tirob - Hallo liebe Community

  • Ich (m, 30) versuche schon seit ungefähr drei bis vier Jahren mit grösseren und weniger grossen Anstrengungen ein gänzlich nüchternes Leben zu führen. Aber ich glaube, ich bin erst jetzt wahrhaftig an den Punkt gelangt, wo sich bei mir der richtige Mind-Change eingestellt hat: Für mich ist der Umstand nie mehr Alkohol zu trinken, kein Aushalten mehr, sondern ein Geschenk, für das ich jeden Tag von neuem dankbar bin.

    Mit dieser Grundlage habe ich jetzt bereits die ersten 18 Tage nüchtern erleben dürfen und ich hoffe es folgen noch unzählige weitere.

    Ich versuchte die letzten Jahre mit Alkohol in erster Linie meine Depressionen und Ängste zu «therapieren» und geriet dabei – wie es nun einmal kommen musste – in eine verhängnisvolle Negativspirale. Wobei es sich hier um die berühmte Huhn-Ei-Problematik handelt: Ich konnte an einem gewissen Punkt nicht mehr sagen, was zuerst da war – Die Depressionen oder der Alkohol? Über einen vermeintlichen Nutzen einer solchen «Trink-Therapie» muss ich aber wohl nichts mehr schreiben.

    In den letzten Monaten verstärkte sich in mir aber immer mehr der Glaube, dass ich gar nicht an Depressionen leiden könnte, sondern diese lediglich Symptome meiner Sucht sind. Insbesondere in den vergangenen Tagen meiner Nüchternheit scheint sich meine Vermutung immer mehr zu bestätigen. Ich bin regelrecht überrascht, wie schnell sich nicht nur mein Körper zu erholen scheint, sondern sich Schritt für Schritt auch meine psychische Verfassung massiv verbessert. Heute, wo ich diese Zeilen schreibe, würde ich mich eigentlich nicht mehr als depressiven Menschen bezeichnen. Kaum zu glauben, dass ich diese Worte nach nicht einmal drei Wochen der Abstinenz in meine Computertastatur tippe. Ich hoffe, dieser aktuelle Querschnitt meiner Gefühlswelt bleibt auch nachhaltig erhalten.

    Und damit das auch so bleibt, dachte ich, dass es für mich sehr gewinnbringend sein könnte, mich in meiner Entwöhnungsphase mit Weggefährten auszutauschen, um sich gegenseitige zu untertützten und das eine oder andere an nützlichen Infos mit auf den Weg zu bekommen.

    Ich freue mich, mich schon bald aktiv in diesem Forum beteiligen zu dürfen.

    Liebe Grüsse

    tirob92

  • Hallo tirob,

    erstmal Hallo hier in unserer Online-Selbsthilfegruppe.

    18 Tage ohne Alkohol - ein Anfang!

    Hast du mit einem Arzt darüber gesprochen oder einen Kalten Entzug gemacht?

    Du schreibst, du hast nun auf der Grundlage

    Für mich ist der Umstand nie mehr Alkohol zu trinken, kein Aushalten mehr, sondern ein Geschenk,

    18 nüchterne Tage erlebt. Was wirst du denn konkret an deinem Leben ändern um das alles zu festigen? Nur nicht mehr trinken reicht leider nicht.

    Hast du schon die Grundbausteine entfeckt? Hier ist mal der Link dahin:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Viele Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen tirob92,

    18 Tage ist eine echte Hausnummer!!!

    Sei stolz auf dich, wir sind es ;)

    Nur kommt der Höhenmut vor dem Fall..... die nun folgenden Wochen und Monate entscheiden wie du dich innerlich festigst.

    Daher ist der Leitfaden von Aurora auch so wichtig!

    Die körperliche Abhängigkeit ist besiegt, die psychische steht noch an.

    Du bist nicht allein, schreib gerne zu jeder Zeit hier im Forum.

    LG

  • Hallo tirob,

    willkommem im Forum und Glückwunsch zu den ersten nüchternen Tagen.

    Auch wenn der Entzug durch ist, solltest du mit deinem Hausarzt sprechen, damit deine Werte überprüft werden.

    Dass Depressionen und Angstzustände zusammen mit Alkoholabhängigkeit auftreten ist häufig der Fall. Bei mir war es auch so. Und auch bei mir sind diese mit der Abstinenz verschwunden.

