• Hi!

    Eigentlich sollte ich schon viel über das Thema Alkoholismus wissen, aber ich tu mir dennoch schwer, es anzunehmen und zu verstehen. Deshalb recherchiere ich immer wieder im Internet und so bin ich auch auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 45 Jahre und lebe in Österreich. Ich war 10 Jahre mit einem Mann zusammen, der eigentlich von Anfang an Alkohol getrunken hat. Ich habe es immer gespürt, aber er war perfekt im Manipulieren. Es sind viele - auch schlimme - Dinge passiert, und anderem hat er mich auch schwer verletzt im Rausch. Vor 1 Jahr hab ich erstmals ein anderes Verhalten an den Tag gelegt und bin "wirklich" gegangen. Es ging mir sehr, sehr schlecht. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass er mich nicht ernst genommen hatte und davon überzeugt war, mich zurück zu bekommen. Was auch geschah. Es ging aber nur kurz gut, 2 Monate, dann eskalierte die Situation wieder, weil er getrunken hat. Das war im August. Wenn er trinkt wird er unberechenbar und gemein, nüchtern ist er ein perfekter Schauspieler und doch auch überheblich. Ich komme klar und lerne auch wieder durchzuatmen. Seit Oktober gibt es auch wieder Kontakt, auf Distanz. Er bedeutet mir immer noch viel, aber ich hab ihm gesagt, dass ich nicht mehr über seinen Alkoholkonsum schweigen kann. Für ihn ist das ein Tabuthema. Ich melde mich nicht aktiv. Er erzählt mir alles schön und wahrscheinlich kann ich mir gar nicht vorstellen, wie seine Welt derzeit aussieht. Und darum bin ich hier. In der Hoffnung, dass mir jemand erklären kann, was ich übersehen hatte bzw. was ich tun soll/kann, damit es mir wieder gut geht, wirklich gut geht. Und wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll/kann, um ihm vielleicht doch nicht helfen zu können oder ihn bestmöglich zu unterstützen. Danke, lG! Anita

  • Hallo Anita,

    Willkommen im Forum.

    Alkoholiker sind perfekte Schauspieler und Lügner.

    Da kann es eigentlich nur eins geben, auch wenn's weh tut: umdrehen und gehen. Das hast du ja schon getan.

    Was du übersehen hast? Nix .)

    Was du tun kannst damit es dir Besser geht? Lass ihn hinter dir, lerne auf dich zu Achten, lerne wieder was dir gut tut.

    Normalerweise sollte hier der Link zum Freischaltungs Antrag stehen, den bekomme ich am Handy leider nicht eingefügt .) Da kommt sicher bald jemand.

    Ganz viel Stärke in der Situation.

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Anita,

    herzlich Willkommen hier bei uns. :)

    Wenn du den Link von Alex anklickst und ausfüllst, wirst du fürs Forum freigeschaltet.

    Hier habe ich einen weiteren Link für dich mit Informationen über Gewalt in der Beziehung.

    Bitte lass dich nicht schlagen. Es ist deine Entscheidung, dich schlagen zu lassen.

    Wenn er dich die ganze Zeit schon schlecht behandelt hast, was meinst du was passiert, wenn du ihm jetzt versuchst, seinen geliebten Alkohol madig zu machen? Glaubst du, er freut sich und geht zur Entgiftung? Oder schlägt er dich wieder?

    Das Forenteam
    2. November 2021 um 16:19

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Jetzt hat es geklappt. :)

    Mir passierte das aber auch schon.... also kein Ding.

    Hatte aber Hilfe von Lea

    In einem Atemzug habe ich auch noch mal die Forenberechtigungen geprüft.

    So ich wünsche dir Anita einen guten Austausch.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Anita & Willkommen im Forum! :)

    Jeder süchtige Mensch braucht so etwas wie einen persönlichen Tiefpunkt oder Wendepunkt, an dem er erkennt, dass er so nicht mehr weiter leben kann.

