Welsh-Dragon Möchte mich gerne vorstellen

  • Hallo Welsh Dragon,

    Deinen Wunsch nach sozialen Kontakten kann ich total gut verstehen. Der Mensch ist und bleibt ein Rudeltier und braucht Resonanz.

    Jetzt wäre es doch vllt. eine Idee, die Dinge, die Dir gut tun mit sozialen Kontakten zu verknüpfen.

    Dazu könntest Du:

    Schritt 1: ein Blatt Papier nehmen und von oben nach unten mit dem Alphabet beschriften. Also 1. Zeile A, 2. Zeile B. usw.

    Schritt 2: Dir bei nem Tee oder ner Johannisbeerschorle zu jedem Buchstaben überlegen, ob Dir etwas einfällt, was Dir gut tut und oder Spaß macht, das mit diesem Buchstaben anfängt. F: Fahrradfahren..usw.

    und im Schritt 3: schauen, wie Du einige dieser gefundenen Dinge mit sozialen Kontakten verknüpfen kannst.

    Vllt. lichtet sich damit der Dschungel an Möglichkeiten etwas :)

    Viele Grüße und sei stolz auf Dich, dass Du schon so viele Tage geschafft hast. Es kommt jeden Tag ein weiterer dazu.

    Optimistin

    Es gibt keine Garantie, dass es besser wird wenn sich was ändert. Aber es muss sich was ändern damit es besser werden kann.

  • Hallo!

    Hartmut hat alles Wichtige schon auf den Punkt gebracht.

    So wie Du jetzt rumeierst, wird das nichts mit der Abstinenz.

    In Ägypten dürfte AI-Urlaub angesagt sein. Das heißt, die ersten Touris hauen sich schon um 10.00 morgens was rein. Allein der Anblick und die Gewissheit, ist ja umsonst, stellen eine erhebliche Gefahr dar. Dazu noch das eigene Suchtgedächtnis: Hurra frei und was war früher angesagt? Saufen. Das komst Du schnell ins Schleudern.

    Ich habe damals 2015 meinen ersten Urlaub nach 5 1/2 Monaten verbracht. Genau die Zeit war ich auch schon in ambulanter Therapie. Gewohnt haben wir nicht in einem AI-Hotel, sondern in einer Apartmentanlage, die keinerlei Verpflegung anbot. Dies nur mal als Vergleich.

    Das Knüpfen neuer sozialer Konatkte dauert. Du kannst nicht erwarten, binnen weniger Wochen einen komplett neuen Kreis um dich herum zu organisieren.

    Das geht z.B. über geändertes Freizeitverhalten.


    Geh lieber Schritt für Schritt, jedoch nicht in Richtung Kneipe oder Schlachtfest, auf dem bekanntlich heftig gesoffen werden dürfte. Dies sind für einen frisch Abstinenten defintiv die falschen Orte

    .

    Übrigens, ich bin kein Weichei, denn ich fahre das ganze Jahr durch Fahrrad. So gehts gleich auch noch mal raus. ;)

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Welsh-Dragon,

    ich möchte dir Mut machen, dein Leben neu zu sortieren, wie du es ja willst.

    Dinge anders machen, neue Wege gehen.

    Wenn man alles macht wie immer, ändert sich ja nix.

    Und du machst es dir nur unnötig schwer, vielleicht mit Zeitverzögerung, aber schwer.

    Hab Mut. Und kleine Schritte sind auch Schritte.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wollte mal aktualisieren 😊

    also zu dem Schlachtfest bin ich gegangen obwohl mir das Zeug nicht einmal schmeckt.

    Ich es eher eklig finde….

    Ich bemerkte aber bald, dass die Anwesenden sich durch mich gehemmt fühlen.

    Sie dürfen bzw Sie meinen Sie dürfen nicht mehr so konsumieren.

    Wenn die sich ein neues Bier holten, haben sie mich verstohlen angeschaut.

    Ich bin auch gegangen, sobald es nicht beleidigend für den Gastgeber war.

    Diese Erfahrungen muss ich machen, denke ich.

    Auch in der Kneipe war ich nicht mehr aber nur deswegen weil es mir nicht mehr gefällt.

