Mare - Ich traue mich mal

  • Ich habe mich nie oder selten mit mir beschäftigt.

    Ab meinem 12 Lebensjahr musste ich mich um meine Mutter kümmern die im Rollstuhl dass, auch um den Haushalt, mein Vater hat Schichtdienst gemacht, war Alkoholiker und hat mich du dummes Stück Scheisse genannt.

    Als ich 18 war bin ich zu meinem Ex Mann gezogen, wir haben uns eine Wohnung genommen.

    Ich bin arbeiten gegangen und 3 mal täglich zu meiner Mutter gefahren.

    Mein Schwiegervater starb und wir haben das Haus übernommen.

    Meine Schwiegermutter möchte mich nicht und war aggressiv und zum Schluss dement.

    Ich habe mich getrennt, stand ohne Geld da, weil ich nervlich am Ende war, meine Mutter verstarb.

    War lange krank geschrieben, bekam EM Rente und hatte eine Wohnung gefunden.

    Dann lernte ich meinen Mann kennen, er zog zu mir, kaufte sein Eltern Haus zurück und bin leider hier hin gezogen.

  • Ich verstehe das auch nicht so ganz. Also Du wirst die ganze Zeit bösartig behandelt und machst Dir Gedanken darüber, daß es bösartig ist, wenn Du Dir soviel Wert bist Dich nicht mehr so behandeln zu lassen. Bisschen verdrehte Welt, oder?

  • Weil es wahrscheinlich bösartig ist

    Damit meinst Du die wahrscheinliche Krebsdiagnose nehme ich an?

    Wenn dem so sein sollte, was hast Du dann vor?

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mare.

    Du wolltest gehen und kannst nun nicht mehr gehen, weil der Krebs Deines Mannes wohl bösartig ist?

    Ich verstehe, dass die Situation schwierig ist. Aber es stimmt keinesfalls, dass ein bösartiger Krebs jemanden dazu verurteilt, sich sein weiteres Leben schlecht behandeln lassen zu müssen oder gezwungen ist, deshalb an der Seite eines Alkoholikers zu bleiben.

    Es drängt sich mir der Gedanke auf, ob es da nicht sogar für den Co-Abhängigen, der aufgrund seiner eigenen Krankheit nicht in der Lage ist zu gehen, einfach ein „guter Grund“ ist, k der Situation stecken bleiben zu können.

    LG Cadda

  • Liebe Mare, Deine Geschichte ist erschütternd, aber sie muss nicht immer so weitergehen! Darum unsere vielleicht oft harsch anmutenden Beiträge, um Dich wachzurütteln.

    Du darfst Stop sagen, Dir helfen lassen und endlich mal nur für Dich sorgen! Dafür ist es aber wichtig, früh gelernte Glaubenssätze ( man muss doch ..., man kann doch nicht ...) zu hinterfragen und hinter sich zu lassen. Das geht in jedem Alter, wir können uns immer weiterentwickeln, wenn wir es wirklich wollen. Oder möchtest Du Opfer bleiben?

    Das ist gerade bestimmt viel für Dich, aber gib bitte nicht auf, es lohnt sich, wie viele EKA- und Co-Geschichten hier zeigen. Nutze Deine Restkräfte für Dich und nicht zum Rasenmähen ...🍀🍀🍀

  • Hallo mare,

    jeder von uns hat irgendwie sein Päckchen zu tragen. Mir scheint es wir gehören zu denen, die recht schwere, klobige Pakete mit sich herum schleppen. Keine Hände sind mehr frei. Trotzdem laden wir uns gerne weitere Pakete auf, obwohl die Person, der wir gerne beim Tragen helfen würden, uns zum Danke noch ein Bein stellen....und unsere gut gemeinte Hilfe und Anwesenheit nicht zu schätzen wissen.

    Deswegen ist aktuell die Zeit, in der Du dich um dein Paket kümmern darfst und solltest.

    Was hält davon ab? Die Angst vor der Zukunft und die Ungewissheit.....

    Für sich selbst sorgen ist manchmal schwer....aber ich zum Beispiel weiß. dass ich das kann, weil ich das auch schon notgedrungen früh machen musste. Vielleicht ist deshalb die Sehnsucht da, nach einer Person, die sich ebenso um mich sorgt, so wie ich mich bisher um andere gekümmert und gesorgt habe.