    Bei deinem xy ist dieser Punkt nicht erreicht. Selbst die Trennung vor einem Jahr hat ihn nicht zur Beendigung seiner Trinkerei veranlasst.

    Der Alkohol ist ihm wichtiger als du.

    Du schreibst, im nüchternen Zustand ist er ein überheblicher & perfekter Schauspieler.

    Wie er betrunken drauf ist, hast du auch beschrieben.

    Wo bleibst du in dieser Beziehung?

    So wie sich das liest, überlegst du dir ernsthaft deine persönliche Selbstaufgabe, um seinetwegen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Lieber Dante!

    Danke für deinen direkten Worte, aber auch den Spruch v. Bert Brecht zur Motivation, dass nach dem Gebirge auch schöne/leichte Wege zu bewandern sind.

    Weißt du, ich bin nur noch immer so erschüttert. Zum Teil, dass ich diese Selbstaufgabe zugelassen habe und sie mir noch immer nachhängt. Ich mach hierzu auch selber eine Therapie, um mich wieder zu 100% zu finden. Leider erkenne ich halt auch, wie mich diese Zeit geprägt hat und es tut weh. Zu verstehen, anzunehmen und sich dennoch immer wieder die Frage zu stellen: welchen Tiefpunkt braucht er noch? Oder wird er je einen haben? Er trinkt seit über 20 Jahren, die letzten 10 Jahre hab ich ihn begleitet. Alkohol war immer Thema, aber ich hatte eben keine Ahnung v. Alkoholismus. Es ist schon so viel vorgefallen, auch für mich erniedrigende Dinge. Immer wieder bin ich zurück, er wusste es. 2018 hat er mich so schwer verletzt, dass ich mit ein bisschen weniger Glück sterben hätte können. Ich dachte damals, dass das der besagte Tiefpunkt ist. Leider nicht, 2 Wochen später hatte er wieder getrunken und es dargestellt, dass ich ihn ja auf die Palme gebracht hätte. Er hat keine Freunde mehr, beruflich wird er auch schon stigmatisiert, etc. Seit 1 Jahr lege ich eben "endlich" ein absolut anderes Verhalten an den Tag, ich komme nicht mir, bis auf das 1x im Sommer und hier ist es nach kurzer Zeit auch wieder derart eskaliert, dass ich abrupt den Kontakt abgebrochen hatte, weil andere Menschen Angst um mich hatten. Jetzt schleicht er sich auf nette Art wieder in mein Leben und meint, dass mich die Zeit wieder versöhnlicher macht. Die eine Seite würde es gerne, will es wirklich, sieht zwar den Alkoholiker in ihm, aber auch den Menschen. Die andere Seite hat aber auch weiterhin Angst, weil ich nicht weiß, was ihm auf seinem Weg zum Tiefpunkt noch alles einfällt. 10 Jahre hab ich vieles mit mir machen lassen. Ich war sein Aushängeschild und hab ihm viele Dinge geregelt.

    Ja, der Alkohol ist ihm wichtiger, Gefühle .. damit kann er wahrscheinlich gar nicht mehr umgehen. Und ich muss lernen, nicht mehr drauf reinzufallen und mich zu stärken.

    Dass Keime nicht zu Blüten werden, ach, das kommt vor.

    Dass Blüten nicht zu Früchten werden, ach, das kommt vor.

    (Konfuzius)

    ... darauf zu schauen, nicht in eine Illusion zu verfallen und v. Gebirge auf die Ebene zu finden.

  • Liebe Anita,

    sei dir gewiss, ich schreibe das jetzt absolut nicht um dich zu verletzen. Es war einfach mein erster Impuls und den wollte ich dir gerne da lassen.

    Du fragst dich, was noch alles passieren muss, damit er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht. Ich frage mich, wie kann es nicht dein persönlicher Tiefpunkt gewesen sein, von diesem Mann beinahe umgebracht zu werden? Was brauchst du noch, um dich endgültig aus deiner Sucht nach Ihm zu lösen?

    Natürlich tut es weh, eine Liebe, ein Leben hinter sich zu lassen. Aber wenn du das nicht tust, was wird dann aus dir?