    Nun geht es für dich darum, auch abstinent zu bleiben. Da kann dir das Forum helfen oder du kannst parallel unverbindlich bei einer Suchtberatungsstelle nachfragen. Dort gibt es auch einige Tipps und Informationen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Besten Dank für eure Rückmeldungen. 😊

    Aurora : Danke für den Artikel. Sehr lesenswert.

    Vielleicht noch ein paar Ausführungen meinerseits:

    Ich hatte beim Entzug fast gar keine körperliche Entzugserscheinungen. Ich bin in erster Linie stark psychisch abhängig. Deshalb habe ich mich auch nicht in ärztliche Behandlung begeben.

    Ich habe mich aber doch auf die Abstinenz vorbereitet: Ich habe fast alle deutschsprachigen Podcasts und YouTube-Kanäle zum Thema Alkoholsucht und Abstinenz durchgesuchtet und ein paar wissenschaftliche Papers dazu gelesen. V. a. Nathalie Stüben war mir bislang eine grosse Stütze. Zudem habe ich wieder mit Joggen und Meditation angefangen und schaue wieder auf eine gesunde Ernährung. Zusätzlich führe ich auch täglich ein Trinktagebuch.

    Ich war auch schon über ein Jahr in der Suchtberatung des Blauen Kreuz. Damals leider vergebens. Ich kann aber jetzt auf diese Erfahrung zurückgreifen.

    Auch habe ich mir meine Lebenssituation die letzten 1,5 Jahre bewusst so eingerichtet, dass sie einem abstinenten Leben förderlich ist. Ich habe meinen Job als Betriebsleiter in einem Gastronomiebetrieb aufgegeben und bin zurück in den klassischen Büroalltag gewechselt. Zudem habe ich seit einigen Wochen eine Freundin, die gar keinen Alkohol trinkt und mich sehr in meinem Vorhaben unterstützt. Das gleiche gilt auch für meinen Freundeskreis. Ich habe bereits vor einiger Zeit angefangen, meine Trinkumpels nicht mehr zu treffen. Die Freunde, die übriggeblieben sind, unterstützen mich alle. Ich habe also meine Absicht der Abstinenz in meinem sozialen Umfeld bereits breit verkündet, um Tatsachen zu schaffen.

    Das einzig grosse Problem sind meine Eltern: Sie sind auch beide alkoholsüchtig. Ich besuche sie regelmässig gleich mehrmals pro Woche. Ich bin dann bei Ihnen zum Abendessen eingeladen. Dazu haben wir uns früher jeweils mit Bier und Wein betrunken. Heute bleibe ich bei Wasser und Kaffee. Wenn man das so sagen will, waren meine Eltern meine Dealer und Saufkumpels. In meiner Familie ist der Alkohol schlicht omnipräsent.

    Meine Eltern akzeptieren zwar mittlerweile meinen Willen nüchtern zu leben, aber ich merke schon, wie schade sie es insgeheim finden, dass ich nicht mehr mit ihnen dem Alkohol fröne.

    Ich habe abgesehen davon eine sehr gute Beziehung zu meinen Eltern. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Dass ich den Kontakt mit meinen Eltern deshalb nicht gleich abbrechen will, ist wohl nachvollziehbar.

    Ansonsten würde ich sagen, ich bin theoretisch gut vorbereit für meine Entwöhnungsphase, praktisch jedoch merke ich schon, dass das alles noch sehr zerbrechlich und instabil ist. V. a. auch deshalb, weil ich etwa an jeden zweiten Tag gegen ein mittelstarkes Craving ankämpfen muss.

    Lg tirob92

  • Hallo tirob

    Erstmal :thumbup: für die ersten 18 Tage.

    das mit dem Alkohol bei deinen Eltern gefällt dir bestimmt nicht.verständlicherweise.

    In den ersten paar Wochen bis Monaten ist es aus meiner Sicht sogar gefählich für dich.

    Man hat in der Anfangsphase(nicht nur da) auch mal schlechte Tage,Manchmal sehr schlechte.

    vielleicht kommen noch andere belastende Umstände hinzu an einem solchen Tag.

    Dann besteht aus meiner Sicht ein hohes Rückfallrisiko.

    wenn du ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast ist es doch möglich zu fragen ob sie aus Respekt oder auch

    dirzuliebe für die zwei,drei Stunden auf Alkohol verzichten wollen.

    weil es dich zum Beispiel triggern könnte,oder du dich nicht so wohl fühlst dabei.

