Wallnuss - Wie helfen? Wie wieder zusammen finden?

  • Hallo,

    Ich erhoffe mir Wege und Möglichkeiten um unsere Beziehung zu retten.

    Wir sind vor 3 Jahren zusammen gekommen. Offen erzählte er das er ein alkoholproblem hatte und deswegen auch den Führerschein lange abgeben musste. Nun sei er trocken. Dieser Wille und aus welchem Sumpf er es geschafft hatte zogen mich magisch an.

    Schnell wurden wir schwanger und zogen zusammen. Zu schnell?

    Plötzlich war der Alkohol wieder da. Oft haben wir gestritten. Er versicherte es ist ein normaler Umgang mit Alkohol wie jeder andere. Schnell merkte ich so ist es nicht. Szenen welche er mir von früher schilderte wurden real. Abends lange auf dem Balkon bleiben, Musik hören und trinken.

    In einem Streit, er unter Alkohol gestand er das es schon lange nicht mehr nur Bier ist sondern er sich Schnaps holt und den rein mischt.

    Seit 3 Monaten wohnen wir getrennt. Es lief super. Wir freuten uns wieder aufeinander und er nahm sich mehr Zeit für seinen Sohn (2 Jahre) als vorher. Schläft auch oft hier.

    Jedoch gibt es Tage wo er von vornherein klar stellt das er bei sich schläft, auch wenn er frei hat und den nächsten Tag nicht früh raus muss. Ja ok. Wir haben gesagt jeder brauch mal seinen Freiraum. Aber an solchen Abenden trinkt er.

    Wir haben auch drüber gesprochen das es ihm gerade wieder schwer fällt. Nun war ich letztens in seiner Wohnung und hab Ginflaschen gefunden. Ihn damit konfrontiert, das es nicht nur ein Bier hier und da ist (wie ich dachte) sondern wieder harter Schnaps. Ich war schockiert. Er ging auf nix ein außer das ich rum geschüttelt hätte.

    Ich hab ja nach meinen Regergen heute festgestellt das ich völlig falsch gehandelt habe. Aber was soll ich tun? Nichts sagen und weg schauen?

    Irgendwann wollen wir wieder zusammen ziehen. Aber ich weiß das es mit dem Alkohol nie wieder dazu kommen wird.

    Er will sich auch Hilfe suchen sagt er. Aber im Moment hat er keine Zeit. Irgendwann. Soll ich nun abwarten?

  • Hallo Wallnuss,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.

    Mit Deinem Problem bist Du leider nicht allein, möchtest Du Dich im offenen Bereich mit anderen Angehörigen austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Dann wirst Du freigeschaltet und Dein Thema in den entsprechenden Bereich verschoben.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly 8. Januar 2023 um 22:12

    Hat den Titel des Themas von „Wie helfen? Wie wieder zusammen finden?“ zu „Wallnuss - Wie helfen? Wie wieder zusammen finden?“ geändert.
  • Hallo Wallnuss,

    Du wurdest freigeschaltet und Dein Thema in den entsprechenden Bereich im

    offenen Forum verschoben.

    Hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Gerne, hier kannst Du Deine Gedanken niederschreiben und Dich mit den

    anderen Angehörigen austauschen!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • ... Er will sich auch Hilfe suchen sagt er. Aber im Moment hat er keine Zeit. Irgendwann. Soll ich nun abwarten?

    Eigentlich hast du dir die Frage selbst beantwortet: Irgendwann ...

    Ich weiss nicht, was Du tun sollst ... worauf willst du warten?

    Auf den Lottogewinn, die gute Fee ... irgendwann?

    Wenn du mit dem status quo leben kannst, tu' es, so lange es nicht unangenehm wird.

    Ich habe selbst lange getrunken, die Abstände, wo ich mich zusammenreißen konnte wurden immer kleiner. Mein Selbstbetrug und die Versprechen immer größer.

