Nordlichtfan - Vorstellung

  • Hallo zusammen. Ich hoffe hier im Forum Hilfe auf so viele Fragen zu bekommen. Ich trinke regelmäßig seit ca. 2 Jahren. War schon öfters total betrunken bei uns im Garten gelegen. Vor 2 Wochen wurde ich mit 3,2 Promille ins Krankenhaus eingeliefert da ich auf der Strasse gestürzt bin. Die Polizei musste 2x ins Krankenhaus kommen da ich randaliert habe. Bin dann Nachts auf der Intensivstation aufgewacht fixiert an Bauch und Händen. So was will ich nie wieder erleben. Nun ist der Punkt gekommen wo ich was ändern muss. Am 29.11. gehts los in den Entzug. Wahrscheinlich hat es so kommen müssen damit ich kapiere dass ich da ein ernstes Problem habe. Ich hoffe nun dass ich es endlich schaffe loszukommen. Werde noch eine Entwöhnungstherapie beantragen. Sonst schaffe ich es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von nordlichtfan (20. November 2023 um 16:09)

  • Hallo nordlichtfan!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist leider so, dass Alkoholkonsum enthemmt und auch aggressiv macht. Du bist dafür ein Beispiel und siehst ein, dass es so nicht weitergehen kann.

    Wie willst Du die Zeit bis zur Entgiftung überstehen?

    Ein kontrolliertes Trinken ist für einen Alkoholiker nicht möglich.

    Du schreibst, Du hast ein ernsthaftes Problem. Siehst Du Dich selbst als Alkoholiker?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen, ja ich sehe mich mittlerweile als Alkoholikerin. Meine Hausärztin und auch die Suchtberatung haben mir geraten bis zum Entgiftungstermin nicht komplett auf Alkohol zu verzichten sondern kleine Mengen am Tag zu trinken und aufzupassen dass es nicht eskaliert. Ich weiß das kontrolliertes trinken nicht geht, bisher klappt es aber eigentlich ganz gut. Ich kaufe mit am Tag 3 Bier und mehr ist dann nicht im Haus und wird auch nicht mehr getrunken. . Auch wenn ich an manchen Tagen nach den 3 Bier gerne losgehen würde um Nachschub zu kaufen. Im Moment klappt es mit Ablenkung und Beschäftigung Hoffe ich halte es so bis zur Entgiftung durch. Drückt mir die Daumen

  • Hallo nordlichtfan,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe. Auch wenn es komisch ist, ist es richtig, bis zum Entzug moderat weiter zu trinken.

    Nach der Entgiftung geht es dann weiter, sich ein stabiles, zufriedenes Leben ohne Alkohol aufzubauen. Ganz wichtig ist das alkohlfreie Zuhause. Also alles an Getränken entsorgen! Vielleicht auch die Gläser, aus denen du getrunken hast, die Flaschenöffner/Korkenzieher...

    Du kannst dir auch schon mal die Artikel zu den Grundbausteinen und dem Notfallkoffer ansehen und dir überlegen, was du in deinen Koffer packen möchtest.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Guten Morgen Nordlichtfan,

    dann bist Du derzeit im Grunde in einem Ausnahmezustand. Und der dauert noch bis nächste Woche Mittwoch.

    Wie geht es Dir damit? Ich meine damit körperlich und auch seelisch?

    Arbeitest Du derzeit?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Arbeiten tue ich aktuell nicht da ich frei habe. Sonst bin ich ganz normal berufstätig. Körperlich fühle ich mich bis auf so eine innere Unruhe eigentlich ganz gut. Seelisch freue ich mich einfach bald in ein neues Leben starten zu können, habe aber enorme Angst vor einen erneuten Absturz bis zum Termin der Entgiftung. Sind ja noch ein paar Tage bis dahin

  • In den offenen Bereich kommst Du erst, wenn Du entgiftet bist.

    So lange verbleibst Du im Vorstellungsbereich. Das ist nicht nur bei Dir, sondern bei allen anderen Alkoholikern.

    Der eigentliche Austausch geht erst im offenen Bereich los. In dieser Zeit kannst Du Dich bei uns im Forum überall einlesen.

    Fragen kannst Du hier stellen, bitte schreibe nur bei Dir im Thema! Und bitte den Austausch so kurz wie möglich halten!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nur noch 2 Tage bis zum Beginn des Entzuges. Habe die Zeit bisher zum Glück einigermaßen gut überstanden. Das mit den 3-4 Bier am Tag hat fast immer geklappt bis auf einmal, da musste ich nach 4 Bier nochmal in den Getränkemarkt um mir noch 1 Flasche Wein zu besorgen. Hoffe nun dass ich den Entzug gut rumbekomme und es möglichst schnell mit der Entwöhnungstherapie klappt. Wie lange braucht denn in der Regel die Rentenversicherung mit der Genehmigung? Was habt ihr da für Erfahrungen? Trotz meiner guten Vorsätze kann ich mir im Moment irgendwie noch nicht vorstellen wirklich mein gesamtes restliches Leben nie wieder Alkohol zu trinken. Aber wahrscheinlich gibt es da keine Alternative

  • Das ist toll, Nordlichtfan. Ich wünsche dir alles Gute für deinen Entzug.