    Hast du eine Idee, was du dafür tun könntest damit es dir gut geht? 10 Jahre Lebenszeit hast du bereits verloren, willst du wirklich auch den Rest deines Lebens immer wieder darauf hoffen, dass alles anders wird?

    Ja, der Alkohol ist ihm wichtiger, Gefühle .. damit kann er wahrscheinlich gar nicht mehr umgehen. Und ich muss lernen, nicht mehr drauf reinzufallen und mich zu stärken.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du in deine Kraft kommst und einen Weg findest in ein glückliches selbstbestimmtes Leben!

    Liebe Grüße, Lea

  • Liebe Lea!

    Deine klaren, direkten Worte passen! Du hast ja Recht!

    Und du hast auch bzgl. "meiner Sucht" recht oder wie immer man diesen Kreislauf der Selbstaufgabe bezeichnen will. Vielleicht das Ergebnis der CO-Abhängigkeit. Setze mich derzeit viel damit auseinander, einfach um mit mir ins Reine zu kommen, mir selber zu verzeihen und eben nicht zu streng zu mir zu sein bzw. streng genug, dass ich mir wichtiger bin.

    Und ja es tut weh .. aber ich denke, die Zeit wird für mich arbeiten.

    Danke für deine Zeilen nochmals, mir hilft da zur Zeit ganz viel!!!!!!!!!!!!

    LG Anita

  • Hi Anita,

    es kann sehr gut klappen sich zu lösen. Von meiner Mutter hat es geklappt, die Co-Abhängigkeit habe ich durchbrochen, Kontakt auch. Ich habe mit meiner Kindheit Frieden geschlossen, die Kindheit prägt einen aber auch und ich hab mir einen Partner gesucht, der wie meine Mutter ist -.-

    Manchmal muss man tiefer graben, um Ketten wirklich zu lösen.

  • Guten Morgen!

    Vielleicht kennen einige schon meine "Geschichte": 10 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen, der es nie und nimmer zugibt, nur von erhöhtem Konsum spricht und immer wieder versprochen hat, es zu reduzieren, aber auch nie wirklich gemacht hat. Es gab gut und schlechte Phasen, wobei die letzten Jahre eher von schlechten Phasen gezeichnet waren, wo es auch zu eskalierenden Situationen gekommen ist. Ich weiß, dass ich neben der Co-Abhängigkeit auch in einer emotionalen Abhängigkeit zu ihm gesteckt bin/stecke. Seit 1 Jahr ist der Trennungsprozess, waren kurz wieder zusammen und aufgrund einer eskalierenden Situation bin ich im Sommer endgültig gegangen. Im Oktober habe ich eine Aussprache angestrebt, weil ich ihn im Sommer komplett blockiert hatte. Aber es tat mir selber weh und ich wollte noch einiges klären, v.a. ein Suchtverhalten. Zunächst hat er wieder versucht mich durch Beschimpfungen und Erniedrigungen nieder zu zwingen, das hat nicht geklappt. Ich habe dann aufgegeben, dass ich das Thema Alkohol anspreche und ihm nur gesagt, dass ich nicht mehr kann und er weiß warum. Wenn er mich im Rausch beschimpft (da kamen dann oft 50-80 Nachrichten), werde ich ihn ignorieren, sollte er mir etwas sagen wollen, dann bin ich da. Sagen konnte er bis jetzt nichts, nur neutrale Nachrichten schicken, nett, ich weiß aber, dass er weiter trinkt. Leider kennt er mich auch viel zu gut und dass ich eine "gute Seele" bin und gerade mit Ignoranz mir sehr weh tun kann. Das hat er jahrelang betrieben. Weihnachten hatte er sich zuletzt gemeldet, 1 Tag vorher war er wieder auf Tour (hab ich erfahren). Die Nachricht kam erst in der Nacht am 24.12. - ich habe mich nur bedankt und einen schönen Abend gewunschen. Seither Funkstille. Ich muss ehrlich sagen, ich habe für Silvester, also für heute kein gutes Gefühl bzw. weiß ich nicht, was ich tun soll oder ob es nicht wieder ein Taktikspiel für ihn ist, um mich aus der Reserve zu locken. Oder vielleicht ist er auch beschäftigt oder es geht ihm nicht gut, leider denke ich viel zu viel nach. Ich will einfach nur, dass die Zeit vergeht und diese "nachdenkliche Zeit" vergeht. Der Jahreswechsel einfach durch ist, weil 2021 für mich so viel Schmerz bedeutet hat. Und ich weiß nicht, wie ich reagieren soll, wenn er sich meldet. Ich rechne mit irgendeinem taktischen Zug. Wie soll ich reagieren? Kann jemand verstehen, was für einen emotionalen Schmerz ich in mir trage (das körperliche ist ja zum Glück schon verheilt). Manchmal würde ich ihm das alles schreiben, wie es mir geht, aber ich glaube, dass das überhaupt keinen Sinn macht .. im Gegenteil, es besser ist, wenn er nichts mehr weiß.

