Momo2006 - Irgendwie hilflos- Ich weiß gerade nicht weiter

  • Was war der ausschlaggebende Punk der Einsicht? Hat der abhängige Partner gemerk und vorallem mitgeführt, dass sein Partner leidet. Oder war es ihm egal?

    Bei mir war es ein Intentionstremor, also ein Zittern in der Feinmotorik (Gläser heben, Pinsel halten etc.)der mir das erste Mal körperliche Auswirkungen der Sucht gezeigt hat. Den Kater, die Stimmungsschwankungen und das matschige Gedächtnis hat man zu dem Zeitpunkt ja schon meistens als Alltag abgeschrieben. War davor schon täglich von mir selbst und der Hilflosigkeit angewiedert und wollte einfach nicht mehr. Aber eben für mich und nicht für meine Ex-Partnerin (Beziehung zu dem Zeitpunkt auch bereits am Alkohol zerbrochen).

    Zu dem Mitgefühl: ja natürlich habe ich gemerkt, dass ich ihr mit dem Konsum weh tue. Tat mir selbst emtional weh, habe mich schwach gefühlt, getrunken, dafür geschämt und das ganze dann wiederholt. Sucht ist immer stärker, ausnahmslos.

    Egal war es mir definitiv nicht aber ich kann dir auch sagen, dass DU gegen den Alk absolut machtlos bist. Das ist ein Kampf den du nicht für ihn gewinnen kannst, das geht nur aus eigenem Antrieb.

  • Wenn jemand eine Krankheit hat, versucht er ja in der Regel gesund zu werden und sich helfen zu lassen. Niemand schleift sich doch z.B. mit einem gebrochenen Bein durch den Tag und legt dabei das gute Geschirr und die Einrichtung in Scherben und nimmt Anlauf sich und die Umgebung weiter zu zerlegen … oder anders herum - wenn jemand eine Depression hat und sich nicht helfen lassen will, ist das tatsächlich auch sehr problematisch für eine Familie. Ich finde spätestens, wenn man keine realistische Hoffnung hat, dass der Angehörige wirklich was an seiner Suchtproblematik ändert, muss man selber dringend etwas ändern.

  • Liebe Momo,

    ist es gerade wirklich der wesentliche Punkt für Dich in Deinem Leben, die andere Seite aktuell zu verstehen oder intensiv, was Sucht ist?

    Denn es ist wieder genau das: Die andere Seite. Jetzt durch ein Hintertürchen zu ihm rüber: Die Anderen, die Sucht.

    Aktuell bist Du doch eigentlich in der Situation, dass Du gerade jemanden kükenfrisch aus der Schale mit diesen Problemen verlassen hast, macht es da nicht Sinn, Energie erst einmal nur auf Dich zu verwenden, um das stabil durchziehen zu können? Deine Rolle und Dich zu fokussieren?

    Die Rückfallquoten bei Gewalt sind hoch, sehr viele gehen zeitnah wieder zurück.

    Warum schaust Du Dir auf der bestimmt langen Liste der To Dos und Aufarbeitung nicht erst an, was Dich vielleicht ausmacht, Du mitgebracht hast an Erfahrungen, Erziehung, Traumata, Glaubenssätzen? Denn da ist ja der Schlüssel oder liegen oft Gründe, warum Menschen derart in Co-Abhängigkeiten und Gewalt-Beziehungen geraten können- und bleiben.

    Ich habe eine schwer co-Abhängige Mama. Da war so viel Lebensenergie, Kreativität, Fleiß - um das System Familie und Sucht am Leben zu erhalten und zu stemmen. Mein Vater hat wahrgenommen, wie es ihr ging - zu Deiner Frage. 20 Jahre später kam sie auf die Idee, dass das nicht gut so läuft, da war der Leidensdruck extrem. Der Zeitpunkt für eine Veränderung war da ausgezeichnet, sie konnte nicht. Sie hat es auch nicht geschafft, sich mit sich auseinanderzusetzen. Sie "lebt für". Das hat mich geprägt und ich hätte beinahe auch "für" gelebt, habe es eine Zeit auch. Durch ein ziemlich anderes Leben konnte ich andere Partnerschaften leben, neue Glaubenssätze für mich definieren. "In guten wie in schlechten" ist so ein fataler Satz. Religion, Moral, eherne Grundsätze halten so viele zu lange in abhängigen Beziehungen.

