Lügen und manipulieren sie?

  • Leyla wir hatten noch Kontakt weil wir 32 Jahre verheiratet waren und gemeinsame Kinder hatten. Meine Bedingung war aber daß er mich nicht betrunken kontaktieren darf. Er hat sich daran gehalten, ich hatte den Eindruck durch mein entschlossenes Handeln hatte er Respekt vor mir bekommen. Ich bin nur ein Dorf weiter gezogen und öfters haben mich seine Nachbarn angerufen ich sollte mich doch mal um ihn kümmern er wäre schon wieder so betrunken. Ich habe das immer abgelehnt ich wollte damit nichts mehr zu tun haben. Vor 4 Jahren ist er an seiner Krankheit verstorben um das Begräbnis habe ich mich gekümmert.

    Er hat öfters versucht mich zurückzu gewinnen sei es daß er mein Mitleid erregen wollte oder mir einreden wollte ich könnte auf Dauer nicht ohne ihn.

    Aber in deinem Fall würde ich den Kontakt komplett und rigoros abbrechen, das tut zwar im Moment sehr weh aber dieses Gefühl vergeht auch wieder. Dann kann man nach vorne schauen und sein Leben neu gestalten.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Leyla,

    Wir scheinen offensichtlich einige Parallelen zu haben. Ich bin auch wieder vollends am Strugglen. Mein Kopf ist klar und sagt nein, ich kann das nicht länger zu lassen. Mein Herz hofft innerlich weiterhin und sehnt sich nach ihm. U d während ich das schreibe schüttel ich mit den Kopf und meine Augen füllen sich mit Tränen.

    Ich habe ihm kürzlich mitgeteilt, das es endgültig aus ist. Ich das alles nicht mehr kann und seelisch am Ende bin. Ich seine Demütigungen, Respektlosigkeit und sein Verhalten nicht mehr mitmache.

    Auch wenn er aktuell nicht trinkt…die nächste Phase lässt mit ziemlicher Sicherheit nicht lange auf sich warten. Denn wirklich etwas geändert oder wirklich angegangen, so wie es besprochen war, hat er nach der Klinik nicht. Die letzte Phase liegt wenige Wochen zurück…

    Leider kann ich hier nicht so sehr ins Detail gehen, aber ich stelle derzeit fest, das Lügen, Manipulation scheinbar oft ein Teil dieser Krankheit sind. Wie oft habe ich erlebt, das ein Streit provoziert wurde, Beziehungsprobleme erfunden wurden, damit er in Ruhe trinken kann…und nun sind die Beziehungsprobleme, die aufgrund seiner Sucht entstanden sind, plötzlich nicht mehr das Problem, sondern etwas anderes ist ein Hindernis, ein Problem. Ich habe mir in einer seiner Saufphasen einen großen Wunsch erfüllt, das dieser Wunsch besteht wusste er, da er mich so kennengelernt hat. Mein Leben dreht sich schließlich weiter, auch wenn er trinkt. Es ist nicht meine Baustelle!

    Und das wird mir jetzt zum Vorwurf gemacht, mit etlichen Bedenken…niemand, wirklich niemand, auch nicht mein Psychologe, kann diesen Grund verstehen oder gar als solches ansehen!!!! Mir kommt es mittlerweile so vor, er bringt das vor, damit das eigentliche Problem, seine Sucht und psychischen Störungen, nicht der Grund sind. Denn dann müsste er sich all dem wahrlich stellen und ins Handeln kommen. Und das ist meiner Meinung sehr krank! DAS soll also unser Beziehungsproblem sein…und der Rest nur Nebensächlich…

    Ich werde anhören, was er zu sagen hat….und ich habe ihm einiges zu sagen. Eine Zukunft sehe ich derzeit jedoch nicht. Es ist toxisch, krank und ich wüsste nicht wie das funktionieren können soll, solange sich nichts ändert. Auf Lippenbekenntnisse gebe ich nichts mehr.

