Neu hier und total verzweifelt

  • Warum fällt es eigentlich soviel leichter Menschen Tipps für eine Situation zu geben die der eigenen so ähnlich ist und man selber jeden Tag am kämpfen ist stark zu bleiben?

    Weil es so viel leichter ist vom Kopf her zu wissen was gut und richtig ist, als dem Herz zu sagen was es nicht mehr fühlen soll 😉

    Ich finde du hast das sehr schön geschrieben und du bist schon längst so stark, du darfst dich ruhig auch von anderen daran erinnern lassen.

    Liebe Grüße, Lea

  • Ihr habt recht…. Ich muss weiter gehen und das tu ich auch.. einen Rückzieher machen ist diesmal keine Option.

    Gerade hat er angerufen, nüchtern, total klar im Kopf so wie ich ihn kenne wenn er lkw fährt.. ich höre das sofort… und SO hätte ich ihn immer gerne zu Hause gehabt.. es bringt mir nix wenn er im lkw so ist und am Wochenende nicht… im lkw isst er auch viel viel mehr als zu Hause, er macht sich seine Brotzeit, schaut dabei seine Serien, putzt den lkw, da ist er sehr penibel..

    Und dann Freitag….. sobald er seine Eltern um sich rum hat … Klack… Flasche auf… seine mum sagt schon auch oft Mensch trink langsam, nimmt dir keiner weg.. ich bin gespannt, wie es morgen ist!!!

    Ich hab ein bisschen Angst vorm Wochenende.. Angst dass er wieder nachfragt..und insgeheim hoffe ich, dass er einfach so weiter macht wie bisher, damit ich innerlich nicht weich werde und denke, vielleicht ändert er sich doch… was er eh nie machen würde, wenn dann für eine gewisse Zeit verstellen…

  • Liebe Fabienne,

    vielleicht besteht ja noch eine kleine Hoffnung, daß er es dann schafft, Euch nüchtern in der neuen Wohnung zu besuchen. Zuhause, in seinem gewohnten Umfeld, wird er nichts ändern wollen oder können. So gesehen könnte der Umzug auch eine Chance für ihn sein. Warte es ab.

    Grüße,

    H.

  • Ich bin echt froh, mich hier angemeldet zu haben. Viele Beiträge öffnen einem die Augen, wenn man fast wieder schwach wird..

    Heute ist Freitag - ich weiß wieder nicht was mich erwartet...Ich bin so neidisch auf alle um mich herum, die ein schönes Familienleben führen.

    Ich habe Angst, dass meine kleine tochter mir zutiefst böse ist, dass wir in eine andere Wohnung ziehen.. ich denke immer wieder nach, wie ich es ihr schmackhaft machen kann..

    Mir ist seit gestern ständig schlecht...sobald ich morgens aufwache - fehlt mir jegliche Motivation.

    Vor allem... was sage ich....trenne ich mich von der Gasamtsituation und lasse ihm die Möglichkeit sich trotzdem zu beweisen, oder trenne ich mich von diesem Haus und ihm komplett? Letzteres wäre sicher sinnvoller...denn ich denke nicht, dass er etwas ändern wird..

  • Guten Morgen Fabienne,

    in dem Alter deiner Tochter gibt es doch immer etwas, was sie unbedingt haben oder machen möchten. Eine Wand in ihrer Lieblingsfarbe, eine Wand die komplett mit den Fingern selbst angemalt werden darf, ein Prinzessinenbett mit Vorhängen. Wenn es so weit ist, fragt sie, was sie schon immer gerne mit ihrem Zimmer machen wollte und dann erlaube ihr etwas, was dir sonst total gegen den Strich gehen würde. Das hilft ihr es spannender zu finden und dir gegen das schlechte Gewissen. Auch wenn du es nicht haben musst, es wird ja auftauchen.

    Vor allem... was sage ich....trenne ich mich von der Gasamtsituation und lasse ihm die Möglichkeit sich trotzdem zu beweisen, oder trenne ich mich von diesem Haus und ihm komplett? Letzteres wäre sicher sinnvoller...denn ich denke nicht, dass er etwas ändern wird..

