Cayenne. Und wieder eine Neue

  • Bewegung bis tief ins eigene Herz

    Das trifft s, ja. Und da mein Mann keine Bewegung zulässt, wird genau das schwierig für ihn. Er kann leider auch nicht daran wachsen. Es wäre ja auch eine Chance für ihn.

    Heute früh beim Laufen schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich mich eigentlich schon auf die Trennung vorbereite...

    Ich habe mir selbst nicht so richtig glauben wollen.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • liebe Cayenne...

    Ja...innerlich tut man das eigentlich schon lange

    Weil es SO einfach nicht lebbar ist und man auch fühlt, dass der andere null bereit ist ,den Alkohol für die Liebe aufzugeben .

    Das ist unfassbar, wie man das bringen kann, deshalb hält die Hoffnung alles so lange noch im normalen Fluss.

    klingt alles wirr,weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll.

    Ich konnte und kann es nicht kapieren das er sein, bzw unser Leben opfert.

    Wir haben probiert,Kompromisse gemacht und uns fast selber aufgegeben...

    Mehr geht aber nicht...sonst sind wie psychisch bald kränker als Sie.....

  • Liebe Manu.

    Genau so fühle ich das eben auch.

    Ich kann es nicht begreifen, dass alles unwichtger ist. und er kann es nicht begreifen, warum es mir solche Schwierigkeiten bereitet. Es ist doch egal, meint er. Er macht ja nichts, außer Bier trinken.

    Ich spüre, ich drehe mich komplett im Kreis. Ich bin eigentlich wieder am Anfang, meines "Ich stelle mich mal vor" Beitrages.

    Wahrscheinlich hättet ihr die Geduld, alles nochmal von vorne zu schreiben;)

    Ich gebe mir nun das Recht, mich im Kreis zu drehen. Mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche.

    Ich brauche wieder Luft zum Atmen, Stärke zum Stehen.

    Ich fühle mich, als würde ich die ganze Zeit latent unterhalb der Wasseroberfläche schwimmen und er, bzw. die Situation hält mir den Kopf immer leicht unterhalb dieser Schwelle.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • macht ja nix...ausser Bier trinken....


    Nee...hier waren es zum Schluss dann 12 halbe Liter Bier und es war nicht schön ,was er dann verbal von sich gegeben hat.

    Es wurde immer mehr.....

    Er kam nicht gegen an...egal was wir geredet haben

    Ich konnte ihn so einfach nicht mehr aushalten

    Es war dann plötzlich so

  • Hartmut 5. Juni 2021 um 19:40

    Hat den Titel des Themas von „Und wieder eine Neue“ zu „Cayenne. Und wieder eine Neue“ geändert.
  • Sonntag, schlecht laune, schon wieder.

    Die Stimmung, so trübe, wie das Wetter draußen.

    Und ich bin nicht alleine!

    Ich nehme Euch heute einfach im Herzen mit.

    Wenn's recht ist :)

    Alle, die sich auf den Weg machen, die ihn gerade gehen, alle, die kurz vor dem Ziel sind und die, die schon auf dem Treppchen stehen.

    Er hat nun seit 2 Tagen nichts mehr getrunken. Ich habe zwar keine Flaschen gezählt, glaube es wegen der schlechten Laune aber trotzdem. Wir sprechen da auch nicht darüber. Über sowas spricht man hier im Hause nicht.
    Schwäche. Neee, hier doch nicht! Nicht bei meinem starken Mann!

    Jetzt scheint er enttäuscht, dass ich nicht zufrieden bin. Warum ich nicht funktioniere, wie immer.

    Ich versuche neutral zu bleiben. Keine bösen Blicke oder Kommentare.

    (Ich habe da nämlich manchmal echt Haare auf den Zähnen)

    Nach diesem KO Schlag der letzten Tage muss ich mich aber erst wieder berappeln, ich mus wieder aufstehen können. Das geht so schnell nicht.

    Ich kann jetzt nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Ist es ja auch nicht. Für ihn, im Moment vielleicht. Aber an diesem Punkt waren wir schon viel zu oft, dass ich das jetzt so hinnehme.

    Wir müssen jetzt noch die Woche besprechen und später fahre ich zu einer Freundin auf einen Kaffee. Ich muss hier raus!

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Huhu Cayenne,

    ach super, dass du jetzt im offenen Bereich unserer SHG gelandet bist.

    Ich wünsche dir viel Spaß beim Kaffeeklatsch, mit solchen Treffen für mich alleine hat mein Weg viel Schwung bekommen. Ich habe diese Ablenkungen dann sehr genossen. Zeit nur für mich...