    Ich kenne ebenso den Kampf zwischen Kopf und Herz, jeden Grashalm der Hoffnung an den man sich klammert…wir müssten und sollten uns viel mehr an uns selbst klammern!

  • Hallo in die Runde,

    mal zur ursprünglichen Frage, ob alle nur manipulieren und lügen: ich denke, man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Hier gibt es viele Betroffene, die ähnliche Erfahrungen mit ihrem trinkenden Partner gemacht haben.

    Aber nicht jeder Trinker ist manipulativ oder gehässig zu seinem Partner. Ich kann nur aus meiner Sicht als Alkoholikerin schreiben, aber ich habe nie meinen Mann verantwortlich gemacht oder ihm die Schuld gegeben.

    Es ist richtig, dass ich ihn belogen habe, was meinen Konsum angeht (ich habe auch heimlich getrunken). Ich habe ihn mit diesem Handeln tief verletzt, sein Vertrauen missbraucht. Er hat sich sicherlich auch gefragt warum ich ihm das antue und nicht einfach aufhören kann. Aber ich habe ihn nicht zu meinen Gunsten manipuliert. Es gab keine Demütigungen oder verbale Attacken (auch keine körperlichen).

    Wie Sunshine schon schreibt. Es gehören auch immer zwei dazu. Mein Mann hätte mich verlassen, egal wie sehr er mich liebt. Das hat er mir auch klipp und klar so gesagt. Er meinte, er könne es nicht ertragen und es mache ihn kaputt. Dafür ist ihm sein Leben zu schade. Und Recht hat er. Jeder hat nur seine begrenzte Lebenszeit. Er wollte sein Leben nicht mit einer Alkoholikerin verbringen und ich wollte (letztendlich) mein Leben nicht mehr dem Alkohol unterordnen. Nur so haben wie es gemeinsam geschafft.

    Diese Entscheidung kannst du deinem Mann aber nicht abnehmen. Da kannst du nur auf dich schauen du sehen was du für dich in deinem Leben möchtest. Ich möchte etwas provokativ fragen: Ist es für dich nicht gerade der bequemere Weg, bei ihn zu bleiben? Soll er sich doch ändern, dann musst du es nicht tun? Ich meine das nicht böse, aber da du ihn nicht ändern kannst, muss die Veränderung bei dir stattfinden. Und das bedeutet Arbeit und ist bestimmt nicht einfach.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ganz tief im Inneren ist mir schon bewusst, dass ich den Schritt machen und gehen müsste. Die Welt ist voller toller Männer und ich bin im besten Alter (würde meine Oma sagen 😄). Was hält mich? Es sind drei Dinge: Die Angst vor den einsamen Wochenenden. Der Gedanke, ihn mit einer anderen Frau zusammen zu sehen (und dann vielleicht sogar nüchtern), den ich nicht ertragen kann. Und, was am Schlimmsten ist: Die Hoffnung, dass ja vielleicht doch alles noch gut werden könnte.

    Er ist auf seine Weise eine verletzte Persönlichkeit, ich bin es auf meine Weise. Beide mit Ursachen in der Kindheit. Jeder mit einer anderen Strategie, damit umzugehen. Ich dachte immer, wir könnten uns gegenseitig „retten“. Irrglaube.

  • Hallo Leyla!

    Erst einmal herzlichen Dank für Eure zahlreichen Antworten! Warum war ich schon längere Zeit nicht mehr hier? Einmal, weil keine neuen Antworten mehr auf meine Beiträge kamen.

    Das stimmt aber was sollte man irgendwann noch antworten wenn sich jemand nur noch im Kreis dreht? Ich empfinde hier im Forum schreiben sich viele den Frust von der Seele, wenn dann Antworten kommen die nicht der Meinung des Threaderstellers sind viele wieder von hier verschwunden. Ob sie sich das was geantwortet wurde zu Herzen nehmen und zumindest versuchen aktiv etwas zu verändern würde mich manchmal schon interessieren.