    Die richtige Antwort kennst du längst :wink: Aber wenn du es deinem Herz ein wenig leichter machen willst… du lässt ihm die Möglichkeit zu beweisen, dass ein friedlicher Kontakt mit euch möglich sein wird, eurer Tochter zuliebe. Da kann er erstmal zeigen, zu welchen Veränderungen er bereit ist. Wie das aussehen wird, stellst du dir ja eigentlich jetzt schon vor, aber sollten da tatsächlich Wunder geschehen… Dann kannst du immer noch in Ruhe gucken wie sich das anfühlt und ob du nicht längst die Nase voll hast zurück zu blicken und auch nur den Hauch einer Gefahr ein zu gehen, in diesen Sumpf zurück zu rutschen.

    Ganz liebe Grüße und ein Wochenende voller Kraft und Mut und innerer Stärke! Lea

  • Ich habe Angst, dass meine kleine tochter mir zutiefst böse ist, dass wir in eine andere Wohnung ziehen.

    Hallo Fabienne,

    an so einer Stelle gebe ich oft gerne die Worte meines seinerzeit 9jährigen Sohnes weiter... als ich mich von meinem damaligen Mann trennte (nach mehreren verschwendeten Jahren, weil ich immer Angst hatte, dem Kind Haus und Vater usw zu nehmen) und mit xy in eine eigene Wohnung zog, fragte ich ihn, wie es ihm gehe, wie er sich fühlt, ob er doll traurig ist, ob ich noch was anders machen kann (sinngemäß) und da sagte er "Mama, jetzt ist es alles doch viel besser, du bist nicht immer traurig und verkriechst dich nur in deinem Zimmer; wir machen viel mehr gemeinsam und du bist viel fröhlicher". Damit hatte ich so überhaupt nicht gerechnet und ich weiß seitdem, dass ich viel früher hätte gehen sollen, denn die Stimmung und das was es mit mir gemacht hat, hat ja offensichtlich doch nicht dazu geführt, das mein Kind ein super tolles Leben geführt hat. Es kommt nicht auf Haus und Garten und Auto und viel Spielzeug usw. an, sondern darauf, dass es der Mama alleine viel besser geht und dadurch ein viel schöneres Leben mit den Kindern möglich ist.

    Vielleicht wird sie ja gar nicht böse sein, oder traurig, wer weiß; und selbst wenn, hört sich zwar hart an, aber du bist die Mutter und MUSST die Entscheidungen treffen, da Kinder die Tragweite überhaupt nicht abschätzen können. Sie können keine verantwortungsbewussten Entscheidungen treffen, weil die Weitsicht fehlt. das müssen wir als Eltern nunmal übernehmen. Und wenn sie traurig ist, wird sich das auch legen, du hast es in der Hand, ihr eine viel viel schönere Zeit zu offenbaren. Mit einer glücklichen, zufriedenen und nicht mehr eingeengten, unterdrückten Mama.

    Wird schon!

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Ach so, ich habe ihn nicht vorher gefragt, wie es ihm wohl damit gehen würde usw.; also nciht vor der Trennung und dem Umzug. Das habe ich ihm halt einfach "vorgegeben"; erklärt, das Mama und Papa sich getrennt haben, das wir uns nicht mehr so doll lieb haben, wie es bei Eltern sein soll und wir uns deswegen oft gestritten haben, und das es natürlich nciht an ihm liegt usw. und bin dann mit ihm zu der Wohnung gefahren als ich die Schlüssel hatte und habe sie mit ihm angeguckt, gefragt, wo er gerne sein Zimmer hätte und ob er Ideen dafür hätte usw.

    Wie es ihm geht, also so ein richtiges Gespräch geführt, habe ich nach ein paar Wochen, als die Situation sich etwas normalisiert hatte. Und da war alles gut für ihn.

    Was ich sagen will, du hast alle Möglichkeiten, deinen Kindern die Situation positiv zu gestalten.

    Ich fände es aber grundsätzlich falsch, Kinder vorher nach ihrer Meinung zu fragen; das kann nur nach hinten los gehen; kaum ein Kind wird wohl sagen, klar, super dass du dich trennst, denn sie wissen ja nicht was kommt (das ist in dem Alter kognitiv so noch nicht möglich, dass sie eine Situation weiter denken)

    Hoffe, ich konnte das mit den wenigen Worten verständlich machen.

    ich muss nun weiter arbeiten :lol:

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

  • Ja....das hilft mir auch schon wieder weiter.. dazu muss ich nochmal was schreiben..