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Cayenne,

    Ich muss hier raus!

    Das war vor 9 Jahren mein Hauptgedanke. Ich habe gefühlt, entweder ich geh raus aus dem ganzen Mist oder ich geh unter - nach über 20 Jahren Ehe, Haus und Hof. Nach außen hin war alles in Ordnung. Er ging arbeiten, hatte das Grundstück/Haus im Griff und ich war kreuzunglücklich, weil er ja nur 2 Kästen Bier und 2 Flaschen Schnaps die Woche getrunken hat. Ich hab mich aus Verzweiflung hier angemeldet und irgendwann wurde mir klar, wenn einer mein Leben verändern kann, dann bin ich es. Ich dachte auch, ich rede ganz vernünftig mit ihm, er hört auf zu trinken, macht ne Therapie und alles wird wieder gut. Ich glaube, Du ahnst, wie sehr ich mich getäuscht haben. Aber ich hatte den Mut auszuziehen. Mir war in dem Moment egal, was wird ich wusste nur  Ich muss hier raus! auch wenn es das Schlimmste überhaupt für mich war. Am Ende hat sich gezeigt, dass es das Beste war, was ich tun konnte. Ich musst lernen, dass ich Verantwortung für mich trage und nicht für ihn, dass er saufen darf bis er daran zu Grunde geht, wenn er das möchte und ich kein Recht habe, ihm das zu verbieten. Das war schwer zu begreifen für mich, irgendwann hab ich es geschnallt. So hab ich dann meine Koffer genommen und bin ausgezogen. Ich konnte mit ihm nicht über meinen Auszug reden, also war ich weg, bevor er von Montage nach Hause gekommen ist und hab nur einen Brief da gelassen. Das ging trotzdem nicht ohne Krach und die erste Zeit nach dem Auszug war noch schlimmer für mich, als wenn ich geblieben wäre - zumindest hat es sich so angefühlt, aber es wurde besser, je mehr ich mich um mich und meine Bedürfnisse gekümmert habe. Ich glaube, es ist wichtig für uns Co's einzusehen, dass wir genug für die Beziehung getan haben und es trotz allem nicht reicht - wenn du so willst eine Kapitulation. Das ist natürlich eine ungeheuerliche Erkenntnis, aber sie war ein Neuanfang für mich. Und das Krasse an der Geschichte war, als ich mich bewegte, bewegte sich auch mein Mann. Aber das ist natürlich sehr individuell.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, Geduld und Mut für Deinen Weg

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte,

    ich hatte auch schon solche Gedanken, dass er für mich das Trinken nie aufhören wird, aber er womöglich dann eine andere Frau kennenlernt und für die hört er auf. Das war für mich ein Horror-Szenario.. Aber wenn es so zutreffen würde, dann hätte auch das einen Grund. Vielleicht passt es eben doch nicht so gut, wie man einst dachte.

    Danke dir für deine Grüße

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Diese Co-Sache ist ja fast noch heimtückischer als das Problem des Alkoholikers selbst. Ich überlege ehrlich, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei?

    Ergänzen Sie sich beide? Die Co und die Abhängigkeit?

    Ich habe diesen Begriff Co-Abhängigkeit das erste mal gehört, als ich meiner Freundin endlich die Wahrheit sagen konnte. Eigentlich wollte ich mich bei ihr ausheulen und nur jammern, wie schlimm mein Mann ist, dass er alles zerstört und so weiter. Sie hat mich dann ganz analytisch hinterfragt und mir meinen Anteil daran versucht zu erklären.

    Es war ehrlich ernüchternd. Aber ja, sie hat glaube ich recht.

    Ich habe gerade in einem anderen Bericht gelesen, wie hier im Forum ein Co für jemanden anderen Partei ergriff und ihn verteidigt hat.

    Das ist unglaublich, wie sich das so oft wiederholt und im Kreis dreht. Ich realisiere immer mehr, wo hin mein Weg wahrscheinlich geht. Leider.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Einerseits ergänzen sich Alkoholismus & Co-Abhängigkeit.

    Alkoholismus geht aber auch ohne Co. Ich z.B. war während meiner gesamten Saufzeit alleine.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • mir war nicht bewusst in was für einer Abhängigkeit ich stecke....

    Obwohl ich dieses gesaufe nicht mehr aushalten kann, ertappe ich mich dabei, mir das toll zu reden...um ihn wieder reinlassen zu können...in mein Leben.

    Ich werde es nicht tun...es ist nur ein unglaublich schwerer innerer Kampf.