    Es kostet schon eine Überwindung deinerseits zu fragen und ihrerseits darüber mal nachzudenken

    und fragen kostet nichts.

    LG

    bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo tirob,

    das hört sich an, als wärst du im Großen und Ganzen gut aufgestellt. Toll, dass du schon so viel in die Wege geleitet hast.

    Der Besuch bei deinen Eltern ist problematisch. Da sie von deiner Entscheidung wissen, würde ich nochmal das Gespräch suchen. Ist es ihnen möglich, für die Zeit deines Besuchs auf Alkohol zu verzichten? Oder könnt ihr statt eines Abendessens auf Kaffee am Nachmittag (am Wochenende) ausweichen. Oder übergangsweise nur telefonisch Kontakt halten?

    Der Suchtdruck kann auch nachträglich enstehen, wenn du von deinen Eltern nach Hause zurückgekehrt bist.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Guten Morgen tirop,

    willkommen bei uns im Forum. Nun liegen also fast 3 Wochen Abstinenz hinter Dir.

    Du hast festgestellt, dass es Dir ohne Alkohol viel besser geht, vor allem seelisch.

    Das ist ein guter Anfang!

    Möchtest Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen?

    Ich lasse Dir den Bewerbungslink zum Anklicken da:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Kurz ausfüllen und wir verschieben Dein Thema in den entsprechenden Bereich.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Aurora 1. Juli 2022 um 17:46

    Hat den Titel des Themas von „Hallo liebe Community“ zu „tirob - Hallo liebe Community“ geändert.
  • Hallo tirob,

    hier geht es jetzt mit dem Austausch richtig los.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo zusammen

    Ich weiss noch nicht ganz, wie genau das hier im Forum funktioniert. Aber ich wollte einmal meine akute Lage mitteilen.

    Das erste Mal seit meinem Start in die Abstinenz vor drei Wochen habe ich momentan leider wieder einen depressiven Schub/Phase.

    Das gute einmal vorweg: Normalerweise hätte ich früher Alkohol getrunken, um diese negativen Gefühle zu dämpfen. Das werde ich jetzt nicht machen. Tatsächlich fällt es mir jetzt auch schon bedeutend einfacher, nüchtern zu bleiben, als noch vor drei Wochen.

    Hat jemand ein wenig Erfahrung zum Thema Depressionen und Alkoholsucht während der Entwöhnungsphase? Wann wird sich im Allgemeinen die Psyche wieder stabilisieren? Oder kann man das gar nicht so allgemein beantworten?

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

    Liebe Grüsse

    tirob

  • Hallo tirob

    Ich kann da nur von mir ausgehen.dachte auch ich hätte Depressionen,was sich gottlob als Fehleinschätzung meinerseits

    herausgestellt hat.

    Nach 3 Wochen Abstinenz ist dein Körper noch völlig durcheinander.Deine Psyche erst recht.

    In meiner letzen Langzeittherapie meldete ich mich in die Depressionsgruppe,eines der vielen Angebote dort.

    Eigentlich weil andere Angebote schon belegt waren und dort noch ein Platz frei war.

    Diese 6 Wochen a 6std.wtl. waren eine große bereicherung für mich ,obwohl ich garnicht depressiv war.

    Der Umgang mit Tiefs,schlechten Gefülen,Unsicherheit und eben miesen Tagen fällt mir viel leichter.

    es gibt eben Tage die beschissen sind,vor allem jetzt bei dir in der Entwöhnungsphase.

    Da kommt das schon häufiger mal vor,aber gute Nachricht:es wird besser,und zwar mit jedem trockenen Tag.

    die alte Gewohnheit auf solche Emotionen zu reagieren,nämlich mit einem Bier oder vier,wird noch öfter bei dir anklopfen.

    Aber auch hier wird es weniger,später geht das gegen 0.Das heißt nicht garnicht mehr,sondern ganz selten.

    Dir auch ein schönes Wochenende und tu dir was Gutes

    Liebe Grüße

    bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo tirob,

    wenn man bedenkt, wie lange man teilweise den Körper und die Seele mit Alkohol betäubt hat,

    wird klar, dass alles seine Zeit braucht.