    Viel Selbstständigkeit ist erforderlich und kleine Schritte sind auch ein Anfang.....Sei es ein Spaziergang, Stricken, malen, singen....so denke ich zum Beispiel an ein Lied der Prinzen "Dürfen darf man alles.....müssen muss man nichts" (Höchstens auf Toilette gehen, das ist ein Muss). Ansonsten haben wir so viele Entscheidungen zu treffen und diese Aufgabe scheint überwältigend...

    in diesem Sinne eine gute Nacht

    aufzuneuenUfern

  • Dienstag Nachmittag wird ein MRT vom Kopf gemacht um zu sehen ob da Metastasen sind.

    Und...? Gibt`s was neues für Dich? Wie geht es Dir?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich finde eure Beiträge nicht Harsch.

    Ich bin froh das ich hier auf Verständnis treffe.

    Und froh"reden"zu können.

    Ich bin total durcheinander.

    Mein Mann hat ein Plattenepitelkarzinom in der Lunge, der größte Tumor ist T4, das größte.

    Lymphknoten N3 auch das höchste.

    An den Nebennieren ist auch etwas.

    Chronische Pankreatitis, Arteriosklerose usw .

    Im Kopf sind keine Metastasen.

    Vorige Tage ist er ausgerastet weil ich essen geholt habe und ihm nach der Hälfte Essen auffiel, das es lauwarm war, er hat das Döner Rollo durchs Wohnzimmer geschmissen, und wollte den Döner Mann töten mit dem Auto da hin fahren, ich habe ihn nicht raus gelassen, er hat rum gebrüllt wie noch nie, er hat gegen die Wand geschlagen, gegen Türen getreten, unser Mieter kam herunter und konnte ihn beruhigen.

    Ich habe unserer Hausärztin geschrieben, dann mit ihr gesprochen, sie fragte, Sie wissen was los ist? Ich sagte ja das es bösartig ist und er nicht mehr lange leben wird. Ja das ist richtig. Wie lange 1/2 Jahr? Nein eher weniger, 3 Monate, vielleicht auch früher.

    Am nächsten Morgen hatte ich einen Heulkrampf, er fragte was los ist, da ist alles aus mir heraus gebrochen.

    Dann kam ein Anruf von einem Krankenhaus was eine Stunde entfernt ist, Montag Termin, dann wird ihm alles gesagt.

    Er will mit mir darüber nicht reden.

    Ich habe wohl eine Patienten Verfügung und eine Vollmacht ausgedruckt, und ausgefüllt,das hat er unterschrieben, morgen werfe ich es beim Arzt in den Briefkasten damit er unterschreibt.

    Gestern war er am stänkern. Dann am heulen, er hat seinem Sohn über WhatsApp aufs Band gelallt,.

    Dann rief der Onkologe an und hat mir auch noch mal gesagt das er nur 2 Patienten hat, die nach 2 Jahren noch leben, ich habe ihm gesagt wie er drauf ist, er sagte ich werde ihm von den Patienten erzählen die nach 2 Jahren noch leben, nicht von denen die es nur 3 Monate geschafft haben.

    Und das die Strahlentherapie übernächste Woche los geht.

    Dann rief sein Sohn an und fragte was er ihm sagen wollte er hat das gelalle nicht verstehen können, ich sagte frag ihn selbst.

    Ich habe ihm auch gesagt was Sache ist, er wurde dann auch laut, was er alles mitmacht und er auch was hat usw. Ich sagte bei dir und deiner Schwester ist mal ein klärendes Gespräch fällig mit eurem Vater.

    Heute morgen habe ich beiden geschrieben das sie heute kommen sollen wegen dem Gespräch.

    Dann stand mein Mann auf, und sagt er wäre kaum hoch gekommen. Er wollte immer die Wasser Flasche auf die Fernbedienung stellen, könnte die Fernbedienung nicht bedienen, fand den Griff an der Terrassentür nicht, bekam kaum die Füße hoch, unser Mieter kam herunter, einen Krankenwagen wollte er nicht, der Zucker ging , knapp 180 , Blutdruck ging auch.