    Fast als müsste man sein kind aufgeben

  • Diese Co-Sache ist ja fast noch heimtückischer als das Problem des Alkoholikers selbst. Ich überlege ehrlich, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei?

    Ergänzen Sie sich beide? Die Co und die Abhängigkeit?

    Hallo Cayenne,

    mit Interesse verfolge ich deine Geschichte und möchte dir nun auch ein paar meiner Gedanken da lassen.

    Ich selbst, Ende 40, bin zwar Alkoholikerin, aber eben auch (inzwischen erwachsenes) Kind aus alkoholkranker Familie. Ich habe mir über die Mechanismen auch immer wieder Gedanken gemacht und finde auch und gerade die Co-Abhängigkeit hochspannend.

    Dass du Schwierigkeiten hast, dich aus deinem bisherigen Leben herauszulösen, kann ich nachvollziehen. Es ist ja auch nicht von jetzt auf gleich so geworden, sondern hat sich so nach und nach da hin entwickelt. - Ich muss dabei immer wieder an die Sache mit dem Frosch und dem kochenden Wasser denken. -

    Natürlich stecken da Gefühle drin und jede Menge Lebensenergie. Da bricht man nicht einfach so aus. Die Sache ist nur die - und wenn ich das bei dir richtig lese, hast du das auch schon durch die Lektüre vieler anderer Lebensberichte entdeckt - die Muster ähneln sich irgendwie.

    Ich habe mich immer wieder gefragt, warum meine Mutter meinen Vater nicht verlassen hat. Er war gewiss kein schlechter Mensch, aber das, was sie mit ihm und an seiner Seite erlebt hat, hat sie letztlich zerstört. Sie war nur 15 Jahre mit ihm zusammen, er starb im 15. Jahre ihrer Ehe infolge eines Autounfalls unter Alkoholeinfluss und sie lebte danach noch zweiunddreißig Jahre bis sie im letzten Herbst verstarb, aber diese Zeit mit ihm hat sie für ihr Leben geprägt und sie schließlich krank gemacht.

    Warum ist sie nicht gegangen, als sie noch die Chance dazu hatte? Ich muss dazu sagen, sie hatte ihn einmal verlassen, da war ich 8 Jahre alt und meine Schwester 6 Jahre, aber unbegreiflicherweise kehrte sie zu ihm zurück trotz allem, was er ihr angetan hatte.

    Alkoholismus ist eine Krankheit, die so schwer zu verstehen ist. Warum ist das zum Beispiel so, dass dein Mann dir sagt, dass er sich für den Alkohol und gegen dich entscheidet, wenn er wählen muss? - Wie krank ist das denn, wenn man das Mal von außen betrachtet? Doch nicht nur dein Mann wird so wählen, andere sagen Ähnliches und wählen tatsächlich den Alkohol.

    Und selbst wenn dein Mann sich gegen den Alkohol und für dich entscheiden sollte, was gemäß deinem Bericht derzeit überhaupt nicht zu erwarten ist, so wird er nicht wieder so werden, wie du ihn mal kennen- und lieben gelernt hast. Denn wer weg kommt vom Alkohol, verändert sich. Er muss es sogar, wenn die Sache dauerhaft von Erfolg sein soll. In den ersten Monaten kreist er nur um sich. Das ist allen Erzählungen gemeinsam.

    Für die Beziehung ist das eine fürchterliche Belastung, denn zum einen muss der Angehörige weiterhin aushalten und zum anderen muss er sich selbst auch verändern.

    Sehr viele Beziehungen gehen darüber kaputt.

    Bei dir aber ist noch nicht mal gegeben, dass er aufhören will. Zwei Tage mal nicht trinken und er will deine Anerkennung dafür. Oh, ich kenne das selbst und das ist ja auch schön und gut, dass er mal nicht getrunken hat, aber zwei Tage oder länger mal nicht zu trinken ist eigentlich gar nichts.

    Mein Vater hat mehrere Entzüge und mehrere Therapien gemacht. Ich erinnere mich noch gut an seine vielen großen Versprechungen. Zuletzt hab ich nichts mehr davon geglaubt. Ich hab eigentlich nur noch nach den Zeichen Ausschau gehalten, wann er wieder trank. Die veränderten Augen, der veränderte Blick, der Geruch von Ajona-Zahncreme, die er nur benutzte, wenn er trank, und so weiter. Und diese Lügen! Ich sah, dass er getrunken hatte oder was nahm, und er stritt es ab, „Willst du mich beleidigen?“ und er wurde wütend.