    Das ist denke ich, besser als es sich selbst zu verbieten.

    Als Freigeist lasse ich mir nicht gerne etwas verbieten, nicht einmal von mir selbst.

    Habe bisher keinen Suchtdruck und manchmal fast ein schlechtes Gewissen, wie leicht das ist und warum ich es nicht schon viel früher gemacht habe, mit dem Aufhören.

    Ich hätte mir soviel ersparen können.

    Keine Sorge, ich werde nicht nachlässig oder leichtsinnig.

    Dafür ist das viel zu ( wie schreibt man präsent)

    Trockener Tag Nummer 133

    Liebe Grüße in die Runde

  • Hallo Welsh-Dragon,

    schön zu hören, dass du noch am Ball bist. Die meisten fühlen sich in trinkender Gesellschaft nicht mehr wohl, also warum hingehen/lange beliben.

    Bei der letzten "Party" auf der ich war, hätte ich auch viel früher gehen sollen. Irgendwann sind die Leute nur noch anstrengend. Nunja, im Nachhinein ist man immer schlauer. Man sollte sich nur bewusst machen, dass es beim nächsten Mal auch schief gehen kann und vielleicht Suchtdruck aufkommt.


    Viele Grüße

    Seeblick

  • Man sollte sich nur bewusst machen, dass es beim nächsten Mal auch schief gehen kann und vielleicht Suchtdruck aufkommt.

    So ist es.

    Mein Therapeut pflegte zu sagen: "So eine Risikonummer geht für einen Frisch-Abstinenten ein paar Male gut, dann kommt's zum Rückfall."

    Zum Glück hat es WD nicht gefallen, das dämpft in der nächsten Zeit, in der große Herausforderungen anstehen (Weihnachtszeit + Silvester) , hoffentlich die Lust auf's scheinbar gemütliche Feiern.

    Gruß

    C. Friedrich

  • Tag 165

    ich habe gedacht „ die sind ja Päbstlicher als der Pabst „ ( also Ihr)

    Ich bin schließlich noch am Leben und will weiterhin am Leben teilnehmen.

    Ich habe keinen Suchtdruck.

    Warum soll ich nicht auf Partys gehen oder auf Urlaub 🧳 verzichten ?

    Ich bin 3 Wochen in Ägypten gewesen und ja es war All In.

    Es war eine besondere Erfahrung die Leuten beim Trinken zu Beobachten.

    Es war aber kein Saufhotel und ich konnte Leute sehen, die ein kleines Glas Wein zum Abendessen tranken und dann wieder Wasser tranken.

    Die haben nachher trotzdem auf der Terrasse getanzt und Spaß gehabt.

    Das kannte ich bis dorthin nicht.

    Ob ich mit den falschen Leuten zusammen war ?

    Oder ob ich das nur nie gesehen habe….

    Für mich war das auf jeden Fall sehr Interessant und ein Augenöffner, das ich noch nie so mit Alkohol umgehen konnte und es auch nicht kann, zukünftig.

    Ob mich das traurig macht ?

    Es ist halt meine Krankheit und ich habe ja schon genug getrunken für den Rest meines Lebens.

    Den Geschmack vermisse ich auf keinen Fall .

    Besonders genieße ich den Morgen.

    Fit und ohne Geschmack im Mund.

    Es ist einfach schade um die Zeit, die ganzen Jahre, die ich mit dem elenden Zeug verbracht habe.

    Seid nicht ganz so ungnädig mit mir

    Grüße

  • Hallo Welsh,

    erstmal Glückwunsch zu Tag 165! Das ist doch mal ne Hausnummer. Super.

    Ich habe auch die Konfrontation mit dem vorher gesucht, recht bald nach meinem Trockenwerden. Die Reaktionen der ehemaligen Sauffreunde war von "toll" bis "langweilig" oder dem verständnislosen "warum trinkst du nix mehr?!"
    Ich habe mich bestätigt (und das war leichtsinnig), daß ich in Gesellschaft der Freunde nicht mehr trinken muss. Gleichzeitig (und das war gut) wuchs ein gewisser Ekel vor diesen Leuten und ihrem Trinkverhalten. Aber der Leichtsinn, sich dem auszusetzen, war nicht ungefährlich für mich und unterschwellig habe ich das auch geahnt. Vielleicht haben wir beide da eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur. Mann will es wissen! :roll:

    Wenn man plötzlich in der Lage ist und erkennt, daß andere Menschen ganz normal trinken (z.B. ein Glas Wein zum Essen und dann Wasser), dann versteht man, was mit einem los war. Schön, daß du im Urlaub diese Erfahrung machen konntest. Schon dafür hat es sich gelohnt.

