line33 - Angehörige eines Alkoholikers

  • Hallo,

    ich bin 33 Jahre alt und habe mit meinem Partner 2 gemeinsame kleine Kinder.

    Er trinkt seit ca. 4 Jahren täglich Alkohol (Bier), nachdem wir für ein paar Monate getrennt waren, weil er mich betrogen hat.


    Seitdem kommt er nicht mehr davon weg. Wir haben ganz oft darüber gesprochen und er sieht selbst ein, dass er ein Problem hat, aber er schafft es nicht, es in Angriff zu nehmen. Einige Male hat er versucht, es selbst in den Griff zu bekommen und es gab dann immer ein paar Tage an denen es ganz gut geklappt hat, aber dann war es schon wieder vorbei mit der Motivation.

    Professionelle Hilfe möchte er nicht in Anspruch nehmen.


    Aber er hat sich durch den Alkohol sehr verändert: vergesslich, träge, nachlässig, starke Stimmungsschwankungen, verbal aggressiv.... es ist schon lange kein schönes Zusammenleben mehr. ...

    Ich weiß nicht wirklich, was ich mir hier erhoffe, aber vielleicht gibt es irgendetwas, das mich weiterbringt....

  • Vielleicht zu seinen Trinkgewohnheiten noch ein paar Informationen:

    Er trinkt, außer zwei Bier am Abend, heimlich. Er hat im alkoholisierten Zustand schon mehrmals erwähnt, dass er öfter auch schon morgens trinkt.

    Zum frühen Nachmittag hin, bemerke ich meist, dass er alkoholisiert ist. Selbst, wenn ich es dann ganz nebenbei und in einem lieben Ton erwähne, dass es mir auffällt, streitet er es ab und ist dann sauer auf mich.

    Je nachdem, wie sein Pegel am Abend zuvor war, wirkt er am nächsten Tag dann natürlich auch nicht nüchtern.

    ...

  • Hallo line,

    herzlich Willkommen hier bei uns. :)

    Hm, wenn er morgens schon trinkt, dann kannst du ihm nie die Kinder anvertrauen, z. B. sie mal eben schnell wo hinfahren oder abholen. Heftig.

    Damit wir dich fürs Forum freischalten können, klicke bitte auf diesen Link und schreibe einen Satz dazu, das reicht dann schon.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo line33
    Zu erkennen, dass du etwas nicht mehr so willst wie es gerade ist, ist eine richtig große Erkenntnis. Respekt.

    Ich weiß nicht wirklich, was ich mir hier erhoffe, aber vielleicht gibt es irgendetwas, das mich weiterbringt....


    Vielleicht etwas, was dich weiterbringt…..

    Das ist auch das Einzige, was du tun kannst.

    Es wird dir nicht gelingen, deinen Partner vom Alkohol wegzubringen. Einen Alkoholiker erreichst du nicht mit ‚guten Worten‘ und auch nicht mit Liebe. Sucht ist stärker ….immer.

    Ihr habt 2 kleine Kinder. Wenn der Vater durch seine Sucht keine Verantwortung übernehmen kann, solltest du das wenigstens tun.

    Ich schreibe dir als Alkoholiker und da muss ich dir sagen, dass nur der Alkoholiker selbst seine Sucht stoppen kann. Tut er dies nicht aus eigenem inneren Antrieb, geht es in der Suchtspirale immer weiter nach unten. Es bleibt nicht stehen auf einem Level, es geht immer weiter nach unten.

    Möchtest du für dich und für deine Kinder sorgen, möchtest du, dass du lernen kannst, dein eigenes Leben unabhängig von deinem Partner lebenswert zu machen und möchtest du deine Kinder (und dich) schützen?

    Hier tauschen sich auch Angehörige von Alkoholikern aus. Der Schwerpunkt sollte dabei aber nicht auf deinen Partner liegen, sondern auf dich selbst.