    Ich habe ihm Brot gemacht, und ihn zum trinken angehalten, nach 4 Stunden würde es besser, er hat fast den ganzen Tag geschlafen.

    Er hat sich um 15 Uhr ein Bier aufgemacht und hat es weg gekippt.

    Er schläft jetzt wieder.

    Ich hoffe ich kann morgen arbeiten gehen, das ist für mich Therapie.

    Danke für euer Verständnis

  • Hallo Mare,

    das ist erschütternd und ich kann nicht nachfühlen wie es Dir jetzt gehen mag. Da kommt jetzt einiges auf Dich zugerollt dem Du Dich bestmöglichst stellen musst / willst.

    Du solltest Dir natürlich Hilfe holen um diese Zeit zu überstehen. Was da evtl. angeboten wird solltest Du mit den Ärzten besprechen denke ich.

    Ich hielte es für sehr ungesund wenn Du das alles alleine versuchst zu stemmen.

    Schreib uns doch mal wie es DIR geht, damit wir Dich bestmöglich unterstützen können.

    Was beschäftigt Dich jetzt am meisten?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mare,

    ich bin auch sehr erschüttert, was da gerade bei dir passiert, und ich sehe es wie Whitewolf Du mußt da nicht alleine durch. Lass dir helfen, denn auch du mußt erst einmal mit der Diagnose klar kommen.

    ich hielte es für sehr ungesund wenn Du das alles alleine versuchst zu stemmen.

    Das kannst du auch nicht, es gibt Hilfen. Ich fände es wichtig, Kontakt mit Palliativpflegediensten aufzunehmen, vielleicht leitet da auch die Klinik schon etwas in die Wege. Frage nach SAPV = Spezialisierte ambulante Pallitivversorgung. Dies ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese Menschen kümmern sich auch um dich, als Angehörige.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Wir müssen Montag zu der Klinik, da gibt es ein Tumor Board.

    Danach die Woche soll die Strahlentherapie anfangen. Und in der Woche haben wir einen Termin beim Onkologen.

    Palliativmedizin würde ich gerne in Anspruch nehmen, die haben mir bei meinem Vater auch sehr geholfen.

    Da kann mir meine Hausärztin vielleicht helfen, sie ist Palliativmedizinerin.

    Ich hoffe er nimmt das auch an.

    Alleine schaffe ich das nicht, ich habe meine Mutter gepflegt danach meine bösartige Schwiegermutter, das schaffe ich mit der Arthrose und den Bandscheibenvorfällen nicht mehr.

    Es ist schade das ich keine wirkliche Familie habe.

    Reden kann ich mit einer Freundin, meinem Cousin, und meiner ehemaligen Chefin.

    Bei der Bewo kann ich auch reden, und Montag habe ich wieder einen Termin beim Sozialpsychiatrischen Dienst.

    Da wollten wir eigentlich mit meinem Anwalt telefonieren, ob ich irgendwie um die Reha herum komme, durch den ganzen Stress sehe ich mich nicht Reha-fähig. Meinem Psychiater habe ich auch geschrieben, aber ich habe von beiden keine Antwort bekommen.

    Ich weiß auch nicht ob ich der Rentenversicherung schreiben soll, das macht bestimmt keinen Sinn.

    Reha schieben bringt auch nichts, die nächsten Monate werden Knüppel hart. Und finanziell geht es immer weiter bergab.

    Danke das ich schreiben darf und ihr mir zur Seite steht

  • Mare
    20. Dezember 2023 um 21:04


    Hier ist dein Thema. Die Mods fügen die beiden bestimmt gleich zusammen. :)

  • Guten Abend Mare,

    hier geht es jetzt für Dich weiter.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Wir hatten so viele Termine, ich bin ko.

    Ich habe den Bericht vom PET CT gelesen, da steht etwas von Knochenmark Karzidose

    Morgen wird nochmal ein MRT vom Bauch gemacht.

    Danach müssen wir zum Onkologen die Überweisung für die Strahlentherapie abholen, dann eine halbe Stunde Fahrt, Gespräch, halbe Stunde zurück.

