• da ich schon mehrfach allen Situationen begegnet bin, in denen ich früher getrunken hatte.

    Das habe ich in der Sauna auch mal gedacht. Da habe ich jahrelang zwischen jedem Aufguss ein Weizen gezogen.

    War mindestens 10 Mal trocken in der Sauna. Alles super. Und nach bald 1 1/2 Jahren. Liege nach nem Aufguss im Liegestuhl und bäm, geht es los.

    Ebenfalls aufgesprungen und was anderes gemacht. Hat gut geholfen. Also, wie bei den Pfadfindern, "allzeit bereit". ;) Auch wenn seit dem wieder Funkstille herrscht.

  • Der auch. Teilweise hätte ich keine Sitzplatzreservierung gebraucht. Weil ich mich eh dort aufgehalten habe.

    Bei der Sauna, musste ich meine Begleiter ändern. Die gehen nämlich heute noch nach jedem Saunagang einen heben. Als ich einmal mit ihnen dort war, konnte ich praktisch gar nicht mehr mit ihnen reden. In der Sauna redet man nicht, und danach haben sie gebechert und ich hab mich natürlich nicht dazu gesetzt.

    So ändert sich einiges mit der Trockenheit. Bin aus der WhatsApp Gruppe ausgetreten.
    Sie wollten sich melden, wenn sie etwas machen, bei dem Alkohol nicht im Mittelpunkt steht. Das war jetzt vor eineinhalb Jahren. Nix gehört 😂

  • Hallo zusammen,

    heute sind es genau 5 monate nüchtern.

    happy! wenn ich meiner sober-app glauben schenken darf, dann habe ich 1.683 € nicht vertrunken/gespart, habe mir 918 stunden kater erspart und 153.000 kalorien eingespart. da schau mal einer an....!

    im vergleich zum letzten monat hat sich einiges verändert. die suchtanfälle werden immer weniger. tägliche nüchtern-routinen werden zur gewohnheit: sport, yoga, trocken-übungen, wie nachdenken, situationen analysieren, hier schreiben, werden zur guten gewohnheit.

    ich habe keine berührungspunkte mit saufevents mehr und in meinem freundeskreis hat sich meine nüchternheit herumgesprochen und wird -ja, was?- bestaunt und bejaht. lustigerweise erklären mir jetzt so einige, dass sie ja auch immer wieder pausen machen würden und den konsum einschränken (wollen). irgendwie ist ein nüchterner mensch in gesellschaft anderer ein thema.

    nach einer langen phase der müdigkeit regen sich neue lebensgeister. und das macht mich manchmal ungeduldig. vieles von meinem alten leben ist abgestreift, manches im schwange und vieles noch nicht da. immerhin, ich bin in bewegung.

    mein suchtgedächtnis hat seine taktiken geändert. es ist nicht mehr brutal und fordernd. vielmehr säuselt es jetzt und versucht's mit verführung (so schönes frühlingswetter, geh ins cafe, trink einen sprizz, das ist doch so toll im warmen sonnenschein. so sachen halt...). aber ich habe mittlerweile auch meine methoden dagegen. klar ist, es lauert und wartet auf seine chance.

    bin ich nüchtern glücklicher? nein. aber mehr bei mir und in der welt und mit mitmenschen. das nennt man wohl leben.

    mir gefällts!

    fazit nach fünf monaten: nüchtern sein und bleiben lohnt sich! viel glück allen hier.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Hallo Paul,

    Das hört sich toll an und Glückwunsch zu 5 Monaten Abstinenz. Bei mir sind es erst, nein, schon 1 Monat und 16 Tage.
    Die Müdigkeit spüre ich auch aber sie fühlt sich gesund an. Der Körper hat viel zu reparieren und die Energie und die Zeit nimmt er sich, wenn man ihn lässt.

    In einem Monat ist es bei Dir ein halbes Jahr 👍 Alles Gute.

    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Meinen Glückwunsch zu 5 Monaten Abstinenz, Paul! 💐

    Ganz klar, werden daraus auch Jahre! Du bist hier bei uns in der Selbsthilfegruppe und die Unterstützung wirkt Wunder! ;):thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Herzlichen Glückwunsch. :thumbup:Wie schnell die Zeit vergeht und sich alles verändert.

    Zum säuselnden Suchthirn fällt mir ein Zitat von mir ein.

    Das Suchthirn säuselt mir ins Ohr: "Es ist so ein schöner Tag. Tu dir was Gutes und spring aus dem Fenster."

    ;)

  • Herzlichen Glückwunsch zu 5 nüchternen Monaten.
    Du hast schon so viel für dich geschafft. Das ist super toll. 👍

    bin ich nüchtern glücklicher? nein. aber mehr bei mir und in der welt und mit mitmenschen. das nennt man wohl leben.