    Wie lange die rentenkasse braucht, weiss ich leider auch nicht.

    Nie wieder Alkohol war für mich anfangs auch total erschreckend. Das war eine Zeitspanne, die ich gar nicht richtig erfassen konnte. Darum habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich heute keinen Alkohol trinke. Und inzwischen haben sich einige Heutes angesammelt. ;)

  • Aber wahrscheinlich gibt es da keine Alternative

    Nicht nur wahrscheinlich sondern ganz bestimmt sogar.

    Die Alkoholsucht bleibt für immer. Sie ruht nur tief im verborgenen und wartet auf Ihre neue Chance. Wenn Du wieder Alkohol zuführst startet alles neu. Du bist nach einer Therapie nicht " gesund " sondern lernst mit der Alkoholkrankheit zu leben.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Huhu, bin zurück. Wurde heute nach 15 Tagen Entgiftung aus dem Krankenhaus entlassen. Ich bin sehr froh diesen Schritt gemacht zu haben. Es hat mir wirklich sehr viel gebracht. Habe in der Zeit auch viel über mich selber gelernt, auch wenn die ersten Tage echt hart waren. So eine Suchtstation ist eine Erfahrung die ich nicht nochmal machen möchte obwohl man dort wirklich gut aufgehoben war. Nun weiß ich definitiv dass ich dahin nie wieder zurück möchte. Langzeittherapie ist beantragt, hoffe dass es nicht allzulange dauert bis ich diese Antreten kann. Je eher desto besser. Gehe bis dorthin zur Überbrückung in die Suchttherapie in eine Orientierungsgruppe. Was ich trotzdem habe ist die Angst in dieser Zeit rückfällig zu werden, obwohl ich den wirklichen Willen habe die Abstinenz durchzuziehen. Sonst fängt der ganze Scheiß wieder von Vorne an. Wie geht ihr mit dieser Angst um? Lg

  • Hallo Nordlichtfan,

    ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema direkt dorthin verschoben. Du kannst jetzt überall schreiben, jedoch bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.


    Schön, dass Du wieder zurück bist von der Entgiftung und viel über Dich gelernt hast.


    LG Cadda

  • Willkommen zurück, Nordlichtfan!

    Wunderbar, dass Du die Entgiftung durchgezogen und hinter Dich gebracht hast. Meinen Glückwunsch!

    Es ist gut, dass Du zur Überbrückung bis zur Suchttherapie in eine Orientierungsgruppe gehst. Wie oft findet diese statt, einmal wöchentlich?

    Und wann startet die Suchttherapie, ist das ambulant oder stationär?

    Ganz am Anfang solltest Du dafür sorgen, dass der Haushalt alkoholfrei ist. Ebenso solltest Du Veranstaltungen meiden, auf denen Alkohol konsumiert wird.

    Zu Beginn ist man seelisch noch nicht so ganz gefestigt und einiges ist wieder neu. Deswegen sei rücksichtsvoll mit Dir und nimm Dir Auszeiten, wenn Du spürst, Du bist überfordert.

    Und wenn Du Druck verspürst, ist es oft nur so, dass Du Durst oder auch Hunger hast. Also sorge dafür, dass Du immer genügend zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen bei Dir hast.

    Ich lasse Dir mal den Notfallkoffer hier zum Anklicken und Lesen:

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Genauso informativ sind die Grundbausteine, die Du ebenfalls anklicken kannst:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist wichtig, dass Du Dir klarmachst, dass nur Du allein Dir das Glas an den Mund setzen kannst. Und immer nur Tag für Tag denken.

    Es ist auch hilfreich sich regelmäßig hier im Forum zu beteiligen und bei Dir im Thread zu schreiben, wie es Dir geht. Du wirst gelesen!

    Wie fühlst Du Dich körperlich und auch seelisch?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi. Wie oft die Gruppe stattfindet weiss ich noch gar nicht genau. Habe nächste Woche meinen ersten nachstationären Termin bei der Suchtberatung, da erfahre ich dann alles weitere. Die Entwöhnungstherapie mache ich stationär. Wollte erst ambulant das ganze machen da hat mir aber die Suchtberatung und die Klinik abgeraten. Im Moment haben wir zu Hause schon länger große Probleme mit unserem Sohn (20Jahre, Straffällig, psychisch krank ......) <Ist eine komplizierte und sehr schwierige, belastende Situation. Da brauche ich erstmal Abstand von zu Hause. Hoffe es klappt schnell mit dem Termin in der Langzeit. Warte noch auf die Genehmigung der Rentenversicherung.

