Hanseat - Moin aus Hamburg

  • Nee, im Ernst, ich will auch gar keine Putzfrau. Meine kleine Butze habe ich schon ganz gut alleine im Griff, und dafür bin ich auch dankbar. Eine Frau hatte mir mal ihre Dienste angeboten, aber die wollte nur Schwarzarbeit, auf sowas lasse ich mich nicht ein, das Finanzamt hat mich aus diversen Gründen schon auf dem Kieker, da bin ich bekannt wie ein bunter Hund. Längere Geschichte, die hier nicht erzählt werden soll. Die 45 Quadratmeter schaffe ich auch alleine, alles andere ist Jammerkram. Aber heute habe ich wirklich keine Lust. Immerhin habe ich schon wertvolle Vorarbeit geleistet.

  • Apropos Spinweben: Ich finde, das ist wirklich Hexerei. Ich hab hier ständig die Wohnung voll davon, wenn ich mal vier Wochen nichts mache. Alles voller Spinnweben, aber hier fliegt ja nichts rum, wovon ernähren die sich eigentlich? Dann finde ich manchmal die leeren Gerippe, die häuten sich ja ständig, aber ich sehe nie einzige lebende Spinne. Wie machen die das? Verstecken die sich alle unter meinem Bett, oder wo sind die?

  • Laut neuesten Erkentnissen ernähren sich Spinnen mitunter auch vegetarisch: Eventuell knabbern die an deinen Zimmerpflanzen? Ansonsten verspeisen sie sich wohl auch gegenseitig, soll heißen: Ich habe absolut keine Ahnung, aber wollte trotzdem was dazu schreiben :)

    Tough times don't last, tough people do

  • Mir hat jedenfalls mal ein Diplom-Biologe erklärt, daß die toten Spinnen, die man auf dem Fensterbrett oder im verlassenen Netz findet, gar keine toten Spinnen, sondern nur leere Hüllen sind. Ich hatte da vorher nie so drüber nachgedacht.

  • Wenn ihr weiter über Spinnen schreibt, bekomme ich vor Ekel Herpesbläschen.


    =O

    Das ist ja das gruselige an der Sache: Wenn Du glaubst, Du hast den kleinen Racker endlich tot vor Dir, ist das nur eine Täuschung. Guck immer schön nach hinten über die Schulter. :mrgreen:

  • Wenn man die Milben mitzählt, die ja auch zu den Spinnentieren gehören, könnte das wohl in die Millionen gehen. Naja, ist ein kleiner Proteinsnack. Da fällt mir ein, Bettzeug könnte ich mal wieder wechseln.

  • Im Supermarkt habe ich aus Versehen was Falsches gekauft und muß eine Verbraucherwarnung aussprechen: Achtet beim Kauf von Choco Crossies darauf, daß da "Original" drauf steht. Es gibt jetzt nämlich auch gesalzene Choco Crossies, und die schmecken zum Erbrechen. Die kann man nur wegwerfen.

    *sitzt unauffällig in der Ecke und macht die zweite Packung Choco Crossies Salted Caramel auf* Ja...nur wegewerfen... :whistling:

  • Na danke, jetzt habe ich keinen Appetit mehr, Frühstück fällt für heute flach. <X

    Ich kann noch bei der Stadtreinigung anrufen, Nachtschicht, ich glaube, die haben noch 'ne Tüte für Dich.

  • Eine Antwort an Blume: Ich weiß, daß hier auch Christen unterwegs sind. Ich habe, auch wenn ich überzeugter Atheist bin, kein Problem damit. Ich diskutiere hier nicht über Fußball, Religion und Politik, es geht hier für mich um meine Alkoholkrankheit.

    In dem konkreten Fall ging es um Familienberatung, und da kann ich die Katholiken einfach nicht bedenkenlos weiterempfehlen. Die haben eben ihre ganz eigenen Vorstellungen zu Trennung und Scheidung und dazu, was eine Frau für ihren Mann gefälligst zu ertragen hat. Es ist auch nicht "unverschämt", wenn ich eine ehrliche Einschätzung abgebe. Wenn wir hier friedlich diskutieren wollen, müssen wir alle auch abweichende Meinungen akzeptieren und uns nicht ständig auf den Schlips getreten fühlen. Leider ist das eine Erfahrung, die ich immer wieder mit religiösen Menschen gemacht habe: Schon beim leisesten Widerspruch ziehen sie sich beleidigt zurück. Sie sind nicht offen für andere Sichtweisen und oft überhaupt nicht konflitkfähig.

  • Ich mülle mal meinen eigenen Fred weiter voll. Ich kann Blume verstehen, daß sie den Umgang mit Neuankömmlingen manchmal etwas zu schroff findet. Ich bin mir selbst nicht sicher, ob wir das immer richtig machen. Persönlich bemühe ich mich immer um Nachsicht und Verständnis. Wenn allerdings jemand schon kurz vorm Verhungern ist und auch nach 20 Beiträgen nicht die 112 ruft, dann fühle ich mich nicht zuständig. Meine Mutter ist gestorben, weil sie die Haare nicht schön hatte. So wollte sie nicht zum Arzt. Daher ist ihre Lungenentzündung auf den Herzmuskel übergesprungen, und das war das Ende meiner wunderschönen Mutter.

