Momo2006 - Irgendwie hilflos- Ich weiß gerade nicht weiter

  • Ich denke nach einer (unschönen) Trennung, einer (schlechten) Beziehung ist es ganz "normal", das es 2. Seiten gibt. Die einen sind auf deiner Seite, deine Leute, die die Situation so sehen, wie du und dann die des Ex Partners, die natürlich auf seiner Seite stehen und dein Verhalten als Fehlverhalten deuten oder oder oder Meistens liegt das einfach daran, wer einem näher steht, da ist es plötzlich egal was vorgefallen ist und die Moral und der Respekt verschwinden.

    Dir muss egal werden, was die Leute über deine beendete Beziehung denken und sagen. Sie ist vorbei und darin noch rumzustochern bringt nur innere Verletzungen, die deine Wunden verzögert heilen lassen.

    Und natürlich stehen nasse Alkoholiker sich immer näher, als jemand der da nichts mehr mit zu tun haben möchte. Die können dich halt überhaupt nicht verstehen. Wenn nochmal so eine Situation kommt, einfach auch mal Stop sagen und das es zu dem Thema deiner alten Beziehung nichts mehr zu reden gibt. Es hat nicht gepasst, es gab gute Gründe die Beziehung nicht weiter zuführen und gut ist - auch das ist Selbstschutz, einfach das Gespräch zu beenden ohne emotional sich zu verletzen. Mach dein Ding weiter und lass dich nicht von solchen Aussagen einschüchtern. Dein Ex lebt auch weiter und macht was er will.

    Ich bekam auch keinerlei Unterstützung aus dem Umfeld meines Ex Partners nach der Trennung, obwohl sich das mischte mit meinen Bekannten und Freunden. Alle wussten und wissen was Sache ist, aber keiner hat je was gegen ihn gesagt, nicht die die Einfluss auf ihn gehabt haben oder sich für mich eingesetzt, das musste ich selbst tun. Die selbst noch in dem kranken Umfeld leben, kann man vergessen, da wird nie was Gutes bei rum kommen und alle andern halten sich raus, haben ihre eigenen Probleme und führen ihre Leben. Nüchtern betrachtet muss man einfach für sich selbst weiter gehen, auch wenn es noch weh tut.

  • Es geht ja nicht "nur" um eine beendete Beziehung. Es geht um Gewalt und um den Versuch, die Schuld an der Gewalt dem Opfer zuzuschieben. Und das ist niemals in Ordnung.

    Ansonsten gibt es natürlich immer zwei Seiten einer gescheiterten Beziehung! Das ist klar...

  • Um Gottes Willen, ich rede doch nix klein oder verharmlose Gewalt. Das geht natürlich nach wie vor gar nicht! Aber inwieweit die Menschen mit denen du, Momo, darüber gesprochen hast, involviert sind oder Bescheid wissen, darüber wissen WIR hier doch gar nix. Dieses allgemeine Verteufeln von Alkoholikern ging mir gegen den Strich, das war alles. Nicht alle nassen Menschen haben keine Moral mehr. Und für dich Momo, tut es mir leid, dass es dir so zusetzt und ich hoffe, du kommst ganz schnell raus aus dem blöden Gefühl.

  • Mir tut es auch furchtbar leid, liebe Momo, das du Gewalt in der Beziehung erfahren hast. Das geht natürlich niemals und es ist wirklich unschön, das du solch ein Gespräch führen musstest. Ich will auch nichts verharmlosen oder runterspielen. Es ist nur leider so, das es immer Menschen geben wird, die das verharmlosen, sich auf die Seite deines Ex drängen, es seinem Lebensstil zuschreiben, ihn feiern. Die interessieren sich nur für das, was sie sehen und hören wollen.