    Du ziehst einen Unterschied zu Krebs oder Depressionen. Auch da sollte und darf man unbedingt aber als Partner gehen, wenn es das eigene Leben derart negativ beeinflusst - es ist nur noch viel schwerer, weil man da "extrem schlecht dasteht". Was heißt denn Partnerschaft, warum will man mit jemandem zusammen sein Leben oder eine lange Zeit verbringen? Es ist in meinen Augen ein Mit- und Füreinander - aber als Individuen! Gesund ist es, wenn man den anderen Menschen nicht braucht, um ein Bedürfnis zu füllen, sondern er eine Ergänzung im Leben ist, keine verschmolzene Masse. Ich empfand Co-Abhängige aus meinem ehemaligen Umfeld immer als sehr empathische Menschen, liebend, sich zurücknehmend, selten fordernd, aber im Fokus immer mehr extern, bei anderen und ihren Bedürfnissen, als je bei sich selbst. "Nicht gesehen werden" in der Kindheit, funktionieren müssen, war in der Generation vor mir ein Thema. Bei mir dann auch. Ich habe aufgearbeitet, welche eigenen Charakterzüge, Themen, Erziehung mich haben keine gesunden Grenzen ziehen lassen im Leben. Irgendwann in dem Prozess wollte ich ihn und andere auch gar nicht mehr verstehen; es gibt Dinge, die sind, wie sie sind. Macht es für Dich wesentlich einen Unterschied, ob jemand weiß und wahrnimmt, dass Du leidest? An der Gewalt oder den Strukturen ändert das für Dich im Kern nichts. Aber um Muster zu durchbrechen, Grenzen früher ziehen zu können, brauchst Du ja eigentlich erst die -harte- : ) Auseinandersetzung mit Dir. Wären so meine Gedanken dazu.

    Alles liebe

  • Was war der ausschlaggebende Punk der Einsicht?

    Bei mir war es, dass ich körperlich und seelisch am Ende war. Ich habe dann akzeptiert, dass der Alkohol immer stärker als ich selbst sein wird.

    Das alles muss aus dem Alkoholiker von selbst kommen.

    Das verletzt mich so sehr. Weiß gar nicht warum. Er verletzt mich körperlich und seelisch und jetzt noch dieses Verhalten nach außen. So eiskalt.

    Momo, sei froh, dass die Beziehung beendet ist. Egal, wer jetzt den Punkt gesetzt hat!

    Ein Alkoholiker ist in der Sucht gefangen und redet sich meist alles so, wie es ihm passend erscheint.

    Und Du hast geschrieben, dass er unter Alkoholeinfluss völlig neben sich stand, und nicht mehr wusste, was er tat. Er ist auf Dich körperlich losgegangen!

    Der Alkoholkonsum nimmt im Laufe der Zeit immer mehr zu und der Alkoholiker wird immer mehr eskalieren. Das habe ich selbst an mir erlebt!

    Halte Abstand, akzeptiere die Trennung und siehe das Positive, Du kannst durchatmen und neu anfangen, ohne Angst vor weiteren Ausbrüchen zu haben!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Alle,

    Danke für Eure Antworten. Ich weiß, dass ich mich mit mir und meinen Mustern auseinander setzen muss. Das versuche ich auch Schritt für Schritt. Ein zurück zu ihm gibt es für mich nicht mehr, so sehr es mich schmerzt. Ich habe bewusst mit vielen meiner engen Freunde darüber gesprochen, nicht abwertend ihm gegenüber, sodass ich hier genug Rückhalt und auch mahnende Worte erhalte. Das habe ich aus Selbstschutz getan. Dennoch wenn ich ehrlich bin,hat man doch irgendwie die Hoffnung, dass das jetzt der ausschlaggebende Moment für den Anderen war. Ich wünsche es ihm als Menschen sehr, dass er für sich die Verantwortung nimmt und sich Hilfe sucht. Das sind so die Gedankenkreise.

    Zu mir... Mein Vater war ein funktionierender Alkoholiker. Ich muss so 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein, als er damit richtig Anfing. Ich hatte eine sehr enge Bindung zu ihm, zu meiner Mutter eher ein schlechtes Verhältnis. Mein Vater ist mit 66 Jahren an COPD gestorben. Während seiner Krankheit hat er immer mehr getrunken, damit er schlafen kann.

