Momo2006 - Irgendwie hilflos- Ich weiß gerade nicht weiter

  • Nur als Alkohliker

    Vielleicht ist das einfach eine Phase in meiner Heilung. Kennt das jemand von den alten Hasen hier?

    Nun kam bei mir die Zeit des Trockenwerdens und das Verinnerlichen und Umsetzen meines Weges. Das gelang mir relativ schnell, da ich mich einfach auf die verlassen habe, die den Weg schon erfolgreich gegangen sind. Ab dem ersten Jahr war es nur noch "Erhalten, was ist" und da und dort noch eine Feinjustierung.

    Und Ruhephasen einzuhalten und nicht auf alles anzuspringen ist völlig normal. Ich war ja auch wegen mir hier, und der Austausch mit anderen, sei es als Moderator oder als Alkoholiker, war dann Privatvergnügen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Hallo Momo,

    ich kenne das sehr gut. Manchmal merke ich, dass ich ungeduldig bin oder gereizt, wenn ich hier lese. Das ist dann meins und ich mach dann einfach mal eine Pause hier. Denn meine Stimmung hat keiner verdient. Ich bin dann einfach zu viel mit mir selbst beschäftigt.

    In meinem Ehrenamt bei der Seelsorge habe ich gelernt dass ich nur Menschen angemessen begleiten kann, wenn es mir selbst gut geht. Wenn meine innere Emtions- und Energieschale so gefüllt ist, dass sie überläuft. Dann kann ich was abgeben. Das ist Selbstfürsorge.

    Mach dir also keinen Kopf. Du bist ja für dich selbst auch unterwegs und verarbeitest noch. Ich ja auch. Also dürfen wir uns zurückziehen, wenn wir es brauchen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • weil ich gefühlt schon anders zu den verschiedenen Themen denke und zu hart, zu ungeduldig in den Antworten wäre.

    Sicher kenne ich das. Da fallen die "üblichen" Schlagwörter und sofort klingelt es bei mir.

    Bei den Alkoholikern finde ich es einfacher. Da gibt es klare Leitlinien, an die sich gehalten werden kann.

    Primär bin ich, zum Glück, für diese zuständig. Bei den COs würde ich sicher öfters, das benötigte Feingefühl vermissen lassen.

    Ganz besonders noch als EKA. Da triggert es mich oft und ich lese ggfs. nicht weiter. Ist ja keinem damit geholfen.

  • Hallo Momo,

    hattest Du nicht irgendwo geschrieben, dass Du am Sonntag eine Art Jahrestag betr. Ausbruch aus der Co-Abhängigkeit hattest?

    Herzlichen Glückwunsch! 💐Und gönn Dir ruhig eine etwas "schreibfaulere" Phase, senn Du sie brauchst (erlebe ich bei mir auch gerade) - Hauptsache, Du bleibst uns hier erhalten, finde Deine Beiträge immer sehr lesenswert. Alles Gute!

  • Danke liebe Rennschnecke. Lese Deine Beiträge auch immer sehr gerne. Ich bleibe auf jeden Fall noch hier. Denke mal das es wichtig ist, am Thema zu bleiben, um nicht rückfällig zu werden. Demnächst schreibe ich Euch mal von einen sehr guten und offenen Gespräch mit meiner Mutter (das erste gute tiefgehende Gespräch, überhaupt was ich mit ihr hatte). Ich bin ja auch EKA. Aber das brauche ich etwas Ruhe.

    LG Momo

    P.S.: Mit rückfällig meine ich nicht zurück zum Ex, sondern wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Nur falls das falsch ankommt.

  • Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    Ja, ich glaube, ich verstehe dich.

    Mein Mann lebt zwischenzeitlich zufrieden abstinent, und ist wieder bei uns eingezogen.

    Nur ich hadere noch mit meiner Trauer um die vergangene Zeit, und verfalle in mein " hätte hätte Gedankenkarussell:

    ...hätte ich mich nur früher getrennt, dann wäre ich nicht so lange so traurig gewesen, ... dann hätte ich mich nicht so von meinen Freundinnen zurück gezogen,...hätte ich eine fröhlichere unternehmungslustigere und zuversichtlichere Mutter sein können."

    Ich würde also gerne die Zeit für mich zurück drehen können, um dann schneller zu erkennen und handeln zu können.