    Hey... niemand hier ist ungnädig mit dir ;) ... Lass es mich so sagen: wir sind in einem Forum für alkoholkranke Menschen und / oder deren Angehörige. Hier wird oft Klartext geschrieben und das ist gut so, denn wo sonst sollte man das machen können. Wir alle sind irgendwie betroffen und wenn jemand anklopft ist Hilfe fast immer garantiert - inklusive klarer Worte, die nicht immer willkommen sind. Aber: wir sind auch Menschen und manchmal kommt das eine oder andere Wort zu rupppig rüber, ist aber sicher nicht immer so gemeint. Als Alkoholiker sind wir auch empfindlich und empfänglich für sowas, wir haben vermutlich sensiblere Antennen. Trag´es uns nicht nach. Lächle und mach weiter. Ich freu mich auf deinen Tag 166!

    Peter

  • Servus Welsh-Dragon


    ich habe gedacht „ die sind ja Päbstlicher als der Pabst „ ( also Ihr)

    Wer ist Ihr? Wenn alle fast dasselbe sagen, würde ich mich erstmal fragen, warum es so ist. Es hat ja seinen Grund.

    Aber ich kann es mir auch vorstellen so zu denken. Es fehlen die eigene (trockene) Erfahrungen. Ein halbes Jahr nicht saufen heißt nicht, schon alles erfassen zu können, was die Krankheit so mit sich bringt. Da sind die Eindrücke aus den nassen Jahren noch sehr präsent.

    Man hat ja ein anderes Leben zuvor geführt. Aber es hat ja auch ein Grund warum es nicht in den nassen Jahren nicht gelungen ist die Krankheit zu stoppen.

    Warum soll ich nicht auf Partys gehen oder auf Urlaub 🧳 verzichten ?

    Wer sagt das denn? Nur weil ich das Neue nicht kenne, muss ich das alte verteidigen? Es geht darum sich ein neues nüchternes Leben aufzubauen. Nicht zu verzichten, sondern zu erstezen was mich rückfällig werden lassen kann. Kurz um, Risikominimierung.

    Seid nicht ganz so ungnädig mit mir

    Nun wir sind ja nicht deinetwegen hier. ;) Jeder ist für sich hier. Was du machst, ist deine Sache.

    Der eine sucht Hilfe, ein anderer den Austausch um Fallstricke zu erkennen. Ein anderer schlägt hier schon mit einem selbstgestrickten Masterplan auf und möchte das Rad neu erfinden. Alle haben jedoch das Ziel. "Nicht mehr saufen zu müssen"

    Ich hatte mich für die Hilfe annehmen entschieden. Und zwar die Hilfe, die mir längerer trockene entgegengebracht haben. Die haben ja was richtig gemacht.

    Es ist halt meine Krankheit und ich habe ja schon genug getrunken für den Rest meines Lebens.

    Bist du dir ganz sicher? Ich nach fast 15 Jahren schließe es nicht aus. Würd ich es machen, wäre ich auf dem Weg zum Rückfall.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Tag 165

    ich habe gedacht „ die sind ja Päbstlicher als der Pabst „ ( also Ihr)

    Ich bin schließlich noch am Leben und will weiterhin am Leben teilnehmen.

    Ich habe keinen Suchtdruck.

    Hallo Welsh-Dragon,

    Du scheinst zu den Glücklichen zugehören, die weder Suchtdruck noch dieses "triggern" verspüren. Mir geht es ähnlich, nach den ersten alkfreien Wochen "triggerte" mich auch nichts mehr, Saufdruck kenne ich auch nicht.

    Doch ich erlebe viele Menschen, die diese "Eigenschaften" eben nicht haben, die Weihnachten, Urlaub ... Entspannung etc. eben immer noch mit Alkohol verbinden und das "Hirn" ihnen vorgaukelt, es gehöre dazu, ohne dem ginge es nicht.