    Der Weg da raus ist einfach daß man sich selber ändern muß um etwas zu erreichen denn trocken legen kann man den Partner einfach nicht. So vergehen die Jahre und nichts ändert sich und die Lebensqualität ist weiterhin eingeschränkt, schade!

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat

    Mittwoch habe ich entdeckt, dass er (wieder) auf einer Singleplattform angemeldet ist. Habe ihn natürlich darauf angesprochen. Woher ich das wüsste. Er wollte mir mal zeigen, wie das ist. Ich wüsste gar nicht, wie verletzt er wäre. Ich würde ihn nicht respektieren, solle endlich mal an mir arbeiten, meine Eifersucht in den Griff kriegen, meine Fehler erkennen. Habe dann gesagt, wofür ich das alles noch tun soll, wenn er doch eh seine Sachen geholt hat. Ich solle endlich aufwachen, mit jedem Streit würde ich mehr kaputt machen.

    Leyla, ich frage mich immer, was denn noch alles passieren muss, wenn ich sowas lese ?(

    Für so einige Alkoholiker ist es geradezu typisch, sich so schnell wie möglich einen neuen Co zu suchen, wenn der alte anfängt, rumzuzicken.

    EIn Vorteil davon ist auch, das der neue CO erstmal besser am Ball gehalten werden kann und erstmal nicht so viel rummeckert.

    Aber dabei bleibt es ja nicht... die rosa Brille wird einem sicher schneller runter gerissen, als einem lieb ist.

    Rechne also damit, das er wirklich auf der besagten Plattform schon nach einem neuen Co Ausschau hält, es wäre jedenfalls nichts außergewöhnliches.

    Und dann noch diese Frechheit, zu behaupten, das er Dir damit was zeigen wollte...

    Er will sich doch damit nur rausreden, sorry. Das ist doch wirklich dummes Zeug.

    Und Du würdest mit jedem Streit alles noch mehr kaputt machen?

    Ach komm, das ist ebenso Bullshit... er will nur in Ruhe saufen und Du sollst gefälligst dazu die Klappe halten, so siehts doch mal aus.

    Zitat

    Der Gedanke, ihn mit einer anderen Frau zusammen zu sehen (und dann vielleicht sogar nüchtern), den ich nicht ertragen kann.

    Es ist sehr unrealistisch, das er mit oder gar durch eine andere Frau das Saufen aufgibt.

    Er macht doch keinerlei Anstalten dazu, und daran ändert ein neuer Partner auch nichts.

    Ich persönlich bin grundsätzlich nicht besonders eifersüchtig, das war ich nur zu Saufzeiten.

    Von daher würde mir eine neue Frau nur echt leid tun, denn ihr stünde das gleiche bevor, was Du dann schon hinter Dir hast.

    Das gleiche Elend, das gleiche Leiden, die gleiche Traurigkeit, das Alleinsein, wenn der andere sich wegbeamt, und der ganze restliche Dreck, den die Sauferei anrichtet.

    Nein, sowas würde ich wirklich niemanden wünschen, auch keiner neuen Frau.

    Für die könnte ich nur hoffen, das sie eher die Kurve kratzt und somit weniger Lebenszeit verbrennt.

    Ich möchte auch noch klar stellen, das man alle Alkoholiker/innen nicht komplett über einen Kamm scheren kann.

    Die Verhaltensweisen sind sich sehr ähnlich, ganz klar.

    Aber nicht jeder Alkoholiker wird auch verbal ausfallend, anderweitig gewalttätig und schiebt die komplette Schuld auf den Partner ab.

    Ich habe das auch wirklich nie gemacht, weil das total unfair ist, und das war mir selbst auch noch in der besoffenen Birne klar.

    Ich war aber verbal aggressiver als heutzutage, habe mir selbst alles so zurecht gelegt, das es meine Sauferei rechtfertigt.

