Hund rauszugehen. Ich habe oft mittags getrunken, statt auf der Wiese Bällchen zu spielen - das tut mir im nachhinein alles so leid.

    Ich habe keinen Sport mehr gemacht, dabei mache ich gerne Krafttraining und fahre gerne auf meinem Peleton.

    Ich schaue auch gerne Filme oder Serien - nur kann ich jetzt den Inhalt und die Handlung im Kopf behalten. Statt dazu extrem viel Alkohol zu trinken, esse ich jetzt was leckeres dazu.

    Es gibt viele Dinge - man muss nur die Augen öffnen. Ich glaube daran, dass ich ohne Alkohol ein besseres Leben führen werde.

    VG

  • Da ich auch keine Kontrolle habe, wenn ich anfange und keine 10 Bier haben will - will ich logischerweise auch nicht das erste Bier.

    Hallo Becko,

    Mir würde ein Bier gar nichts bringen. Außer, dass mein neues Leben vorbei wäre. Es ist sehr gut, wenn Dir das schon klar geworden ist.

    Ich finde, das liest sich doch schon sehr gut, was Du vorhast. Wenn Du das umsetzt, wird es was. :thumbup:

    Ich glaube daran, dass ich ohne Alkohol ein besseres Leben führen werde.

    Daran glaube ich auch. Wenn es bei mir klappt, warum dann nicht bei Dir?

    Besorg Dir was gescheites zu Trinken. Was nicht wie Bier aussieht. ;)

    VG Alex

  • Die Grundbausteine habe ich mir schon mehrfach durchgelesen. So einen richtigen Plan habe ich noch nicht erarbeitet. Das liegt einfach daran, dass ich am WE zu sehr mit dem Entgiften beschäftigt war.

    Ich schreibe mal, wie ich es gemacht hatte. Als allererstes bin ich offen und ehrlich mit der Krankheit umgegangen. Danach musste ich mich selbst schützen, also machte ich die Bude alkoholfrei. Ich hielt mich von trinkendem Umfeld, sei es Kneipe, Biergarten oder Orte, außerhalb der Wohnung gesoffen hatte, fern.

    Diese freie Zeit nutzte ich dann für andere Tätigkeiten, die mir vor dem Saufen Spaß gemacht hatten. Teilweise Sport, teilweise lang Spaziergänge usw.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Als allererstes bin ich offen und ehrlich mit der Krankheit umgegangen. Danach musste ich mich selbst schützen, also machte ich die Bude alkoholfrei. Ich hielt mich von trinkendem Umfeld, sei es Kneipe, Biergarten oder Orte, außerhalb der Wohnung gesoffen hatte, fern.

    Diese freie Zeit nutzte ich dann für andere Tätigkeiten, die mir vor dem Saufen Spaß gemacht hatten. Teilweise Sport, teilweise lang Spaziergänge usw.

    Der erste Satz in Deinem Zitat. Das steht mir als nächstes bevor. In meinem Umfeld der besten Freunde (wir kennen uns schon seit der Schule) ist es nahezu Tradition zusammen das Glas zu heben - und ich bin nicht gerade für meine Abstinenz bekannt. Das wird ein schwieriger Fall. Ich traue mich noch nicht so ganz - aber es ist der zentrale Baustein - ja quasi das Grundgerüst - sonst funktioniert es nicht.

    Im Moment kommen mir in der Tat so Selbstzweifel, nach dem Motto....warum...wieso...das kann doch alles nicht wahr sein usw. Ich spüre eine Art Stimmungsschwankung in die negative Richtung....ja sowas wie Selbsthass, warum ich nicht schon früher mehr "Verstand" hatte....bezeichne ich mich doch selbst als "Kopfmensch".

    LG

  • Das wird ein schwieriger Fall. Ich traue mich noch nicht so ganz - aber es ist der zentrale Baustein - ja quasi das Grundgerüst - sonst funktioniert es nicht.