    Ich finde ja, dass da ziemlich viel Glücklichsein drin steckt.
    Was kann glücklicher machen als zu leben? Besoffen haben wir doch nicht gelebt. Leben ist Glück.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Glücklich sein lese ich im forum öfters

    Und finde,das es immer anders definiert werden kann.das es jeder auch anders empfindet. Mir persönlich ist das Wort "Glücklichsein"zu hoch angesetzt.auch manchmal Einstellungssache oder Ansichtssache.

    Bei mir ist meine Zufriedenheit das wichtigste und erstrebenswert.und mit zunehmender Zufriedenheit blitzt auch manches mal ein Glücksgefühl durch.

    Das klappt natürlich nicht immer, aber immer öfter.

    Paul

    5 Monate sind toll,deine Einstellung m.E.gut

    Damit kannst du zufrieden sein,und auch ein bisschen glücklich :lol:;)

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Das Suchthirn säuselt mir ins Ohr: "Es ist so ein schöner Tag. Tu dir was Gutes und spring aus dem Fenster."

    haha, so plump ist dein suchtgedächtnis? meins würde das so sagen: "schau mal, wie schön das wetter heute ist. schau dir den himmel an, so blau. setz dich aufs fensterbrett, lass die beine baumeln, spürst du den wind? (dann würde es singen:) über den wolken, muss die freiheit wohl grenzenlos sein, alle sorgen, sagt man, bleiben darunter verborgen und dann...... (sagt es) musst du nur ein wenig nach vorne rutschen und wie ein vogel durch die luft fliegen. nun?"

    siehst du alex, wie fies mein suchtgedächtnis ist! und wenn ich dann nicht springen würde, sagt es: "dann sauf wenigsten einen schnaps, du feiger looser!"

    :);)=O

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Wie Jekyll und Hyde. Es passt sich halt an. Je schlauer man ist, je "schlauer" spricht es. ^^

    Hm, dann bin ich wohl nicht so schlau. :oops: Jedenfalls habe ich immer sehr plump geantwortet. Keine Diskussion. Backen halten.

    Jetzt hält es die Backen. Ich kann's abwarten.

  • alkohol war ja nicht grundsätzlich mit uni verbunden, ich habe es getan, um den druck auszuhalten. und die erwartung anderer zu erfüllen.

    wie ich mich habe fremdbestimmen lassen von erwartungen, einflüssen von aussen

    Diese Beiträge habe ich hier in Deinen Thread herübergeholt, Paul.

    Weil ich im Laufe der Zeit festgestellt habe, dass es nicht die Erwartungen der anderen, sondern meine eigenen waren.

    Meine Ansprüche und meine Einschätzung meiner selbst waren viel zu hoch gesteckt.

    Vielleicht solltest Du das aus dieser Sicht betrachten

    Und dagegen kannst Du bewusst etwas tun, und Dir den Druck nehmen, Dich immer wieder zu überfordern.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Heute bin ich seit genau 6 monaten nüchtern.

    das macht mich schon ein wenig stolz und auf alle fälle stolz und zufrieden. es ist ein gutes leben ohne alkohol! möge es so bleiben. im vergleich zu meiner trinkerzeit ist das zwar "nur" ein vierzigstel, aber ich glaube, das nüchterne jahre wie hundejahre zählen, also siebenfach!

    der suchtdruck hält sich in grenzen. klar, partys meide ich, um weinregale mache ich einen großen bogen und an sonnigen, warmen tagen so gegen 16.00 (meine übliche aperetiv-zeit) werde ich noch manchmal unruhig.

    aber ich habe meine instrumente, um dagegen vorzugehen: der blick auf meine kinder und meine frau, sport, meditieren, diese gruppe hier, diverse podcasts (wenn nicht gerade darin ständig gekichert wird und alles supi ist) und die einsicht, dass ein leben ohne besser ist als mit. die erinnerung an abstürze und die schrecklichen kater. hilfreich auch selbstgespräche und diskussionen mit mir selbst über mich und die welt ohne alkohol.

    körperlich ist alles gut, ich habe abgenommen, mache jeden tag sport, nur meine haut ist nicht besser geworden.

    seelisch ist immer noch viel in bewegung. seit ein, zwei wochen fallen mir sehr viele episoden, geschichten, vorgänge aus meiner saufzeit wieder ein. und das ist nicht schön. scheint, als ob es gerade eine phase der aufarbeitung ist. ich erinnere die grauenhaften abstürze und die unendlich dummen dinge, die ich anderen und mir angetan habe. das lässt mich manchmal zurück mit einer mischung aus abscheu, staunen und ratlosigkeit.