    Und ich habe dafür auch so manchen Streit vom Zaun gebrochen.

    Und es gibt auch noch die Alkoholiker, die sich im stillen Kämmerlein die Birne zuknallen, depressiv werden und keinen grossen Krawall machen.

    Dafür müsste man schon die Anlage mitbringen, denke ich. Also für den Krawall jetzt.

    Zitat

    Und, was am Schlimmsten ist: Die Hoffnung, dass ja vielleicht doch alles noch gut werden könnte.

    Und wie lange willst Du Dich noch daran klammern?

    Während andere sich ein schönes Leben einrichten und es nach Herzenslust genießen?

    Und zwar JETZT und nicht irgendwann am St. Nimmerleinstag.

    Leyla, ich glaube, Du klammerst Dich an was, was längst vorbei ist...was es vielleicht nicht mal wirklich gab.

    Ein Trinker interessiert sich nicht wirklich für den Partner, der interessiert sich viel mehr dafür, wo er den nächsten Schluck herbekommt,

    den nächsten Rausch...dann kommt noch so einiges....und dann....ganz hinten...da kommt VIELLEICHT der Partner, falls sich der nasse Alkoholiker überhaupt noch an ihn erinnert.

    Du musst für Dich entscheiden, ob Dir das reicht.

    Und ich denke, vor Einsamkeit haben wir alle irgendwo Angst. Ich auch.

    Ich werde in den nächsten Tagen 60, und habe auch Angst davor, zu vereinsamen, sollte mein Mann vor mir sterben.

    Ich kenne Einsamkeit auch aus den letzten Jahren sehr gut, denn ich war es auch mitunter.

    Das ist wirklich ein sehr bedrückendes Gefühl und ich leide dann auch darunter.

    Alleinsein bedeutet aber nicht austomatisch auch Einsamkeit.

    Nicht, wenn man seine Zeit mit dem füllt, was man gerne macht. Wenn man sich nicht isoliert, sondern Kontakte pflegt.

    Sich vielleicht auch für irgendwas ehrenamtlich engagiert.

    Aber eigentlich kennen doch alle auch das Gefühl der Einsamkeit, vermute ich.

    Denn ganz tief drinnen bleibt man doch auch mitunter einsam, egal mit oder ohne Partner.

    Ist man in Endeffekt nicht immer irgendwo auch allein und fühlt sich manchmal auch einsam?

    Ich halte das für einen ganz normalen Vorgang, es ist nun mal nicht immer alles supi im Leben, und man muss auch lernen, negative Gefühle auszuhalten.

    Das ist für mich auch ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens.

    Mir wäre es trotzdem dennoch lieber, mich ab und an mal einsam zu fühlen, als mein Leben mit einem Trinker zu teilen.

    Zumal es auch gar nicht so ist. Mit einem Trinker kann man sein Leben nicht mal teilen, das funzt ja auch nicht wirklich.

    Zitat

    Er ist auf seine Weise eine verletzte Persönlichkeit, ich bin es auf meine Weise. Beide mit Ursachen in der Kindheit. Jeder mit einer anderen Strategie, damit umzugehen. Ich dachte immer, wir könnten uns gegenseitig „retten“. Irrglaube.

    Ach weißt Du, man hört ja meist nur die eine Seite...

    Dann sind da "ach so schwere Kindheiten", Mobbing im Job und wer weiß was...das man ja gar nicht anders kann als zu saufen.

    Merkwürdig ist doch aber, das bei anderen auch nicht immer alles klasse lief, man schlechte Erfahrungen machte...aber diese ebenso Betroffenen saufen ja auch nicht alle.

    Also gibt es doch scheinbar andere Strategien, um auch mit sowas irgendwann fertig zu werden, oder?

    Und irgendwann ist man auch kein Kind mehr, sondern erwachsen.

    Ich für meinen Teil finde es zu einfach, alles auf eine bestimmte Sache zu schieben.