    Wenn du dich hier austauschen möchtest, klicke bitte auf den Link und teile uns das mit. Wir können dich dann für dann für den offenen Bereich freischalten.

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    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Da war ich mit meinem Link zu langsam.
    Egal, ich lasse das so stehen ….. einmal bewerben reicht aber. 😀

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo line,

    du bist jetzt für den offenen Bereich freigeschaltet und kannst dich überall austauschen.

    Schreibe bitte die ersten vier Wochen nicht im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.

    Ich wünsche dir viele hilfreiche Erkenntnisse und einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Vielen Dank euch beiden für eure Antworten.


    Ich weiß, dass ich ihn nicht vom Trinken wegbringen kann. Das habe ich ihm auch in zahlreichen Gesprächen gesagt. Ich habe ihm erklärt, dass ich für ihn da sein und ihn begleiten kann, aber dass er die Schritte selbst gehen muss.

    Ich führe ihm Alltagssituationen, die durch seinen Alkoholkonsum beeinflusst werden, vor Augen -erwähne aber genauso die "guten Tage", um ihm deutlich zu machen : hey schau mal, an den zwei Tagen, wo du nicht so viel intus hattest, war es schön. Das motiviert ihn auch etwas, aber sobald er mit irgendeiner Kleinigkeit unzufrieden oder durch eine banale Situation überfordert ist, trinkt er wieder mehr.

    Er denkt mittlerweile nur noch negativ -alles und jeder ist schlecht, nur er ist der arme Kerl, der es so schwer hat -wobei jeder innerhalb in der Familie (dazu gehören noch meine zwei älteren Stieftöchter) außerordentliche Rücksicht auf ihn und seine Gefühlslage nimmt.

    Mittlerweile bin ich am einem Punkt angekommen, an dem ich ihn unterstütze, aber auch klar kommuniziere, dass ich auch noch existiere und das ich mein Leben so nicht verbringen möchte. Es sind normale Alltagssituationen, wie zum Beispiel mit den Kindern ein Spiel spielen. Er völlig schlecht gelaunt und genervt von allem, empfindet es dann, als würde ich ihn ausschließen, weil ich mich mit den Kindern beschäftige und nicht mit ihm.

    Er sieht nicht, dass es völlig normal ist, dass eine Mama sich Zeit für ihre Kinder nimmt.


    Gestern Abend hat er mich beim Zubettgehen lallend verbal runtergemacht, weil die abends aufgehangende Wäsche zu doll nach Weichspüler gerochen hat. (Es ist fast zum Lachen, wenn man nicht in der Situation drinsteckt.)

  • Guten Abend line!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Alkohol ist ein Nervengift und wirkt auf Körper und Seele. D.h. der Mensch verändert sich je länger er sich diesem Gift aussetzt.

    Auch ich wurde immer übellauniger und mir ging es immer schlechter.

    Das alles kann man nur aufhalten, wenn man das wirklich will. Da können die Angehörigen noch so viele Worte verlieren oder tun, was sie wollen. Sie können nichts bewegen. Das kann nur der Alkoholkranke allein.

    Eure Kinder sind noch so klein, es wird immer mehr eskalieren und sie bekommen immer mehr von seinen Entgleisungen mit.

    Hast Du einen Plan?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Line

    Erinnert mich an meinen Mann vor einigen Jahren. Ich habe die Sucht damals nicht mal erkannt, nur, dass er unzuverlässig, desinteressiert und schlecht gelaunt war.
    Und manchmal schon tagsüber geschlafen hat.
    Mittlerweile sind wir 2 Führerscheinentzüge und einen große. Berg Spielschulden weiter und ich bin immer noch da. Aber ich habe das Problem erkannt und mache seit rund 6 Monaten viel mehr für mich und meine Tochter.
    Ich überlege auch eine Trennung, doch bin noch nicht ganz so weit.mal sehen.

    Auf jeden Fall kümmere Duch um Dich und Deine Kinder, ob mit oder ohne ihn.
    LG

  • Hallo Elly, hallo Liesel,


    danke für eure Rückmeldung.