    Nun wird das erfahrungsgemäß nicht ganz so einfach werden. Es wird sich auch die Spreu vom Weizen trennen. Zumindest war das bei mir so.

    Da hatten die sogenannten Freunde erstmal nach meinem „Outing“ Ihr eigenes Trinkverhalten überprüft. Und da stört so ein „Aussteiger“. Andere wussten es (angeblich) schon lange oder vermuteten es, andere wollten mich wieder zurück ins Boot ziehen. Es ist sehr wichtig bei seinem Weg egoistisch zu werden und sich immer vor Augen halten, wo ich nicht mehr hin will. Geschweige denn überhaupt kann ;) .

    Ziehe es durch und du hast eine reelle Chance

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • ... Das steht mir als nächstes bevor. In meinem Umfeld der besten Freunde (wir kennen uns schon seit der Schule) ist es nahezu Tradition zusammen das Glas zu heben - und ich bin nicht gerade für meine Abstinenz bekannt. Das wird ein schwieriger Fall. Ich traue mich noch nicht so ganz - aber es ist der zentrale Baustein - ja quasi das Grundgerüst - sonst funktioniert es nicht.

    Hallo Becko00,

    diese Situation habe ich schon hinter mir, das Treffen der alten Schulkumpels in der fröhlichen Bierrunde. Zu gestehen, daß ich keinen Alkohol mehr trinke und warum ich das tue, war nicht schwer, ich erntete auch Verständnis, wenn auch nicht von allen. Doch die wollten ja fröhlich zusammen sitzen und Bier trinken – da hatte ich nichts zu suchen und fühlte mich auch nicht wohl, zwischen den Biergläsern auf dem Tisch. Ich war auch noch nicht so gefestigt.

    Mir blieb nichts anderes übrig, als die Runde zu verlassen, das war der schwierigste Teil der Übung.

  • Beim nächsten Mal wundert sich keiner mehr. Wenn du überhaupt noch mal hin gehst. Und erklären muss man sich ja zum Glück auch nur einmal.

    Von daher wird es einfacher.

    Das war nicht mein Problem, bzw. was mich betrübte. Ich habe genügend Selbstbewußtsein und stehe zu meinen Entscheidungen, erkläre es auch gern.

    Mich selbst auszuschließen, an bestimmten Geselligkeiten nicht mehr teilhaben zu können/ wollen, das tut weh und das braucht Zeit, damit ich mich daran gewöhne, da hilft eben nicht Mal `ne Runde durch den Wald zu laufen, das ist die eigentliche, schwierige Arbeit.

  • Das war nicht mein Problem, bzw. was mich betrübte. Ich habe genügend Selbstbewußtsein und stehe zu meinen Entscheidungen, erkläre es auch gern.

    Mich selbst auszuschließen, an bestimmten Geselligkeiten nicht mehr teilhaben zu können/ wollen, das tut weh und das braucht Zeit, damit ich mich daran gewöhne, da hilft eben nicht Mal `ne Runde durch den Wald zu laufen, das ist die eigentliche, schwierige Arbeit.

    Ja das glaube ich. Meine Einschätzung ist, dass ich erstmal Gelächter ernten werde oder witzige Sprüche - witzig in den Augen anderer. Schwer einzuschätzen. Es kann aber auch sein, dass die das zunächst für einen Scherz halten werden.

    Aber immerhin kann das Forum auch einen aufheitern....der Satz von Hartmut klingt so herrlich schwarzhumorisch, wo er erwähnt, dass seine Homies erstmal ihre eigenen Trinkgewohnheiten überprüft haben :roll::shock:

  • Witzig wird es nur für die sein, die sich selbst im Klaren sind, dass sie bereits ein

    Alkoholproblem haben, Becko.

    Wenn ein richtiger Freund so etwas von einem erfährt, nämlich dass man Alkoholkrank ist,

    dann wird er alles tun, um einen zu unterstützen.