    Danke fürs Mitlesen und vielleicht ein paar aufbauende Worte, damit ich den 31-12-2021 gut hinter mich bringe, denn parallel begleite ich auch noch meine todkranke Freundin und würde derzeit einfach nur am Liebsten heulen.

    <3

  • Guten Morgen, Anita.

    Beim Lesen fehlten mir erst einmal die Worte und meine eigenen Gedanken haben sich überschlagen. So vieles, was ich hier bei dir und auch im Forum lese, sind auch meine eigenen Gefühle und Erfahrungen und Gedanken.

    Auch „mein“ Alkoholiker hat dieses Jahr sein erstes Single-Weihnachten. Er hat es trotzdem fast geschafft, mir meines zu verderben, mit jammernden und beschimpfenden Nachrichten über die gesamten Feiertage. Ich habe dann den Chat mit ihm stumm gestellt und verschoben, so daß ich mir das nicht dauernd ansehen muß, wenn ich mit guten Menschen kommuniziere. Vielleicht ist das für dich auch eine Option?

    Ich werde das über Silvester beibehalten und mir ganz bewußt einen schönen Abend machen. Etwas besonderes kochen, was ICH gerne mag, einen Lieblingsfilm anschauen. Nachts einen Spaziergang machen.

    Mir ist mittlerweile klar geworden, daß es bei Kontaktaufnahme nicht um mich geht, sondern nur darum, eine Reaktion von jemandem zu provozieren, den er gut kennt und bisher erfolgreich in seinem Sinne manipuliert und benutzt hat, um ein Erfolgserlebnis.

    Meine Gefühle, mein Mitleid, mein Helfen-Wollen sind trotzdem noch da, ähnlich wie bei dir. Ich versuche nicht, die abzuschalten. Aber ich versuche, sie auf mich zu richten, und nicht auf andere.

    In deinem Fall ist da ja auch noch die unglaublich belastende Situation mit deiner Freundin. Konzentriere deine Kraft und deine Liebe auf Euch beide. Es ist euer Silvester, vielleicht das letzte. Alles andere ist in jedem Fall weniger wichtig.

  • Lieber Erik!

    Danke .. genau das tut gut, nämlich zu wissen, dass ich mit meinen Gefühlen, Ängsten und Unsicherheiten nicht alleine bin und vor allem, dass was ich mir denke, stimmt und auch meine Wahrnehmungen. Weil es andere auch so empfinden.