    Denn ich denke, das soll auch oft die Sauferei rechtfertigen. Und dazu ist leider fast alles recht.

    Retten können sich 2 Kranke sicher nicht gegenseitig. Aus zwei Kranken wird ja kein Gesunder, nicht wahr?

    Das funzt also auch nicht.

    Da zieht man sich eher noch gegenseitig immer mehr runter.

    Warum versuchst Du nicht, allein zu gesunden, gerne auch mit professioneller Unterstützung?

    Deinen Trinker kannst Du eh nicht retten.

    Aber Du kannst was FÜR DICH tun!

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (5. August 2021 um 18:57)

  • Warum beende ICH es nicht einfach? Klingt in der Theorie so leicht, ist in der Praxis aber so schwer umzusetzen. Warum beende ich es nicht... Eine eindeutige Antwort darauf kann ich Dir gar nicht geben.

    Wir wohnen nicht zusammen, im Alltag bin ich eh so gut wie immer allein mit meinem Sohn, viel Nähe und Zärtlichkeit kommt auch nicht von ihm. Warum also hänge ich noch an diesem Mann?

    Hallo Leyla,

    andere Frage, wieso fühlst Du Dich so, als ob Ihr zusammen wärt?

    Ist das eine Beziehung oder gar nur noch eine Bekanntschaft? Und warum setzt Du dem kein Ende?

    Dieser Mann bringt Dir nur Ärger und regt Dich auf. Das kann es doch nicht sein!

    Viele Fragen hast Du Dir schon selbst beantwortet.

    Brich den restlichen Kontakt ab, spioniere ihm nicht mehr hinterher. Kümmere Dich um Dich und Deine Familie,

    atme durch und geniesse Dein Leben!

    Ich wünsche Dir viel Stärke damit Du endlich wieder unbeschwert leben kannst!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Leyla, wie dieser Mann mit Dir umgeht ist typisch. Du muckst auf und er straft Dich. Schrecklich!!! Glaub mir, da wird sich nichts bessern, im Gegenteil.

    Du glaubst gar nicht, wie schön das Allein-Sein in Frieden sein kann…!!

    LG Cadda

  • Wir hatten mal wieder eine heftige Auseinandersetzung. Darin wurde mit unter anderem vorgeworfen, dass ich lügen und betrügen würde. Ich hätte schon längst einen anderen, er sei für mich nur ein „dummer Nxxxxr“, der irgendwelche Arbeiten ausführen solle. Ich würde ihn nicht respektieren, ständig Ausraster bekommen, Streit anzetteln. Endlich solle ich mich mal für meine Fehler entschuldigen. Aber für mich das Schlimmste: Er hätte jetzt eine Woche kein Bier mehr angerührt (weil er so erkältet war), aber durch das Telefonat mit mir hätte er sich wieder welche gekauft und wäre jetzt bei Nummer 6. Ich wäre der Grund, warum er nachts wachliegen und seinen Herzschlag im Ohr hören würde. Also sprich: ICH bin der Grund für sein verpfuschtes Leben. 😢

    Wie kam es eigentlich dazu? Schwer zu erklären. Nach unserem Telefonat nachmittags dachte ich mir, ich könnte ja einfach mal vor der Tür stehen und schauen, wie es ihm geht. Gesagt hatte ich ihm, ich käme heute. Er hatte noch so gemeint, er würde kurz zum Supermarkt fahren, aber sich wieder kein Bier mitnehmen. Tja, der doofen Kuh kann man ja alles erzählen. Und dann komme ich da hin und er ist bei Nummer 6.

    Zum krönenden Abschluss der Auseinandersetzung wollte er dann seine Schlüssel zurück und hat Sicht recht theatralisch mit einem großen Küchenmesser auf den Arm gehauen. Und dann ständig draufgestarrt und gewartet, dass es endlich blutet. Um, als dann endlich ein bisschen Blut zu sehen war, mir noch mitzugeben, dass er jetzt allen meinen Leuten schreiben wird, wie ich wirklich bin.

