Hallo an alle,
ich habe hier zwischenzeitlich immer mal wieder reingeschaut aber nicht mehr geschrieben.
Ja ich habe mich einlullen lassen. Wir waren im Juli noch zusammen im Urlaub mit Freunden. Das hatten wir im letzten Jahr schon gebucht. Im Urlaub war auch alles super.
Vor dem Urlaub hatte er einen leichten Bandscheibenvorfall und war natürlich einige Tage ziemlich eingeschränkt. In dieser Zeit habe ich ihm ein wenig geholfen (Essen gemacht usw.) Tja uns so kam es halt.
Aber nun fing es an. Ich kam nach Hause und von 5 Tagen schlief er an dreien. Zwischendurch war er krankgeschrieben (Warum auch immer), hat aber im Homeoffice gearbeitet (er ist im AD tätig). Wenn ich dann kam und ihn weckte kam er kaum zu sich, schwankte, verwaschene Sprache usw. Alles klar. Gerochen habe ich nichts. Teilweise rief er mich am Tag an und klang auch am Telefon schon so. Jeden Tag ab Mittag bekam ich schon ein flaues Gefühl in der Magengegend aus Angst oder Furcht wie ist er heute drauf. Jetzt war auch klar das ich das nicht mehr aushalten werde ohne gesundheitlich Folgen.
Ich machte mir Sorgen, dachte auch an Burnout o.ä.. Aber am WE war er komischerweise normal und nach einem Streit auch mal 1-2 Tage.
Am 23.08.2022 haben wir uns so doll gestritten, ein Wort gab das andere, er war gemein ich war gemein. Er hat mich dermaßen gereizt. Da war ein Moment wo ich dachte ja ich kann verstehen warum Menschen im Affekt dummes tun. Ich war kurz davor. Ich bin dann raus (ich dachte ich ersticke vor lauter Wut).
Aber an dem Tag ging irgendwo in meinem Kopf ein Vorhang auf.
Das Haus wird verkauft, mein Sohn uns ich sind uns einig. Es macht für uns keinen Sinn es zu halten. Da ich meinen Mann auch auszahlen müsste ist das finanziell nicht machbar. Auch möchte ich in dem Haus nicht weiter wohnen. Für mich hat es kein Glück gebracht. Die Belastung wäre auf Grund der Größe auch dauerhaft zu viel. Es tut mir nur für meinen Sohn unglaublich leid. Er hat soviel Arbeit, Ideen und Geld mit investiert. Nun gut es ist so. Mein Sohn steht hinter mir und unterstützt mich mental sehr.
Mein Mann ist in der ELW, er möchte nicht ausziehen. Das ich den Abstand brauche kommt bei ihm nicht an. Montag wollte er noch einmal reden, ich habe ihm gesagt es gibt nichts mehr zu sagen. Gestern hatte er wieder Rücken. Ich bin nicht drauf eingegangen. Mir ist es am liebsten wenn er aus seiner Wohnung nicht rauskommt. Ab ca. 18 Uhr habe ich ihn dann Schnarchen hören.
Ja traurig ist es. Leider ist er nicht in der Lage sich um sich selbst zu kümmern. Seit Wochen fällt die SHG aus wegen Urlaub, Krankheit usw. Man könnte sich ja auch mal noch um eine zweite kümmern, so dass man vielleicht jede Woche oder regelmäßiger Treffen hat, nein macht man nicht.
Um seinen Rücken kümmert er sich auch nicht. Orthopäde, nicht gekümmert. Eventuell Rehasport beim Arzt erfragen, nicht gemacht usw.. Die Massagen werden es schon richten, selber muss man nichts tun.
Und genau wegen dieser Trägheit wird er es nicht schaffen. Er reflektiert sich nicht und ist nicht bereit an sich zu arbeiten.
Das wir alle gerade unser zu Hause verlieren macht ihn offensichtlich gar nicht betroffen.
Ich bin wirklich so fassungslos. Mir geht es mal besser und mal schlechter. Ich dachte anfangs wirklich ich liebe ihn noch aber mittlerweile merke ich schon das es eigentlich mehr Sorge ist. Er tut mir leid, weil ich ihn verlassen habe und er nun schauen muss wie er zurecht kommt und ich glaube auch dass er kurz vor dem endgültigen Absturz ist (Bauchgefühl)
Nun ja, ich habe vorgearbeitet. Die Konten sind ab 01.10.2022 getrennt. Die Versicherungen werden gerade alle entsprechend geändert, die Akten sind sortiert, am 05.09. gehe ich zum Anwalt zwecks Auszug von ihm usw. Der Beginn des Trennungsjahres muss ja irgendwo festgehalten werden.
Ich habe mich mit dem Gedanken an eine eigene Wohnung arrangiert und habe auch Pläne wie ich meine neu gewonnene Zeit dann gestalten werde. Mein Sohn wird auch damit klar kommen.
Sorry das ich mich so lange nicht gemeldet habe aber irgendwie habe ich mich auch ein wenig geschämt.
LG