Sonnenschein CoA - Ich will MEIN Leben zurück

  • Hallo Sonnenschein!

    Er ist der Meinung, dass das auch nichts bringt, weil ich mein Verhalten ihm gegenüber in den beiden Trinkpausen auch nicht geändert habe.

    Das zeigt daß er noch nicht zu seiner Sucht steht und immer noch Gründe vorschieben will warum er wieder trinkt. Du hast prima gekontert!:thumbup:

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Danke euch allen für die aufbauenden Worte.

    Wie lange hast du dazu gebraucht den Absprung zu schaffen?

    Kaettl, das kann ich so gar nicht beantworten. So richtig aktiv seit ich hier im Forum bin (10/2024). Und so richtig schlimm ist es seit ca. 3 Jahren.

    Und ich würde sagen, den Absprung habe ich noch nicht geschafft…… Ich springe noch.

    Es gibt immer wieder Aufs und Abs. Der Termin gestern bei der Suchtberatungsstelle war total daneben und hat mich wieder ins Straucheln gebracht. Aber da war ich dann wohl nur falsch. Die Erfahrungen hier zu lesen, hilft mir klarer zu denken und immer wieder zu prüfen und in mich zu hören.

  • Der Herr dort war irgendwie überfordert mit mir und den beiden Teenies, obwohl er der Leiter der Beratungsstelle ist. Ich glaube er hat einfach sonst nur mit den Suchtkranken zutun.

    Er hat gleich klar gemacht, dass er nur eine halbe Stunde eingeplant hat und er nicht weiß was sein Auftrag sein soll, obwohl ich das bei der Terminvereinbarung ganz klar kommuniziert habe. Mit den Kindern hat er grad mal 3 Sätze gewechselt und ihnen dann ein Filmchen zur Erklärung der Sucht empfohlen. Es war, als hätte er ein bestimmtes Programm abgespult mit den Standartfragen. Auf unser Gesagtes ist er gar nicht eingegangen. Nachdem er verstanden hat, dass ich eigentlich durch bin mit dem Thema kamen so Fragen wie:

    „Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie Sie das mit dem Umgangsrecht regeln wollen?“ Eh nein, ich bin noch nicht mal getrennt und die Kinder dürfen da auch noch mitreden.

    „Hat er irgend jemanden wo er jetzt hin kann, weil die Alkoholiker haben sonst niemanden. Die sind dann ganz glücklich wenn sie von mir eine Weihnachtskarte bekommen.“ Das kann doch jetzt nicht ernsthaft meine Aufgabe sein, oder?!

    „Geht die Beziehung kaputt wegen dem Trinken oder trinkt er weil die Beziehung kaputt ist?“ Was spielt das für eine Rolle?

    „Haben Sie ihm schon mal das Messer auf die Brust gesetzt? Vielleicht hilft das zur Einsicht.“Ja klar, nicht nur einmal.

    „Warum rufen Sie nicht die Polizei wenn Sie glauben, dass er unter Alkoholeinfluss Auto fährt? Der Führerscheinverlusst würde ihn vielleicht zur Vernunft bringen.“ Was soll ich denn der Polizei sagen? Ich habe gerade mit meinem Mann telefoniert. Ich glaube er ist betrunken und fährt mit dem Auto. Vielleicht steht er aber auch nur irgendwo rum und eigentlich weiß ich gar nicht wo er ist. Bitte nehmen Sie ihm den Führerschein ab, damit ich daheim noch mehr Stress habe und ihn durch die Gegend fahren darf. Soll das mein Problem sein?!

    „Warum rufen Sie keinen Krankenwagen, wenn er betrunken hinfällt? Das würden Sie doch bei einem Fremden auf der Straße auch machen, wenn sie nicht wüssten was ihm fehlt. Und er könnte sich ja das Genick brechen.“ Bei einem Fremden auf der Straße weiß ich auch nicht was ihm fehlt. Bei meinem XY weiß ich das er nur betrunken ist. Was wird der Notarzt dann machen? Ah, er hat eine Schürfwunde ist jetzt aber daheim in seinem Bett und kann seinen Rausch ausschlafen.