    Soweit fühle ich mich gerade echt gut, hab auch keinen Suchtdruck, Bin aber ja erst seit gestern daheim und hatte diesbezüglich noch keine herausfordernde Situation. Alk ist keiner mehr im Haus. Haben schon überlegt was wir Silvester machen. Sind immer jedes Jahr mit Freunden beim Griechen zum Essen und anschließend bei Ihnen zu Hause. Aber da wird natürlich Alkohol getrunken. Mein Mann wäre dabei und würde schon auf mich aufpassen dass ich auf keinen Fall was trinke. Aber ich denke ich beherzige deinen Tip mit dem meiden von Veranstaltungen mit Alkohol. Zumindest so lange bis ich von der Langzeit komme.

    Vielen Dank für deine aufmunternden Worte

  • Macht euch einen gemütlichen Abend zuhause und feiert den trockenen Jahreswechsel.

    Grieche ist zu allen Jahreszeiten doof, denn dort wird einem ungefragt nach dem Essen Ouzo hingestellt. Da kann der Partner noch so sehr "aufpassen" (was ja nicht sein Job ist, er ist ja nicht dein Kindermädchen), das Problem ist der Saufdruck danach.

    Wir raten im ersten Jahr sich erst mal zu stabilisieren und überall wegzubleiben, wo schon im Vorfeld klar ist, daß getrunken wird. Das geht nicht? Doch, das geht. :thumbup:

    Schön Fernseh gucken, Couch, Cracker essen, irgendwie sowas. Nimm dich wichtig. :)

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wahrscheinlich hast du recht. Habe schon öfters hier im Forum gelesen das man solche Veranstaltungen nach Möglichkeit 1 Jahr meiden sollte.

    Wie meintest du das mit dem Saufdruck? Kommt der dann danach bzw. zu Hause, auch wenn man beim Griechen keinen Alkohol getrunken hat. Oder meintest du der Saufdruck kommt bereits wenn der Ouzo auf den Tisch gestellt wird?

  • Das nächste Problem das kommt ist Weihnachten. Sind da immer am ersten Feiertag mit meiner Verwandschaft bei meiner Mutter zum Essen. Mein Onkel und mein Bruder trinken immer gerne 1 oder 2 Bier zum essen. Einerseits möchte ich so kurz nach der Entgiftung kein Risiko für Suchtdruck eingehen, würde aber natürlich gerne hingehen. Was meint Ihr? Soll ich am besten meine Mutter ansprechen dass ich nur komme wenn kein Alkohol getrunken wird. Andererseits kann ich ja auch nicht erwarten dass andere alkoholfrei am Tisch sitzen nur weil ich damit ein Problem habe. Oder kann man in diesen Fall einfach solidarität erwarten, wenn einem in der Familie der andere wichtig ist und man um die Problematik weiß? Bin etwas hin und hergerissen.

  • Hallo Nordlicht,

    erstmal Hut ab das du es bisher durchgezogen hast und vor allem die im Vorfeld schon Gedanken machst, dass es an Weihnachten zu Probleme kommen könnte.

    Ich würde es offen ansprechen, das du dich noch zu unsicher fühlst, wenn bei deinem Beisein getrunken wird. Solltest du nicht hingehen, was ich empfehle, da nicht nur das Trinken, sondern auch mit einem beklemmenden Gefühl dort aufschlagen würdest, dann solltest du eine Ersatzbeschäftigung für dich finden, damit auch zu Hause kein Verzicht aufkommt.

    Es ist jedes Jahr Weihnachten und es wird sich auch eine gewisse gefühlte Stabilität einstellen. Auf Verständnis anderer für deine Situation würde ich nicht hoffen. Nicht nur an Weihnachten, sondern auch bei andere Festivitäten.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Nordlichtfan,

    ich würde es auch offen ansprechen… Onkel und Bruder sind ja dir nachstehende Personen, so dass ich mir schon vorstellen könnte, dass sie für dich verzichten - du musst halt für dich innerlich klar sein, ob du das überhaupt willst, oder ob du es ihnen gar nicht zumuten willst… das wäre vermutlich mein Problem: mein Anspruch an mich ist oft, dass ich mich anpassen muss….

    Ich für mich habe entschieden, dass es bei mir keinen Alkohol an Heilig Abend geben wird. Ich feiere mit meinen Töchtern und einem sehr gut befreundeten älteren Ehepaar - zum Glück weiß ich, dass alle es ohne Probleme akzeptieren!

    Grüße

    Evelin

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