    Ich habe das so hingenommen. Habe ihm sogar zu 66. Geburtstag einen sehr teuren Whisky geschenkt. Die Rollen waren da schon seit Jahren wie getauscht. Ich die "Erwachsene" und er derjenige der versorgt werden muss. Er war nie blöd zu mir oder aggressiv. Wie gesagt die Bindung war sehr eng.

    Aber meine beste Freundin hat mich darauf hingewiesen, daß mir das Suchtverhalten meines Ex Partners irgendwie ein falsches Gefühl der Geborgenheit vermittel hat.

    Ich hoffe ich nerve Euch nicht. Aber ich bin noch ganz am Anfang meiner Reise und noch ziemlich verwirrt und verletzt.

    Liebe Grüße Momo

  • Hallo Momo,
    ich kann mich auch bei einigem was du beschreibst wiederfinden. Mein Vater ebenfalls funktionierender Alkoholiker. Ich hatte auch ein sehr enges Verhältnis zu ihm, wollte ihn oft beschützen. Als Kind hat die Abgrenzung nicht funktioniert, ich wollte eine gute Tochter sein, hab gesehen, das beide Eltern leiden, und hab mich sehr lange verantwortlich gefühlt für ihr Wohlbefinden. Religiöse Vorstellungen und Ideale haben beide sich sehr ineinander verkeilen lassen, ins Handeln kam keiner.
    Ich musste massiv in den Rückzug gehen, um mich davon zu lösen. Räumliche Distanz, keine Kirche mehr, viele Jahre wenig Kontakt. Das waren die Sachen, die ich instinktiv angegangen bin. Es war ein Sich-Losreißen. Die feineren Umstellungen, an denen bin ich heute noch dran. Das schwerfällige Loslassen von Dingen, Personen, ist bis heute ein Thema, und wird mich vielleicht immer begleiten.
    Aber ich kann jederzeit gehen, Telefongespräche abbrechen, nicht drangehen, nicht alle Nachrichten bentworten, nicht auf alle Diskussionen eingehen,
    für mich Stopschilder definieren. Aushalten, daß mein Verhalten, zu meinem Schutz, andere vor den Kopf stoßen kann. Das war anfangs so schwer. Inzwischen geht es immer besser.

    Alles liebe wünsch ich dir

  • Wenn mein Partner Depressione hat oder Krebs verlasse ich ihn ja auch nicht.

    Wenn mein Partner mich schlägt, verlasse ich ihn.

    Egal, ob er Depressionen hat, säuft oder Krebs hat.

    Vergiss bitte nicht, was er Dir angetan hat, denn nochmal:

    Gewalt, in Deinem Fall gegen den Kopf schlagen hat nichts damit zu tun, ob jemand Alkoholiker ist, sondern damit, dass er gewalttätig ist!

    Koppele das bitte von der Sucht ab.

  • Hey Ihr,

    Heute bin ich endlich in meiner Wut angekommen. Habe ihn 7 Minuten gesehen und meine Sachen geholt. Er wollte mir einen auf wir trennen uns in Freundschaft erklären

    F...off.

    Er würde gerade halblang machen und nichts trinken (hahaha) und nach dem Vorfall könnte er nie wieder zurück!????

    What the f.....! Ich habe nur gemeint, daß er den Knall nicht gehört hat. Also sorry... Selbst flüchtige Bekannte behandeln mich nicht so. Er meinte dann noch mein Fahrrad und Hänger für den Hund würde er vorbeibringen mit einem Freund. Habe es ihm geschenkt. Soll er mit der Flasche im Hals ersticken.

    Entschuldigt bitte, ich bin einfach sauer.

    Er will sein Gewissen rein waschen, um weiterhin der Nice Guy nach außen zu sein und um sich nicht mit seiner fucking Sucht auseinander zu setzen.

    Sorry, bin ich die falsche Adresse.

    Der Witz ist, dass er überall noch ein Bild von uns als Statusbild hat.

    FuckU von Placebo ist heute Abend mein Song.

    Entschuldigt bitte meine Wortwahl heute hier. Ich bin auf menschlicher Ebene zutiefst enttäuscht.

    Tja für den Alkohol macht man halt Alles. Die Liebe des Lebens.

    Einfach nur traurig...