    Vielleicht ist es auch einigen gar nicht bewusst, wie schwer diese Krankheit ist. Denn es gibt

    Menschen, die können mit Alkohol umgehen. Die trinken mal 1-2 Drinks und können dann

    aufhören.

    Wir Alkoholiker können das nicht. Und vielleicht kannst Du ihnen das so auch erklären. Ich würde

    außerdem mit jedem erstmal einzeln sprechen. In der Gruppe wird so etwas immer schnell abgetan

    und ins Lächerliche gezogen, vor allem wenn schon etwas Alkohol getrunken wurde.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Becko,

    das hört sich doch schon nach guten Plänen an. Bei deinem Freundeskreis kann es natürlich sein, dass er sich ausdünnen wird. Mit der Zeit wirst du auch feststellen, mit wem du dich weiterhin gern triffst und bei wem nur der Alkohol Grund für eine Freundschaft war.

    Deine Selbstzweifel und Stimmungsschwankungen kenne ich auch: Warum ist es so weit gekommen? Ich denke, es bringt nicht allzu viel darauf herumzudenken. Du hast dich entschlossen, dein Leben zu ändern und kannst nach vorne blicken. Das Vergangene kannst du nicht ändern.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ich denke auch, dass man da ein wenig Aufklärungsarbeit leisten muss. Ich hab halt auch immer gedacht, ein Alkoholiker wäre jemand, der morgens schon Schnaps trinkt und das täglich. Dass es da auch andere Formen gibt, wusste ich gar nicht.

    Und gerade dieses "1 Glas kannst du doch mittrinken" kommt mit Sicherheit daher, dass die allermeisten Leute eben nicht wissen, dass es für einen Alkholiker nicht nur 1 Glas gibt, und dass er dann eben nicht aufhören kann.

    Und du merkst dann bestimmt schnell, welche Freunde sich auch ohne Alkohol mit dir treffen wollen und welche nicht.

  • Ich denke auch, dass man da ein wenig Aufklärungsarbeit leisten muss. Ich hab halt auch immer gedacht, ein Alkoholiker wäre jemand, der morgens schon Schnaps trinkt und das täglich. Dass es da auch andere Formen gibt, wusste ich gar nicht.

    Und gerade dieses "1 Glas kannst du doch mittrinken" kommt mit Sicherheit daher, dass die allermeisten Leute eben nicht wissen, dass es für einen Alkholiker nicht nur 1 Glas gibt, und dass er dann eben nicht aufhören kann.

    Und du merkst dann bestimmt schnell, welche Freunde sich auch ohne Alkohol mit dir treffen wollen und welche nicht.

    Danke Euch ALLEN für Eure Worte! Über jede Antwort freue ich mich und denke über jeden Satz nach.

    Ich wusste auch nichts über die Alkoholkrankheit und ihre Ausprägungen. Aber beim letzten Trinken, als ich anfing den Kochwein zu leeren und nach weiteren Vorräten zu suchen, obwohl ich mir selbst gesagt habe STOP....da war mir endgültig klar, dass es zumindest nicht normal ist, was ich da veranstalte. Diese Angst am nächsten Tag, mir mir könnte etwas nicht stimmen, die werde ich wohl nie vergessen. Vor Allem deswegen, weil auch im Suff mich mein Hirn normalerweise nicht im Stich lässt. Ich ticke nie aus, werde nie aggressiv oder Ähnliches. Das sagen auch alle die mich kennen. Aber hier verlor ich meine Kontrolle - nicht zum ersten mal.

    Elly schreibt, dass es Leute gibt, die den Umgang mit Alkohol beherrschen. Ich denke ich war auch einer davon....früher mal. Falls man nach 1-2 Drinks aufhören kann - ist das ein Beweis dafür - dass man kein Alkoholiker ist....und umgekehrt...wenn man es nicht kann, dass man einer ist?

    VG

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