    Alkoholismus ist ein ernstzunehmendes Problem, das immer größer wird und nur aufhört, wenn man das Trinken stoppt, gänzlich.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen.

  • <3-lich Willkommen Wallnuss,

    ich denke mit deiner Selbsteischätzung liegst du schon richtig.

    Wenn er nichts ändern möchte, wird das zusammenziehen nichts werden. Jetzt solltest du dir die Frage stellen, kannst du dir ein Leben, in getrennten Wohnungen, so wie im Moment auf Dauer vorstellen.

    Ich wünsche dir hier ganz viel guten und wertvollen Austausch.

    Liebe Grüße Petra

  • Also soll ich ihn fallen lassen?

    Kann ihn ja nicht für ne Therapie anmelden. Das muss er doch selbst tun.

    Aber was kann ich als Angehörige tun? Kann ich nur zu schauen bis er am Boden ist?

    Immer wieder ansprechen ändert gefühlt nichts.

  • Schwere Frage, die dir hier keiner beantworten wird.

    Du bemerkst ja, dass das ewige ansprechen nichts bringt.

    Du solltest dir für dich Gedanken machen was du willst. Und wenn du dass dann weißt kannst du ihm ja klar und deutlich deinen Standpunkt erklären. Wichtig dabei ist, nur auch das aussprechen was du auch durchziehen kannst. Andernfalls wird er dich sonst nie mehr für voll nehmen.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Petra,

    Ja im Moment ist es ok.

    Aber ich denke irgendwann ist es keine Beziehung mehr sondern nur Freundschaft.

    Und so muss ich ja trotzdem zuschauen wie er trinkt. Auch wenn ich ihn so nicht mehr erleben muss. Aber das Wissen ist so schlimm.

    Manchmal frage ich mich ob der weg nun wieder mehr frei ist sich zu besaufen. Es gibt keinen Leidensdruck mehr. Zumindest nicht von mir. Es schaut keiner missbilligend und er kann sich am nächsten Tag die Auszeit nehmen für den Kater. Vorher ging das nicht. Aber wahrscheinlich ist es egal. Er hätte immer Wege für den Alkohol gefunden. Aber sieht er jetzt vielleicht noch weniger Grund dagegen zu kämpfen?

  • Mir hat ein trockener Alkoholiker gesagt: die einzige Hilfe, die ein Angehöriger geben darf ist, nicht zu helfen.

    Das ist mit Abstand die schwierigste Aufgabe- und doch die einzige Möglichkeit, nicht auch noch mitgerissen zu werden.

  • Er hätte immer Wege für den Alkohol gefunden

    Genau so ist es. Im Grunde gibt es immer Gründe. Ich glaube es ändert nichts an der Tatsache das er trinkt. Wann wieviel und was, früher oder später......verstehst du was ich meine?

    Solange er trinken will wird er trinken.

    Liebe Grüße Petra

  • Manchmal frage ich mich ob der Weg nun wieder mehr frei ist sich zu besaufen. Es gibt keinen Leidensdruck mehr.

    ... Er hätte immer Wege für den Alkohol gefunden. Aber sieht er jetzt vielleicht noch weniger Grund dagegen zu kämpfen?

    Der "Leidensdruck" hat absolut nichts mit dir zu tun.

    Anfangs trank ich oft, wenn ich unzufrieden war, mit mir und der Situation, in der ich mich befand.

    Es war so erleichternd, alles einfach so wegzutrinken, ... ein paar Schlucke Alkohol und die Welt war wieder in Ordnung!

    Das tat ich immer öfter, denn die Probleme nahmen zu, je mehr ich trank.

    Irgendwann trank ich ständig, um mich in diesem "Problemloszustand" der Betäubung zu halten. Die Sucht hatte mich im Griff.

    Aber was kann ich als Angehörige tun?

    ...

    Immer wieder ansprechen ändert gefühlt nichts.