    Klar ist auch, dass am Anfang der Trockenheit das Suchtgedächtnis noch oft anspringt.

    Mir hat in dieser Zeit das Lesen von Büchern zum Themen des Alkoholismus sehr geholfen.

    Mir wurde dadurch einiges klar.

    Meine traurigsten Zeiten hatte ich, als ich noch getrunken habe! Im Laufe der Zeit ging

    es mir immer besser.

    Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende, das Du viel draußen verbringen solltest,

    die Natur oder auch andere Menschen tun einem gut!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tirob,

    Ich kenne das auch sehr gut.

    Ich habe mich teilweise sehr rastlos gefühlt, depressiv und verloren.

    Das wurde nach einer Zeit tatsächlich besser.

    Zu dieser Zeit habe ich sehr viele Meetings meiner shg besucht. Wirklich viele. Habe Dienste dort übernommen.

    Mich beschäftigt, mir Aufgabe gesucht.

    Das hat mir persönlich sehr geholfen.

    Diese depressiven Phasen kommen auch heute noch. Gestern war bei mir so ein Tag. Niemanden sehen, niemanden hören.

    Hatte aber (leider) Dienst in einem online meeting. Zurück ziehen war also nicht so wirklich.

    Am Ende habe ich gemerkt, wie gut mir das getan hat dort zu sein, meine Empfindungen zu teilen und nützlich zu sein.

    Der Abend war dann noch sehr ausgeglichen und schön.

    Ich habe gelernt, dass ich an solchen Tagen gut und behutsam mit mir umgehen darf. Dinge, die mir Freude bereiten, essen was mir gut schmeckt.

    Und immer vor Augen halten, dass das ein momentaner Zustand ist. Der geht auch wieder vorbei.

    Am nächsten Morgen sieht die Welt oft wieder ganz anders aus.

    Liebe Grüße

    Twizzler

  • Hallo Twizzler

    Besten Dank für deine Nachricht. Hat mich heute sehr aufgestellt. :)

    Mittlerweile ist meine depressive Phase auch schon deutlich abgeklungen. Ich muss solche Phasen wohl akzeptieren und wie du sagst, dann behutsam mit mir selbst umgehen.

    Lg tirob

  • Hallo zusammen

    Ich wollte mich auch einmal wieder melden und ein Update geben:

    Ich bin jetzt seit 24 Tagen nüchtern. So erschreckend wie das vielleicht klingen mag, aber ich glaube, das war ich das letzte Mal, als ich 15 Jahre alt war. Diese 24 Tage Abstinenz sind für mich persönlich also ein grosser Erfolg, auch wenn dies erst der Anfang sein soll.

    Die letzten zwei Tage waren aber sehr herausfordernd. V. a. heute ging es fast schief. Ich war als Zuschauer an einem Profi-Fussballspiel und das kühle Bier der anderen Gäste unter der heissen Sonne hat mich extremst getriggert. Ich blieb aber standhaft. 💪

    Ich kenne diese Abstinenz-Phase, in der ich mich jetzt befinde, bereits. Die Anfangseuphorie scheint langsam verflogen zu sein und es schleichen sich zunehmend zum Alkohol verführende Gedanken in meinen Kopf. Sobald ich einmal nicht achtsam bin, überkommen mich romantisierte und beschönigte Erinnerungen und ich denke daran, wie vermeintlich grandios es doch damals in dieser oder jener Situation war, Alkohol zu trinken. Und dabei blende ich fast gänzlich aus, wie elendig beschissen es mir mit dieser tückischen Droge aber eigentlich ging. Insgeheim weiss ich aber auch in solchen Momenten des Suchtdrucks: ein Schluck – und die ganze Scheisse könnte wieder von Neuem losgehen.

    Bei meinen früheren Versuchen, vom Alkohol loszukommen, bin ich jeweils zwischen Tag 10 und 20 gescheitert. Da bin ich jetzt zwar durch, aber ich bin dennoch gerade ziemlich verunsichert. Denn so, wie ich mich jetzt fühle, habe ich mich jeweils auch gefühlt, als ich bei meinen damaligen Versuchen gescheitert bin. Ich darf aber nicht die immer gleichen Fehler aufs Neue begehen. Ansonsten komme ich nie aus dieser verzwickten Negativspirale der Sucht heraus und es ändert sich langfristig schon wieder nichts. Das darf einfach nicht sein.

