Ich verstehe was ihr meint.
Ich traue auch niemanden, der betrunken oder wie auch immer betäubt ist.
Weil ich so denke wie ihr, bin ich immer wieder gegangen. Leider habe ich den Fehler gemacht und ihm immer wieder eine Chance gegeben. Bin jedes Mal schwach geworden und habe seine Versprechungen und Schwören geglaubt. Habe mich also selbst belogen.
Dieses Mal möchte ich nicht wieder zurück fallen und einknicken. Ich möchte eine eigene kleine Wohnung, in der wir Ruhe haben und keine Angst mehr haben müssen, dass er trinkt. Jeden Tag quasi darauf warten, wann es das nächste Mal ist. Ich bin müde und in meinem Kopf ist ein Karussell.
Ich glaube auch, dass ich es nur schaffe es durchzuziehen, wenn ich hier in meiner gewohnten Umgebung bin. Wo die Kinder ihre Sachen haben und ich Mal die freie Minute habe, so wie heute, Anträge für das Jobcenter auszufüllen. Ach, ich weiß auch nicht, ich bin ziemlich durch den Wind. Er ruft ständig an und schreibt Nachrichten. Ich reagiere nicht darauf. Er bettelt und verspricht. In der nächsten Minute beleidigt er mich.
Am schlimmsten ist dieses Gefühlschaos. Ich möchte nicht mehr mit meinem Mann zusammen leben aber es tut mir leid und auch weh, zu sehen wie er stück für stück immer tiefer fällt. Wenn man den Menschen kennt, wie er ist, wenn er nüchtern ist, tut mir sehr leid um ihn. Ich weiß aber auch dass ICH es ändern muss. Denn er hat es nicht getan, obwohl er viele Chancen und auch Unterstützung gehabt hat.