Schmidtty - Endlich weg vom Alkohol

  • Ich hatte das Zitat schon gespeichert, bevor ich sah, dass Linde das auch getan hat. Deshalb mache ich es auch noch einmal:

    Mag ja alles richtig sein

    NEIN…. wollte auch ich schreiben. Auch groß!

    Wahnsinn, was man (in dem Fall Du) sich von den eigenen Eltern anhören muss.

    Ich habe so etwas glücklicherweise noch nie von meinen Eltern zu hören bekommen, nicht ansatzweise.

    Deshalb weiß ich auch nicht, ob ich als Betroffene direkt erkennen würde, dass das falsch ist und mich nicht negativ beeinflussen sollte.

    Als Außenstehende kann ich Dir aber sagen, dass ich es total manipulativ und emotional total unterirdisch finde, so etwas seiner Tochter „einzutrichtern“.

    Ich wünsche Dir den nötigen Abstand.

    LG Cadda

  • Hallo zusammen,

    Danke für Eure Antworten. Ich versuche ja, den ganzen Anschuldigungen nicht zu viel Gewicht zu geben, aber es fällt mir nach wie vor schwer.
    Das Thema mit meiner Mutter besteht so gut wie mein ganzes Leben. Ich war nie gut genug. Unter anderem hat sie mir immer wieder gesagt, wie schade sie es findet, dass ich keine anderen Erbanlagen mitbekommen habe. Ausserdem habe ich ihr zufolge irgendeine Krankheit wie Autismus oder ADS oder beides. Habe ich aber zum Glück nicht… Solche Voraussetzungen sind eben kein Nährboden für eine gute, vertrauensvolle Beziehung, aber die Zwickmühle ist, dass man ein Elternteil mit 80 Jahren und diversen Gebrechen nicht einfach sich selbst überlassen kann. Sie haben einen ja schließlich großgezogen und vieles ermöglicht.
    Mit diesen Gedanken mache ich mich auf zu einer Walking Runde, bei der ich weiter nachdenken kann.

    Einen schönen Sonntag wünsche ich euch!

  • moin schmidtty

    sowas von mama tut weh, keine frage. wie ich das kenne, meine war ähnlich. was sie alles leiden muß weil ich ja so bin, ich hab mich gehasst, ich hab mich kasteit weil meine arme mama und ich hab gesoffen um es nicht zu merken. ich glaube meine mutter hat mir ihr leben lang nicht ein einziges mal gesagt "ich hab dich lieb." dabei war es doch eigentlich nur das was ich hören wollte.

    als sie mal wieder so tiraden abließ hab ich ihr dann an kopf geknallt, na da haste bei der erziehung wohl völlig versagt. das hat gesessen. denn ihr narzismus ließ keine fehler ihrer seits zu. es war eine ganze weile ruhe, aber narzisten können nicht aus ihrer haut. das hat gedauert bis ich begriffen haben das sie es ist die nen webfehler hat nicht ich.

    es war egal was ich auf die füße gestellt habe sie hat einen grund gefunden zu meckern. als die kinder klein waren war es die unordnung oder oder. als das alles kein thema mehr war, die bude blitze blank war dann war es ein blatt am fikus das ich ja hätte entfernen können weil es einen braunen rand hat. sie konnte nicht anders sie hat mit der lupe was gesucht um mich runter zu machen. womöglich ist deine mutter ja ähnlich drauf.

    auch wenn es wirklich schwer fällt. geh da auf abstand. es gibt genug hilfsangebote denn nicht jeder hat kinder oder kann auf diese zurück greifen, aus welchen gründen auch immer. du bist in der rekonvaleszens und kannst grade keinen psychoterror gebrauchen. du wirst schon mitbekommen wenn wirklich etwas nicht geht. denk bitte an dich, du bist niemandem eine hilfe wenn du dich tot gesoffen hast. nimm dich und deine gefühle ernst.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Moin Dorothea,

    Mir ging es da wohl wirklich ganz ähnlich wie Dir. Ich habe immer gestrampelt, um es ihr recht zu machen und ein Lob zu bekommen. Das führte bei mir dann dazu, dass ich übertrieben perfektionistisch geworden bin und es kaum aushalten konnte, wenn irgendwas mal nicht lief wie geplant. Das ist zum Glück mittlerweile besser geworden .
    Als ich aus der Reha kam, meinte meine Mutter, das habe wahrscheinlich nichts gebracht, außer dass ich aus ihrer Sicht viel egoistischer geworden bin.
    Diesen Vorwurf muss ich jetzt wohl aushalten, wenn ich mich nicht wieder im Alkohol verlieren möchte.

    Soviel dazu…

    Einen guten Wochenstart!

