Diskussionsthema: Vertrauen oder Pulverfass

  • Hallo Forum,

    Angelehnt an das Gespräch im Thread von Stoffel
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic35468.html

    würde ich gerne eure Erfahrungen und Einschätzungen hierzu lesen. Ist das Leben mit einem trockenen Alkoholiker ein Leben auf dem Pulverfass? Sitze ich als trockener Alkoholiker selber auf meinem eigenen Pulverfass? Wie gelingt es, wieder zu vertrauen - dem trockenen Partner oder sich selbst? Ist das überhaupt möglich?

    Dies wäre ein Thema, bei dem sowohl Angehörige von trockenen Alkoholikern ihre Erfahrungen teilen könnten, als auch wir trockenen Alkoholiker selbst.

    Mein Vertrauen zu mir selbst ist zutiefst erschüttert gewesen, aber langsam baue ich wieder welches auf. Ist das blauäugig? Verkenne ich damit das Wesen der Sucht? Oder geht es nur so, durch Wiederaufbau von Vertrauen.

    Und wie ist das bei euch Angehörigen? Was hat euch geholfen, (hilft euch), wieder Vertrauen in den alkoholkranken Angehörigen aufzubauen?

    Über Beiträge würde ich mich freuen.

    Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia,

    ich bin seit 15 Jahren trocken und habe ganz und gar nicht das Gefühl, auf einem Pulverfass zu sitzen.
    Ich vertraue darauf, das ich mir in der Zeit eine stabile Trockenheit aufgebaut habe.
    Und die hat ihre Festigkeit schon einige Male bewiesen, als mich nicht einfach zu verdauende Schicksalsschläge trafen.
    Ich habe in diesen Situationen nicht mehr zur Flasche greifen müssen, es kamen nicht mal Gedanken daran.
    Wieder zu saufen ist keine Option für mich und ich hoffe und denke, das es auch so bleibt.
    Ich habe mir mein trockenes Leben selbst und auch mit Hilfe aufgebaut und ich habe keinen Bock, alles wieder kaputt zu machen.
    Meine Entgiftung war außerdem sehr hart und ich möchte sowas nie wieder erleben müssen.

    Ich könnte es mir auch gar nicht vorstellen, wie ich das hinbekommen sollte, wenn ich mich dauernd wie auf einem Pulverfass fühlen würde?
    Das wäre für mich kein erstrebenswertes Leben gewesen, das wäre ja innerlicher Stress pur.
    Nein, so habe ich das glücklicherweise noch nie empfunden.

    Zwischen meinem damaligen Partner und heutigen Ehemann gabe es natürlich Gespräche über meine Alkoholkrankheit nach der Entgiftung.
    Ich habe ihn auch unter anderen gefragt, ob er mir denn überhaupt verzeihen kann, denn ich war im Suff mehrmals verbal sehr aggressiv geworden.
    Er sagte mir daraufhin "ich habe Dir an dem Tag schon alles verziehen, als Du in die Entgiftung gingst"
    Diese Worte werde ich wohl nie vergessen.
    Und es war dann auch wirklich so, es wurde von seiner Seite aus nie wieder über Vorfälle aus Saufzeiten gesprochen.
    Er war aber immer ansprechbar, wenn ich darüber sprechen wollte.
    Wir haben einige Jahre nach der Entgiftung dann geheiratet.
    Ich denke nicht, das mein Mann das getan hätte, wenn er das Gefühl gehabt hätte, das er sich damit auf ein Pulverfass begibt.
    Neee... war echt nich so, mein Mann hat mir im Grunde schon gleich nach der Entgiftung wieder zu einem großen Teil vertraut.
    Vielleicht war er damit blauäugig, aber es war nun mal so.
    Ich war natürlich froh darüber.
    Und mit der Zeit hatte ich auch wieder sein vollstes Vertrauen.
    Ich habe ihn mal gefragt, ob er denn nie Angst hatte, das ich wieder trinke?
    Er verneinte das und meinte auch, das er nicht denke, das ich nochmal so eine Entgiftung haben möchte.
    (Es stand damals auf Messers Schneide, ob ich die Entgiftung überhaupt überlebe).