    Ob ich einen Plan habe? ... Nein, beschämender Weise leider nicht.


    Ich wünschte, ich wäre eine dieser starken Personen, die klar sagen: Bekomm das in den Griff oder ich bin weg.

    Aber obwohl ich selbst mit alkoholabhängigen Eltern aufgewachsen bin und als Kind und Jugendliche viele schlimme Dinge miterlebt habe, kann ich nicht die Person sein, die ich mir selbst als Kind gewünscht habe.


    Nachdem ich mich eine ganze Zeit von ihm massiv einschränken lassen habe, versuche ich mittlerweile dort einfach eine Grenze zu ziehen. Ich mache das, was für mich und meine Kinder im Alltag normal und gut ist. Auch wenn das heißt, das er dann deswegen sauer auf mich ist. Aber er findet ja ohnehin immer etwas worüber er sich aufregen kann, von daher hat es wenigstens den positiven Effekt, dass wir uns nicht einschränken lassen.


    Und ich breche mittlerweile sinnlose Diskussionen ab. Sonst habe ich mir stundenlang angehört, worüber er sich immer so auszulassen hatte -Zeit, die mir dann für die Kinder, den Haushalt oder für mich selbst gefehlt hat.


    Ich hoffe, wenn ich da nicht mehr so mitgehe und er bemerkt, dass es nicht mehr so funktioniert, wie es läuft, dass er dann irgendwann anstatt frustriert und bockig zu sein, vielleicht doch erkennt, dass er etwas ändern muss.


    Und ja die Kinder... das nagt am meisten an mir. Ich weiß, dass ich allein wegen ihnen, gehen müsste, um sie zu schützen und sie von alldem fern zu halten. Ich habe Angst, dass sie mir das irgendwann einmal vorhalten werden und ich könnte es verstehen.

  • Und ja die Kinder... das nagt am meisten an mir. Ich weiß, dass ich allein wegen ihnen, gehen müsste, um sie zu schützen und sie von alldem fern zu halten. Ich habe Angst, dass sie mir das irgendwann einmal vorhalten werden und ich könnte es verstehen.

    Gut, dass Du das so klar siehst - ich verstehe allerdings nicht, was Dich davon abhält euch in Sicherheit zu bringen. So gibst Du das, was Du selbst durchgemacht hast an die nächste Generation weiter. Warum den Kreislauf im Suchtsystem nicht durchbrechen.

    Ich hoffe, wenn ich da nicht mehr so mitgehe und er bemerkt, dass es nicht mehr so funktioniert, wie es läuft, dass er dann irgendwann anstatt frustriert und bockig zu sein, vielleicht doch erkennt, dass er etwas ändern muss.

    So lang du weiterhin deine Rolle im System spielt, wird er wahrscheinlich ebenfalls einfach weitermachen. Es besteht doch kein Handlungsbedarf für ihn.

    Professionelle Hilfe möchte er nicht in Anspruch nehmen.


    Aber er hat sich durch den Alkohol sehr verändert: vergesslich, träge, nachlässig, starke Stimmungsschwankungen, verbal aggressiv.... es ist schon lange kein schönes Zusammenleben mehr. ...


    Du hast es selbst erlebt - ich brauch dir nicht zu erzählen, welchen großen Schaden es für die Psyche Deiner Kinder bedeutet so aufzuwachsen. Ich an Deiner Stelle würde meine Kinder und mich in Sicherheit bringen. Vielleicht wacht er dann auf. Und wenn nicht, seid ihr immer noch in Sicherheit.

  • Hallo Lanananana,

    danke für deine Antwort. Ja, du hast Recht. Natürlich müsste ich das. Das ist im Prinzip nur logisch und ich finde diese Stärke bewundernswert.

    Aber andererseits... muss man sich zwangsläufig trennen? Ist das die einzige 50/50 Chance, ob er aufhört zu trinken oder eben nicht?