    2 Fahrten in eine große Stadt, ich habe es geschafft, ich war stolz auf mich.

    Die Tank Füllung durfte ich zahlen 70 Euro.

    Er hätte genug bezahlt.

    Heute waren wir bei der Krankenkasse wegen Krankengeld, ich habe gefragt wie es mit Pflegestufe aussieht, sie hat den Antrag ausgefüllt. Mal schauen wie lange es dauert bis wir etwas hören.

    Für die Zuzahlungsbefreiung habe ich alles kopiert.

    Die Dame vom sozialpsychiatrischen Dienst hat bei der Reha Stelle angerufen und gesagt das ich die Reha nicht antreten kann, weil mein Mann Lungenkrebs hat.

    Der Mann meinte ,ich weiß nicht was die Rentenversicherung daraus macht, evtl nochmal zum Gutachten.

    Morgen habe ich wieder einen Termin beim Sozialpsychiatrischen Dienst, da werde ich fragen wie es mit einem Schwerbehindertenausweis für meinen Mann aussieht, und ob er ein aG bekommen kann. Er kann nicht mehr weit laufen.


    Bei mir hat er keine Rücksicht genommen, wegen meiner Arthrose, er hat dann extra weiter weg geparkt.

    Er weiß noch nicht das er nicht mehr lange leben soll.

    Er meinte wohl wenn er die erste Chemo bekommt, das überlebt er nicht.

    Meine Betreuerin wundert sich das ich noch funktioniere.

    Meine Therapeutin sagt, mein Kopf kann gar nichts mehr aufnehmen, weil in den letzten Jahren so viel passiert ist.

  • Hallo Mare,

    2 Fahrten in eine große Stadt, ich habe es geschafft, ich war stolz auf mich.

    Bei mir hat er keine Rücksicht genommen, wegen meiner Arthrose, er hat dann extra weiter weg geparkt.

    Begleitest Du Ihn zu den Untersuchungen oder fährst Du Ihn? Was ist mit diesem Mann los, das es für Ihn scheinbar ein Lebensinhalt ist Dich zu demütigen und zu verletzen? Hast Du eine Erklärung dafür? Warum lässt Du das immer wieder mit Dir machen?


    Du bist nicht alleine und auch wir werden versuchen Dir so gut es geht den Rücken zu stärken. Bei diesen ganzen negativen Prognosen fühlst Du Dich natürlich verantwortlich. Du bist in einem brutalen Helfermodus gefangen.

    Leider schreibst Du uns zu 80% wie es Ihm gerade geht, es wäre schön wenn wir mehr über Dich lesen könnten.

    Du bist es wert, vergiss das nie. Du hast ein Recht darauf das es Dir gutgeht und dabei versuchen wir gerne Dich so gut es geht zu unterstützen.

    Nimm Dir wann immer möglich etwas Zeit für Dich. Du könntest hier auch mehr schreiben, alle 2 Wochen ist, bei dem was da gerade bei Dir passiert, etwas wenig finde ich.

    Es wird Dich hier niemand verurteilen, beschimpfen, in eine Ecke drängen oder versuchen Dich zu etwas zu zwingen . Deine Befindlichkeiten werden auch nicht als Lappalie betrachtet.

    Meine Betreuerin wundert sich das ich noch funktioniere.

    Du läufst schon so lange im roten Bereich, das es für Dich einen Normalzustand darstellt. Irgendwann klappst Du einfach zusammen befürchte ich.

    Ich stelle einfach mal ganz provokativ die wichtigste Frage an Dich hier im Forum: Wie geht es Dir?

    Der Krankheitsverlauf von Ihm ist für uns nur am Rande interessant. Es ist Dein Thread hier, hier geht es nur um Dich. Wobei uns natürlich klar ist das es nicht zu 100% zu trennen ist.

    Wie gehst Du mit diesen schlechten Nachrichten um? Bereitest Du Dich jetzt auf das schlimmste vor? Was beschäftigt Dich, bist Du traurig, hast Du Schmerzen, kannst Du irgendwann mal schlafen / Dich erholen ? Woher nimmst Du Deine Kraft? Was machen Deine Erkrankungen von denen Du ja schon geschrieben hast? Hast Du alles zurückgestellt für die " große Aufgabe ", einschließlich Reha-Absage?