    Ist es Schwäche (falls ja, woraus resultiert diese?) oder ist die über Jahre lang antrainierte und durch die Gesellschaft vorgelebte "Normalität" , daß es einfach dazugehöre Alkohol zu konsumieren, in gewisser Weise dem pawlowschen Effekt geschuldet?

    Hat es was mit Vernunft zu tun oder gar mit Gefühl/ Angst?

    Einen fröhlichen 4. Advent wünschend!

  • Hier ist es halt wie im richtigen Leben 😉

    Ich habe schon den Eindruck, dass ich das Thema sehr Ernst nehme.

    Hätte auch schon lieber 15 Jahre Trockenheit hinter mir.

    Dem ist aber nicht so…. es sind erst 5 Monate.

    Trotzdem möchte ich leben und lieben, so das ich nicht am Ende meiner Tage feststellen muss, dass ich gar nicht gelebt habe.

    Nur eben ohne Alkohol.

    Gott bewahre mich davor, so ein Gesetzlicher Verknörzter Besserwisser zu werden und mit erhobenen Zeigefinger hinter denen herzujagen, die eine andere Lebensvorstellung haben.

    Jedem das seine.

    Ich habe mich hier angemeldet und beschreibe meinen Weg aus der Alkoholsucht.

    Das ist mein Weg und ob er funktioniert, kann ich wahrscheinlich erst am Todestag bestätigen.

    Ich bin auch in einer WhatsApp Gruppe aus der Entzugsklinik, die sehen das ähnlich.

    Wahrscheinlich werde ich jetzt erst einmal zum stillen Mitleser um zu lernen was ok ist und was nicht

    Liebe Grüße

  • Hallo Welsh-Dragon,

    Glückwunsch zu deiner bisherigen alkoholfreien Zeit und schön, dass du einen erholsamen Urlaub hattest.

    Mit den Tipps hier im Forum ist es ja so: Wir kennen dich nicht und wissen nicht, wie du in den verschiedenen Situationen reagieren wirst. Und letztendlich weißt du es auch nicht. Du hast die Konfrontation gesucht und es ist gut gegangen. Du konntest sogar viel Positives für dich herausholen. Das ist im nachhinein ja auch gut. Aber es hätte auch schief gehen können. Und dann sagt man sich "hätte ich bloß".

    Nun bin ich auch erst noch nicht ganz zwei Jahre dabei, aber selbst in dieser Zeit habe ich begriffen, dass ich bei einigen Handlungen einfach Glück gehabt hatte. Es hat mir keinen Suchtdruck bereitet, dass ich anfänglich auch mal ein alkohlfreies Bier (das mir 0,00) getrunken habe. Aber jetzt verstehe ich, welches unnötige Risiko das ist. So ein Gebräu trinke ich nicht mehr und würde anderen immer davon abraten. Aber das ist ja eine Entwicklung, die man durchmacht.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ich habe mich hier angemeldet und beschreibe meinen Weg aus der Alkoholsucht.

    Das ist doch gut so! Und ich würde es begrüßen es weiter so zu tun. Bleibe aktiv.


    Ich bin auch in einer WhatsApp Gruppe aus der Entzugsklinik, die sehen das ähnlich.

    Es werden sich immer welche finden die meinen Weg ähnlich sehen. Ich muss sie nur suchen. Ich lernte jedoch mehr aus der Kontroverse, nicht von dem Schulterklopfen.

    Schönen 4. Advent noch.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Trotzdem möchte ich leben und lieben, so das ich nicht am Ende meiner Tage feststellen muss, dass ich gar nicht gelebt habe.

    Nur eben ohne Alkohol.

    Mit dieser Maxime sind leider schon einige Herrschaften auf die Nase gefallen, weiter leben wie bisher, nur ohne Alk, das funktioniert nicht immer. Besonders schwierig wird es, wenn man sich im alten und saufenden Umfeld tummelt.