    Ich muss noch ergänzend dazu erwähnen, weder meinem Mann noch mir war zum damaligen Zeitpunkt die hohe Rückfallquote bekannt.
    Und vielleicht war das für uns auch ganz gut so.

    Zitat

    Mein Vertrauen zu mir selbst ist zutiefst erschüttert gewesen, aber langsam baue ich wieder welches auf.
    Ist das blauäugig? Verkenne ich damit das Wesen der Sucht?
    Oder geht es nur so, durch Wiederaufbau von Vertrauen.

    Ich persönlich halte das nicht für blauäugig, sondern für notwendig.
    Wie soll ich ein trockenes Leben führen, wenn ich mir selbst nicht mal übern Weg traue?
    Ich erlaube mir, mir selbst wieder ganz zu vertrauen.
    Ich WEISS, das ich alkoholkrank bin und das auch immer bleiben werde.
    (Und um 15 Jahre lang ein zufriedenes, trockenes Leben führen zu können, kann ich wohl nicht alles ganz verkehrt gemacht haben :wink: )
    Ich bin alkoholkrank, aber ich bin auch noch ein ganz normaler MENSCH !
    Ich definiere mich nicht über meine Krankheit. Sie ist "nur" ein Teil von mir.

    LG Sunshine

  • ich habe ihm bevor mir klar wurde, dass alles nur "alkoholisiertes Gelaber" war tausendprozentig vertraut... Er weiß Dinge von mir, die sonst niemand weiss. Mein Innerstes, meine geheimsten Gedanken.

    Ob ich ihm heute nochmal vertrauen würde?

    Ich würde es versuchen, aber denke nein :(

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • hallo thalia

    ich sehe es ähnlich wie sunshine, ich denke nicht das ich auf einem pulverfass sitze. wenn ich mir vorstellen müsste das ich quasi immer auf einer bombe sitze die jederzeit hochgehen kann, dann würde ich mich damit wohl ziemlich mies fühlen.

    selbstverständlich bin ich mir darüber klar das jeder von uns nicht vor einem rückfall zu hunder prozent sicher ist, aber ich lebe nicht in ständiger angst vor einem rückfall. würde ich das tun dann würde mein leben immer noch vom alkohol bestimmt werden, auch wenn ich ihn gar nicht mehr trinke.
    ich will keine angst haben, sondern mein leben selbst bestimmen, was ich auch tue. ich habe mir ein alkoholfreies leben aufgebaut, dafür habe ich hart gekämpft und das will ich nie wieder hergeben.
    ich hoffe und denke das dies auch so bleiben wird, auch wenn man sich nicht zu hundert prozent sicher sein kann, aber ich bin stabil und werde auch alles dafür tun das dies so bleibt.

    mein selbstwertgefühl war auch kaputt, als ich aufhörte zu trinken hatte ich auch oft genug zweifel ob ich es auch weiterhin schaffe trocken zu bleiben.
    nach und nach habe ich wieder zu mir vertrauen gefunden, und somit meine trockenheit weiter stabelisieren können. ich glaube auch das man nicht zufrieden trocken sein kann wenn man sich selbst nicht über den weg traut wie sunshine es schon gesagt hat. das kam alles erst mit einer gewissen zeit.

    heute kann ich sagen das ich wieder ein ganz normales leben habe, als alkoholiker. das geht aber nur wenn man trocken ist, sich selbst vertraut und akzeptiert.
    grüße
    NNGNeo

  • hallo an Alle,

    die Formulierung mit dem Pulverfass stammt von mir.
    Man sollte aber den Zusammenhang in dem sie gebraucht wurde kennen, darauf hat Thalia auch ganz richtig hingewiesen.
    Wenn sich eine Alkoholabhängigkeit herausgebildet hat lebt es sich halt wie auf einem Pulverfass.
    Das soll nicht bedeuten dass ich ständig mit der Angst lebe es könnte zu einem Rückfall (bei mir oder beim Partner) kommen.
    Es soll den großen Respekt ausdrücken, den ich vor der Krankheit habe. Eben dieser Respekt und mein Wissen um die Tücken der Sucht gibt mir Vertrauen.
    Der Zitronen Bauer in Sizilien, am Berghang des Äthna zittert auch nicht davor, dass der Vulkan jederzeit ausbrechen kann,
    er hat sich mit der Situation arrangiert, aber er weiß um die ständig vorhandene Gefahr.
    Ich habe im Laufe der Jahre Betroffene erlebt, die trotz zurück erkämpfter Sicherheit im Umgang mit Alkohol und Zufriedenheit mit sich,
    nach sehr langer Abstinenz einen Rückfall hatten. Das ist Mahnung für mich.
    Mein Pulverfass, Vulkan oder ... nennt es wie ihr wollt, ist und bleibt in meinem Bewusstsein, aber o h n e mir deshalb Angst zu bereiten.
    Ich lebe Heute, was mir das Morgen bringt das weiß ich nicht, ich weis nur dass auch Morgen die Sonne wieder aufgehen wird.

