Sardine1986 - Wann ist es schlimm genug? Gehen oder bleiben…

  • Hallo!

    Ich bin seit inzwischen fast 8 Jahren mit meinem Partner zusammen. Unser Anfang war eine Fernbeziehung, bei de wir uns aber fast jedes Wochenende gesehen haben. Er ist die ersten Jahre fast ausschließlich zu mir nach Berlin gependelt. Erst nach 2/3 Jahren haben wir auch mal Zeit bei ihm (lebt im Haus mit seiner Mutter) verbracht, wo wir inzwischen gemeinsam mit unserer Tochter leben (9 Monate) leben.

    Irgendwann - genau kann ich das nicht mehr rekonstruieren - fiel mir auf, dass er immer wenn er freitags bei mir ankam, bereits eine mal mehr ml weniger starke Alkoholfahne hatte. Darauf angesprochen- ich mochte schlicht diesen Bier-Atem einfach nicht, über ein Alkoholproblem hab ich zu der Zeit noch nicht nachgedacht - hat er immer nur betont, sinngemäß es ist doch Wochenende oder er habe noch irgendwelche Freunde getroffen, bevor er in den Zug gestiegen sei. So als ob das schließlich Gründe sind, die das trinken am Freitagnachmittag natürlich rechtfertigen. Ich hatte ihn mehrfach gebeten, doch bitte einfach ohne Fahne zu mir zu kommen. Das hat, so wie ich mich erinnere, eher selten bis nie geklappt.

    Irgendwann fiel mir auf, dass er, wenn wir unter der Woche telefonierten, auch mal lallte. Meist habe ich dann das Telefonat eher kurz gehalten und beendet. Dass es hier ein richtiges Problem geben könnte, habe ich erst realisiert, als wir zusammengezogen sind. Wenn wir davor am Wochenende feiern waren, haben wir beide ordentlich getrunken - da nehm ich mich nicht aus. Nur hatte ich am nächsten Tag einen Kater und konnte keinen Alk sehen, wohingegen er auch schon wieder was trinken konnte.

    Hinzukommt, dass er so lange ich ihn kenne keinen Job hat. Er lebt ganz ok von Mieteinnahmen & hat keine abgeschlossene Ausbildung. Er hat also Zeit und muss nicht für einen Job unter der Woche funktionieren. Im übrigen hatte er als Teenie diagnostiziertes ADHS. Er leugnet an manchen Tagen die Existenz von ADHS komplett, jedenfalls aber habe er kein ADHS. Seine Mutter hatte lange Zeit (inzwischen nach Schlaganfall trocken) ein klares Alkoholproblem - deren Vorrat hat er in kurzer Zeit vernichtet.

    Inzwischen gibt es von 7 Tagen mindestens an 5 Tagen Alkohol. Meist mit Freunden in live oder im Chat beim zocken am Rechner, mal „ein/zwei Bier“, mal Dosen mit Whisky Cola, mal einfach so jägermeister, mal (meinen) Wein - völlig wahllos. Ich finde immer wieder leergut, das er inzwischen auch mal versteckt. Ich bin ein richtiger Kontrollfreak geworden. Den Portwein (nur ein Beispiel von vielen) zum kochen hat er getrunken & die leere Flasche in Schrank gelassen. Darauf angesprochen, wird das als Schusseligkeit abgetan a La „Achso, ja, hab ich vergessen“

    Problem ist, dass er nicht einfach nur ein/w

    zwei Bier trinkt, sondern einmal angefangen quasi endlos trinken könnte. Er ist auf jeder Party der vollste, völlig euphorisch und trinkt zügig, was er so in die Finger bekommt. Manchmal trinkt er einfach ab morgens schon Bier. Dann isst er nix und lallt am Mittag bereits. Manchmal ist es, als ob er einfach tagelang trinken würde, wenn ich nicht da wär.

    Mit unserer Tochter (!) fährt er sonntags mit dem Kinderwagen zu einem nahe gelegenen See und trinkt nachmittags aperol Spritz, so dass er in meinen Augen offensichtlich angetrunken nach Hause kommt. Ich habe also auch Angst, dass bei solchen Tagen auch mal etwas schief geht.