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (7. August 2021 um 12:52) aus folgendem Grund: N Wort gelöscht

  • Hallo Leyla!

    Hast du es wirklich nötig dich auf so ein Niveau herabzulassen? Das ist ja nun unterste Schublade was da passiert und du müsstest dir zu schade für so etwas sein. Denke doch mal an dein Kind das bestimmt schon einiges mitbekommt. Willst du wirklich noch Monate oder Jahre so weitermachen?

    Es gibt doch bestimmt noch genug anständige Männer du musst dir nur die Chance geben sie kennen zu lernen. Das verbaust du dir aber komplett wenn du dich an so einen Mann hängst!

    Also sorry da wäre ich aber lieber eine Zeitlang alleine als so eine "Partnerschaft" die nur Ärger und negative Gefühle verursacht.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Wir hatten mal wieder eine heftige Auseinandersetzung. Darin wurde mit unter anderem vorgeworfen, dass ich lügen und betrügen würde. Ich hätte schon längst einen anderen, er sei für mich nur ein „dummer Nxxxxr“, der irgendwelche Arbeiten ausführen solle. Ich würde ihn nicht respektieren, ständig Ausraster bekommen, Streit anzetteln. Endlich solle ich mich mal für meine Fehler entschuldigen. Aber für mich das Schlimmste: Er hätte jetzt eine Woche kein Bier mehr angerührt (weil er so erkältet war), aber durch das Telefonat mit mir hätte er sich wieder welche gekauft und wäre jetzt bei Nummer 6. Ich wäre der Grund, warum er nachts wachliegen und seinen Herzschlag im Ohr hören würde. Also sprich: ICH bin der Grund für sein verpfuschtes Leben. 😢

    Wie kam es eigentlich dazu? Schwer zu erklären. Nach unserem Telefonat nachmittags dachte ich mir, ich könnte ja einfach mal vor der Tür stehen und schauen, wie es ihm geht. Gesagt hatte ich ihm, ich käme heute. Er hatte noch so gemeint, er würde kurz zum Supermarkt fahren, aber sich wieder kein Bier mitnehmen. Tja, der doofen Kuh kann man ja alles erzählen. Und dann komme ich da hin und er ist bei Nummer 6.

    Zum krönenden Abschluss der Auseinandersetzung wollte er dann seine Schlüssel zurück und hat Sicht recht theatralisch mit einem großen Küchenmesser auf den Arm gehauen. Und dann ständig draufgestarrt und gewartet, dass es endlich blutet. Um, als dann endlich ein bisschen Blut zu sehen war, mir noch mitzugeben, dass er jetzt allen meinen Leuten schreiben wird, wie ich wirklich bin.

    Soziopath ? Wer bekommt das Messer beim nächsten Mal ab? Du ? Nachdem er allen davon erzählt hat, wie "kaputt" Du bist, hat er danach ein Grund sich zu "verteidigen"? Du solltest einen großen Bogen um diesen Menschen machen. Ich hoffe dass das dein Klickmoment war, und Du alles zu ihm unterbindest. Sei tapfer, und beschütze dich selbst. Und dein Leben. Du siehst ja schon, zu welchen kranken Zügen er bereit ist.

    Genau. Du alleine hast ihn dazu gezwungen. Unfassbar wie sich alles ähnelt, und diese Trinker das auch noch als Vorwand missbrauchen, für ihre eigene Absolution. <X Bitte nehme endlich die Beine in die Hand und renn. Einfach weit weg :thumbup:

