Aus einem bösen Traum erwacht...

  • Herzlichen Glückwunsch zu heute schon 31 Tagen 😀

    Zum Schluss noch eine Sache: mir hilft es hier im Angehörigen Bereich zu lesen

    Auch ich lese sehr viel bei den Angehörigen. Zwar hat niemand unter meiner Sucht gelitten, weil ich ja absolut heimlich nur für mich alleine gesoffen habe, aber die Sichtweise der Angehörigen auf die Sucht macht mir vieles verständlicher. Und es zeigt mir natürlich ganz deutlich, was ich niemandem antun will.

    Ich freue mich, dass du deinen Weg weitergehen kannst und nicht aufgegeben hast.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • gratuliere, 30 tage ist schon mal was. deine träume zeigen das dein kopf auch im tiefschlaf klar am thema ist. das in deinem kopf so zu sagen entrümpelt wird. das auch dein unterbewußtes überprüft welche automatismen noch mit deinem entschluß vereinbar sind und welche nicht. das hilft wirklich gut. lass dich aber nicht von träumen runter ziehen wo du dann doch das glas nimmst. so einen sch....önen mist träum ich selbst nach 20 jahren ab und an. klar das es albträume sind die nichts mit der realität zu tun haben aber bis ich dann klar wach bin hab ich manchmal echt panik. und vielleicht bringste deine frau ja mal paar blümchen fürs da bleiben, geld dürfte ja nu über sein. immer schön am ball bleiben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Glückwunsch zu 34 (?) Tagen. Ich weiß noch, 30 Tage, das war so ungefähr der Moment, als ich mich zum erstenmal wieder klar im Kopf fühlte und meinen eigenen Gedanken trauen konnte. Auf ein Neues, Fibo!

    Natürlich fängt man bei einem Rückfall immer wieder bei 0 an zu zählen, das ist gemein und frustrierend. Vielleicht hilft Dir ja der Gedanke, daß die nüchterne Zeit davor nicht umsonst war, da zählt jeder Tag, für immer.

    Einmal editiert, zuletzt von Hanseat (12. März 2022 um 10:11)

  • Hat jemand von euch Erfahrung mit Meditation? Damit soll man ja echt einiges erreichen können.

    Habe noch nicht alles gelesen. Wollte hier aber noch schnell antworten. Ich kann die App von 7Mind empfehlen. Die habe ich schon lange. Bei mir zahlt das sogar die Krankenkasse. Habe moment... 3909 Minuten damit meditiert bereits.

    Muss allerdings dazu sagen, dass ich das ja auch lange in der Zeit gemacht habe in der ich getrunken habe. Halt bevor ich los gelegt habe. Also keine Wunder erwarten. Aber man lernt so einiges und das hilft mir jetzt sehr viel.

  • Bei 7Mind gibt es viele Kurse. Immer sieben Einheiten. Thema Angst, Stress, Gewohnheiten ändern, Emotionen, Prokrastination usw. Hab so ne dickere Matte und ein Kissen. Dauert normalerweise 7 bis 10 Minuten. Mir hat es sehr geholfen meine Gefühle und Gedanken zu beobachten. Eigentlich DAS Ding wenn es um den psychischen Rückfall geht. Der ja dem eigentlichen voran geht.

    Ein paar Kurse sind erst mal kostenlos. Kann man also erst mal probieren.

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank euch für die Vorschläge zur Meditation. Ich werde es mal testen.

    Heute ist Tag 55.

    Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich werde langsam routiniert in meinem neuen Leben.

    Ich hatte ja in den anderen Themen schon über meine Strategie geschrieben, dass für den Alk und mich kein Platz und kein gemeinsamer Raum mehr vorhanden sind.

    Wir waren kürzlich bei den Schwiegereltern und da gibt es dann nachmittags gerne auch mal ein Glas Sekt. Ich muss dazu sagen, dass die Schwiegereltern noch nicht Bescheid wissen, auch weil mein Verhältnis zu ihnen jetzt nicht mega vertraut ist. Aber ich denke, sie haben gemerkt dass ich es aus welchen Gründen auch immer nicht mehr mag.

    Nun es gab also Sekt, meiner Frau wurde nichts angeboten, denn sie trinkt generell keinen Alk, hat sie noch nie. Mir wurde ein Glas angeboten, ich habe dankend abgelehnt ohne weitere Erklärungen. Das war alles, kein komischer Blick oder Kommentar. Ich bin dann im Garten zu den Kids und habe mit ihnen gespielt und habe mich damit sozusagen aus der Situation heraus genommen.