    Unsere Diskussionen drehen sich abwechselnd darum, dass er einsieht, dass er ein Problem hat oder das er wieder meint, es sei doch nur „ein Bier“ (was meistens definitiv mehr waren!) und ein Bier ist doch schließlich ok und er trinke ja keine harten Sachen etc. …ich kann nicht mehr. Ich stille noch und denke drüber nach, auch danach keinen Alkohol mehr zu trinken. Ich habe gern mal ein Glas Rotwein getrunken, aber wenn ich immer im Hinterkopf habe, dass er dann auch wieder eine Gelegenheit mehr zum trinken hat, vergeht mir der Appetit.

    Ich weiß, es geht alles schlimmer…insbesondere, wenn ich mir hier eure Beträge durchlese. Er pöbelt nicht, er wird nur manchmal etwas motzig und ist meist defensiv. Nur einmal hatten wir nach einer Party seiner Freunde eine ricvtug schräge Situation, in der er mich zu Boden gerungen hat. Da konnte er nicht mehr reden und ich weiß bis heute nicht, was das sollte… Och will aber unserer Tochter dieses Thema ersparen, das in seiner Familie quasi Tradition hat (auch seine Oma hat getrunken). Ich will auch für ihn einen anderen Weg! Ich merke aber so langsam, dass ich nichts machen kann… meist bin ich nur der „Spielverderber“.

    Alle drei Tage heißt es, er trinkt nicht mehr. Dann kommt das „eine Bier“ und am nächsten Tag hör ich wieder die Flaschen klirren oder Dosen. Und es ist, als ob wir noch nie darüber gesprochen haben…


  • Hallo Sardine,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Als Angehöriger bekommt man meist erst relativ spät mit, dass jemand Alkoholiker ist. Es wird oft

    überspielt oder verheimlicht.

    Genauso ging es auch Dir.

    Dadurch, dass er keinen Job hat, ist er gänzlich frei und kann schalten und walten wie er das will.

    Warst Du vor der Schwangerschaft berufstätig?

    Es ist ein Irrglaube, dass es "nur" Bier ist. Auch mit Bier erreicht man hohe Alkoholpegel und schädlich

    ist der regelmäßige, hohe Konsum auf jeden Fall. Und er trinkt zudem auch andere Alkoholika, wie Du

    geschrieben hast.

    Ja, der Alkoholkonsum nimmt im Laufe der Zeit immer mehr zu. Damit ruiniert er sich die Gesundheit

    und wenn er alkoholisiert mit Eurer Tochter unterwegs ist, stellt das auch eine Gefahr für Euer Kind dar.

    Denn Alkoholiker sind unberechenbar.

    Du hast Dich ja bereits eingelesen bei uns im Forum, wenn Du Dich mit den anderen Angehörigen

    austauschen möchtest, folge dem Bewerbungslink, schreibe kurz etwas dazu.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Sardine!

    Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet und hier geht es weiter.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen

    bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich weiß, es geht alles schlimmer…insbesondere, wenn ich mir hier eure Beträge durchlese. Er pöbelt nicht, er wird nur manchmal etwas motzig und ist meist defensiv. Nur einmal hatten wir nach einer Party seiner Freunde eine ricvtug schräge Situation, in der er mich zu Boden gerungen hat. Da konnte er nicht mehr reden und ich weiß bis heute nicht, was das sollte…

    Das ist schlimm! Das ist nämlich körperliche Gewalt und ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, dass Du sein Verhalten verharmlost. Er wird immer mehr trinken. Das verändert die Persönlichkeit. Vielleicht ist es das nächste Mal nicht „nur“ ein zu Boden ringen. Für Dein Kind ist das so oder so kein sicheres Umfeld.

  • Hallo Sardine,

    habt ihr denn in den, scheinbar zahlreichen, Gesprächen auch mal über Konsequenzen gesprochen, wenn sein Trinkverhalten sich nicht verändert (nein ich rede nicht von Trennung). Wie reagiert er darauf, wenn Du ihm erzählst, wie es Dir dabei geht? Das du vielleicht sogar Angst hast, wenn er allein mit der gemeinsamen Tochter unterwegs ist?