    Ich habe mein Handy immer auf lautlos, also von dem her kann nichts sein. Es ist nur so, dass ich die typischen Zeiten von ihm nach 10 Jahre kenne und nächstens automatisch munter werde. Ich versuche fest, mir nichts mehr vermiesen zu lassen, aber ich merke dennoch, dass viel Unruhe in mir ist. Manchmal wäre/ist es mir sogar lieber, wenn er "verbal per Nachrichten aushaut", weil dann weiß ich, dass er trinkt und bekäme es auch immer wieder realisiert. Weil damit tu ich mir eben schwer, es anzunehmen, obwohl ich weiß, dass es so ist. Er ist jetzt seit Wochen friedlich und eigentlich weiß ich, dass es f. ihn Beherrschung sein muss, weil er wird trinken und dann kommt seine Aggression und Wut. D.h. irgendwo muss er die derzeit wo rauslassen, irgendwer wir es abkriegen. Ich kenne das Spiel so gut und es erschüttert mich, dass ich dennoch so unsicher bin und manchmal sogar glaube, dass ja alles gut ist und ich es nur verkannt habe. Perfekte Manipulation über Jahre, ich weiß.

    Ich habe Gott sei Dank so viele liebe Menschen um mich, die mich auch die letzten Jahre begleitet haben und trotzdem geblieben sind. Ich werde mich auf diese konzentrieren und dass ich heute noch ein schönes Silvester, u.a. mit meiner Freundin, feiern kann. Denn es wird leider definitiv unser letztes.

    Ich denke auch fest an dich und wünsche dir auch einen schönen Abend und v.a. einen Spaziergang mit lauter guten Gedanken!!!!!!!!!!!!!

    GLG Anita

  • Cadda 31. Dezember 2021 um 08:35

    Hat den Titel des Themas von „Bin neu“ zu „Anita - Bin neu“ geändert.
  • Guten Morgen Anita,

    ich habe Deine beiden Themen mal zusammengefügt, damit es nicht so durcheinander ist und Deine Geschichte zusammenbleibt. Ich habe dem Betreff auch mal Deinen Namen gegeben, damit es übersichtlich ist :)

    LG Cadda

  • Liebe Anita, bei deinen Zeilen kann ich sofort deine Verzweiflung fühlen, dein großes Herz und die Sehnsucht nach Liebe und Halt. Leider ist es aussichtslos, diese unbefriedigten Gefühle von deinem Ex stillen lassen zu wollen. Er kann dir nicht geben was du dir wünscht uns was du brauchst, auch keine Klarheit oder Erkenntnisse über sein Trinkverhalten oder eure gemeinsame Vergangenheit. Den Kontakt zu ihm zu suchen oder mit ihm irgendwas klären zu wollen wird dich nur wieder und wieder verletzen, in die Tiefe ziehen, dich unnötig Kraft kosten.

    Mir selbst ging es unzählige Jahre so mit meinen Eltern, es war zu schmerzhaft es „einfach so“ hinter mir zu lassen. Gespräche, Briefe, Klarheit - all das habe ich mir gewünscht und händeringend versucht es von ihnen zu bekommen. Statt dessen hat mich jeder Versuch letztendlich doch nur verletzt oder in diese fatale Lauerhaltung gebracht, es könnte doch irgendwann alles gut werden. Wenn ich nur… wenn sie nur… wenn nur endlich dies das jenes… Irgendwann war ich aber soweit die Idee los zu lassen, etwas von ihnen bekommen zu müssen. Heilung von außen gab es einfach nicht.

    Und seit dem wird alles besser!!!

    Nicht immer gut, aber immer besser 😊

    Genau an diesen Punkt kannst du auch kommen. Lass die Vergangenheit los, schalte diesen Mann auf Stumm und hör auf der Spielball für seinen kranken Sch… zu sein.

    Ich finde Sylvester ist ein super Zeitpunkt für einen Neuanfang! Konzentriere dich auf dich und auf deine Freundin. Wer weiß wieviel Zeit euch noch bleibt. Verbringt sie so glücklich wie irgendwie möglich. Sorge für dich selbst, auch du hast nur dieses eine Leben und solltest dich selbst richtig gut behandeln. Du bist wertvoll und ein Mensch der sich um andere kümmert, also kümmere dich an diesem Sylvester einfach mal gut um dich und deine Bedürfnisse. Bestimmt gibt es etwas, dass dir gut tut, also was hält dich auf.

    Ich wünsche dir die Kraft liebevoll mit dir selbst zu sein, den Mann stumm zu schalten und zuversichtlich in ein neues und besseres Jahr zu starten!