    Demnächst haben wir Grillfest, es kommen aber keine Leute die sich wegbeamen wollen sondern eher vernünftige. Ich weiß noch nicht ob ich hin gehe, das entscheide ich spontan.

    Was irgendwie total seltsam ist, ich rieche zur Zeit regelmäßig zu unterschiedlichen Gelegenheiten Spirituosen, meist sind es vertraute Gerüche. Ich habe in diesen Situationen oft nicht einmal ein Glas in der Hand. Es triggert mich allerdings nur wenig, ich lache dann kurz über diese kläglichen Versuche des Suchthirns mich wieder zum Stoff zu bringen.

    Entledigt sich hier mein Bewusstsein der alten Assoziationen? Oder sind das sowas wie Phantomschmerzen?

    LG

  • Hallo Fibonacci,

    das Gleichnis mit Phantomschmerzen finde ich ein kleines bisschen lustig. Unser Kopf (oder wer auch immer) gaukelt uns vor,den Alkohol zu brauchen, dabei gibt es nichts echtes,was uns Alkohol geben kann.

    Ich sage es auch lieber nicht,das ich nie wieder trinken möchte. Ich finde es ist so was persönliches, schon fast intimes,das geht eigentlich niemanden etwas an.

    Ich wünsche dir einen schönen 55.Tag.

    Gruß Sonne

  • Hallo zusammen,

    Habe lange nichts mehr im eigenen Thema geschrieben, daher kurzes Update.

    Tag 71. Bislang ohne Verlangen zum "alten" ICH zurück zu kehren. Irgendwie nicht mehr vorstellbar. Und dennoch unglaublich wie viel Energie ich auf das be- und entsorgen von Flaschen verwendet habe. Ich schäme mich, dass ich oft am Wochenende unter einem Vorwand nochmal was besorgt habe. Und meine "kreativen" Verstecke. Das ich nicht lache. Die Frau hatte es damals bestimmt gecheckt und hatte vermutlich nur keinen Bock mehr mich zu konfrontieren.

    Jedenfalls war heute der letzte Tag unserer Corona Quarantäne (ganze Family hat es erwischt). Wir waren eine ganze Woche nur zuhause. Im eigenen Garten. Es war zwar anstrengend aber irgendwie auch schön. Ich habe keine Ahnung wie ich das zur Saufzeit gemacht hätte. Vermutlich vor dem Test gut vorgesorgt und mir 3 Flaschen Whiskey gekauft. Total krank! Und jetzt habe ich das einfach so gemeinsam mit der Family geschafft und nicht ein einziges Mal Verlangen nach Alkohol gehabt.

    Ich müsste lügen, natürlich denke ich auch ab und zu an Alkohol, alles andere wäre nicht normal. Es ist wie ein kurzes Aufflackern des Saufgedankens. Es dauert immer nur kurz. Dann ist es weg, vor allem wenn ich gleich gegensteuere mit Ablenkung, was essen, raus gehen usw.

    Und die Träume, naja, die kommen auch immer wieder. Neulich habe ich im Traum eine ganze Flasche Hochprozentiges weggeschüttet.

    Aber insgesamt fühle ich mich mit meiner Entscheidung sehr wohl. Ich bin auch viel ausgeglichener. Und nehme mich auch im Beruf eher zurück, gönne mir mehr Ruhepausen. Lese auch nicht mehr ständig Mails in der Freizeit, das habe ich zu Saufzeiten regelmäßig gemacht. Als ob ich mir beweisen musste, dass ich trotz Alk super funktioniere... Lasse ich jetzt sein.

    Wünsche allen noch einen schönen Abend!

    LG

  • Hallo

    Tag 103

    Ich fühle auch die positiven Veränderungen in meinem Kopf in meinem Tun.

    Freue mich auf den ersten nüchternen Sommer der mir bevorsteht. Dinge tun die bisher nicht möglich waren. Draußen ein Buch lesen dabei die Vögel und Insekten beobachten. Den Sonnenuntergang betrachten.