    XLausi

    real eyes realize real lies

  • Danke, XLausi, für die Erweiterung meines Wortschatzes um den Begriff „Soziopath“. Ich gebe zu, dass ich den Begriff erst einmal nachschlagen musste. Da trifft aber vieles auf ihn zu. Es ist ja nicht so, dass ich mich in den 1,5 Jahren unserer Beziehung nicht schon gut informiert hatte. Informationen eingeholt zum Thema Alkoholismus, Depressionen, körperliche und emotionale Gewalt in der Kindheit (da wurde beiläufig mal etwas erwähnt von seiner Seite), Narzissmus. Wollte verstehen, warum er so ist, wie er ist. Warum er so tickt, wie er tickt. Um ihm helfen zu können. Was habe ich damit erreicht? Nichts. Absolut gar nichts. Außer dass sich mein Gedankenkarussell ständig um ihn und unsere Beziehung gedreht hat. Täglich die Frage, ob seine Gefühle echt sind. Ob ich „gut genug“ bin, wie ich bin.

    Die letzte Zeit habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, dass es ganz egal ist, was ich mache, wie ich mich verhalte. Es ist irgendwie immer falsch. Als würde er all seine Wut, seinen Hass auf mich projizieren. Alles, was ich tue, bekommt er in den falschen Hals. So wie ich ihn seiner Meinung nach gestern auch nur besucht habe, um zu kontrollieren, ob da niemand ist. Er unterstellt mir alles Böse dieser Welt. Selbst, als ich gesagt habe, dass ich von allen Seiten eine auf den Deckel bekomme, weil ich noch zu ihm halte, wurde das wieder falsch verstanden. Nämlich, dass ich ihn bei meiner Familie und Freunden schlechtreden würde. Es ist wirklich ganz egal, was ich tue, wie ich mich verhalte. Die Böse in diesem Spiel bin immer ich.

    Soziopath... Dazu werde ich noch mal einiges lesen.

    Und was das Messer anbelangt: Er wäre damit nicht auf mich losgegangen. Er wollte mir etwas zeigen, weil ich in meiner Jugend mal große Probleme mit etwas derartigem hatte, was er aber nicht verstehen kann. Er wollte das gestern als Druckmittel verwenden. Habe ja gemerkt, wie er regelrecht darauf wartet, dass es anfängt zu bluten. So wie er drauf war, kann ich mir sogar gut vorstellen, dass er seinen Arm fotografiert hat und mir das in die Schuhe schieben will. Nach dem Motto „mit so einer Partnerin muss man ja einfach trinken“. Er wollte sich nicht selbst verletzen, das geht anders. Und dafür ist er auch nicht der Typ. Solche Menschen suchen die Schuld bei sich, aber er ist sich ja keiner Schuld bewusst.

    Oh Mann! Und ich häng jetzt hier auf Halbmast.

  • Unglaublich, wie gleich das Verhalten zu meinem Ex ist!! Er hat damals dann tatsächlich mal diese Vorwürfe in einer whats App verfasst und sie meiner Familie und Freunden geschickt. Völlig falsche Sichtweise, krankhafte Eifersucht, alles an den Haaren herbeigezogen. Sieh zu, dass Du Dich vom Acker machst. Das wird schlimmer, nicht besser….

    Cadda

  • Erschreckend, das ist genau wie bei uns, ich habe auch ganz viel gelesen und mich Informiert um zu verstehen warum er so ist. Ich habe auch vor ein paar Tagen wirklich erst verstanden das es am Alkohol liegt. Er erzählt auch in seiner Familie und im Bekanntenkreis das ich schwer depressiv bin und er alles machen muss und ich dann noch am meckern bin, ihn ständig kontrolliere und krankhaft eifersüchtig bin. Wahnsinn was diese Menschen mit einem machen. Ich wünsche dir alle Kraft die du brauchst um dich daraus zu befreien.

  • Zitat

    Die letzte Zeit habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, dass es ganz egal ist, was ich mache, wie ich mich verhalte. Es ist irgendwie immer falsch.