    Geht leider nicht. Da will ich wenigstens andere davor bewahren, ähnlich viel Zeit und Lebensqualität von sich und den Kindern zu vergeuden, ... und muss mich zurück halten,um nicht ungeduldig und zu hart zu schreiben.

    Ich verstehe oft die Beweggründe, die Verzweiflung, die Hoffnung, die Gedankenkaruselle, aber kann nicht Antworten, weil ich gefühlt schon anders zu den verschiedenen Themen denke und zu hart, zu ungeduldig in den Antworten wäre. Obwohl es mir ja genauso ging, als ich hier aufgeschlagen bin.

    Vermutlich will man sie stellvertretend für das eigene frühere ICH so wachrütteln, damit sie früher ins Handeln kommen.

    Aber:

    Jeder geht seinen Weg in seinem Tempo, ich weiß.

    Simmt , wer weiß, ob ich mich damals von meiner Hoffnung hätte abbringen lassen.

    An dieser Stelle: meine Hochachtung an das Moderatorenteam dafür , immer die richtigen Worte zu finden.

  • Ich lese viel hier, habe aber im Moment aber oft Schwierigkeiten bei anderen etwas zu schreiben

    Ich kann deine Gründe, (zu harte Worte ) verstehen.

    Aber es wäre schade.

    Mir haben damals sowohl die verständnisvollen wie auch die etwas eindringlichen Beiträge (gegenüber mit oder anderen) die Augen geöffnet.

    Nur so konnte ich nach zwei Tagen nonstop Lesens ins Handeln kommen.

    Daher ein Danke an alle User, die hier bereit sind ihre Gedanken zu teilen.

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Ich habe gestern einen schönen Text gelesen von Mario de Andrade.

    My Soul Is In A Hurry.

    Der Satz: " Wir haben zwei Leben, das zweite beginnt, wenn wir verstanden haben, daß wir nur ein Leben haben."

    Passt finde ich auch gut zu unserem Thema hier. Zu den Geschichten, in denen wir nicht den Absprung schaffen und so viel wertvolle Lebenszeit mit Unglücklich sein verschwenden.

    Wollte ich einfach mal hier lassen.

    Schönen Mittwoch Euch.

    LG Momo

  • Hi Ihr Lieben,

    Heute mal wieder eine neue Aussage, welche ich gelesen habe und wieder für erwähnenswert halte von Mel Robbins.

    Falls ich Euch damit nerve, einfach ignorieren...

    Man ist immer nur eine Entscheidung von einem neuen Leben entfernt.

    Finde das eine gute Aussage, da ich oft nicht den Mut hatte/habe Entscheidungen für mich zu treffen.

    LG Momo

  • Guten Morgen, ich meinte damit, dass dich unsere Co Abhängigkeit Berichte triggern. Du hast es selbst durchlebt, endlich den Absprung geschafft und denkst, macht es endlich auch. Ist ja nur ne Vermutung von mir. In deinen Kopf reinsehen kann ich ja auch nicht

  • Achso. Da stimme ich Dir teilweise zu. Ich habe mich getrennt und viel an mir und meinen Themen gearbeitet. Aber ungesunde Verhaltensmuster trage ich immer noch in mir. Und das weiterhin zu reflektieren und für mich zu ändern hat sich nicht geändert. Für mich ist es wichtig bei meinen Themen am Ball zu bleiben, um nicht wieder da zu stehen, wo ich vor einem Jahr stand.

    Und die Themen der Anderen und meine manchmal gefühlte Ungeduld kommt glaube ich daher, weil ich ja erfahren habe wie viel schöner das Leben sein kann, wenn man den Absprung schafft und sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Wie es sich anfühlt keinen negativen Stress im hohen Ausmaß mehr zu haben, der Coritsol Spiegel wieder normal ist.

    Wenn ich Bilder von mir von vor einem Jahr sehe und jetzt ist das ein Unterschied von 180 Grad. Ich sah richtig unglücklich, abgekämpt, verhärmt aus, egal ob ich mich "schick" gemacht hatte oder nicht. Ich habe soviel mehr Energie, ich kann wieder viel mehr lachen, ich habe Lust und Freude neue Dinge zu lernen, etc.

    Und deswegen bin ich vielleicht manchmal ungeduldig. Ich würde es jedem hier wünschen auch dahin zu kommen. Und ja ich weiß, jeder in seinem Tempo oder gar nicht. Trotzdem wünsche ich es Allen die damit kämpfen, den Absprung zu schaffen.