  • Hallo Schmidtty,

    außer dass ich aus ihrer Sicht viel egoistischer geworden bin.

    versuch es doch einmal als Lob zu sehen, ich weiß dass es sehr schwer ist. Gesunder Egoismus ist doch gut, und sehr wichtig für dich


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Diesen Vorwurf muss ich jetzt wohl aushalten, wenn ich mich nicht wieder im Alkohol verlieren möchte.

    Lass diese Worte, die empört klingen, doch einfach nicht an Dich heran.

    Sie klagt Dich an, dass Du Dich nicht genug um sie kümmerst, obwohl sie Dich immer wieder kleinmachen will.

    Ein Widerspruch an sich, merkst Du das?

    Wenn man möchte, dass sich jemand um einen kümmert, dann sollte man denjenigen mit Anstand und Respekt behandeln. Beides ist nicht der Fall. Das hat Deine Mutter nicht verstanden.

    Wer würde sich da nicht abwenden?

    Du hast das Recht auf Dich aufzupassen, damit Du nicht wieder anfängst zu saufen. Es ist Dein Leben und Du machst das völlig richtig!

    Deine Abstinenz ist Deine oberste Priorität. Du bist auf einem sehr guten Weg.

    Sorge dafür, dass es Dir gut geht, Schmidtty!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • weißt du ich habe gelernt bei den leute die mir etwas vorwerfen bei ihnen genau das anzusehen was sie mir unterstellen. du bist also egoistisch, ja weil du jetzt mal an dich denkst und somit ihren egoismus nicht mehr bedienst. nur als beispiel.

    das ist jetzt natürlich nicht pauschal auf alles und jeden anzuwenden denn natürlich haben auch wir unsere macken, aber halt bei vorwürfen die so völlig haltlos sind und klar nur dem zwecke der erpressung dienen. da hat der vorwerfer nämlich in der regel seine leichen im keller.

    es ist ein lernprozess der seine zeit braucht. es hat ja auch gedauert so "dressiert" zu werden um als sklave zu taugen. es dauerte bei mir viele jahre, und ich denke das ich bis zum tot meiner mutter immer wieder "rückfälle" in die sklaverei hatte, war ja mama. aber mir ist es eben bewußt gewesen das nicht ich es bin die spinnt. damit bin ich aus der rolle des opfers in die des betreuers geschlüpft.

    ich habe ihr geholfen weil ich ihr helfen wollte. ihre schimpftiraden waren ihrem verwirrten geist geschuldet und hatten nichts mehr mit mir zu tun. es war eine ganz andere qualität. aber das war dann auch erst später als ich schon länger stabil trocken war. am anfang hab ich sie gemieden wo immer es ging. ich brauchte die zeit für mich um mir klar zu werden wer ich bin, was ich bin, was ich will und gaaaanz wichtig was ich nicht will. und das hat nichts aber auch gar nichts mit egoismus zu tun sonder schlicht mit überleben.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Definitiv sehe ich das auch so, dass es da ums Überleben geht. Mein Körper hätte das wahrscheinlich nicht mehr lange mitgemacht. Die Vernunft sagt mir auch, dass ich mir selbst erstmal für eine gewisse Zeit die nächste sein muss….aber halt nicht ewig. Es gibt ja immer noch Menschen, die auf einen angewiesen sind.

  • Hallo Schmidtty,

    man ein Elternteil mit 80 Jahren und diversen Gebrechen nicht einfach sich selbst überlassen kann. Sie haben einen ja schließlich großgezogen und vieles ermöglicht.

    Zu dieser Aussage von dir habe ich eine vielleicht etwas krasse Einstellung, aber DICH hat niemand gefragt, ob du in diese Welt willst. Deine Eltern wollten ein Kind. Ich finde im Grunde genommen bist du zu nichts verpflichtet. Und wenn das Verhalten deiner Mutter dir momentan schadet, finde ich hast du das absolute Recht auf maximale Distanz zu gehen. Das heißt ja nicht, dass sich das auch wieder ändern kann, aber momentan geht es für dich ja ums eigene „seelische“ überleben.

    Liebe Grüße

    Evelin

  • Auch wenn Deine Mutter nicht alkoholkrank zu sein scheint: Lies mal bei den EKAs mit, die kämpfen auch um eine gesunde Distanz zu krank machenden Strukturen. Und du musst auch nicht alles selbst machen, um Dich zu kümmern, guck z. B. mal im Faden von Siri...

  • Guten Morgen zusammmen,

    Ich hoffe, ihr hattet einen angenehmen Feiertag.