    Planst Du etwas für die Zukunft?

    Meine Therapeutin sagt, mein Kopf kann gar nichts mehr aufnehmen, weil in den letzten Jahren so viel passiert ist.

    Was sagt Deine Therapeutin denn was Du jetzt machen sollst? Da Deine Therapeutin ausschließlich Dein Befinden im Fokus hat, schlägt sie vermutlich die Hände über dem Kopf zusammen?

    Das sind eine Menge Frage in diesem post zusammengekommen, welche sich allerdings mit DIR beschäftigen.

    Versuch doch einfach mal Dir die Zeit zu nehmen und darüber Punkt für Punkt etwas zu schreiben. Manchmal hilft das um das Chaos im Kopf etwas zu sortieren, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Guten Morgen Mare,

    so wie Dein Mann Dich demütigt, wäre ich eher stolz auf mich (an Deiner Stelle), wenn Du ihn nicht gefahren hättest.

    Ich denke, hier ist auch bereits das Problem: Der falsche Ansatz.

    Du hast den Irrglauben, dass es Dich stolz machen kann, dass Du "durchhältst". Deshalb betonst Du vermutlich auch, dass Deine Therapeutin sagt, dass sie sich wundert, dass Du noch funktionierst.

    Das scheint Dir Anerkennung zu geben in Deinen Augen. Es lässt Dich stolz sein.

    Wie gesagt ist das aber der falsche Ansatz und ein Irrglaube. Stolz sein könntest Du, wenn Du nicht den "einfachen Weg" (ich schreibe es bewusst, weil mir klar ist, dass es für Dich gerade nicht einfach ist) gehst und ihm alles recht machst, sondern Dich für DICH einsetzt. Diese Demütigungen nicht zu lässt.

    Es wäre schön, wenn Du Dich da trotz der Krankheit besser abgrenzen könntest. Dass es Dir emotional schwer fällt, verstehe ich natürlich. Aber Du kannst so nicht mit Dir umspringen lassen, das wird Dich doch auf Dauer total kaputt machen und es ist absolut gar nichts, worauf Du stolz sein solltest. Stolz sein, dass Du schlecht behandelt wirst, Dich ausnutzen lässt und das irgendwie durchhältst?

    Vielleicht könntest Du beginnen, indem Du hier von Dir schreibst. Wie WW schon fragte, mal berichten, wie es Dir unahängig von ihm geht.

    Überlegen, wie Du es schaffen könntest Dich abzugrenzen und nicht das Gegenteil zu erarbeiten.

    Ich hoffe, Du verstehst, was ich mit meinem Beitrag sagen will und dass ich es gut meine mit den Äußerungen dieser (für Dich sicherlich nicht angenehmen) Gedanken.

    LG Cadda

  • Es ist ungewohnt das mich jemand fragt wie es mir geht.

    Mein ganzes Leben lang musste ich mich kümmern.

    Mir geht es schlecht, ich Weine viel, habe durch die Arthrose Schmerzen und durch die Bandscheibenvorfälle Taubheitsgefühle in den Armen und Händen.

    Ich fühle mich bei den Ärzten nicht ernst genommen, und jetzt wird mir gesagt das ist der Stress.

    Die meisten Ärzte untersuchen gar nicht mehr, die schreiben Medikamente auf und das war es.

    Die Depressionen holen mich immer wieder ein, ich kämpfe dagegen, gehe auch ein paar Stunden arbeiten, an der Kasse im Supermarkt, ich wohne in einer kleinen Stadt, die Leute vermissen mich und freuen sich wenn ich an der Kasse bin. Das stärkt ein bisschen mein Selbstbewusstsein.

    Die Betreuung von der Bewo hat einen Termin mit dem Hospiz Dienst gemacht, die sind auch für Angehörige da.

    Ich versuche auch Kontakt zum Palliativdienst aufzunehmen, die unterstützen auch Angehörige.

    Ich habe Angst was ist wenn er stirbt, aus dem Haus zu müssen, das Erbe antreten oder nicht.