    Ganz liebe Grüße,
    Elraine

  • Warst Du vor der Schwangerschaft berufstätig

    Ja, ich bin noch in Elternzeit. Ab Januar werde ich aber wieder arbeiten. Es ist schon schräg, wenn man selbst arbeiten geht und der Partner unter der Woche um 4 Uhr nachts mit Fahne ins Bett kommt.

    Das verändert die Persönlichkeit.

    Ich merke ja meist schon an einer irgendwie veränderten Art wie er redet, dass da schon wieder Alk im Spiel ist. Bevor er lallt, ist er meist schon komisch und fahrig und durcheinander.

    Dann leugnet er auch erstmal richtig dreist..:

  • habt ihr denn in den, scheinbar zahlreichen, Gesprächen auch mal über Konsequenzen gesprochen, wenn sein Trinkverhalten sich nicht verändert (nein ich rede nicht von Trennung). Wie reagiert er darauf, wenn Du ihm erzählst, wie es Dir dabei geht? Das du vielleicht sogar Angst hast, wenn er allein mit der gemeinsamen Tochter unterwegs ist

    Konsequenzen im Sinne von Trennung, weil ich den Menschen, den ich vor mir hab, wenn er getrunken hat, überhaupt nicht mag. Meinst du gesundheitlicher Art? Er hat neulich Blutwerte bestimmen lassen - alles bestens! Er hat allerdings in den letzten Jahren 20 kg zugenommen. Wenn er trinkt, isst er nicht; dafür aber exzessiv, wenn er nicht trinkt. Ich denke, die Wurzel allen Übels liegt in dem völlig ungebremsten ADHS mit dem er lebt…eine erhöhte Anfälligkeit für Abhängigkeiten von jeglichen Substanzen kann auch daher kommen.

    Wenn ich ihm meine Gefühlslage dazu mitteile, reagiert er je nachdem reuig und gesteht ein Problem ein (was ihn nicht vom weiter trinken abhält) oder weißt mich darauf hin, dass er doch aber jetz immerhin 7 Tage (die längste Trinkpause seit langem) nix getrunken hätte & ich Spielverderber ihm jetz nicht den Drink zu Anlass xyz gönne. Es bleibt natürlich bei dem einen - und holt sich beim nächstbesten Späti ein neues Bier. Oder es artet in Streit aus, bei drm er mir dann auch plötzlich mal etwas „ankreidet“, wie ich zu ihm bin.

    Wenn ich ihn bitte wenigstens dannnivvtvzu trinken, wenn er unsere Tochter hat, bestätigt er mir ganz selbstverständlich, dass er das natürlich sein lässt…um es dann doch zu tun. Es passiert doch auch nix! Er passt doch schließlich auf!

    Auf mein Misstrauen reagiert er oft gespielt verzweifelt, was er denn (noch) tun müsse, damit ich ihm glaube, dass es besser wird… || wenn’s nicht so traurig wär, könnte man es für ne Komödie halten!!!

  • Guten Abend Sardine,

    es ist eindeutig, so wie Du das schilderst, will er nicht mit dem Saufen aufhören

    Hast Du Dir schon einen Plan gemacht, wie es ab Januar weitergehen wird, wenn Du arbeitest?

    Oder willst Du schon vorher eine Trennung in die Wege leiten, in die Heimat zurück?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du schreibst, woanders ist es schlimmer, aber ich finde, schlimmer als bei Dir kann es ein Kleinkind fast nicht haben.

    Heute ist Sonntag und ich hoffe sehr, dass Du dein Kind nicht wieder alleine mit einem alkoholkranken Vater, von dem Du weißt, dass er dort Alkohol trinkt, zum See gehen lässt.

    Du schreibst, du hoffst, dass bei diesen Gelegenheiten nicht "mal was passiert". Aber dass Du das unterbindest kommt Dir nicht in den Sinn?

  • ich bin noch in Elternzeit. Ab Januar werde ich aber wieder arbeiten. Es ist schon schräg, wenn man selbst arbeiten geht und der Partner unter der Woche um 4 Uhr nachts mit Fahne ins Bett kommt.