    Ich habe ja seit einem Monat gegrübelt, was es mit mir macht, wenn ich meine ursprünglich geplante Konzertreise nicht antrete und ich muss sagen, dass ich mich nicht ganz davon freimachen kann, jetzt doch ein wenig neidisch auf diejenigen zu sein, die gefahren sind. Und neidisch bin ich nicht, weil ich keinen Alkohol mehr trinke/und auch nicht trinken darf. Versteht mich nicht falsch. Vielleicht ist das auch nicht nachvollziehbar, aber es ist eben so.
    Ich werde mich wohl ablenken müssen, z.B. mit einer langen Wanderung und vorerst keine Posts von denjenigen lesen, die aufs Konzert gefahren sind…

  • Servus Schmidtty


    das ist gut, dass du Verzicht spürst, auch gut, dass du es erkannt hast, dass es zu früh war. Sehr gut, dass du nun vorhast dich abzulenken.

    Was hast du denn anstatt dem Konzert für dich in derselben Zeit getan? Wichtig für mich war es, mich sofort abzulenken, sofort die Zeiten an den eine Veranstaltung war, mit etwas anderen zu be oder ersetzen.

    Aussitzen ist das eher, schlecht, da Verzicht auch Saufdruck auslösen kann.

    Kennst du die Symptome eines Trauerprozesses?

    Kann man, muss es aber nicht mit dem Aufhören zu saufen verglichen. Mir hat es geholfen.

    • Nicht-Wahrhaben-Wollen.
    • Zorn.
    • Verhandeln.
    • depressive Stimmung
    • Zustimmung.


      Weiter ein gutes Gelingen.


    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke!

    Ja, das ist schon ein bisschen wie Trauer und irgendwann kommt dann die Akzeptanz, dass es unabänderlich so ist wie es ist.

    Eins weiß ich sicher….ich möchte das Wochenende nicht bei meiner Mutter verbringen. Das klingt hart, aber es würde mein derzeitiges Gefühl, etwas Schönes zu verpassen, nur verstärken 😕

  • moin schmidtty

    ich schließ mich mal hartmut an, und stell dir auch die frage, was machst du statt dessen. zu deiner meckernden mutter die nach meinem bisherigen eindruck ein gutes stück zu deinem istzustand beigetragen hat wäre sicher ne sau blöde idee, da wäre ja fast konzert besser. was machst du denn sonst gerne?

    ich male zb und hab mir bei sowas dann zb schönes material gegönnt. du könntest dir schönes essen bestellen, einen wellnesstag im schwimmbad oder einem saunaland. es gibt so vieles was man ohne alk ganz prima tun kann. was hast du gern gemacht bevor du im sumpf versackt bist? es gibt so vieles, eine liebe seele hier die leider letztes jahr starb ist mit ihrem fotoaparat auf pirsch gegangen. du begrenzt dich grad durch deine traurigkeit selbst. schau hin, wo eine tür zu geht gehen 5 andere auf.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ja, ich hatte früher ein recht Zeit intensives Hobby, habe Golf gespielt. Die Schläger stehen in der hintersten Ecke des Kellers und werden jetzt wieder ausgegraben. Ich habe praktisch seit dem Tod meines Vaters nicht mehr gespielt, weil die Zeit einfach nicht mehr da war und ich in meiner wenigen Freizeit angefangen habe zu trinken. Betrunken auf dem Golfplatz rumzustolpern ist nicht das Wahre

  • Eine ausgezeichnete Idee, an alte Beschäftigungen anknüpfen, die früher Freude bereietet haben, bevor der Alkohol dominierend wurde. Sieh nur zu, dass Du keine Mitspieler hast, die unbedingt um die nächte Runde Bier, Sekt, Schnaps o.a. spielen wollen. Das wäre kontraproduktiv.

  • Guten Morgen zusammen,

    Was soll ich sagen…Ich habe mir dann gestern Nacht doch die (teilweise) feuchtfröhlichen Bilder vom Konzert angeschaut. Irgendwie bin ich froh, dass ich mir das Gelage nicht live anschauen musste, aber eine leise Stimme flüstert mir immer noch zu….Du hättest keinen Rückfall gehabt. Du wärest da nüchtern geblieben…

    Ja….wer weiß, wer weiß…..die Vernunft sagt mir, dass es so besser war….

  • moin schmidtty

    ja, ich glaube auch das es sehr gut möglich ist das du diesen tag tatsächlich trocken überstanden hättest, der teufel steckt aber im danach. die ganzen trigger kann man für ein paar stunden gut ausblenden und ignorieren. was viele aber übersehen ist die nachwirkung. das gedankenkarussel das sich danach anfängt zu drehen, denn man hat ja bestanden, diese prüfung war ja gar nicht so schwer, und vielleicht kann man ja auch wieder zu den kumpels in der kneipe, denn man kann ja stand halten, man hat es ja bewiesen...... du verstehst? unterschätz das nicht, man gerät all zu leicht in eine art übermut und das ist schon sehr vielen zum verhängniss geworden. irgendwann wirst du es tatsächlich wieder können, aber nicht in der nächsten zeit, das ist einfach viel zu früh.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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