    Mein Ex Partner war auch gewaltvoll, psychisch bei mir, körperlich bei anderen. Und jeder weiß, das er gefährlich werden kann. Wer hatte Schuld an der Trennung? Wer hat Schuld an seinem Verhalten? Wer hat Schuld daran das er so verkorkst ist? Ja, genau - Ich!? Ich habe alles von seiner Seite aus abbekommen. Ich habe Schuld an allem, obwohl er ewig schon Alkoholprobleme etc hat, schon Jahre vor mir. Aber es braucht einen Schuldigen für Alles, für sein Verhalten, für sein Leben. Und da ich ausbreche, ich nicht das tue was er will, ich mir nichts mehr gefallen lasse, ist der Schuldige doch leicht auszumachen. Auch für sein Umfeld. Er hat ja an nichts Schuld, der arme Junge. So und mit der Last soll man als Opfer jahrelang leben? Die Trennung längst geschehen, lebt der Ex einfach sein "verkorkstes" Leben weiter und man selbst hat Angst das jemand einen fertig macht, weil die Schuldumkehr perfekt beim Opfer wirkt und es wirklich verunsichert wurde. Und genau das ist der Punkt, an dem man sich distanzieren muss und anfangen muss das Thema innerlich zu beenden. Ich rede nicht mehr über die Beziehung, ich rede nicht mehr über das was war und was wäre. Ich habe Gewalt erfahren und auch andere durch ihn. Aber das interessiert niemanden und auch wenn ich Gehör dafür finde, möchte ich persönlich nicht mehr darüber im Außen mit Personen sprechen, die nicht verstehen was ich erlebt habe, die sich weder einfühlen, noch das Wissen haben, zu was ein Mensch, der obendrein noch nasser Alkoholiker ist, alles in einer Beziehung fähig ist. Ich bin nicht hier um immer wieder zu erklähren, was mir passiert ist und das ich an der Beziehung bis heute leide und mich bei Hans und Franz auf der Straße rechtfertigen muss für die Beendigung der Beziehung, solche Menschen haben keinerlei Recht auf irgendeine Antwort von mir und ich bin niemandem was schuldig. Wenn jetzt jemand zu mir sagen würde "Stell dich nicht so an, der ist doch voll der liebe Mensch, du musst ihn halt besser behandeln", würde es zu keinem Gespräch mehr kommen. Früher hab ich mir das echt angetan, mich wirklich schuldig gefühlt und nachgedacht, fertig gemacht um später wieder an den Punkt zu kommen, das ich unbedingt aus dem Ganzen raus muss und mich von meinem Ex einfach nur noch mehr distanzieren muss und von all den Leuten, die mit ihm zu tun haben, den es wird immer jemanden geben, der alles verharmlost und mir wieder und wieder die Schuld gibt, sei es das mein Ex mich weiterhin so schlecht redet, das sein Umfeld doch wirklich glaubt, das ich die Böse bin, nur damit er an seinem Lifestyle nichts ändern muss und er das Opfer bleibt - sonst scheint der Alk auch nicht so zu schmecken, so ohne dieses ganze Selbstmitleid.

    Das Außen denkt oft, so habe ich es erlebt, wenn es Gewalt in einer Beziehung gab, das man sofort als Opfer die Beziehung beendet, sofort Maßnahmen ergreift, Polizei, Anzeigen... Und wenn das nicht ist und man länger abwartet, weil Gewalt und Angst in der Beziehung ist, das es sofort verharmlost wird, nachdem Motto "So schlimm war es doch nicht, sonst hätte man sofort..." Das man als Opfer erstmal die Kraft und den Mut braucht aus so einem Gefängnis auszubrechen und für sich selbst gegen den Partner kämpft, sehen die wenigsten und hören doch zuoft der lauteren Stimme zu, die versucht ihre Macht und Stellung zu wahren. Es ist absolut nicht in Ordnung, das die Täter immer wieder mit der Vertauschung der Täter - Opferrolle durchkommen und das die Opfer nie zur Ruhe finden dürfen, egal wie lange eine Trennung her ist. Aber auch ganz wichtig ist, so ist es für mich persönlich - ich will aus der Opferrolle raus! Und nicht länger das Opfer von jemandem sein, der mich trotz der Beendigung der Beziehung nicht in Ruhe lässt, sei es durch Dritte, sei es durch üble Nachrede. Mir wurde etwas angetan und ich bin ehrlich zu mir selbst: Ich wusste damals nicht und mir war nicht bewusst zu was dieser Mensch fähig ist und ich konnte die Wahnsignale, die es gab damals noch nicht richtig deuten und ja, ich habe mir in dieser Beziehung Dinge angetan, die ich niemals verdiene und ich habe mich viel zu lange so schlecht behandeln lassen, weil ich dachte, das es mein Versagen ist und ich noch nicht stark genug war wirklich für mich selbst einzustehen. Mein Ex hat es geschafft, mich so zu manipulieren, das ich niemals ihm die Schuld gebe oder gegen ihn aggiere und er hat am Ende alles getan um selbst das Opfer zu sein. Doch ich war nie Täter und will auch kein Opfer mehr sein, also verlasse ich den Raum der Vergangenheit und gehe heute in einen Neuen, mit anderen Menschen und neuen Gegebenheiten. Ich habe mich verändert und mir wurde etwas Schlimmes in der Vergangenheit angetan, etwas das ich niemals mehr vergesse und ich den Rest meines Lebens als Narbe tragen werde, doch umso mehr bin ich stolz es soweit geschafft zu haben und mein Leben zurück erobert zu haben.