    Euer Stoffel50

  • Hallo!

    Ich lebe weder auf einem Pulverfass, noch hocke ich auf einer Bombe, die jederzeit hochgehen kann.

    Ich weiß um meine Krankheit, wie viele Menschen mit ihren Krankheiten und Wehwehchen auch. Ich verhalte mich halt entsprechend. Und glaube mir thalia, ich möchte nicht mit Leuten tauschen, die gegen ihre Krankheit Chemikalien schlucken oder sich bestrahlen lassen müssen. Dagegen habe ich geradezu eine Luxuskrankheit. Ich muss nur etwas unterlassen, nämlich Alkohol zu trinken. Das ist schon alles. Und je länger ich trocken bin, um so leichter fällt es mir, bei gleichzeitiger Bewahrung der Demut vor der Krankheit und ihren Tücken.

    Was das Vertrauen anbelangt: Das wurde mir von meiner Familie schon in dem Augenblick entgegengebracht, als ich die Suchthilfe aufsuchte und begann, mich mit unserer Krankheit intensiv auseinander zu setzen.

    Ansonsten gilt: Vertrauen kann man sich schlicht und ergreifend erarbeiten. Das dauert halt ein Weilchen. Und? Haben wir keine Zeit? Doch alle Zeit der Welt, die wir für uns benötigen und uns auch geben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Ich sehe das ählich wie Carl Friedrich, Ich sehe ein Risiko in der Krankheit, ja aber dsa ist wie mnit vielen Risiken im Leben.


    Vertrauen? muss/kann man sich erarbeiten, dauert evtl etwas länger weil man vorher viel kaputt gemacht hat, aber es geht.

    Train to survive

    survive to train

  • Guten Morgen,

    mir selbst als trockene Alkoholikerin vertraue ich sehr, dass ich meine
    bekommene Chance weiterhin nutzen werde, um trocken zu bleiben.

    Stünde ich vor der Entscheidung eine Beziehung mit einem seit kurzer Zeit trockenen Alkoholiker einzugehen, dann würde ich mir selbst davon abraten.

    Ich würde in mich gehen und mich fragen wie es kommt, dass ich gerade wieder auf einen Menschen anspringe, der ein Suchtproblem hat.

    In diesem Fall würde ich Vertrauen als gefährlich und nicht der Situation entsprechend betrachten.

    Würde ich vor der Entscheidung stehen mit einem Mensch eine Beziehung einzugehen, der schon lange trocken ist, dann würde ich die Sache sehr langsam angehen und das Reden an erste Stelle setzen.

    Würde es sich um meine Kinder handeln, denen ich vertrauen möchte, wo Vertrauen gar keinen ernst zu nehmenden Platz hat, dann wäre ich am Ende meines Lateins........

    Das sehe ich gerade an einer Freundin.

    LG Slowly

  • Danke Slowly,

    ich sehe das eigentlich genauso.

    Als erstes würde ich mich wohl auch fragen, ob ich da wieder auf mein "Beuteschema" anspringe.
    Versuchen würde ich es vermutlich, aber die Angst vor dem nächsten drama wäre halt gross...

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Thalia,

    Zitat

    würde ich gerne eure Erfahrungen und Einschätzungen hierzu lesen. Ist das Leben mit einem trockenen Alkoholiker ein Leben auf dem Pulverfass? Sitze ich als trockener Alkoholiker selber auf meinem eigenen Pulverfass? Wie gelingt es, wieder zu vertrauen - dem trockenen Partner oder sich selbst? Ist das überhaupt möglich?