    Gesetzlicher Verknörzter Besserwisser

    Was ist das? Du meinst wohl, dass jeder, der es wagt, Deinen Weg zu kritisieren, ein was auch für immer Besserwisser ist? Mit so einer Einstellung wird es schwer für Dich. Schau doch lieber mal, was die langjährig Abstinenten denn gemacht haben, damit sie so lange abstinent geblieben sind. Da wirst Du hier im Forumn reichlich fündig.

    Mit Lobhudelei und Bauchpinselei ist noch niemand abstinent geworden. Sinn eines Austauschs in SHGs ist es, auf Schwachstellen aufmerksam zu machen. Und im Gegensatz zu Dir haben wir reichlich Erfahrung. Auch ich habe anfangs so meine kleinen Fehler gemacht und mir wurde auch das eine oder andere Mal der Kopf gewaschen. Nachdem sich der erste Ärger gelegt hatte, merkte ich, wie recht die Kritiker doch hatten.

    Jedem das seine.

    Ist üble und höhnische Nazi-Sprache. Steht am Eingangstor des KZs Buchenwald. Das dürfte Dir bei Deinem Beitrag wohl nicht bewusst gewesen sein.

    Ich verwende diese Floskel nicht.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Was ist das? Du meinst wohl, dass jeder, der es wagt, Deinen Weg zu kritisieren, ein was auch für immer Besserwisser ist? Mit so einer Einstellung wird es schwer für Dich. Schau doch lieber mal, was die langjährig Abstinenten denn gemacht haben, damit sie so lange abstinent geblieben sind. Da wirst Du hier im Forumn reichlich fündig.

    Ist üble und höhnische Nazi-Sprache. Steht am Eingangstor des KZs Buchenwald. Ich verwende so eine Floskel nicht.

    Tach` Carl Friedrich,

    ist das nicht eine sehr eigene Interpretation, die mit dem Geschriebenen von Welsh überhaupt nichts zu tun haben?

  • Hallo WD, Du schriebst:

    Zitat

    ich habe gedacht „ die sind ja Päbstlicher als der Pabst „ ( also Ihr)

    Da ich mich fast totgesoffen hätte, war es für mich überlebenswichtig, meine ersten abstinenten Monate "päpstlicher als der Papst zu sein" !

    Denn ich hatte mich fürs Leben entschieden, und gegen das zu-Tode-Saufen.

    Später wollte ich kein saufendes, bzw. konsumierendes Umfeld mehr(meine Leute als Säufer zu bezeichnen wäre doch etwas überzogen gewesen) es langweilte mich nur noch und stieß mich auch ab.

    Zitat

    Warum soll ich nicht auf Partys gehen oder auf Urlaub 🧳 verzichten ?

    Wir raten hier als LZT nur, was Du letztendlich machst, ist Deine Sache!

    Wer keinen Rat annehmen möchte, den Sinn dahinter nicht versteht oder auch nicht verstehen will, der soll es halt lassen.

    Du hast Dich gegen die Ratschläge hier entschieden, hast Dich in konsumierendes Umfeld begeben...

    Mir ist das letztendlich latte...wir LZT sind doch stabil trocken, sonst wären wir ja keine LZT.

    Es ist Dein Leben, Deine Abstinenz, die Du riskierst...mich tangiert das ja nicht. Nur DICH. Und Deine Familie evtl. noch.

    Zitat

    Ich bin schließlich noch am Leben und will weiterhin am Leben teilnehmen.

    Ich bin auch noch am Leben und sehr dankbar dafür! :)

    Und natürlich wollte ich auch weiterhin am Leben TEILNEHMEN, ich wollte ja nicht mehr so vereinsamen, wie es unter Alk bei mir war.

    Damals habe ich mich doch isoliert!!

    Konnte auch oft an Aktivitäten nicht mehr teilnehmen, weil entweder schon zu besoffen oder zumindest zu viel intus, um noch Auto fahren zu dürfen.

    Ich habe HEUTE das Leben, was ich mir gewünscht hatte...und das nun auch schon sehr lange, bin seit knapp 20 Jahren trocken.

    Anfangs habe ich aber auch so gedacht:

    Wie soll ich denn noch lustig sein ohne Alkohol, mich amüsieren, mit anderen lachen, feiern etc... ??