    Liebe Grüße, Lea

  • Danke Lea!

    Bzgl. Klarheit .. womit ich mir eigentlich so schwer tu: ich habe den Übergang verpasst! Bzw. stelle ich fest oder komme drauf, dass er schon sehr lange nicht mehr sich selbst war. Und ich weiß nicht, wann ich es übersehen habe, dass es extrem wurde. Ich hatte immer einen eigenen Zugang zu ihm, manchmal hat er mich in seine Welt blicken lassen. Ich glaube, ich war zum Teil auch sein Halt, weil er es selber verdrängt hat. Es hat sich wirklich jeder von ihm abgewendet. Die, die noch bei ihm sind, die sind aus dieser Welt oder er spielt etwas vor. Ein kurze Zeit klappt das noch, bis dann auch diese aufmerksam werden. Meiner war er sich immer sicher, ich habe alles genommen, weil ich eigentlich dennoch die ganze Zeit meinen Weg gegangen bin. Ich habe mich nicht isolieren lassen, meine Freundeskreis ist gewachsen. Das hat ihm natürlich nicht gefallen, aber ich habe es mir nicht nehmen lassen. Ich weiß, dass er mich nicht ernst nimmt und glaubt, dass es alles wieder so wird, nicht weil es ihm um mich geht, sondern um sich, weil er selber die Aufmerksamkeit braucht und/oder den Halt. Wie mal jemand aus diesem Forum geschrieben hat: ich war das perfekte Ventil für ihn und ich hab es mit mir machen lassen.

    Seit 1 Jahr aber ein komplett anderes Verhalten von mir. Für mich .. und ich ahne/weiß, dass kein Weg zurückführt.

    Ich vermisse den Menschen in ihm, der nicht v. Alkohol geprägt ist.

    Aber es ist einfach so unfassbar, was er alles aufgeführt hat. Sich selber etwas vorgelogen hat, weil er es in nüchternen Momenten wahrscheinlich auch glaubt. Wenn er betrunken ist, dann sieht man an seinen Augen wie er zu einem anderen Menschen wird, ich habe es immer als Fratze bezeichnet. Die frauenhassend wird, die mich nicht mal mehr erkennt und wenn ich in der Nähe war, den ganzen Frust abbekommen hat. Wenn er nüchtern war und ich das Gespräch suchte, dann durfte ich nicht weiterreden, weil ich sonst mit Ignoranz bestraft wurde. Als wir im Frühjahr nochmal kurz zusammen gekommen waren, da hat er sich sehr bemüht, aber auf mich hat er dennoch nicht authentisch gewirkt. Gekünstelt, obwohl er es in diesem Moment wohl auch so wollte, dass es klappt. Aber er konnte/kann nicht mehr. Ich bin auf seine Alk-Exzesse nicht gleich draufgekommen, aber zu verstecken waren sie dennoch nicht.

    Hier zu schreiben tut gut, es ist eine Möglichkeit, dass alles aus mir raus kommt. Vielleicht auf Etappen, weil wenn alles auf einmal kommt, dann beginne ich regelrecht nach Luft zu ringen, weil es so viel ist. Mach zwar auch eine Therapie, aber ich habe das Gefühl, dass hier einfach Menschen sind, die das auch kennen, die wissen, von was ich schreibe.

    Ich schwanke auch immer wieder zwischen "keinen Groll" haben, weil er krank ist und Wut, ganz viel Wut! Ich wüsste auch, wie ich ihn in seiner Situation treffen könnte, denn auch ich kenne ihn sehr gut. Manchmal hätte ich so derartige Lust dazu, aber was bringt es? Oder würde es mir dann zumindest leichter gehen? Das ist auch sie generelle Frage .. es einfach sein lassen oder auch ruhig endlich das aussprechen, worüber man solange geschwiegen hat, nur ohne Erwartungshaltung auf Klärung oder Gutmachung. Kennt jemand diesen Konflikt auch?

    .....danke.....

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