    Dies wäre ein Thema, bei dem sowohl Angehörige von trockenen Alkoholikern ihre Erfahrungen teilen könnten, als auch wir trockenen Alkoholiker selbst.

    Mein Vertrauen zu mir selbst ist zutiefst erschüttert gewesen, aber langsam baue ich wieder welches auf. Ist das blauäugig? Verkenne ich damit das Wesen der Sucht? Oder geht es nur so, durch Wiederaufbau von Vertrauen.

    ich finde den Vergleich mit dem Leben auf einem Pulverfass ziemlich treffend.
    Ich kann auf einem Pulverfass ewig sitzen und nichts passiert, solange ich nicht anfange mit offenem Feuer rumzuspielen. Ich könnte auch mit einem Feuerzeug rumspielen, würde aber riskieren in die Luft zu fliegen, sobald ein Funke überspringt.
    Das Vertrauen darauf, dass das nicht passiert in Bezug auf meine Sucht rührt u.a. daher, dass ich mir dessen bewusst bin. Dessen - das ist bei meiner Sucht der garantiert wieder einsetzende Kontrollverlust, würde ich wieder Alkohol konsumieren.
    Andererseits weiß ich nun nach ein paar Jahren Trockenheit auch, dass ich trotz dieser Krankheit gesund leben kann. Denn ich habe es erlebt und erlebe es jeden Tag wieder, unabhängig davon, was mein Alltag mir bietet oder abfordert. Auch das verstärkt mein Vertrauen in mich selbst.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vertrauen etwas ist, was in wenigen Minuten verloren gehen kann, jedoch nur ganz langsam wächst. Es entsteht nicht durch Worte, sondern durch Erleben und Tun. Das ist für mich gerade in Hinblick darauf, dass in mir die Alkoholkrankheit schlummert, ganz und gar nicht blauäugig, sondern eine Voraussetzung für ein zufriedenes Leben mit und trotz Krankheit.

    Viele Grüße,
    Penta

  • Hallo und danke für die bisherigen unterschiedlichen und interessanten Beiträge.

    Wenn ich zu dem Bild mit dem Pulverfass hinzufüge, dass es nicht "einfach so" explodiert, sondern ich es (das Streichholz) in der Hand habe, kann ich es für mich auch anwenden. Aber wie siehts mit dem Partner des trockenen (!) Alkoholikers aus. Der oder die muss doch letztlich Vertrauen lernen (wachsen lassen), dass der Partner nicht mit dem offenen Feuer spielt.

    Ich glaube auch, dass das viel Zeit und/oder viel Reden und sich einander Öffnen erfordert. Sind hier Partner von länger trockenen Alkoholikern, die dieses Vertrauen wieder aufbauen konnten, und könnt ihr in Worte fassen, wie das ging?

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende ins Forum.

    Thalia

  • Hallo thalia!

    Wie es ging? Meine Frau hat meine gesamte Alkoholkarriere passiv erlebt. Sie weiß genau, wann und unter welchen Voraussetzungen ich getrunken habe.

    Der erste große Schritt war der Gang zur Suchtberatung und die ambulante Therapie. Daneben habe ich mich daheim mit entspr. Lektüre befasst. Das hat sie alles mitbekommen. In Situationen, in denen es mich früher zielgerichtet zum Bier zog, habe ich was anderes gemacht. Stichwort: Risikominimierung. Ich ging z.B. nicht mehr in die Fußballkneipe, ich orderte nach Saunagängen kein Weißbier, sondern Kaffee, Apfelschorle oder Cola/Wasser. Wir gingen nicht mehr in Biergärten, sondern in normale Cafes/Eisdielen. Dort bestelle ich z.B. Kaffee und Kuchen/Eis.

    Es sind die vielen Kleinigkeiten im komplett geänderten eigenen Verhalten, die den Angehörigen sofort ins Auge springen.

    Wenn man das konsequent und kontinuierlich durchzieht, wächst parallel dazu auch das Vertrauen wieder an. Das eigene geänderte Verhalten bewirkt mehr als Tausend Worte in noch so vielen Gesprächen. Irgendwann muss man Worten einfach mal Taten folgen lassen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Moin Thalia,

    mir ist es hier zu öffentlich, um hier über meinen Mann zu schreiben, ich schreibe in meinem TB etwas dazu.