    Wenn dir Menschen hier antworten und mit Nachdruck raten, für dich zu sorgen, dann geschieht das aufgrund ihrer eigenen traurigen Erlebnisse und aufgrund all der Geschichten, die hier schon zu lesen sind.

    Du fühlst es noch nicht, du bist noch nicht so weit. Das ist ok, aber lass du es nicht auch dazu kommen, dass du zerbrichst.

    Wer Co-abhängig ist, ist selbst krank, er weiß es nur in der Regel genauso wenig, wie der Alkoholiker akzeptiert, dass er krank ist. Dem Alkoholiker sieht man es ja an, weil er Alkohol trinkt. Doch was hält eine Frau, wie meine Mutter zum Beispiel, jahrelang bei einem Mann, der sie die Treppe hinter wirft, mit dem Messer bedroht oder sie mit anderen Frauen betrügt, wenn er mal wieder säuft? Seine großen Versprechungen, dass er sich ändern wird?

    Ich weiß es nicht und ich verstehe es auch nicht. Sie ist jedenfalls nicht bei ihm geblieben oder zu ihm zurückgekommen, weil sie Angst um ihr Leben hatte, weil er ihr gedroht hätte, dass er sie sonst umbringt oder dass er sich umbringt. Er hat mehrfach versucht, sich das Leben zu nehmen, aber deswegen ist sie nicht bei ihm geblieben, da bin ich mir sicher.

    Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen - auch bei der Bewältigung meiner Depressions-Erkrankung - kann ich dir nur raten, für DICH zu sorgen und gerade nicht auf ihn zu bauen. Da gibt es so viel Schönes, was sich entdecken lässt, wenn man sich frei von solchen Abhängigkeiten macht und beginnt, tatsächlich für sich selbst zu sorgen.

    Herzliche Grüße

    AufderSuche

    2 Mal editiert, zuletzt von AufderSuche (7. Juni 2021 um 20:14)

  • Ich habe gerade in einem anderen Bericht gelesen, wie hier im Forum ein Co für jemanden anderen Partei ergriff und ihn verteidigt hat

    Ich weiß nicht ob du mich damit meinst, aber wenn ja, ich habe keine Partei ergriffen und schon gar nicht jemanden verteidigt! Ich habe bzw

    bilde mir meine Meinung, unabhängig von anderen, co hin oder her; und vertrete diese dann und wann auch mal. meistens lasse ich es aber weil es doch meistens falsch verstanden wird. Besser ich hätte auch dieses Mal einfach geschwiegen, dann würde ich mich jetzt nicht wieder so gänzlich falsch verstanden fühlen.

    Wenn nein, ist das geschriebene obsolet.

    Lieben Gruß,

    Blume

    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • hallo Blume52

    ich habe erlebt, dass dieses Forum sehr offen und persönlich ist...deshalb sollte man nicht alles persönlich nehmen, es nimmt einem sonst die Freiheit offen und ehrlich zu schreiben....

    Lieben Gruß

    mexico

  • Liebe Blume,

    es tut mir sehr leid, wenn ich dich persönlich getroffen habe. Du hast schon recht, ich beziehe mich auf den Beitrag.

    Mir geht es aber darum, dass sich hinter diesen Dingen, Situation für mich ein Muster zeigt. Das meinte ich damit. Ich habe mich bestimmt unglücklich ausgedrückt. Wie Mexico sagt, ich denke wir sollten uns frei äußern dürfen und bei Nachfragen, kann man ja fragen.

    Ich hatte hier zu Beginn auch das Gefühl, dass es alle besser wissen wollen. Wenn ich hier was schreibe, kommen Ratschläge, die ich auf keinen Fall annehmen konnte. Zudem noch von wildfremden Menschen. Mir ist es im Prinzip auch egal, wie es heißt, ist es Co-Abhängigkeit oder nicht Co... Aber es ist halt schon einfacher, wenn man weiß, wovon eine Sache handelt. EIne Art "Diagnose" ist ja nicht nur belastend, sie bietet auch Chancen für Lösungswege, die bereits Erfolg hatten.

    und da fühle ich mich hier in ganz guter Gesellschaft.

    Es ist jetzt nicht so, dass ich die Ratschläge und Erfahrungen komplett übernehme und los gehts... Das wollen die Menschen hier glaube ich auch nicht, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Es ist eher so, dass während ich hier schreibe und lese, ich das Gefühl bekomme, dass ich erkenne. Diese bestimmten Muster erkenne, jedenfalls glaube ich es. Leider verfange ich mich immer wieder in dem ganzen Gestricke. Ich habe das Gefühl, dass ich verstehe und ertappe mich plötzlich dabei, wie ich in den Keller husche um die Bierflaschen zu zählen. Mit der Ernüchterung, dass ich es immer noch nicht kapiert habe!