    In der Dämmerung nach Fledermäuse schauen. Danach glücklich zufrieden und nüchtern schlafen gehn.

    lisa

  • Hallo zusammen,

    Schon wieder sind 3 Wochen rum, die Zeit vergeht langdam wieder schneller, denn die Zeit die ich früher mit Saufen verbracht habe ist jetzt gut gefüllt. Habe in der Wissenschaft wieder einen Zahn zugelegt und habe in Aussicht, dass es nächstes Jahr um einen Titel geht. Erfordert zwar viel Fleiß und Energie, aber ich setze mich auch nicht unter Druck. Wenn es klappt, ist es schön, wenn nicht dann halt nicht.

    Gestern war ich den ganzen Tag beruflich unterwegs. Habe ungefähr 9h in Zügen oder auf dem Bahnsteig verbracht. Zu meiner nassen Zeit hätte ich schon auf der Hinfahrt getrunken, wäre dann in super Betriebstemperatur am Treffen teilgenommen und hätte auf der Rückfahrt hemmungslos weiter gesoffen. Wäre vermutlich unter Vorwand noch später heim gekommen damit meine Frau sicher schon im Bett ist. Und wäre mit exorbitantem Spiegel auf der Couch gelandet und hätte vermutlich noch weiter gesoffen!

    Jetzt habe ich mit einer gesunden Portion Humor über die vielen Verspätungen meiner Züge geschmunzelt, mich an den Bahnhöfen in die Sonne gesetzt und Fastfood gegessen. Ich war zwar platt vom Tag aber ich war irgendwie trotzdem glücklich. Und ich konnte mir sogar von meiner Frau noch ihren Tag alleine mit den Kindern erzählen lassen.

    Ich sags euch, es fühlt sich gerade wie ein neues Leben an. Und ich habe so lange nicht wahrhaben wollen, dass es auch ohne Alk geht.

    LG

  • Hallo zusammen,

    Ich hatte ja in einem anderen Thema mal geschrieben, dass ich nicht erwarte, dass man mich für die Nüchternheit lobt... Aber laut meiner App ist heute Tag 100. Und irgendwie klingt das wichtig oder so...

    Naja, was soll ich sagen, fühle mich weiterhin wohl! Schaffe Dinge, die ich nicht gedacht hätte. Bin viel gelassener.

    Und ich habe bemerkt, dass ich meine Umgebung viel mehr wahrnehme und dann z.B. irgendein Geruch mit "früher", also der Kindheit, vor der Sucht assoziiere. Als ob alte Synapsen wieder aktiviert werden und dafür andere abgeschaltet...

    LG

  • 👍 super

    Herzlichen Glückwunsch zu 100 nüchternen Tagen.

    Ich finde auch, dass das so richtig wichtig klingt 😀

    Vor allem sind aber es 100 Tage ohne Alkohol, 100 Tage im nüchternen Leben, 100 x stolz sein 😀

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo

    Und wie wichtig deine ersten 100 Tage sind , lebenswichtig.

    Ohne die 100 Tage, können es keine 200 400 600 Tage werden.

    Gerade die ersten Tage Wochen Monate, sind doch die schwersten und wichtigsten, um Routine und das neue Normal, zu bekommen.

    lisa

  • Hallo zusammen,

    Ganz interessant was ich heute erlebt habe. Ich war zum Grillen eingeladen und bin auch ohne Angst hingegangen, weil ich wusste dass dort wenig Alkohol getrunken wird. Das hat sich auch bestätigt. Es gab aber wie üblich ein Begrüßungsgetränk und ich wurde gefragt, ob ich mit richtigem oder alkoholfreiem Sekt haben möchte. Ich habe dann gefragt, ob ich auch etwas ganz ohne Alkohol haben kann, was auch kein Problem war. Ich fand aber die Gesichter amüsant, denn es wurde lange nachgedacht warum um alles in der Welt der alkoholfreie Sekt denn doch Alkohol haben sollte. :lol:

    Später habe ich dann mit dem Kollegen gescherzt, dass in seinem alkfreien Weizen auch Alk drin ist. Irgendwie war es eine lockere Atmosphäre und keiner hat blöd nachgefragt.

    Dramatischer war wohl, dass ich auch kein Fleisch wollte (bin seit fast einem Jahr Vegetarier), da wurde ich tatsächlich mehr gelöchert als beim Thema Alk... :o

    War auf jeden Fall ein sehr netter, alk- und fleischfreier Abend!

    Lg

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