    Nur so viel, bei uns hat es geklappt.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Liebe Thalia,
    mein Mann hat (aus meiner Sicht) das beste gemacht, was man tun kann. Er hat losgelassen und es einzig und allein als meine Verantwortung gesehen. Er hat mich unterstützt, indem er zu Hause und in meiner Anwesenheit auf Alkohol verzichtet, aber er ist nicht misstrauisch oder macht sich ständig Gedanken, ob ich es dauerhaft schaffe oder so. Sondern sieht es so: sollte ich jemals wieder trinken, dann ist das so und dann muss er sehen, wie er damit umgeht.
    Liebe Grüße
    Calida

  • Ich habe kein Vertrauen mehr in meinen XY. Er ist seit fast drei Monaten trocken (gezwungenermaßen durch einen Unfall), und auch in dieser Zeit hat er wenn es um Alkohol, bzw die Zukunft ohne Alkohol geht, mein Vertrauen mehrfach missbraucht.
    Schlimm, wenn ich ihn davon reden höre, dass in Zukunft alles besser wird, sitzt ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter und grinst ironisch. Ich kann das alles längst nicht mehr ernstnehmen. Wenn Worten Taten folgen würden, vielleicht würde dann auch Vertrauen zurückkommen.

  • Ich hatte kein Vertrauen mehr in meinen Ex, darum habe ich mich dann auch getrennt.

    Der angeblichen Einsicht, den wigen Versprechungen und wortreichen Entschuldigungen mit noch wortreicheren Schwüren der Besserung...dem habe ich jahrelang geglaubt bzw. wollte daran glauben.

    Aber irgendwann saß auch bei mir dieses Teufelchen auf der Schulter und lachte mich für diesen Glauben aus.

    Als ich mich dann trennen wollte, war mein Ex dann tatsächlich bei einer Suchtbertungsstelle...genau 1 mal, dann nicht mehr.
    Aber selbst wenn er das durchgezogen hätte, hätte ich ihm zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vertrauen können, zu leer war ich damals schon, zu wenig Energie hatte ich noch, diesen Weg mit ihm zu gehen.

    Heute würde ich es versuchen, ihm wieder zu vertrauen und den Weg mit ihm gemeinsam zu gehen. Wenn er sich denn Hilfe holen würde...aber das tut er nicht, seine Alkoholprobleme haben sich in Luft aufgelöst...

  • Hallo Elahase,
    Du würdest zurückgehen!?

    Ich denke darüber nach, wie das bei mir wäre...ich glaube, wenn ich (endlich) den Schritt raus geschafft habe...ich glaube nichts könnte mich dann dazu bringen, zurück zu gehen.

  • Hallo Tuschii,

    ich weiß es nicht und das Nachdenken darüber, raubt mir gerade alle Kräfte.

    Ich habe mich vor einem Jahr getrennt, nachdem ich jahrelang nicht den Mut dazu gefunden habe. Die Entscheidung, mich getrennt zu haben, habe ich wirklich noch nicht einmal bereut. Es war genau der richtige Schritt.

    Trotzdem gibt es da diesen Funken Hoffnung, dass doch noch etwas zu retten ist, wenn wir es beide wollen.
    Ich habe ja aus Liebe geheiratet und kann es schwer akzeptieren, meine Liebe an den Alkohol verloren zu haben.

    Wenn ich es überhaupt nochmal probieren würde, dann nur unter bestimmten Voraussetzungen, wie einer Therapie. Wie ich mich dabei fühlen würde, weiß ich nicht. Ich hätte wahrscheinlich extreme Angst davor, dass wieder alles so wird wie früher, ob ich mich irgendwann entspannen und ihm wieder vertrauen würde, weiß ich nicht. Das würde wahrscheinlich ein harter Weg werden und viel Ziet und Mühe kosten.

    Da mein Mann aber eh nicht bereit ist, sein Problem anzuerkennen und aufzuarbeiten, steht das alles eh nicht zur Debatte.
    Er hat sich dazu entschieden, mit einer anderen bei "Null" anzufangen und nicht mit mir den steinigen Weg zu gehen.

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