    „Ich lege jetzt mal keine Akte für Sie an oder glauben Sie das Sie noch einmal wiederkommen. Ich würde Ihnen eine Erziehungsberatung empfehlen und eine Beratungsstelle für Scheidung/Trennung.“ Vielen Dank für nichts.

    So war es und so hatte ich es mir definitiv nicht vorgestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sonnenschein CoA (15. April 2025 um 19:43)

  • Das ist schade, dass du da an so einen Experten geraten bist. Tut mir leid 😐

    Ich war damals bei einer Dame bei der Diakonie und die war total klasse! Hat jede meiner Fragen beantworten können und war sehr empathisch.

    Vielleicht versuchst du es an einer anderen Stelle nochmal?

  • Hallo Sonnenschein,

    leider fallen die Angehörigen von Alkoholikern oft noch hinten runter. Alkoholismus ist inzwischen eine anerkannte Erkrankung, was das aber bei Partnern und Kindern auslöst wird noch sehr stiefmütterlich behandelt. Leider. Da ist noch ganz viel Unwissenheit.

    Darum finde ich unser Forum hier so unglaublich wertvoll. Hier sind Erfahrungen gesammelt die unheimlich wertvoll sind und sehr hilfreich sein können. Unsere Co-Gesellschaft hier kann viel bewirken. Jede/r einzelne Co trägt dazu bei, was zu bewirken, kann anderen Cos Wege zeigen, motivieren.

    Ich war damals bei einer Suchtberatungsstelle meines Bezirkes und die Mitarbeiterin hat auch nicht wirklich was geblickt. Da kamen nur Phrasen. Immerhin hat das für mich aber einen anderen Vorteil gehabt. Ich hatte mich bewegt, darüber geredet, war dabei mir Hilfe zu holen. Alleine DAS war schonmal gut.

    Ich finde es klasse, wie du jetzt immer klarer wirst und Grenzen setzt. Da tut sich so viel bei dir.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Danke Aurora,

    das tut gut. Da muss ich glatt ein Tränchen verdrücken.
    Ich wabbel so durch meine Welt wie ein großer grüner Haufen Götterspeise. Immer auf der Hut vor Lügen und Manipulation und gleichzeitig mit zwei Antennen bei meinen Kindern. Ich bin weich und biegsam und du Aurora gibst mir grade das Gefühl ein Stein zu sein. Stark, beständig und unkaputtbar.
    Heute bin ich gerne ein Stein.😊

  • Es gibt nicht umsonst den Begriff "greyrocking". Ein Modewort sicherlich, aber lohnt sich zu googeln.

    Der Besuch bei der Suchtberatung war ja mal fuer die Katz, aber das passiert. Ich hoffe, du gibst einer anderen Niederlassung noch eine Chance. Angehoerige haben leider oft den schwarzen Peter. Ohne sie wuerden alle Einrichtungen im sozialen Bereich allerdings aus allen Naehten platzen.

    Ich denke, wenn du illegale Drogen gefunden hast, dass die vermeintliche Trinkpause keine war. Mit 17 ist zumindest eins deiner Kinder alt genug, um zu verstehen, was es mit Suchtverlagerung auf sich hat. Und ganz davon abgesehen muss er fuer sich trocken werden, nicht, um irgendjemandem es recht zu machen - obschon ihn rationale Argumente wahrscheinlich eh nicht erreichen. Es ist schlimm, aber was du als Schwaeche empfindest, ist deine Staerke. Du bist derzeit der einzige Erwachsene in dieser Beziehung, der Verantwortung wahr- und uebernimmt.

  • Liebe Sonnenschein,

    weitere Drogen in Verbindung mit Alkohol können einen Menschen unberechenbar machen. Sei auf der Hut und nehme es nochmal als Augenöffner. Was lebt er auch seinen Kindern vor....

    Du bist kein wabbelnder Pudding oder wie Du es ausdrückst, sondern eine starke Frau und starke Mutter. Sei stolz auf Dich!

    LG Momo

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