    Eure Momo

  • Und JA... Das ist wahrscheinlich wieder ein Co-Abhängiges Verhalten. Aber wünscht sich nicht JEDER, dass um einen gekämpft wird, das man irgendeinen Wert für den anderen Menschen hatte. Und nein, ich will Alkoholkabhängige nicht mehr in Watte packen, weil sie wissen was sie tun. Weil sie sehen und spüren was sie anderen antun. Und der "Co" ist dann auch der Kranke? Und versucht das System Sucht zu verändern durch seine Verhaltensweise? So fängt es doch mit uns Allen Co's an, weil wir hoffen dadurch kommt der Andere zur Einsicht. Ist aber nicht so. Bin ich krank, weil ich einen Mensche geliebt habe, obwohl suchtkrank... Nein das bin ich nicht und keiner von uns sogenannten Co's. Weil wir mit einer normalen Sicht auf die Beziehung gehen und überfordert sind mit den Reaktionen des Süchtigen. Weil wir dann denken wir hätten was falsch gemacht, wenn der Andere so eskaliert. Weil wir nur so eskalieren würden, wenn jemand wirklich was Schlimmes machen würde. Und da sind wir im Hamsterrad der Schuldvorwürfen. Weil wir nicht "süchtig" denken und handeln. Bin ich "liebessüchtig"? NEIN

    Vielleicht werden Alle Süchtigen zu sehr in Watte gepackt. Sie sind ja krank. Können ja nichts für Ihr Verhalten.

  • Und Scham und Schuld darf der Süchtige ja nach dem Entzug und Therapie auch nicht empfinden, weil sonst die Rückfallgefahr zu hoch. Ich werde jetzt einfach ohne süchtig zu sein ein Arschloch. Gibt es da auch eine ICD F-irgendeine Nummer? Habe noch keine für sogenannte Co-Abhängige gefunden....

  • Guten Morgen Momo,

    das musste mal raus. Ich hoffe, es geht Dir besser danach.

    ich lese da keinen Zorn. Eher eine große Traurigkeit, die ständig Konfrontation braucht und sucht, um gesehen zu sein. Trost dort sucht, wo er nicht kommen kann.

    Ein großes Bedürfnis, vom Verursacher Anerkennung zu bekommen für die bisherige "Leistung" und "Unterstützung", Loyalität, Liebe in der Beziehung zu ihm. Eine Suche nach Erklärung und Stellungnahme seinerseits und nicht zuletzt vielleicht einer Umarmung, einer reset-Taste, "komme her meine Kleine, alles wieder gut, ab morgen haben wir eine glänzende Zukunft als neu erstarktes Traumpaar, Liebe meines Lebens".


    Warum, glaubst Du, raten hier alle, die Ähnliches erlebt haben dringlich dazu, zumindest die ersten Monate jegliches Aufeinandertreffen, jede Kontaktmöglichkeit und die Möglichkeit, ungewollt Informationen über Freunde und social media zu bekommen, knallhart gegen alle eigenen Wünsche strikt zu blockieren?

    Weil Du nach der kurzen Zeit traumatisiert noch nicht stabil und triggerfest genug bist für ein "Hallo, Tasche nehmen, Danke, Tschüss." (Was vor der Tür mit Zeuge 20 sec wären und sind, wie bei Amazon auch- sogar und besser kontaktlos.) Weil Du ihm -wieder- aktiv Raum für sich angeboten hast, Erzählen, Erklären, Dich im Gespräch halten. Du bist ihm weiterhin die Adresse. Ständig auf allen möglichen Wegen, mach Dir das bewusst. Ping - pong. Satz, Sieg.

    Super gefährlich war es auch noch. Du hast ihm Raum, Zeit und Möglichkeit gegeben, erneut Gewalt gegen Dich aus zu üben, wenn er das gewollt hätte. Selbst wenn nicht: Dynamik, Impuls, Affekt. Warum haben Frauenhäuser keinen Café-Garten für Exmänner auf 5 min Besuch und um die Kinder ggf. zu sehen? Sich reumütig auf den Knien zu entschuldigen - "doch nur entschuldigen"?! Weil 99% Frauen dann emotional instabil wieder mit nach Hause fahren würden. Oder die Polizei Dauergast wäre.


    Du bist nicht liebessüchtig, aber auf eine Art emotional abhängig geworden. Gewalt- und Suchtbeziehung verändern auch den anderen. Du hattest Bedürfnisse, Träume, Hoffnungen, die er erfüllen sollte. Nicht jeder wird auch in Suchtbeziehungen co-abhängig. Schau da hin, auf Dich. Was Du mitbringst, mitgebracht hast, dass es nicht wieder passiert in der Partnerwahl, Dynamiken entstehen. Dass Du das alles aus Dir schöpfen kannst. Nicht Leistung gleich Liebe. Nicht andere Dir Deinen Wert bestätigen müssen. Du erwartest gefühlt die Belohnung für Deine Treue, Dein Aufopfern. Willst das Gefühl vielleicht nicht, dass das umsonst war, Dir Lebenszeit genommen wurde. "Es könnte Dir wenigstens leid tun, dass Du mich verlierst" klingst so raus. Das kannst Du ihm aber nicht quasi vorwerfen, es war Deine Entscheidung, in dieser Partnerschaft zu bleiben.

