Leonie80 - Die Sonne scheint wieder...

  • Kontrolliertes Trinken klappt halt nicht.

    Hallo Leonie, schön das du bei uns bist. Du hast ja ganz klar erkannt, das du Alkoholiker bist. Es ist schwer, das anzuerkennen und dazu zu stehen. Aber wenn es KLICK gemacht hat, dann fühlt man sich bereits anders.

    Du hast ja schon Psycholgen besucht und deinen Hausarzt aufgesucht, das sind super Schritte, die du unternommen hast.

    Zu dem Zitat: Kontrolliertes Trinken schafft kaum bis garkeiner, ist mein persönliches Hass-Thema. Weil es immer Leute gibt, die denken, das klappt und nachher wieder an derselben Stelle sind wie vorher.

    Das hätte ich schon vor Jahren machen sollen ich dumme Nuss.

    Tu mir einen Gefallen, mach dich nicht immer selber so runter. Denke positiv, schau an, was du in so kurzer Zeit schon angeschoben hast. Das erfüllt einen doch mit ein bisschen Stolz, oder?

    Bei mir hat es auch gedauert, bis ich die ersten Schritte gemacht habe, aber mittlerweile sind das fast 10 Monate abstinente Zeit. Das ist noch nicht sooo lange, aber es läuft.

    LG

    Eddi

    :thumbup:

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Guten Morgen,

    Tag 2 ohne Alkohol. Ich bin noch etwas aufgewühlt von der gestrigen Sitzung und es kullern immer noch Tränen. Der Kater und die Depression von gestern haben sich weitestgehend verzogen.

    Habe angefangen, mein Umfeld zu informieren. Es kommt viel Verständnis und Respekt rüber. Ich kann offen darüber sprechen und schreiben. Es geht, fällt zwar schwer. Aber verdammt nochmal es geht. Ich kann das!

    Restalk, der noch da war, wurde aus dem Haus, in die Kanalisation verbannt!

    Ich konnte das ja alles so gut verstecken. Mich verstellen. Habe immer top funktioniert und niemand hat mir mein Alkoholproblem angesehen. Wie auch? Tagsüber war alles perfekt. In der Arbeit usw. Und jeden 2. oder 3. Abend alleine gesoffen und meist richtig abgeschossen.

    Sah ich am nächsten Tag mal schlecht aus, hatte ich eben nicht gut geschlafen, oder mir eine Erkältung eingefangen etc. Für Aussetzer, die doch jemand mitbekommen hat, gab s ne Erklärung oder Entschuldigung.

    Das hört jetzt auf. Ich will die Natur wieder genießen und richtig riechen können. Mich freuen, gesund zu sein, mich bewegen zu können und zu dürfen.

    Keine grauen, verlorenen Tage mehr, um den Kater loszuwerden.

    Der kleine Teufel namens Alkohol wird bestimmt bald wieder auf meiner Schulter sitzen und mir versuchen ins Ohr zu flüstern, dass ein kleines Schlückchen doch nicht schadet. Ich werde stark sein und ihn dahin schicken, wo er hingehört. Er darf keine Macht mehr über mich haben. Das ist mein Leben und ich habe es verdient, gesund, glücklich und frei zu sein von dem Zwang, trinken zu müssen.

    Ich versuche alles, um den aktuellen Optimismus zu behalten. Es ist erst Tag 2 und es werden sicherlich auch schwere Tage kommen. Ich will nicht mehr schwach werden und nachgeben.

  • Guten Morgen Leonie,

    Klasse, wie du das angehst. Es ist wichtig, keinen Alkohol mehr zu Hause zu haben. Falls doch mal eine kritische Situation kommt, hast du ihn nicht direkt zur Hand.

    Und auch das nähere Umfeld mit einzubeziehen ist eine sehr gute Sache. Dann ist die Gefahr viel geringer, dass dir bei treffen etwas angeboten wird und du ins strudeln kommst.

    Denk immer daran, dass du wieder genau dort enden würdest, wo du zuletzt aufgehört hast wenn du nur einen kleinen schluck trinkst. Es gibt kein kontrolliertes trinken für uns alkoholiker.

    Bleib auf diesem Weg. Du machst das toll.

  • Ich muss zugeben, ich habe etwas Schiss, wieder rückfällig zu werden. Ich muss mich daher radikal immer an den letzten Abschuss erinnern und an die vielen davor. Wie schlecht es mir ging. Das bin ich nicht und so will ich nie wieder sein.

    In den 3 Monaten, als ich nichts getrunken habe, war das super. Mir ging es richtig gut. Ich hatte keinen Saufdruck und nix.

    Dann zu einer passenden Gelegenheit ( Belohnung) ein halbes Glas Sekt getrunken.