    Leider kann man als Angehörige nichts tun, ausser immer wieder reden.

    Wobei es fraglich ist, ob man den Trinker überhaupt noch erreicht mit seinen Worten oder ob er bereits schon dauerbetrunken ist, gar nicht mehr empfänglich für irgendwelche Argumente, weil er so betäubt ist.

  • oha.

    Danke euch für die vielen ehrlichen Reaktionen.

    Krass. Nichts tun? Zu schauen?

    So tun als sei alles in Ordnung. Oha das fällt mir sehr schwer.

    Na dann muss ich ihn sein Leben leben lassen, Vater sein lassen so lange der Alkohol hier bei seinem Kind nichts zu suchen hat und warten bis er nach Hilfe fragt.

    Einmal muss ich noch fragen. War letztens ins seiner Wohnung und hab die schnapsflaschen gesehen. Da tu ich dann einfach so als gäbe es die leeren Flaschen nicht?

  • Hallo Wallnuss,

    Aber was kann ich als Angehörige tun?

    Das Einzige, was du tun kannst, ist für dich zu sorgen. Und für dein Kind. Du kannst nur dein eigenes Leben beeinflussen und es dir so angenehm wie nur möglich machen.


    Und so muss ich ja trotzdem zuschauen wie er trinkt.

    Wieso musst du zuschauen? Wer zwingt dich denn dazu?

    Na dann muss ich ihn sein Leben leben lassen

    Genau!

    Und du lebst deins. Anders geht das nicht. Und zu den leeren Flaschen, was willst du da sagen? Ihm das vorzuhalten bringt nichts und er weiß selbst auch, obwohl er es nicht zugeben wird wahrscheinlich, dass er zu viel trinkt. Einfach versuchen zu ignorieren, was du siehst, ist am besten. Denn so umgehst du auch Diskussionen, die daraus entstehen und die zu nichts führen und nur Energie fressen.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Krass. Nichts tun? Zu schauen?

    So tun als sei alles in Ordnung. Oha das fällt mir sehr schwer.

    ...

    Einmal muss ich noch fragen. War letztens ins seiner Wohnung und hab die schnapsflaschen gesehen. Da tu ich dann einfach so als gäbe es die leeren Flaschen nicht?

    Hallo Wallnuss,

    natürlich kannst du tun was du willst.

    Doch bringt das was??

    Wie oft hast du schon mit ihm geredet? Was hat es gebracht?

    Du kannst es 100 mal probieren, vielleicht klappt es ja beim 101ten Mal oder bei 1001?

    Wer weiss das schon.

    Man soll ja nie aufgeben ... doch wenn man sich selbst dabei fertig macht bzw. immer wieder an seine Grenzen stösst?

    Wenn er weiter trinken will, wird er es tun.

    Wenn du ihn nicht erreichen kannst ("überreden") und ihr gemeinsam an einem Strang zieht ... spielt es da eine Rolle, ob du etwas sagst oder nicht?

    Selbst wenn er nach Hilfe fragt, wie sollte/ könnte die aussehen???

    Er muss etwas ändern, er von sich aus.

  • Ich denke, nachfragen, ob er die Schnapsflaschen nicht mal entsorgen möchte, ist schon ok. Er darf schon merken, dass man Augen im Kopf hat.

    Weiter darauf eingehen, gibt dann nur unnötigen Streit. Aber ein bisschen unangenehm darf es für ihn schon sein.

    Sollte er fragen "warum", wäre die Antwort "sieht halt gar nicht gut aus."

  • Super

    Er ist ein toller Vater.

    Im Kontakt mit ihm gibt es keinen Alkohol.

    Aber klar bin ich da sehr wachsam weil ich doch immer etwas misstrauisch bin.

    Wenn ich über Nacht weg bin schläft er hier und trinkt dann auch nichts.

    wenn dann macht er, nach dem er ihn ins bett gebracht hat, los in seine wohnung. Also wenn ich da bin.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!