    Die Liebe des Lebens? Träumen ist erlaubt, Romantik auch, aber in der Realität gibt es das langzeit-gelebt doch eher selten. Dass um einen gekämpft wird, auch nicht. Oder nur auf ungesunde Art. Das wünscht sich auch nicht jede/r. Was soll es mir bringen, wenn jemand, der imstande war, mich im Affekt umzubringen, um mich kämpft?! Siehst Du das eigentlich noch?

    Das. was Du forderst, hat nichts mit Sucht alleine zu tun. Abbitte, Schuld fühlen, auf Knien betteln, Scham? Du kannst andere nicht ändern - und es wird Dir auch damit nicht besser gehen. Schau hin, ob Du da nicht etwas auf ihn schiebst, was bei Dir bleiben sollte - "Ich bin sauer auf mich, enttäuscht von mir, dass ich auf so jemanden so lange eingestiegen bin, so viel von mir gegeben habe in ehrlicher Liebe und mich jetzt auch noch in solche Momente bringe- weil er mir nicht egal ist." ? Du erwartest Einsicht und klares Denken von einem Süchtigen. "Nicht mehr in Watte packen". Weil sie wissen, was sie tun. Das ändert was an der Tatsache, dass sie sehr oft lange nichts verändern können? Hier hast Du Sucht nicht verstanden. Es haben schon Menschen versucht, sie raus zu prügeln, raus zu isolieren, raus zu operieren.

    "Überall", Statusbild- finde den Fehler. ; )


    Lass Deine Wut, Trauer hier raus; verarbeite, aber nimm ihn als Adressat raus. Er wird Dir nicht das geben, was Du erwartest und brauchst. Wenn Du das schlecht kannst, schreibe es auf und lege es in eine Schublade, "rede" mit ihm und brülle ihn an unter der Dusche, beim Putzen, wenn es hochkommt. Begrenze es, man muss das Gleiche nicht wieder und wieder durchkauen, dann belastet es nur.

    Tue Dir etwas Gutes heute, alles liebe <3


  • Guten Morgen Momo,

    also ich lese da schon Wut heraus. Diese Wut ist auch gut und richtig, den "Ja", es ist erschütternd, dass jemand, der Dich durch die Schläge hätte umbringen können, so ein Verhalten an den Tag legt.

    Doch noch einmal zwischendurch: Nicht jeder Alkoholiker führt sich so auf wie Dein Ex. Ich wiederhole das, damit Du vielleicht den Ernst der Lage erkennst und merkst, dass Du nicht "nur" an einen Alkoholiker geraten bist, der Eure Beziehung hat scheitern lassen, sondern an ein riesengroßes, gewalttätiges A.........!!

    Ich hoffe, dass Du das für Dich inzwischen verinnerlichen konntest. Denn ich kann Deine Wut auf Alkoholiker in dem Sinne verstehen, aber es kommt mir doch recht verallgemeinert vor. Als ob das alles ausschließlich an der Sucht liegt. Das tut es nicht. Hier gibt es Alkoholiker und Angehörige im Forum, wo die Beziehung auch gescheitert ist, wegen der Sucht. Und dennoch sind da charakterlich liebe Menschen bei, von denen sie sich trotzdem schweren Herzens verabschiedet haben, weil eben die Sucht stärker war.

    Hier ist es anders. Selbst wenn er morgen aufhören sollte zu trinken, ist Dein "Exemplar" einfach unterirdisch in seinem Verhalten. Vorher, währenddessen und auch jetzt nachher.

    Ich bin froh, dass Du wütend bist. Aber ganz ehrlich? Es glaube, dass das letztendlich nur "Glück" ist, weil Dein Ex Dich im Nachhinein so sang- und klanglos gehen lässt.