    Hallo, es gibt Menschen, also Freunde oder Partner, da ist es ganz egal, was man macht oder wie man sich verhält. Es ist immer richtig. Weil sie einem so annehmen, wie man ist. Weil sie einem wertschätzen oder lieben, wie man eben so ist, mit allen Ecken und Kanten. Da darf man sein, wie man ist. Da muß man sich nicht anstrengen, sich Gedanken machen, sich nicht verbiegen. In einer Partnerschaft sollte es reichen wie man ist.

    Das ist natürlich kein Freibrief, daß man sich dann aufführt wie die Wildsau. Aber du verstehst was ich meine. :lol:

    Ich sehe das mit dem Messer wie Xlausi. Allein daß er damit rumspielt und es als Druckmittel einsetzt. Unterschätzte das nicht. Man weiß nicht, was er sich für Phantasien ausmalt und wo seine Grenze ist. Ich würde da kein Risiko eingehen. Jeden Tag stehen Frauen in der Zeitung, die von ihrem Partner oder Ex angegriffen oder gar ermordet worden sind. Bei Waffen hört's echt auf. Bitte rede das nicht runter. "Das würde er niiiiie tun!" ist so ähnlich wie beim Hundebesitzer, dessen Hund mir gerade in den Bobbes gebissen hat: "Das hat er doch noch niiiie gemacht!"

    Fakt ist, manchmal passieren Dinge aus irgendeiner Situation raus, da hat man gar keinen Einfluß drauf.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • "Das würde er niiiiie tun!"

    Das Problem ist, man kann dem Menschen nur vor den Kopf schauen. Aber die Tatsache, das er mit einem Messer selbst verletzendes Verhalten zeigt, zeigt ja auch, das etwas nicht in seinem Oberstübchen 1A läuft. Sorry für die Wortwahl. Aber alleine es so weit zu treiben, bis Blut fließt, und um dann noch zu behaupten, das DU die Auslöserin war? Ich denke tief in Dir ist etwas, dass das ganze Ausmaß noch nicht akzeptieren kann / will. Es wird, wie immer bagatellisiert. Er würde ja nieeeeee dieses und jenes. Die gesunde Grenze wurde doch längst überschritten. Und wer ohne mit der Wimper zu zucken sich selbst verletzen kann, der wird auch die Grenze beim Gegenüber leicht übergehen können. Ist es dir das wirklich Wert? Das Risiko, im Affekt, ein Messer in den Körper gerammt zu bekommen?

    XLausi

    real eyes realize real lies

  • Noch als Nachtrag. Als ich Mrs. Brasil das letzte mal real gesehen habe, hat sie mir im Vollsuff im Bad das massive Keramikwaschbecken kaputt "geschlagen". Ihr war total egal, das sie sich dabei selbst schwer verletzen könnte, bei den Rasiermesserscharfen Keramikscherben. :!: Wir reden von einer Frau, die äußerlich lieb und nett wirkte, hilfsbereit und keiner Fliege etwas antun "könnte". Der Suff hat aus ihr ein Monster gemacht. Wir standen uns in der Küche gegenüber, und auch da lag ebenfalls ein riesiges Küchenmesser. Ihre Hand wanderte langsam dahin. Das war ein Gefühl, das ich nie wieder erleben möchte. Das ist jetzt auch nicht über dramatisiert dargestellt, sondern leider traurige Wahrheit. Hätte sie das Messer gegriffen, hätte ich ihr persönlich den Hals umgedreht. Und da gibt es nichts, aber auch gar nichts, mehr zu beschönigen. Ein Mensch, der mit einem Messer Dir gegenübersteht, eine bedrohliche Situation damit aufbaut, geht absolut 0 :!: Jegliche Achtung / Respekt sollte damit verspielt sein :thumbup: Also bitte, sei dir selbst ehrlich gegenüber. Willst du echt solch einen "kranken" Menschen in deinem direkten Umfeld? Bedenke, die Spirale / Wut / Hass / Ärger nimmt mit der Zeit stetig zu <X

    XLausi

    real eyes realize real lies

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