    Alkoholismus geht ungestoppt nur in eine Richtung: abwärts.

    Das heißt, daß deine Tochter ab Januar nicht nur mal ab und zu, sondern regelmäßig einem besoffenen Vater ausgesetzt ist.

    Hast du schon Pläne geschmiedet, falls er nicht wie von Zauberhand aufhört? Und nichts weist in diese Richtung...

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Abend Sardine,

    es ist eindeutig, so wie Du das schilderst, will er nicht mit dem Saufen aufhören

    Hast Du Dir schon einen Plan gemacht, wie es ab Januar weitergehen wird, wenn Du arbeitest?

    Oder willst Du schon vorher eine Trennung in die Wege leiten, in die Heimat zurück?

  • Guten Abend Elly,

    er sagt, er kann das auch nicht mehr und fühlt sich fitter und besser, wenn er nicht getrunken hat. Und dann kommt wieder irgendwer vorbei (seine Freunde trinken selbstverständlich auch gern, nur weiß ich nicht, ob die auch allein weitermachen) mit Bier oder es wird schnell was geholt.

    Oder - so wie letzte Woche - wir reden darüber, dass es si nicht wirklich weiter geht und er selbst sagt: „warum bin ich so? Warum sage ich, ich trinke nix und trinke dann doch einfach so was…“ und ich komme etwas später wieder raus zum ihm und sehe ihn ein Bier leeren… 🤦‍♀️ er meinte auch, seine größte Angst vor dem nicht mehr Alkohol trinken sei, dass er seine Freunde verlieren würde. Auch schon starke Aussage.

    An Tagen, wie dem, an dem ich mich hier angemeldet hab, schaue ich nach Wohnungen und stelle meine Finanzen zusammen für mich und die Kleine. Und plane ein Trennungsgespräch. Dann weiß ich felsenfest, es geht nicht mehr. Er wird sich nicht auf die Schnelle ändern & ich habe keine Kraft für meine Tochter UND ihn bzw will sie nicht in dem Umfeld aufwachsen lassen.

    An Tagen wie heute: er ist nüchtern und nicht verkatert, der Typ, in den ich mich verliebt hab, frage ich mich, ov ich nicht doch übertreibe und hat er sich nicht doch schon irgendwie gebessert?! Er trinkt doch auch nicht jeden Abend…Blablabla

    Ich bin völlig überfordert mit der gesamten Situation.

    Ich denke derzeit über eine Deadline für mich nach - Ende des Jahres zB. Wenn bis dahin die Situation unverändert ist, muss ich darunter einen Schlussstrich ziehen. Und ich bin gerade dabei mir Unterstützung zu suchen - dass ich immer wieder denke, das wird schon besser hat ja auch einen Grund in meiner Psyche.

  • Du schreibst, woanders ist es schlimmer, aber ich finde, schlimmer als bei Dir kann es ein Kleinkind fast nicht haben.

    Heute ist Sonntag und ich hoffe sehr, dass Du dein Kind nicht wieder alleine mit einem alkoholkranken Vater, von dem Du weißt, dass er dort Alkohol trinkt, zum See gehen lässt.

    Du schreibst, du hoffst, dass bei diesen Gelegenheiten nicht "mal was passiert". Aber dass Du das unterbindest kommt Dir nicht in den Sinn?

  • Hallo Sare,

    ich bin ehrlich: deine Worte treffen mich hart und ich frage, mich ob ich sein Verhalten vor mir selber soo krass verharmlose.

    Bisher ist er mal angetrunken mit ihr draußen gewesen oder hat sie im Haus gehütet, wenn ich einfach auch mal zu Terminen musste oder selbst mal durchatmen musste. Aber er ist nicht immer blau. Und ja, ich hab ein massiv schlechtes Gewissen dabei ihr gegenüber. Aber ich habe bisher vor Ort keine andere Möglichkeit, meine Tochter mal kurz abzugeben.

    Und andererseits bin ich mir doch sehr sicher, dass es definitiv schlimmere Situationen für ein Kind gibt. Ich halte diese Situationen schon so knapp wie möglich.

  • Halllo Sardine.