    Ich merkte aber schnell, das das ja alles noch in mir drin ist, mein Humor, meine Fähigkeit, mich zu amüsieren und wie oft hatte ich in meinem abstinenten Leben schon Bauchschmerzen vor Lachen?? Ich verrate es Dir, SEHR OFT ! ^^

    Abstinent lebend konnte ich am vielem teilnehmen, was vorher NICHT so war.

    Ich aktivierte außerdem mein altes Hobby Fotografie, spezialisierte mich auf die Wildlife-Fotografie, fand diesbezüglich auch Leute, die das gleiche machen, und Wildlife-Forografie und Sauferei passt grundsätzlich nicht zusammen, weil man oft sehr früh, manchmal noch vor Sonnenaufgang unterwegs ist, oder kurz vor Sonnenuntergang.

    So war und ist auch dieses Umfeld trocken und heute sind diese Leute längst nicht mehr "Leute", sondern mittlerweile gute Freunde geworden.

    Es stimmt also NICHT, das ja sowieso überall gesoffen wird, das wird nur von Leuten behauptet, die nicht auf dieses Umfeld verzichten wollen und so ne Ausrede dafür suchen. Mehr isses doch nicht.

    Es gibt so viele Möglichkeiten, sich einen Freundeskreis außerhalb des Alk-Dunstes aufzubauen.

    Reisen, Sport, bestimmte Hobbys (außer Bierdeckel-Sammeln und Kronkorken-Bäumchen basteln ;) ).

    Es gibt genug Menschen, die keinen Alk trinken müssen und mit denen man das alles machen kann!

    Aber dazu müsste man dann auch mal in die Puschen kommen, selbst aktiv werden, auf Menschen zugehen, fragen, ob man mitmachen kann und sowas...

    Klar ist das erstmal unbequemer als im alten Sauf-Umfeld zu verharren, aber es ist die Sache wert!

    Von daher, und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen weiß ich, was alles möglich ist.

    Darum kann ich solche Argumente auch nicht gelten lassen, weil sie einfach unwahr sind.

    Wir sind alle soziale Wesen, die die Gemeinschaft mit anderen Menschen brauchen, der eine mehr, der andere weniger.

    Ohne das würde man auch krank werden.

    Das bedeutet aber nicht zugleich, das man sich mit trinkenden Menschen umgeben muss! Es geht auch anders.

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (19. Dezember 2021 um 13:23)

  • Wer keinen Rat annehmen möchte, den Sinn dahinter nicht versteht oder auch nicht verstehen will, der soll es halt lassen.

    Du hast Dich gegen die Ratschläge hier entschieden, hast Dich in konsumierendes Umfeld begeben...

    Meine Freunde ( ich kenn sie seit 30 Jahren ) vom Capri-Club haben während meiner Abwesenheit in der Suchtklinik meine komplette Wohnung ausgeräumt, alles weg geschmissen, neu gestrichen, neue Böden verlegt, neue Möbel gekauft, alles geputzt. Sie haben gewußt, dass meine Wohnung der Grund zum Saufen war. Hier bin ich vor 10 Jahren neben meiner toten Freundin aufgewacht, die Selbstmord begangen hatte. Hier habe ich mich 10 Jahre eingesperrt und die Socken meiner Freundin lagen noch da, wo sie vor 10 Jahren lagen. Organisiert von meinem Sohn. 10 Mann/Frau haben zwei komplette Wochenenden daran gearbeitet.

    Mit diesem Freunden bin ich 4 Wochen nach meiner Entlassung wie jedes Jahr nach Kroatien in den Urlaub gefahren. In eine 6-Zimmer Villa mit Selbstversorgung. Die Gleiche wie jedes Jahr. Sie konsumieren Alkohol, mal mehr, mal weniger, und oft gar nicht. Es war ein wunderschöner Urlaub. Ich hatte wie immer Bauchweh vor Lachen, nur ich habe Wasser und Kaffee getrunken, und sie eben mal ein Bierchen oder einen Feigling. Ich hatte keinen Suchtdruck, kein Triggern, nichts. Im Gegenteil, ich war absolut glücklich und habe ihnen am Abend auch mal das Bier gebracht oder den Feigling eingeschenkt.