    Knackpunkt im Vorstellungsbereich ist ja immer der Gang zum Arzt. Ich will ehrlich sein, ich habe auch keinen Bilderbuchentzug beim Arzt hingelegt und mich hier nach drei Wochen Abstinenz angemeldet. Manchmal werde ich auch unruhig, wenn jemandem, der schon aufgehört hat zu trinken, empfohlen wird, wieder damit anzufangen, bevor er zum Arzt geht. Das kann richtig sein, es kann falsch sein, man weiß das eben aus der Ferne nicht. Ich halte mich an die Spielregel und empfehle jedem den Gang zum Arzt, denn mit einem Krampfanfall oder Delirium ist nicht zu spaßen. Beides ist lebensgefährlich. Aber vielleicht können wir mal ehrlich in uns selbst reingucken, ob wir wirklich alle von Stunde 0 alles richtig gemacht haben. Es ist ungerecht, an andere strengere Maßstäbe anzulegen als an sich selbst.

    Um mich aber auch ein bißchen auf Hartmuts Seite zu stellen: Wir helfen uns nicht, wenn wir uns alle nur mit Wattebäuschchen bewerfen. Wer bei Widerspruch sofort bockig wird und einen auf unbelehrbaren Freigeist macht, der hat oft den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Es landet ja niemand im Vorstellungsbereich, weil er bisher so toll und erfolgreich war. Man landet da, weil man was ändern und in die Gänge kommen muß.

  • Guten Morgen Hanseat.

    „Die goldene Mitte finden“ ist aufgrund haarsträubender Argumentationen nicht immer einfach, sollte aber meiner Meinung nach das Ziel sein.

    Ich finde, das gelingt meistens :)

    LG Cadda

  • Leider funktioniert nur „Schema F“ , Arztbesuch, Entgiftung … .

    Ich finde es auch sehr wertvoll, auf die Gefahren des Kalten Entzugs immer wieder hinzuweisen und ihn nicht zu propagieren.

    Bei einigen hat das zwar „problemlos funktioniert“, doch ist es keinesfalls empfehlenswert.

    Hartmut hat schon recht, die Entscheidung liegt beim User.

    Entweder will der Betroffene beginnen oder nicht, es liegt nur an ihm zu beginnen und erst wenn er begonnen hat, kann die Hilfe losgehen.

    Alles andere ist zwar eine tolle Verzögerungstaktik, doch mehr auch nicht.

    Jeder Alkoholiker kennt das von sich selbst … morgen … am Ende des Monats … ich kann nicht, die Katzen, die Kinder, mein Job, ich schäme mich so …

  • Hallo Hanseat,

    Habe in letzter Zeit auch viel drauf rumgedacht zum Thema Arztbesuch...

    Ich denke, das Pochen auf den Arztbesuch treibt die meisten neuankommenden nassen Alkoholiker wieder aus diesem Forum. Weil die Bereitschaft zu diesem Schritt noch nicht

    da ist, Gründe sind bekannt.

    Man will von der Sauferei weg, mitunter auch möglichst unauffällig, allerdings auch mit möglichst geringen Aufwand. Das das nix wird, wissen wir, nur nicht mehr trinken reicht nicht.

    Tja, aber was wäre die Alternative zum Pochen auf einen Arztbesuch?

    Die gibt es hier im Forum im Grunde doch gar nicht, ohne sich fahrlässig zu verhalten.

    Wir können doch niemanden zu einem kalten Entzug raten.

    Also bleibt nur das Drängen zum Arztbesuch.

    Ich selbst bin auch kein gutes Beispiel für bilderbuchmäßiges Handeln.

    Bei mir musste erst der Rettungswagen kommen, und auch dann zickte ich noch rum, mitzufahren.

    Es mussten erst RTW-Besatzung samt 2 anderen mir nahestehenden Personen auf mich einreden, bis ich endlich einstieg.

    Bei mir stand es wirklich Spitz auf Knopf, und wenn ich bei Angi lese, sehe ich mich selbst vor mir, denn der von ihr beschriebene Zustand ähnelt meinem damaligen Zustand sehr.

    Habe ich überhaupt das Recht, andere zu einem Arztbesuch zu Drängen, wo ich selbst nicht so gehandelt habe?

    Auch diese Frage stelle ich mir...

    Ich denke mir dann halt, das es andere bitte besser machen sollen als ich.

    Und zwar zeitnah, um möglichst wenige Schäden davon zu tragen.

    Bei mir ist es leider nicht so, denn ich habe einen bleibenden Schaden zurück behalten.

    Und das würde ich sehr gern anderen ersparen.

    Ach so, und noch was...wir haben hier in unserem Staat Meinungsfreiheit, wir leben glücklicherweise in keinem totalitären Staat, wo man für seine Meinungsäußerung bestraft wird. Wenn man ein Problem mit der katholischen Kirche und deren Organisationen hat, darf man das auch so sagen.

    LG Sabine

  • Hallo,

    Habe ich überhaupt das Recht, andere zu einem Arztbesuch zu Drängen, wo ich selbst nicht so gehandelt habe?

    ich bin zwar Angehörige, aber eben auch beruflich im Thema drin.

    Ich habe mehrere Entzugskrämpfe mit ansehen müßen, und ich empfände es für mich als grob fahrlässig, würde ich nicht darauf hinweisen.

    Ich bin der Meinung wie Sunshine, das wir in einem solchen Forum schon die Pflicht haben, darauf hinzuweisen, wie wichtig ein Arztbesuch ist.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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