    Geht doch. Kontrolliert. Von wegen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich mich wieder abschoss, wie vor zwei Tagen. Ich bin Alkoholikerin und da gibt es „kein“ kontrolliertes Trinken!!! Fertig! Das hab ich jetzt kapiert! Man kann es sich nicht schönreden! Ein Schlückchen geht schon usw. Schwachsinn! Es ist nichts Gutes daran und wenn man ehrlich ist, schmeckt das Zeug nicht mal ansatzweise gut.

    Ich will noch ein schönes Leben haben und mich nicht zu Tode saufen.

    Ich meistere jetzt jeden einzelnen Tag, so gut es geht. Ohne Alkohol! Ich weiß was ich zu tun habe. Der Therapeut ist jederzeit da und mein Arzt auch. Das tut gut zu wissen.

    Das Lesen und Schreiben hier tut auch wahnsinnig gut. Man ist nicht alleine. Man trifft auf Verständnis. Es wird einem Mut gemacht! Danke.

  • Hallo Leonie,

    es gibt viele Alkoholiker die sich jeden Morgen sagen: Heute trinke ich nicht!

    Das ist am Anfang der Abstinenz hilfreich denn es ist überschaubar. Und so reiht sich ein "Heute" an das nächste und das ist gut.

    Lieber Gruß Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen.

    Heute trinke ich nicht. Tag 3. Gerade einen halbstündigen Powerspaziergang gemacht.

    Den Wind gespürt, der mir um die Nase wehte. Die Natur wieder wahrgenommen.

    Es hat gut getan.

    Wenn sich abends die Trinkzeit nähert, setze ich mich nicht mehr an meinen Küchentisch.

    Ich mache mir etwas leckeres zu Essen, setze mich ins Wohnzimmer oder mein Bett und schaue einen schönen Film.

    Ich bin tatsächlich ganz schön früh müde und schlafe bald ein.

    Zeit, die alten Gewohnheiten zu ändern in etwas freudiges.

    Habt einen guten Tag. 🌞

  • Super Leonie,

    Es dauert ein wenig bis das Gehirn sich umprogrammiert, aber du machst das gut. Nicht da sitzen und grübeln, sondern aktiv werden und neue Gewohnheiten ins Leben integrieren.

    Viele Grüße von Twizzler, die heute keinen Alkohol trinkt.

  • Hallo Leonie,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe. Du kannst stolz sein, dass du die ersten Schritte unternommen hast. Ansonsten musst du dir ein wenig Zeit geben, bis sich alles eingespielt hat und du dein Leben verändert hast. Es heißt ja immer "nur nicht trinken reicht nicht". Man muss einges tun, um stabil abstinent zu bleiben. Kennst du den Notfallkoffer und die Grundbausteine? Dort steht einiges, wie man Suchtdruck verhindern kann oder abwendet.

    Das schlechte Gewissen wird sich nach und nach auch legen. Die Vergangenheit kannst du ja auch nicht mehr ändern, sondern nur in Zukunft anders handeln.

    Also immer Schritt für Schritt.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick,

    Ja, den Notfallkoffer habe ich mir durchgelesen. Viele hilfreiche Tipps stehen im Artikel. Das ist prima.

    Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen. Das stimmt absolut!

  • Hallo in die Runde,

    Tag 4 nüchtern. Heute trinke ich nicht.

    Ich vertrage den Kaffee wieder besser. Der Kopf wird klarer. Mein Körper erholt sich langsam und es fühlt sich alles besser an. Kein Würgen und Kotzen beim Zähneputzen mehr. Der Magen verkrampft sich nicht mehr.

    Ich kann wieder blödeln und lachen. Ich freue mich auf den Tag.

    Gestern Abend wollte mich beim Gehirn wieder austricksen. Wir setzen uns jetzt hin und trinken ein Gläschen aus Gewohnheit. Stopp! 1. habe ich keinen Alkohol im Haus, 2. möchte ich das nicht mehr, 3. wir setzen uns jetzt nicht auf den Saufstuhl.

    Ich saß dann mit meinem Kind im Bad am Boden, wir haben lange erzählt und viel gelacht. Eigentlich wollte mein Kind duschen. Ich kam dazu, da ich kurz auf Toilette wollte und wir sind dort hängen geblieben.

    Es ist so schön, wieder nüchtern Gespräche zu führen und zu lachen. Auch wenn es das Bad ist. Einfach die Situation und den Ort zur gewohnten Saufzeit verändern.

    Jeder Tag nüchtern ist ein guter/besserer Tag.

  • Ich würde am liebsten alles ändern und die Wohnung wechseln. Raus hier und weg von den dunklen Zeiten, schlechten Erinnerungen und Gefühlen. Ein kompletter Neuanfang woanders.