    Liebe Grüsse

    tirob

    Einmal editiert, zuletzt von tirob92 (6. Juli 2022 um 01:09)

  • Hallo Tim,

    genau aus diesem Grund empfehlen wir die erste Zeit solche Ereignisse zu meiden! Du weißt doch,

    dass beim Fußball Alkohol getrunken wird, nicht wahr?

    Hast Du Dir die Grundbausteine eigentlich durchgelesen, die Dir Aurora dagelassen hat?

    Wenn Du kein Risiko mehr eingehen willst, solltest Du Dich schon daran orientieren!

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Ich wünsche Dir eine gute Nacht!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tim

    Dieses Standhalten kostet unheimlich viel kraft.das wirst du anscchließend gemerkt haben.

    man glaubt ausgelaugt zu sein.diese Energie fehlt dir jetzt.

    Ich hatte solche Begebenheiten auch schon und weiß wie sehr das belastet.

    Das wirkt noch Tage nach!

    Deswegen sollte die vermeidung solcher starken triggermomente ,jetzt nur meiner eigenen erfahrung nach nicht nur eine Empfehlung

    sondern eine Bedingung sein trocken bleiben zu können.

    du bist ja schon über deinen alten Rekord hinweg :thumbup:

    ich war früher auch so ein "herbert leichtfuß"und sagte mir das schaffe ich schon.ich bin stark,das muss doch gehen.

    schütze dich vor solchen situationen,denn du hast ja gemerkt wie stark er noch ist.

    das lässt auch nach,aber nicht so schnell wie du es gerne hättest,leider.

    drück dir die Daumen

    liebe Grüße

    bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Sobald ich einmal nicht achtsam bin, überkommen mich romantisierte und beschönigte Erinnerungen und ich denke daran, wie vermeintlich grandios es doch damals in dieser oder jener Situation war, Alkohol zu trinken. Und dabei blende ich fast gänzlich aus, wie elendig beschissen es mir mit dieser tückischen Droge aber eigentlich ging.

    Es beschreibt wunderbar wie es mir schon ergangen ist und warum ich nach meiner ersten 8 monatigen Nüchternheit wieder rückfällig geworden war.

    Der Alkohol ist tückisch, immer süßerlt er einem neue Lügen ins Ohr.

    Du weißt doch was passiert wenn du trinkst.... Es wird nicht anders sein, möglicherweise sogar schlimmer.

    Bitte bleib standhaft und wie Bolle sagt versuch solche Veranstaltungen vorerst zu vermeiden. Das ist doch brandgefährlich. Was meinst du?

  • Hallo Tim

    Bei meinen früheren Versuchen, vom Alkohol loszukommen, bin ich jeweils zwischen Tag 10 und 20 gescheitert. Da bin ich jetzt zwar durch, aber ich bin dennoch gerade ziemlich verunsichert.

    Was machst du nun anders, damit du nicht scheiterst? Im Kopf allein umdenken, reicht, wie du schreibst, ja nicht aus.

    Standhalten gegen Saufdruck ist nur temporär. Trocken werden und bleiben wird man aus der Erkenntnis heraus Alkoholiker zu sein, der anschließende Kapitulation und der inneren Überzeugung, dass bei gewisser Situation nur die Sucht aus einem spricht.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Standhalten gegen Saufdruck ist nur temporär. Trocken werden und bleiben wird man aus der Erkenntnis heraus Alkoholiker zu sein, der anschließende Kapitulation und der inneren Überzeugung, dass bei gewisser Situation nur die Sucht aus einem spricht.

    Das finde ich so wichtig.

    Und genau das habe ich jahrelang auch falsch gemacht.

    Nicht trinken wollen, aber sonst habe ich nichts geändert.

    Erst als ich meine Trockenheit an die erste Stelle gesetzt habe, konnte ich auch trocken werden.

    Das hieß für mich aber auch, anfangs auf Dinge zu verzichten die mir nicht gut tun.

    Auch, wenn ich sie vielleicht gerne gemacht hätte.

    Das erste Jahr habe ich mich vom alkohol fern gehalten wie der teufel vom weihwasser.

    Auch heute gehe ich, wenn zu viel Alkohol ins Spiel kommt.

    Mein suchtgedächtnis schläft nie.

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