    Also der Opa sagt ja immer zu meiner Tochter, dass sie da unten Limo trinken..

    Am Wochenende hat mich meine Tochter gefragt wo der Papa ist...ich konnte mir leider nicht verkneifen zu sagen "Ja wo wird er wohl sein?"

    Im Keller? Hab sie dann gefragt was machen Sie denn da ? Ihre Antwort war: Die machen sich den Ofen an und papa quatscht ganz viel mit Oma und trinken Bier..Aber in der Zeit kann man doch auch was mit mir machen??" Sowas tut mir schon sehr weh..

    Letzten Winter, wenn ich Sonntags aus der Arbeit kam um 14:00 saßen entweder alle in unserer Küche, mit Bier, noch kein Mittag gegessen obwohl ich samstags vorkoche.. und er raucht in der Küche...unsere Tochter ist dann drüben und schaut fernsehen... seitdem sie wussten dass mir das nicht so recht ist, sind sie immer eine viertel oder halbe stunde bevor ich kam gegangen..

  • Liebe Fabienne,

    ich finde das echt super, wie du das machst!

    Unsicherheit und Angst gehören auch dazu, das ist klar. Aber du lässt dich davon nicht festhalten sondern machst weiter. Du bist eine mutige Frau.

    Aus meiner Sicht bist du auf einem guten Weg. Ganz viele liebe Menschen haben dir hier schon viel geschrieben, ich kann mich dem nur anschließen. Also ich damals so bestimmte Termine hatte, vor denen ich Angst hatte und unsicher war, da habe ich die Menschen, die mir hier im Forum zu dieser Zeit beigestanden haben, einfach mitgenommen. Ich habe mir vorgestellt, sie wären dabei, feuerten mich an, machten mir Mut.

    Es ist gut, dass du deinen Auszug nicht alleine machst sondern dass Menschen dir helfen und dabei sind. Wenn du magst, darfst du mich an diesem Tag auch dabei haben, du kannst dir dann gerne vorstellen, dass ich einfach da bin und dir immer wieder sage, dass du das genau Richtige machst, dass es dein Recht ist ein Leben zu führen, das dir gut und. Und deinen Kindern. Dass du es nicht nötig hast, dich von diesen Leuten so unwürdig behandeln zu lassen, auch deine Kinder das nicht nötig haben.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo @Fabienne_87,

    schau dir doch mal bitte "Alkoholkrankheit" auf wikipedia an.

    Vielleicht kannst du dann die Krankheit besser verstehen und warum dann die Menschen so krass drauf sind/ sein können.

    Sehr erschreckend und doch war.

    Du machst alles richtig ... "kann man einen Krieg nicht gewinnen, ist ein wohl druchdachter Rückzug das beste Mittel ein Scharmützel zu vermeiden" . Sei klug und vermeide jegliche Provokation.

  • Hallo ihr Lieben,

    kurzes Update, am Freitag kam "ER" von der Arbeit, es war so 16:00, was relativ früh ist, meistens ist es 18-19 Uhr..

    Er kam dann kurz hoch, hallo sagen und ist wortlos wieder runter...

    Freitag und Samstag gab es wieder Diskussionen, aggressive Blicke, Bier...abwertende Kommentare...

    ich habe mich nun gestern von ihm getrennt......er hat den ganzen tag so getan als wäre nichts und als ob es ihn nicht stört..

    heute werde ich ihm dann sagen, dass wir im Dezember nicht mehr hier sind...

    Ich bin froh, dass nun zumindest ein kleiner Teil geschafft ist!

  • Hallo Fabienne,

    auch wenn die Tatsache, wie er sich verhalten hat, ganz schlimm ist... Ich finde es eigentlich ganz gut, da es Dir noch einmal deutlich vor Augen führen konnte, dass Du alles richtig machst, indem Du gehst.

    LG Cadda

  • Hallo Fabienne, ich schließe mich der Meinung von Cadda an und ich freue mich für dich, wenn durch das laute aussprechen der nächste emotionale Schritt getan ist.