    Was genau wäre passiert, wenn Du dort angekommen wärst um Deine Sachen zu holen und er mit einem riesigen Strauß Rosen weinend da gestanden hätte? Dir gezeigt hätte, dass er eine Therapie begonnen hat? Wenn er alles auf den Alkohol geschoben hätte und Dir schwört, dass das nun ja nicht mehr vorkommen wird, weil er ja jetzt trocken wird? Wie wäre das Treffen dann ausgegangen?

    Und wenn Du diese Frage nicht 100 % mit "Ich hätte ihn trotzdem nie wieder haben wollen und wäre immer noch genau so wütend" beantworten kannst, dann hast Du den Beweis, dass auch mit Deiner Psyche etwas ganz und gar nicht stimmt, Momo!

    Auch wenn es keine offiziell anerkannte Krankheit ist, diese Co-Abhängigkeit... So ist es aber doch eigentlich ziemlich krankhaft, sich nicht von ganzem Herzen und Verstand gegen einen Menschen zu entscheiden, der einem Gewalt zufügt oder etwa nicht?

    Ich kann Dir wirklich nur raten, den Kontakt komplett abzubrechen. Denn wenn ER es sich anders überlegt und um Dich kämpft, dann könntest Du Dich ganz schnell wieder in der Situation befinden, die für Dich lebensgefährlich und absolut toxisch ist.

    Hier solltest Du ansetzen, aber das machst Du ja auch wenn Du Dir Hilfe holst: Die Beziehung sollte eigentlich beendet sein, weil DU Diejenige sein solltest, die sich emotional komplett von ihm entfernt, so wie er Dich behandelt hat. Nicht, weil ER Dich nun eh gehen lässt.

    LG Cadda

  • Was Cadda da noch mal ganz deutlich schreibt, ist wirklich wichtig, Momo.
    Was passiert, wenn er anfinge zu kämpfen und dafür von Dir aktiv Raum bekommt?
    Schleichend, immer mehr, zurück in Dein Leben.
    Weil Du Kontaktwege immer noch derart offen hast und Anteil an seinem Leben nimmst.


    Liebe Grüße

  • Hallo Ihr Lieben,

    entschuldigt meine letzten Posts. Ich bin einfach so tief verletzt.

    Danke, dass Ihr trotzdem geantwortet habt. Bezüglich Kontaktabbruch, habe ich gemeinsame Bekannte. Welche sich gemeldet haben, um eine Funkstille bis zum Sommer gebeten.

    Jetzt gerade auf einer Geschäftsreise, sodass ich etwas Ablenkung habe.

    Liebe Grüße Momo

  • Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen. Hier ist genau der Ort um das rauszulassen und zu sortieren. Ich hab ja auch mal in so einer Situation gesteckt und war sehr froh, dass hier Menschen sind, die das auch schon durch haben. Solche Gefühle gehören dazu. Das wird sich alles noch wandeln, hab vertrauen in deinen Weg. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mir mein Ex irgendwann egal ist. Aber mit Zeit und Arbeit an meinen Themen, bin ich rausgekommen aus diesem Loch 😊

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    habe seit zwei Nächten Alpträume... oder schlimme Träume von ihm, sodass ich mitten in der Nacht aufwache und nicht mehr schlafen kann. Kennt das jemand von Euch?

    Liebe Grüß Momo

  • Hallo Momo,

    ich hatte auch sehr oft Alpträume von meinem Exmann. Und bin manchmal völlig aufgelöst davon wachgeworden. Ich denke das ist die Art, wie das Gehirn diese starken Übergriffe, die passiert sind, verarbeitet. Ich konnte zum Glück fast immer gleich weiterschlafen aber musste tagsüber oft an den Traum dann denken. Manchmal war mir richtig schlecht davon.

    Ich bin seit fast 17 Jahren getrennt und mein Exmann hat sich inzwischen leider totgesoffen. Trotzdem träume ich ab und an noch von ihm. Aber nicht mehr so krass. Nur dass er irgendwo ist wo ich auch bin und da säuft. Und ich mich darüber aufregen. So wie früher.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Zusammen, mir geht es ein bisschen besser. Zumindest bin ich nicht mehr ganz so antriebslos... Seit zwei Tagen getraue ich mich auch mal, hier die Einträge von Anderen richtig zu lesen. Vorher wollte und konnte ich das nicht. Die Situation zu akzeptieren fällt mir vom Kopf her immer noch schwer, bin aber stolz auf mich, dass ich den Kontaktabbruch durchziehe. Seine Mutter habe ich auch gebeten, sich nicht mehr bei mir zu melden.

    Liebe Grüße Eure Momo

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