    und ich habe KEINE einzige erinnerung an einen wirklich schönen suffabend, den ich in mein emotionales erinnerungsalbum kleben möcht. was umso erstaunlicher ist, als ich und meine kumpanenschaft uns ja immer versichert haben, wie schön der abend war und das den schweren kopf wert war.

    ich habe so das gefühl, dass ich in den sechs monaten empathischer, klarer, bewusster und besser lebe. dass ich weniger panisch, weniger depressiv, weniger verletzend, nicht mehr schuldbeladen und ohne schlechtes gewissen und reue und weniger schroff anderen gegenüber bin. das ist sehr beglückend!

    aber ich fühl mich auch ein wenig wie robinson crusoe, der auf einer insel gelandet ist, die ihm noch fremd ist. in sozialkontakten bin ich nicht so gut. ich bin ein familienmensch und ein arbeitswesen, aber so richtige sozialkontakte habe ich nicht so viel. da weiß ich auch nicht so recht, wo ich hin will. ich suche was, weiß aber nicht was. andererseits versetzt mich das nicht in existentielle uruhe, es ist eher so ein permanentes störgeräusch. ein leiser seelischer tinitus. mein plan für die nächsten sechs monate ist, dies rasuzufinden, eas das leben noch so sinnerfüllendes zu bieten hat. irgendeine neue aufgabe, die welt retten zum beispiel (haha). ob da sechs monate reichen, wage ich zu bezweifeln.

    ich habe festgestellt, alkohol hat mein leben nicht schöner gemacht, nicht besser, er hat bei keinem einzigen problem geholfen und mir nicht einen einzigen guten und hilfreichen gedanken geschenkt. nicht einmal nach dem aufhören hat er mir geholfen, er ist einfach weg, dadurch ist mein leben nicht einfacher oder leichter. nicht mehr zu trinken heißt nicht automatisch, dass jetzt alles gut ist. das gute muss man sich selber tun. alkohol ist im wörtlichen sinne überflüssig. das zu erkennen ist sehr lehrreich und auch ein wenig desillusionierend, weil natürlcih wünscht man sich, dass ohne alkohol jetzt alles easy ist.

    insgesamt waren es aber die besten sechs monate seit vielen vielen, vielen jahren. ich bin wieder bei mir, die emotionalen pegelausschläge nach oben und unten sind wieder da und das ist mein leben. ich kann allen nur wünschen und raten, haltet durch! Es lohnt sich!!

    alles gute!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Herzlichen Glückwunsch zu einem halben nüchternen Jahr. 👍

    insgesamt waren es aber die besten sechs monate seit vielen vielen, vielen jahren. ich bin wieder bei mir, die emotionalen pegelausschläge nach oben und unten sind wieder da und das ist mein leben.

    Das liest sich so schön und zufrieden.
    Ich wünsche dir weiterhin so viel Zufriedenheit in deinem nüchternen Leben.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Paul,

    Glückwunsch zu 6 Monaten Abstinenz vom Alkohol👍

    dadurch ist mein leben nicht einfacher oder leichter. nicht mehr zu trinken heißt nicht automatisch, dass jetzt alles gut ist.

    Das sehe ich auch so. Das Leben geht weiter und die Probleme sind noch da, außer denen, die unmittelbar mit der Trinkerei zu tun hatten. Ich finde, dass es schon leichter, ist die Probleme anzugehen und zu lösen, nämlich mit klarem Kopf. Manchmal habe ich die Lösung vor lauter Problemen nicht gesehen. Kleinste Dinge wurden zum Problem oder gar Überforderung. Aufschieben, Wegtrinken war die vermeintliche Lösung und danach war es u.U. noch schlimmer, weil sich nun mal bestimmte Dinge nicht ewig aufschieben lassen. Dann kam auch noch der dadurch entstandene Zeitdruck dazu. Noch ein Problem mehr.
    Rückblickend betrachtet fällt mir nur ein, wie dämlich war das den. Aber es gab keinen anderen Weg, außer mit dem Alkohol aufzuhören. Alleine der Gedanke daran hat schon wieder zig Probleme mit sich gebracht.
    Heute haben wir den Schritt hinter uns. Viel Zeit, Energie ist plötzlich wieder vorhanden. Viele Aufgaben werden mit links erledigt. Ich empfinde es als unglaublich befreiend, die wiedergewonnene Freiheit.
    Das Hinterstübchen arbeitet, oder besser: verarbeitet. Ich sehe es als notwendig und hilfreich an, wenn es auch manchmal anstrengend und lästig ist. Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit🤓 DerSpruch kommt zwar aus einem anderen Kontext, passt aber hier auch, wie ich finde.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Meinen Glückwunsch zum ersten, abstinenten halben Jahr, Paul!

    Super! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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