    Mein Bauchgefühl warnt trotzdem weiterhin davor, euren Auszug so offen zu kommunizieren. Da es dir so wichtig ist, sieh bitte trotzdem zu, dass alle wichtigen Papiere, Wertgegenstände etc. aus dem Haus geschafft sind. Vielleicht auch eine Reisetasche pro Person, mit den Lieblingsklamotten, Spielzeug, Kuscheltier und solchen Dingen. Bisher nimmt er die Trennung vermutlich nicht mal wirklich ernst. In der Woche ist er unterwegs. Aber so wie du zum Beispiel beschrieben hast, wer über den Garten bestimmt, du solltest seine Mutter auf keinen Fall unterschätzen und sie hat den Vater als körperliche Unterstützung an ihrer Seite. Bitte pass auf dich auf. Es wird nicht gut ankommen, dass du dich erdreistetest ihren Goldjungen zu verlassen und sie wird alles daran setzen, damit er auf keinen Fall von dir „über den Tisch gezogen wird. Und in ihren Augen wird es dabei nicht um die Realität gehen sondern ausschließlich um ihre Wahrnehmung.

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo ihr lieben….

    Jetzt wo es ausgesprochen ist und ich ihn seit Sonntag nicht gesprochen habe fällt es mir gar nicht mehr so leicht…

    Warum weiß ich nicht genau… mir gehen ständig die Worte, du hast Schluss gemacht, wir sind jetzt nicht mehr zusammen und eigene Wege durch den Kopf…

    Ich kann nicht begreifen dass er nicht im geringsten versteht was mich belastet…

    Das verletzt mich irgendwie immernoch…

    Ich bin seit mindestens 4 Jahren mega unglücklich… und ich frage mich WAS ist es, dass mich manchmal zweifeln lässt…

  • Hallo Fabienne, schön von Dir zu hören. Es ist doch klar, daß er Dir jetzt Vorwürfe macht und Du an allem schuld bist, denn eigenes Fehlverhalten kann er ja nicht bei sich erkennen. Aber in Wahrheit hast nicht Du Schluß gemacht, sondern er hat sich für das Bier und gegen Dich und die Tochter entschieden. Er hat Dich verlassen. Wenn er überhaupt je wirklich bei Dir war. Er hat doch so gut wie keine Zeit mit Euch verbracht, weil er lieber trinken wollte.

  • Liebe Fabienne, du hast ihn geliebt, du hattest dir eine Zukunft mit ihm ausgemalt, dich von diesen Traum nun endgültig verabschieden zu müssen tut einfach weh. Er hat schon vor Jahren mit dir Schluss gemacht, wenn er denn überhaupt jemals richtig mit dir zusammen sein wollte. Dieser Mann führt eine Vierecks Beziehung mit seinen Eltern und dem Alkohol. Da war nie Platz für dich, die Liebe oder eure Tochter. Nun lässt du auch die Hoffnung hinter dir, dass sich irgendwann etwas ändert und ihr doch noch glücklich sein könnt. Es ist in Ordnung das es weh tut. Lass diesen Schmerz zu, den ganzen Schmerz über deine Liebe die ins Leere gelaufen ist. Und erinnere dich an diesen Schmerz und daran wie unglücklich du all die Jahre gewesen bist. Und dann… dann lässt du all das hinter dir und gehst erhobenen Hauptes in ein neues glückliches Leben!

  • Liebe Fabienne, aber natürlich, bist du jetzt verantwortlich...er übernimmt keine Verantwortung für das Trinken und Du bist jetzt ein ,"Störfaktor" , wo es für dich ein Problem ist, das Du angesprochen hast.

    Alkoholiker wird in der Regel alles dafür tun, dass es nicht von ihm ausgeht...dafür gibt's unzählige Beispiele.

    Null Eigenverantwortung.

    Aber natürlich ist es traurig für Dich... Er ist der Vater deiner Tochter, Du wolltest ein gemeinsames Leben mit dem Mann.

    Nur eben nicht an der dritten Stelle nach dem Bier, nach den Eltern und Bier...

    Jeder Frau wünscht sich ein Leben ohne das der Alkohol es bestimmt. (Fast jede).

    Wenn Du bleibst, wirst Du nach wie vor unglücklich sein.

    Und deine großen Kinder auch ... Und irgendwann auch die Kleine.

    Oder meinst Du, du kannst deine Einstellung zu dem Alkohol ändern?

    Und fröhlich und munter mit ihm und seinen Eltern zusammen Bier trinken????

    Ich weiss wie schwer es für mich war...ich wünschte, ich könnte das schneller, mich von dem Mann lösen.

    Hab Mut, Stärke hast Du schon.

    LG Stern

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