    Ich möchte hier keine Gewalt verharmlosen und es gibt Menschen mitdenen man darüber reden kann, die einem zuhören und einen verstehen, das wird nur leider niemals der Ex mit seinem Umfeld sein, da werden die Verletzungen immer wieder frisch, bis sie wirklich heilen können und viel schlimmer die vergangene Gewalt verharmlost. Lass dich nicht mehr auf solche Gespräche mit Leuten ein, die von nichts eine Ahnung haben und die dich angreifen. Zieh da Mauern, damit dir niemals wieder so etwas passiert und du weiter auf deinem Weg aus der Vergangenheit kommst.

    Einmal editiert, zuletzt von Lila77 (21. Oktober 2024 um 02:06)

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    wollte mal wieder ein paar Zeilen da lassen. Nach meinem letzten Eintrag habe ich ein paar Tage gebraucht, um wieder auf die Füße zu fallen, aber jetzt läuft es wieder. Wenn ich das Jahr reflektiere, ist bei mir viel passiert. Also bei mir persönlich, in meiner eigenen Entwicklung. Manchmal sitze ich im Auto und denke, komisch irgendwie habe ich gar keinen Stress mehr, bin nicht mehr so getrieben, es ist so eine Ruhe in mein Leben eingekehrt. Und soll ich Euch was sagen - es ist ein sehr entspannendes Gefühl, wenn mir das dann so bewusst wird. Ich habe die Rückmeldung erhalten, dass ich mich um 180 Grad gewandelt habe. Glücklicher, entspannter und fitter aussehe. Wenn ich Bilder vom letzten Jahr sehe, sehe ich tatsächlich ziemlich fertig aus. Verbittert. Ist mir zu der Zeit selbst nicht aufgefallen. Ich kann nur jedem Co hier empfehlen sich auf seinen Weg zu machen. Es lohnt sich.

    LG Eure Momo

  • Liebe Momo,

    Das hört sich so an, als ob du bei dir angekommen bist. Das finde ich sehr schön, was du über dich schreibst.

    Das mit auf den Weg machen gilt auch für jeden Alkoholiker.

    Liebe Grüße
    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • hi momo, ich habe von anfang an bei dir mitgelesen und ich erinnere mich noch, dass mich deine ersten zeilen ziemlich in die magengrube getroffen haben, zu der Zeit steckte ich selbst mitten in einem helfermarathon und konnte zusehen, wie es Woche für Woche schlimmer wurde . Zu der Zeit steckte ich selbst in einer vertrackten Lage und hab Klarheit für mich gesucht. Wir haben uns ziemlich zur gleichen Zeit angemeldet, hab eben noch mal nachgeschaut.

    Ich habe auch das Gefühl, mich grade auf dem Weg zu befinden, in Bewegung, es ist ein gutes Gefühl. Manchmal habe ich Muskelschmerzen im übertragenen Sinne, aber ich finde gerade Wege mich sowohl im Außen als auch im Inneren zu strukturieren, was mir nie leicht gefallen ist, mir aber zur Zeit eine Menge Sicherheit gibt, und mir nicht mehr so Angst macht wie früher. Die Auseinandersetzung mit der Alkoholsucht sowohl meines Vaters als auch von xy, vorallem aber das Befragen meiner eigenen Rolle darin hat mich auch ein gutes Stück auf meinen Weg geschoben.

    Jetzt sind die Zeilen grade mehr zu mir als zu dir, aber in dem Gefühl was du beschreibst und der Bewusstheit habe ich mich ein Stückweit wieder erkannt, das wollte ich mit dir teilen.


    Liebe Grüße koda

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Muss heute nochmal was hier lassen, da ich innerlich kochen...

    Mein Ex hat gestern zum zweiten Mal jemand anderen benutzt, um mir ein Bild von sich beim Party feiern zu senden.

    Es ist jetzt nicht so, dass ich in tiefe Trauer verfallen, sondern das ich mich frage wie viele Gehirnzellen schon in mitleidenschaft gezogen worden sind bei ihm. Wir sind jetzt fast ein Jahr getrennt und fast ein Jahr in No contact.