    Gibt es keine Möglichkeit innerhalb einer bestehenden Partnerschaft, diese Zeit zu ändern und zu überwinden?

    Vielleicht ist es totaler Blödsinn, was ich schreibe. Aber ich habe einfach die Hoffnung, dass der Punkt kommt, an dem er sieht, dass er etwas tun muss und das es dann einfach ein schlechtes Kapitel war.

    Ich bezweifle nicht, dass er mich und die Kinder liebt. Und ich denke, wenn ich gehen würde, dann würde es keine 50/50 Chance sein - dann wäre es für ihn einfach nur der Weg weiter nach unten.

  • Umso mehr Abstand ich von meinem aktiv süchtigem Ex-Partner habe, umso mehr denke ich mir warum tut man sich das als Partner an. Aber als ich noch in der Beziehung war, habe ich gar nicht erkannt wie ungesund das Alles war. Wie ich mich und meine Werte verleugnet habe. Mir immer mehr gefallen lassen habe und mich am meisten belogen habe (Beispiel: er war ja jetzt zwei Tage ohne und ach wie schön.) Mittlerweile und mit Abstand sehe ich wieder Licht am Ende vom Tunnel. Lerne gesunde Grenzen zu setzen. Setze mich damit auseinander wie mein Leben aussehen soll. Ich komme auch aus einer dysfunktionalen Familie, aber will diese "Erblast" jetzt unterbrechen für meinen Sohn. Vielleicht hilft es Dir mal aufzuschreiben, was Deine Werte sind und was Dich ausmacht, um dann anzufangen für Dich und Deine Kinder gesunde Grenzen zu ziehen. Das stärkt Dein Selbstbewusstsein wieder. Es geht da auch nicht darum Deinen Mann zu bewegen, sondern Dich. Man kann nur bei sich was ändern.

    Liebe Grüße Momo

  • Liebe Line33,

    ich finde es klasse, dass du dich hier angemeldet hast! Und so offen sprichst. Du musst dich nicht schämen! Du steckst einfach sehr tief drin. Diese starke, entschlossene Seite, die du bei andern bewunderst gibt es mit Sicherheit auch in dir - schließlich hast du dich hier mutig angemeldet und willst etwas ändern. Und du hast selbst schon viel überstanden, wie du geschrieben hast. Vielleicht ist es aber gerade deshalb so schwer auszusteigen.

    Aber du hast es ja schon mal geschafft?! Du schreibst ihr wart getrennt, nachdem er dich früher betrogen hatte. Wo hast du damals die Kraft her bekommen? Im Grunde hat er auch jetzt eine Geliebte: der Alkohol!

    Wichtig ist zu verstehen, dass eine Trennung NICHT das Ziel haben kann, ihn damit dazu zu bewegen abstinent zu werden. Eine Trennung wäre ein Schritt für DICH SELBST und für deine Kinder! Damit du und deine Kleinen ein gutes Leben habt.

    Sich innerlich tatsächlich frei davon zu machen den Partner beeinflussen, bekehren, ändern zu wollen ist schwer, wenn eine Co-abhangigkeit besteht. Es geht darum einzusehen, dass ich nichts machen kann, zu kapitulieren vor der Sucht, die stärker ist. Also nicht nur der Alkoholiker "muss" kapitulieren, sondern auch die Angehörige.

    Du schreibst, dass er sauer ist, wenn du dich um die Kinder kümmerst und nicht um ihn. Er ist aber kein Kind. Er ist erwachsen. Behandele du ihn auch so wie einen Erwachsenen. Du musst ihn nicht "motivieren".

    Leider wird es nie "nur ein schlechtes Kapitel " im Leben sein, denn er wird für immer Alkoholiker bleiben, wird immer damit leben müssen, auch wenn er es schaffen würde trocken zu werden ist die Geschichte nie aus, sondern es ist sozusagen ein Fortsetzungsroman.