    Und andererseits bin ich mir doch sehr sicher, dass es definitiv schlimmere Situationen für ein Kind gibt

    Diese Einstellung finde ich krass wenn ich ehrlich bin. Denn „schlimmer geht immer“.

    Er wird sich nicht auf die Schnelle ändern & ich habe keine Kraft für meine Tochter UND ihn bzw will sie nicht in dem Umfeld aufwachsen lassen.

    Es gibt Alkoholiker und zwar etliche, die sich nicht nur auf die Schnelle nicht ändern, sondern niemals. Und daher ist es vollkommen richtig, Deine Tochter zu schützen vor diesem Umfeld.

    Ich weiß, es geht alles schlimmer…insbesondere, wenn ich mir hier eure Beträge durchlese. Er pöbelt nicht, er wird nur manchmal etwas motzig und ist meist defensiv. Nur einmal hatten wir nach einer Party seiner Freunde eine ricvtug schräge Situation, in der er mich zu Boden gerungen hat. Da konnte er nicht mehr reden und ich weiß bis heute nicht, was das sollte…

    Wenn Du Dir das selbst mal durchliest. Merkst Du dann wie Du versuchst, Deine Situation zu verharmlosen? „Wird nur manchmal motzig, ist meist defensiv“ (also kommt es durchaus vor) und Du nennst es eine „schräge Situation“, dass er Dich auf den Boden gerungen hat…

    Am Anfang die Betonung, dass Du hier schlimmere Beiträge gelesen hast.

    Was verbessert diese Tatsache an Deiner Situation?

    Wie gesagt, schlimmer geht immer. Deine Situation ist aber definitiv schlimm genug!

    LG Cadda

  • Liebe Sardine,

    ich denke du bist auf einem guten Weg:

    schaue ich nach Wohnungen und stelle meine Finanzen zusammen für mich und die Kleine. Und plane ein Trennungsgespräch.

    Genau, sei vorbereitet! Den Absprung zu schaffen ist nicht einfach, aber wenn du vorbereitet bist, geht es leichter. Es wird Tag x kommen, da wird es dir plötzlich ganz klar sein und du bist raus. So meine Erfahrung und was ich auch bei anderen mitbekommen habe. Sobald der Trennungsgedanke so präsent ist, fehlt nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt (bei mir war es eine Tomatensoße mit Alkohol, die er den Kindern zu Essen geben wollte...).

    Jetzt kannst du viel relativ einfach regeln. Je älter die Kinder, desto komplexer/komplizierter. Also was rechtliche Fragen angeht. Daher empfehle ich dir unbedingt eine Rechtsberatung. Gibt es auch kostenlos von Frauenberatungsstellen etc. Wenn du ausziehst, brauchst du das Einverständnis von ihm (für das Kind, nicht für dich). Das Kontakrecht ist auch zu bedenken, welches bei Suchterkrankungen eingeschränkt werden kann.

    Alles Gute für dich!

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Sardine,

    Ich war in einer ähnlichen Situation wie du und hab lange auch immer nach Beweisen für mich gesucht, dass sein Verhalten nicht normal ist. Ich verstehe das gut. Wenn ich jetzt aber zurückblicke frage ich mich, wie ich das so lange aushalten konnte. In zwei Tagen ist der 1. Todestag meines Mannes. Ich sage das jetzt bewusst so krass, weil es tatsächlich so schlimm werden kann. Ich bin froh, dass meine Kinder die allerschlimmste Zeit bei meinem Mann nicht miterleben mussten und ich vorher schon mit ihnen ausgezogen bin. Es ist halt einfach eine unberechenbare Krankheit. So lange du in einer Situation bist, wo du alles analysiert und kontrollierst wirst du keine Ruhe finden. Selbst wenn ein Tag gut ist bleibt man auf der Hut und wartet nur auf die nächste Bestätigung. Ich weiß auch wie kraftraubend ein kompletter Umbruch des eigenen Lebens ist aber du musst nicht verharren und aushalten. Deine Tochter ist noch so klein das ist ein Vorteil für dich. Je älter sie wird und je mehr sie mitbekommt desto schlimmer wird es für euch beide.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!

    Simsala

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