    Das ist nun 4 Monate her. Soll man solche Freunde aufgeben, nur weil sie konsumieren bzw. ein konsumierendes Umfeld darstellen? Die würden sich um 2 Uhr morgens ohne zu zucken in ein Auto setzen und 300 km fahren, nur um mir zu helfen. Unter ihnen befindet sich auch eine Freundin, die seit 16 Jahren trocken ist. Sie ist immer dabei, bei jedem Ausflug, Ausfahrt, Grillfeier oder sonstigem.

    Ich glaube, jeder muss für sich selbst entscheiden, was für einen gut ist oder nicht. Es gibt da keine pauschalierte Meinung oder Ansicht. Und jeder wird sein Umfeld ändern, wenn es eine Gefahr darstellt. Jeder hat ein anderes soziales Umfeld, andere Art von Freunde. Ja, auch ich habe mich von manchen Menschen seither fern gehalten, weil sie seit meiner Trockenheit nicht mehr zu meinem neuen Leben passen.

    Trotz alledem ist auch richtig und gut, dass hier der Finger gehoben und gewarnt wird.

  • Hallo Welsh,


    heute habe ich dich um Verständnis gebeten, daß hier manchmal ein ruppiges Wort fällt.

    Nachdem ich die ein oder andere Reaktion auf deinen Beitrag gerade ein drittes Mal gelesen habe, entschuldige ich mich bei dir für meine Bitte.

    Einige sind hier so ruppig und rechthaberisch unterwegs, daß mir der Atem stockt.
    Da mir dieser Ton bei zweien schon mehrfach aufgestoßen ist, werde ich Beiträge dieser beiden Freunde zu meinem eigenen Schutz nicht mehr lesen.

    Ich muss nicht alles lesen. Und in dieser Tonlage schon gar nicht.

    Trotz mancher Bedenken, weil ich dein Vorgehen für leichtsinnig gehalten habe, lese ich dich gern und nehme teil an deinem Weg in die Trockenheit.

    Leichtsinnig war ich nämlich auch. Es gibt keinen allgemeingültigen Weg in die Trockenheit, jeder ist anders unterwegs.

    Das du nunmehr erstmal nur noch lesen willst, kann ich gut nachvollziehen.


    Viele Grüße,

    Peter

  • Trotz alledem ist auch richtig und gut, dass hier der Finger gehoben und gewarnt wird.

    Um das geht es hier.

    Hier schlagen immer wieder Alkoholiker auf, die am Anfang stehen und sich, verständlicherweise, den einfachsten Weg heraussuchen. Und es wird auch viel aus dem www heraus gelesen. Die Rückfallquote spricht jedoch eine eindeutige Sprache. Ein riskanter Weg und schon die Flasche am Hals. Dass es dann tödlich enden kann, wird von vielen gar nicht richtig erfasst.

    Ich wurde mit den "harten Worten oder den ruppigen Ton" wie Peter es beschrieben hat, trocken. Ich habe es jedoch ganz anders empfunden. Deswegen bin ich auch nicht so vermessen für andere zu sprechen, wie sie etwas empfinden könnten. Kann jeder für sich selbst heraussuchen.

    Da hat bei mir auch einen Grund. Dieses "weiche oder verständnisvolle" (nicht despektierlich gemeint) hat mich Jahre in der Sucht gehalten.

    Das Forum ist für jeden eine Goldgrube, was Erfahrungen betrifft. Ich muss es nur für mich nutzen können. Das mit allen Facetten, wie es auch real zu finden ist. Die einen lieben es den Alkoholiker zu beraten, geben Ratschläge und anderen sprechen aus den Erfahrungen. Das letzte ist mir persönlich lieber. Ob nun hart oder weich, am Ende steht der Alkoholiker alleine da.

    Natürlich gibt es auch sehr viele Wege, jedoch ist der Weg, zumindest bis zu Festigung oder einer gewissen Stabilität, der Weg der Risikominimierung am sichersten. Ist auch spannend "Neues"für sich zu entdecken. Nur weil ich heute nach 15 Jahren in Urlaub gehe oder mich auch da und da mit trinkenden Menschen (bis zu einem gewissen maß) umgeben kann, hätte es mir zu meinen Anfängen, das Genick gebrochen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

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