    Ich sitze gerade im Auto und warte das bei meinem Mann das MRT fertig ist, dann zum Onkologen, er soll Schmerzmittel verschreiben usw, dann wieder eine halbe Stunde fahren zum nächsten Krankenhaus wegen der Strahlentherapie.

    Das stresst mich sehr dann habe ich um 13 30 einen Termin beim Sozialpsychiatrischen Dienst. Und dann bin ich ganz ko.

    Einmal editiert, zuletzt von Mare (28. Mai 2024 um 08:25)

  • Hallo Mare,

    Es ist ungewohnt das mich jemand fragt wie es mir geht.

    Dann ändern wir das jetzt einfach mal. Ist eigentlich die normalste Sache der Welt.

    Mein ganzes Leben lang musste ich mich kümmern.

    Irgendetwas in Deinem Inneren treibt Dich dazu. Wie Cadda schon geschrieben hat:

    Du hast den Irrglauben, dass es Dich stolz machen kann, dass Du "durchhältst".

    Du definierst Deine Persönlichkeit über Deine Hilfe zu anderen Menschen. Dabei solltest Du eigentlich Dich an erste Stelle setzen. Erst wenn es Dir gutgeht, kannst Du die Kraft, welche evtl. noch über ist, für andere Menschen einsetzen.

    Bei Dir läuft es umgekehrt. Du pulverst Deine Kraft in andere Menschen bis zur Selbstaufgabe und hast dann keine Reserven mehr für Dein Wohlbefinden.

    Du funktionierst, und dabei solltest Du doch leben. Zum Leben gehört mehr als funktionieren.

    Stell Dir mal die Frage:

    Wenn Du jetzt plötzlich 1 Woche frei von Verpflichtungen wärest, um alles anstehende kümmern sich andere, Dein Mann ist versorgt und Du hast quasi Urlaub. Was würdest Du mit dieser Zeit anfangen? Würdest Du etwas für Dich tun, was für Dich schön ist und Dir guttut, oder würdest Du Dir die nächste Baustelle suchen damit Du wieder gebraucht wirst?

    Ich bin froh zu lesen das Ihr von verschiedenen Diensten Hilfe bekommt, Du über Deine Probleme sprechen kannst ( Therapeut, Betreuer )und evtl. hilft das ja in manchen Situationen viel weiter.

    Ich sehe da nur ein Problem ( siehe oben ) : Du musst die Hilfe auch annehmen und nicht alles selbst erledigen wollen. Rede mit den Leuten und nimm jede Hilfe an die von den Stellen möglich ist.

    Krankenfahrten, ärztliche Termine können mit dem Taxi erledigt werden. Du musst da nicht mit. Mach Dich da mal bei der Krankenkasse schlau, die Fahrten werden doch übernommen.

    Mir geht es schlecht, ich Weine viel, habe durch die Arthrose Schmerzen und durch die Bandscheibenvorfälle Taubheitsgefühle in den Armen und Händen.

    Ich fühle mich bei den Ärzten nicht ernst genommen, und jetzt wird mir gesagt das ist der Stress.

    Die meisten Ärzte untersuchen gar nicht mehr, die schreiben Medikamente auf und das war es.

    Die Depressionen holen mich immer wieder ein, ich kämpfe dagegen

    Das alles zusammen würde schon reichen um Dich komplett aus dem Rennen zu nehmen. Und das ist vermutlich noch nicht alles, Du willst ja nicht jammern.

    Viele Krankheitsbilder werden ja entscheidend von der Psyche mit beeinflusst, geht es Dir psychisch sehr schlecht dann hast Du auch mehr Schmerzen, bist trauriger und depressiver.

    Deswegen ja auch die Reha. Da wird alles nochmal neu bewertet und der Ist-Zustand behandelt. Du musst Dich um nichts außenstehendes mehr kümmern.

    Im Moment bist Du der Meinung das das alles ja nicht geht ohne Dich. Das hält Dich ( noch ) aufrecht. Aber irgendwann muss es ohne Dich gehen. Und das wird es dann auch. Auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst.

    Ich wünsche Dir einfach mal viel Kraft und ein wenig Sonne in der Seele.

    lG Ww

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!