    Die Berichte hier sind so voller Erfahrungen, dass es mir manchmal schwer fällt, zu glauben, dass da wirklich ein Mensch hinter der Tastatur sitzt, so wie ich. Dann lese ich im nächsten Bericht, dass es anderen ganz genau so geht. 100 %.

    Und so hoffe ich, reift in mir die Kraft zu mir selbst stehen zu können.

    Ich hoffe, ich konnte das Aufklären und du bist nicht böse, dass ich diese Stimmung für meine Gedanken verwendet habe.

    Liebe Grüße

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Ich möchte einfach Gedanken loswerden:

    Heute nach der Arbeit mit offenen Fensterscheiben nacah Hause gefahren. Im Radio kam David Bowie. Frei hat es sich angefühlt.

    Zu Hause.

    Es ändert sich nichts, wenn ich es nicht ändere. Ich zähle weiter leere Flaschen. Es fehlen täglich zwischen 2 und 4 1/2 Liter. Meistens, wenn ich weg bin.

    Ansonsten gibt er sich Mühe, dass ich nichts merke. Und wenn ich nicht zählen würde, könnt ichs nicht genau sagen, wie viel getrunken wurde.

    Bestimme ich mein - Geliebtwerden mit der Anzahl der Flaschen?

    Ich habe am Mittwoch einen Psych Termin. Irgendwie hoffe ich auf ERleichterung. Aber auch er kann mir Entscheidungen nicht abnehmen! Oder doch?

    Kann er mich in meinem Weg bestärken? Welcher ist das?

    Es dreht sich grad im Kreis und ich wäre froh, wenn schon wieder Montag wäre und ihc mich durch Arbeit ablenken kann. Dann muss ich nichts denken. Nicht darüber.

    Es geht mir so einfahc gerade nicht gut.

    Habe ich Angst?

    ja. Keine Ahnung

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Es ändert sich nichts, wenn ich es nicht ändere. Ich zähle weiter leere Flaschen …

    Es dreht sich grad im Kreis und ich wäre froh, wenn schon wieder Montag wäre …

    Habe ich Angst? ja. Keine Ahnung

    War meine Zeit mein Zeit? … dieser Frage hat Hugo Loetscher (ein Schweizer Schriftsteller) sein letztes Buch gewidmet. Man kann sich diese Frage so oder ähnlich immer mal wieder stellen, nicht erst am Lebensende, wie zum Beispiel „Lebe ich oder werde ich gelebt?“ Wenn „ gelebt werden“ überwiegt, ist Angst gewiss ein gewichtiger Begleiter, der einem zurückhält, beschränkt, lähmt und klein macht.

    … auch nur so ein Gedanke - wenn ich Passagen von dir lese … Gruss Ste

  • Hallo Cayenne,

    ich lese irgendwie Resignation aus deinem Post. Ich lese aber auch von Momenten, in denen Du dich frei und ausgelassen fühlst. Verschaff Dir doch einfach mehr von diesen Momenten. Sie zeigen Dir doch wie gut sich leben anfühlen kann. Du fühlst dich mit dem Trinken deines XY nicht mehr wohl, du fühlst dich zu Hause nicht mehr wohl. Glaub mir, ich kenne das Gefühl, mit einem Knoten im Bauch nach Hause zu kommen und der Knoten wurde stärker, je wohler ich mich vorher gefühlt hatte. Es liegt an Dir, das für dich zu ändern. Mich haben damals auch so viele starke Gefühle begleitet und natürlich war Angst dabei. Wir haben gelernt, mit den Trinkmengen, den Bauchknoten zu leben. Sie sind Gewohnheit und wir können meist damit umgehen und mal ganz ehrlich, "anderen geht es schlechter und soooo schlimm ist es doch am Ende gar nicht" - Ironie aus. Ich denke, die Angst ist natürlich. Ich wollte damals diese Veränderung nicht, sie wurde mir aufgezwungen und davor hatte ich Angst. Ich hab diese Angst überwunden, auch wenn der Weg schwierig und voll widersprüchlicher Gefühle war, aber ich habe in dieser Zeit ganz viel über mich und andere Menschen gelernt, diese Zeit hat mich reifen lassen und heute bin ich froh, dass es diese Zeit gab, auch wenn ich sie wirklich nicht noch einmal brauche.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

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