    Es sind ganz weitläufige Bekannte, die er nutzt, um seine Bilder zu senden. Habe die Nummern jetzt erstmal blockiert, wobei ich denke, dass die nicht mal wissen was los ist und von ihm dazu ausgenutzt werden.

    Himmel nochmal, kann man so bescheuert sein. So und jetzt während ich schreibe, ärgere ich mich über mich selbst, dass ich mich darüber überhaupt noch aufrege..

    Jetzt bin ich es aber los. Danke für lesen und Danke, dass ich jetzt hier mal kurz jammern darf.

    Eure Momo

  • Liebe Momo

    Ich kenne das, kriege auch Fotos direkt zugeschickt. Schau sie mir an und lösche sie. Würde es sich um Geräusche handeln würde ich sagen "einfach auf Durchzug schalten" aber sowas von... und natürlich weiter DEINEM neuen Leben nachgehen :-).

  • Hallo Momo, anstatt vor Wut zu kochen solltest du, meiner Meinung nach, froh sein mit solch einer Person nichts mehr zu tun haben zu müssen. Die Aktion, die er gebracht hat ist doch nur ein Beweis dafür wie niveaulos er ist. Einfach nur lächeln weil es lächerlich ist.

    Ich bin (M/geb. 71)und "lebe" glücklich, abstinent seit 05./24.

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Wie es so ist, wenn man nicht in der Großstadt wohnt, gibt es immer wieder Berührungspunkte mit Menschen, welche auch meinen Ex-Partner kennen.

    Gestern eher ein kurzes ruhiges Gespräch gehabt, mit einem Bekannten, welcher meist eher ruhig ist. Er hatte ehrliches Interesse wie es mir geht. Er meinte nur, dass er großes Mitleid mit meinem Ex hat in Bezug auf die Schwere seiner Suchterkrankung und das er mittlerweile soweit ist, dass es wohl fast nicht mehr schlimmer geht.

    Das komische war, dass durch die Ruhe des Gesprächs mir das gar nicht mehr so Nahe gegangen ist. Ich konnte heute Nacht auch wunderbar schlafen und war in keinem Gedankenkarusell gefangen. Das Gespräch war nicht verurteilend, weder in die Richtung meines Ex-Partners, noch in meine Richtung. Irgendwie auf die tatsächlichen Fakten bezogen.

    Es war einfach ein Teil der Gespräche gestern Abend und nicht abendfüllend.

    Wieder ein neues Gefühl für mich. Oder ein Schritt, welchen ich gerade bewusst wahrnehme. Und irgendwie tut mir das gerade verdammt gut, zu spüren, dass ich wohl mittlerweile einen gesunden Abstand gefunden habe.

    LG Momo

  • einen gesunden Abstand gefunden habe.

    Da hast du doch ein ganz großes Ziel erreicht! Glückwunsch. Übrigens kommt dieser ruhige Bekannte in deiner Geschichte so was von sympathisch rüber- gut dass es solche Menschen gibt, die Empathie für beide Seiten aufbringen und Dinge einfach mal so stehen lassen können ohne ein ‚dann muss man doch‘ und ‚wie kann man nur‘,

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Ich bin gerade über einen Spruch gestolpert, der meiner Meinung gut zu uns Co's passt und deswegen schreibe ich in hier mal in meinen Faden:

    Man kann niemanden retten, der nicht bereit ist, an seiner eigenen Rettung teilzunehmen. Es ist sinnlos.

    Euch einen schönen Donnerstag.

    LG Momo

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    wollte mal wieder etwas in meinem Faden schreiben, da es am Sonntag genau ein Jahr her ist, dass sich mein Leben verändert hat.

    Ich lese viel hier, habe aber im Moment aber oft Schwierigkeiten bei anderen etwas zu schreiben.

    Ich verstehe oft die Beweggründe, die Verzweiflung, die Hoffnung, die Gedankenkaruselle, aber kann nicht Antworten, weil ich gefühlt schon anders zu den verschiedenen Themen denke und zu hart, zu ungeduldig in den Antworten wäre. Obwohl es mir ja genauso ging, als ich hier aufgeschlagen bin. Jeder geht seinen Weg in seinem Tempo, ich weiß.

    Ich weiß auch, das es nicht fair ist von meiner Seite, kein Verständnis für die einzelnen Situationen aufzubringen. Ich wurde hier immer gut aufgefangen und ohne das Forum und die direkten Antworten, wäre ich heute nicht da wo ich bin.

    Vielleicht ist das einfach eine Phase in meiner Heilung. Kennt das jemand von den alten Hasen hier?

    Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    LG Momo

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