    LG Momo

  • Ich sah richtig unglücklich, abgekämpt, verhärmt aus, egal ob ich mich "schick" gemacht hatte oder nicht.

    So geht es mir auch, wenn ich in den Spiegel schaue. Es sind vor allem die Augen. Früher war da ein Strahlen und das möchte ich wieder zurück, aber es wird dauern.

    Ich kannte xy ja schon bevor wir zusammenkamen. Und seine damalige Lebensgefährtin kenne ich auch. Immer wenn ich sie traf, dachte ich mir, sie sieht so verhärmt aus. Sie hat sich dann von ihm getrennt, weil sie seinen Selbstmord auf Raten nicht miterleben wollte.

  • Liebe wieweiter ,

    Früher war da ein Strahlen und das möchte ich wieder zurück, aber es wird dauern.

    Das wird auch wieder kommen. Sei lieb zu Dir selbst. Nehme die Pausen, welche Du brauchst und stelle Dich an erste Stelle. Ich muss da auch immer wieder mich selbst ermahnen. Aber mir geht es so gut gerade, wie lange nicht mehr. Manchmal sitze ich im Auto und dann fällt mir ein, dass ich ja gar keinen Stress habe. Das ist so ein befreiendes Gefühl, in dem Moment wo es mir so bewusst wird. Dann noch die Lieblibgsmusik an und die gute Laune steigt noch mehr.

    Natürlich gibt es hier und da noch Alltagsprobleme. Aber ich kann diese viel besser angehen.

    LG Momo

  • Ich war gerade Schwimmen. Alleine. Ohne Kind, ohne Freundin, ohne alles. Nur mit mir, in meinem Tempo. Hab ich in der Weihnachtszeit schon einmal so ähnlich gemacht, aber eher als Flucht aus meinem alten Haus, in dem wir noch mal zusammen Weihnachten verbracht haben. Heute nur weil ich frei habe und für mich einfach so. Fühlt sich seltsam an, aber auch schön. Hatte paar mal ein schlechtes Gewissen, konnte es aber immer wieder weg schieben. Fast ganz.

    Letztes Jahr war ich ja 6 Wochen stationär mit Sohni und da gab es für uns Eltern auch die Möglichkeit, in die Sauna zu gehen, sich Massagen verschreiben zu lassen etc. Das hab ich kein einziges mal in Anspruch genommen und wusste selber nicht, was mich da blockiert. Ich konnte mir einfach nichts gutes tun (lassen), obwohl ich alle beneidet habe, die das genutzt haben. Es ging nicht.

    Also: Ich schließe mich momo an: Das kann wieder kommen!

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Bin heute Morgen etwas über mich erschrocken.... Irgendwie musst ich an meinen Ex denken, aber es war eher so, dass es mir egal ist was mit ihm ist, ob er jemals aufwacht etc. Versteht ihr was ich meine. Er ist mir egal. Komisches Gefühl auf der einen Seite, auf der anderen Seite ein befreiendes Gefühl. Aber ich fühle mich auch irgendwie wie ein schlechter Mensch.

    LG Momo

  • Hallo Momo,

    ich verstehe, dass du erstmal erschrocken bist über das Nicht-Gefühl.

    Aber es ist was Gutes.

    Mein Therapeut hat mir mal gesagt : solange sie noch irgendein Gefühl für diesen Menschen ( ging da um meinen massiv übergriffigen ExSchwager) haben, ist da noch eine Verbindung. Wenn sie aber neutral sind, es keine Gefühle mehr auslöst, was mit dem ist, dann haben sie komplett losgelassen.

    Also super, das ist ein großer Schritt, den du gemacht hast.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich schließe mich da Aurora an. Habe heute morgen deinen Beitrag gelesen und mein erster Gedanke dazu war ebenfalls positiv.

    Die Ambivalenz dieser Emotion empfinde ich als absolut normal und auch wichtig beide Seiten zu bemerken.

    Du hast in diesem Gedanken deinem Ex Partner die Verantwortung und auch die Konsequenz seines Handelns zurück gegeben.

    Ich finde das ist ein großartiger Fortschritt, ich persönlich freue mich über so etwas immer wahnsinnig. Es zeigt, dass sich was bewegt und verändert.

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