    Aber du kannst ein neues Buch schreiben für dich und deine Kinder und entscheiden ob er darin weiter die Hauptrolle spielt oder ob du dich selbst und auch deine Kindern in den Vordergrund stellst.

    Das wünsche ich dir! Und dabei würde ich dich auch gerne unterstützen!

    Alles Liebe,

    Jump! 🏵️

  • P.S.: Was mir auch hilft, ist der Realität ins Auge zu schauen. Die Situation nicht zu verklären( der beste Selbstbetrug für mich). Also nicht in Traumwelten leben. Aka: Er ist ja eigentlich ein toller Mensch. Beispiel aus deinem Text:

    Aber er hat sich durch den Alkohol sehr verändert: vergesslich, träge, nachlässig, starke Stimmungsschwankungen, verbal aggressiv.... es ist schon lange kein schönes Zusammenleben mehr.

    Das ist derzeit Deine Realität. Und solange er da keine Einsicht hat, bleibt das die Realität für Dich und Deine Kinder.

  • Danke Momo und Jump. Irgendwie waren eure Zeilen sehr schön und ich bin kurz vorm weinen.


    Die Idee mit der Liste finde ich sehr gut. Einfach um mir selbst vor Augen zu halten, woran ich festhalten möchte.


    Es fühlt sich schlimm an, zu wissen, was richtig ist, aber nicht so zu handeln. Ja, wie derjenige mit dem Suchtproblem. ...

    Danke an euch.

  • Mir hat es auch sehr geholfen, eine Liste anzulegen mit den schlimmen Erlebnissen und Ausfällen, die er hatte.

    Und sich das immer wieder vor Augen zu führen - will ich so weiterleben??

    Und dann denk auch bitte immer daran - Deine Kinder sind klein und abhängig von Dir. Sie können keine Entscheidung treffen, sie müssen mit dem leben, was Du daraus machst. Du hast die Verantwortung für Dich und Deine Kinder.

    Dein Mann ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Wenn er trinken will, trinkt er. Alkohol steht an erster Stelle, NICHT die Kinder und Du.

  • Hallo Panama,


    die Listen werde ich auf jeden Fall anlegen. Ich bin eh ein Listen- und Aufschreibtyp, von daher hilft es mir sicher, Punkte nicht aus den Augen zu verlieren und mich zu fokussieren.

    Ich denke, dass ich durchaus -vor- einem Wendepunkt stehe und mich sammeln und stärken muss, um Schritte gehen zu können, die mir nicht leicht fallen. Aber je älter die Kinder werden, umso schlimmer wird mein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber, weil ich selbst weiß, wie es sich anfühlt, wenn kein Elternteil einen da rausholt. Und das möchte ich für meine Kinder nicht.

  • hallo Line,

    von mir auch noch ein herzliches Willkommen bei uns.

    Ich hoffe, wenn ich da nicht mehr so mitgehe und er bemerkt, dass es nicht mehr so funktioniert, wie es läuft, dass er dann irgendwann anstatt frustriert und bockig zu sein, vielleicht doch erkennt, dass er etwas ändern muss.

    Da kann ich dir aus eigener Erfahrung leider keine Hoffnung machen, das wurde eher dazu benutzt mehr zu trinken, weil ich dann "die Böse" war, die ihn so sehr vernachlässigte.

    Und ich denke, wenn ich gehen würde, dann würde es keine 50/50 Chance sein - dann wäre es für ihn einfach nur der Weg weiter nach unten.

    Ich wollte auch den Kindern etwas erhalten, und bin nicht gegangen. ich wollte etwas erhalten, was es aber schon lange nicht mehr gab. Mit einem nassen Alkoholiker kannst du kein Familienleben führen. Ich war alleinerziehend. Durch mein Bleiben habe ich nichts verhindert. Er hat weitergesoffen, wurde gekündigt und bekam den Führerschein abgenommen. Es liegt nicht in deiner Möglichkeit irgendetwas im Bezug auf den Alkohol zu verhindern, oder gar positiv darauf einwirken zu können.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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