    Ist schwierig etwas Neues, bezahlbares zu finden.

    Bis dahin stelle ich um oder wechsele den Stuhl. Gute Idee 👍🏼

  • Du könntest auch ein paar Wände neu streichen (oder eine Wand in einer knalligen Farbe), andere Bilder aufhängen, ein paar Pflanzen aufstellen. Damit kannst du dir recht preisgünstig ein neues Ambiente schaffen, was sich auch zeitlich zügig umsetzen lässt.

    Oder gönne dir neue Stühle und einen neuen Tisch.

    Ist immer noch günstiger als ein Umzug ;-).

  • Mich überfällt seit gestern ab Mittag so eine heftige Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Dachte das war nur einmalig. Heute wieder. Die Vormittage sind ganz gut. Ab Mittag wirds schwierig. Ab dem späten Nachmittag wird es wieder besser (der Abend nähert sich, da war ja immer Saufzeit).

    Mir ist auch aufgefallen, dass ich teilweise leichte Sprachstörungen und Wortfindungsstörungen habe. Das hängt wohl mit der Entgiftung und dem Gehirn zusammen. Ich trinke viel Tee, Säfte, Wasser und nehme Vitamine.

    Sollte ich mich dann eher ausruhen oder mich zwingen aktiv zu werden?

    Danke euch. 😊

  • Hallo Leonie,

    Du bist mitten in der Entgiftung und Du bist in einem körperlichen sowie seelischen Ausnahmezustand!

    Du solltest Dir Ruhe gönnen. Melde Dich noch heute bei Deinem Hausarzt. Er hat Dir das ja angeboten!

    Sollte es Dir schlechter gehen, dann zögere nicht die 112 anzurufen, wenn Du Deinen Arzt nicht erreichst!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das mache ich auf alle Fälle.

    Ich bin es nicht gewöhnt, zur Ruhe zu kommen und mich auszuruhen. Aber mir bleibt nichts anderes übrig. Ich muss das lernen.

    Ich habe mich jahrelang durch die Wochen geprügelt. Mehr oder weniger.

    War immer hart zu mir, damit ich mich nicht mit mir selbst beschäftigen muss. Purer Selbsthass über Jahrzehnte. Den dann in Alkohol ertränkt. Aber mal richtig.

    Ich lerne gerade mich selbst kennen, dazu gehört auch, dass ich einen bewussten und liebevollen Umgang mit mir selbst pflege. Puh. Das ist ganz schön schwer aber es geht in kleinen Schritten voran.

  • Wenn dein Körper nach Ruhe schreit, dann gönne sie ihm. Und wenn es nur wenige Stunden sind. Dein Körper zeigt dir eigentlich immer, was er braucht. Nur mit dem Alkohol haben wir das super weggespült. Jetzt kannst du das nüchtern wahrnehmen und es besser machen.

    Bei mir war das übrigens genau umgekehrt. Ich musste mich immer bewegen in den ersten Wochen ( ich glaube sogar Monaten)

    Jetzt nach über fünf Monaten wird es ein wenig besser.

    Mach weiter. Es lohnt sich. Versprochen!

  • Bis dahin stelle ich um oder wechsele den Stuhl. Gute Idee 👍🏼

    Hallo Leonie,

    Bis vor kurzem hatte ich noch einen Stuhl, zwar schwarz, aber er war noch gut. Den hätte ich dir gerne geschenkt, damit du den "Saufstuhl" los wirst.

    Leider habe ich ihn entsorgt, weil er nicht in meine Wohnung passte.

    Das war meine spontane Idee zu deiner Abwehr von Saufdruck.

    LG

    Eddi

    p.s.: Vielleicht ersetzt du den Stuhl gegen einen schönen anderen.

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Hallo Eddi,

    Danke, das ist lieb von dir. Ich habe meinen Saufstuhl jetzt getauscht.

    Der war tatsächlich auch schwarz. Habe jetzt eine freundlichere Farbe gewählt. Habe Gott sei Dank mehrere Farben.

    Ich war heute bei Bekannten, die Alkohol getrunken haben. Das stört mich nicht im Geringsten wenn ich außer Haus bin. Da ekelt es mich teilweise sogar regelrecht an. Wahrscheinlich weil ich nie was getrunken habe, die letzten Jahre, wenn ich unterwegs war.

    Nur daheim im stillen Kämmerlein. Heute ist alles gut. Kein Saufdruck. Etwas Gutes gegessen. An der frischen Luft bewegt. Nachher noch ein schönes Bad und dann ins Bett.

    Es ist schön und tut gut, nüchtern zu sein.

    Euch allen einen guten Abend 😊

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