Frau mit 2 Kids - Mein Mann war trocken und trinkt jetzt wieder

  • Habe heute auch versucht, rechtliche Beratung zu bekommen, da hängt ja noch so viel mehr dran, zB auch, dass ich nicht möchte, dass er seine Kinder betrunken aus dem Kindergarten und der Schule abholt. Der Kindergarten ist zum Glück auf meiner Seite, schließlich müssen die ja auch die Kinder schützen. Aber ich habe nicht das alleinige Sorgerecht...

    Da kommt noch einiges auf mich zu. :(

    Zu dem Punkt möchte ich noch sagen, dass es da sehr gut ist, dass er seinen Führerschein verloren hat und in einer Klinik war, so gibt es ja Beweise für seine Alkoholkrankheit. So wirst du den Umgang bestimmt in deinem Sinne und zum Besten der Kinder regeln können.

  • Vor 8 Tagen hat mein Mann die Entscheidung für seine Sucht und gegen seine Familie getroffen. Statt in eine Klinik zu gehen, ging er lieber aus dem gemeinsamen Haus.

    Ab und zu schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt, dass er für uns kämpfen möchte. Aber gleichzeitig trinkt er weiter sein Bier. Mein Herz ist immer wieder wehmütig, in Erinnerung an die "gute alte Zeit ". Und dann schreibt er Nachrichten, die eher in die Richtung gehen, dass er einen finanziellen Ausgleich von mir haben möchte. Dann rege ich mich über ihn auf. Wie kann er so etwas auch nur andeuten, wo ich jetzt in allen Belangen alleine seine Kinder großziehe, ihnen zu essen mache und sie umsorge.

    Nächste Woche habe ich einen Anwaltstermin, da werde ich über meine Rechte aufgeklärt werden.

    Alles alleine zu managen, Haushalt, Kinder und Arbeit, ist wirklich viel. Und abends alleine ins Bett zu gehen ist so neu... na gut, ich darf zur Zeit gnädiger Weise bei meinen Kindern schlafen, da hab ich Glück. :)

    Aber immer wieder überkommt mich die Traurigkeit und Zweifel, ob ich alles richtig mache. Alleine mit den Kindern. So hat man es sich einfach nicht vorgestellt.

    Ich hoffe, die schwere Zeit wird bald leichter. Und dass meine Kinder es mir danken werden bzw es mir wenigstens nie vorhalten werden, dass ihr Vater nicht mehr da ist.

  • Guten Morgen Frau,

    ich wird bestimmt noch dauern. Jetzt realisierst du erst mal das du diesen Schrott gegangen bist, es vorbei ist und trauerst.

    Es mag die jetzt evtl anstrengender vorkommen, aber ich glaube…. Sobald die Trauer vorbei ist und du euer neues Leben genießen wirst, dann wird auch alles einfacher. Sogar einfacher als zu der Zeit, wo er noch da war.

    Dann brauchst du weniger Kraft für das organisatorische der Trennung, für die ganzen richtig falsch Fragen in deinem Kopf und für die Gedanken, die du dir um ihn machst.

    All die frei gewordenen Kapazitäten wirst du dann wieder für dich und die Kinder haben.

    Lieben Gruß

  • Hallo,

    du bist auf einem sehr guten Weg. Trauer, Zweifel, Schuldgefühle usw. gehören dazu und es brauch viel Zeit.

    Auch die Angst vor dem neuen Weg ist ganz normal.

    Wenn dein Mann nicht von selber den richtigen Weg einschlägt kannst du nur deine Kinder und dich selber vor seelischem und auch körperlichem Schaden schützen. Über lange Sicht nimmt man Schaden, man merkt es nur nicht gleich.

    Mein Noch-Ehemann hat auch erst seinen absoluten Tiefpunkt erreichen müssen. Er ist jetzt zwar seit Februar trocken, aber er hat auch alles verloren und muss komplett neu anfangen.

    LG

  • ....

    kannst du nur deine Kinder und dich selber vor seelischem und auch körperlichem Schaden schützen. Über lange Sicht nimmt man Schaden, man merkt es nur nicht gleich.

    Diese Verzögerung bis einem das ganze Ausmass der Folgen der Alkoholsucht eines anderen für einen selber bewusst wird, ist wirklich enorm. Je früher die gesunde Abgrenzung passiert, desto besser für Dich und Deine Kinder.

    Auch ich möchte Dich bestärken auf Deinem Weg. Auch wenn es schwer ist, ist der Weg, den Du eingeschlagen hast, der richtige.

    Alles Gute!

    LG Siri

  • Euer Zuspruch tut gut und stärkt.

    Danke Siri, Mollyfisch und Hope92.

    Ich bin heute wieder 2 Schritte weiter: Habe mit meinem Mann telefoniert, der wirklich noch Hoffnung hatte, hierher zurückkommen zu können, und ich habe ihm klar gemacht, dass er jetzt auf eigenen Beinen stehen muss, trocken werden und sich beweisen muss. Ich werde ihn so nicht bei mir und den Kindern dulden, wir haben ein gutes Leben verdient. Ohne schlecht gemacht zu werden und ohne Vorwürfe. Ich habe das Gefühl, er möchte zurück ins all-inclusive Hotel, ohne etwas verändert zu haben. Ihr habt Recht, sonst geht das Hamsterrad wieder von vorne los, selbst wenn er eine erneute Trinkpause schaffen würde, wird er wieder rückfällig. Und das will ichvweder mir selbst, noch den Kindern antun. Ich habe ihm gesagt, jetzt ist MEIN Leben wieder dran. Ich habe auch nur eins. Und ich werde es nicht im Alter am der Trinkbude verbringen.

    Mein 2.Schritt: ich habe dem Jugendamt eine Mail geschrieben, zwecks Ungangsrechte und Unterhalt. Dann bekomme ich fachliche Informationen und hab auch den Fuß in der Tür, für was auch immer kommen kann. (Der Vorstellung, er hat irgendwann eine neue Frau und möchte dann die Kinder bei sich, da ich so viel arbeite und er ja viel weniger und deshalb mehr Zeit hat, der Vorstellung muss ich einen Riegel vorschieben, dem muss ich vorbeugen, dass so etwas nicht passieren kann.)

    Ich bin fix und fertig, bekomme zu wenig Schlaf,und meine Arbeit bleibt auch liegen...und trotzdem denke ich rein rational, dass ich mich gerade befreie.

    Danke für euren Support, die Rückmeldungen und das Mitlesen bei euch anderen ist sehr gewinnbringend, stärkt die Gedanken und gibt Aufwind!

  • Ich bin fix und fertig, bekomme zu wenig Schlaf,und meine Arbeit bleibt auch liegen...und trotzdem denke ich rein rational, dass ich mich gerade befreie.

    Trotzdem für mich bewundernswert wie Du da losmarschierst. Deine Kids haben eine tolle Mutter.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich hatte ähnliche Gedanken wie Twizzler . Selbstfürsorge und Selbstliebe finde ich zwischen den Zeilen. Du sorgst dich jetzt um die wichtigste Person zuerst: dich. Und dann die, die wirklich abhängig von den Erwachsenen sind: die Kinder. Mein erster Gedanke war: dass klingt so gesund! Du ermöglichst damit auch deinem Mann die volle Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Es ist seins, was er draus macht.

    Es wird leichter!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Heute ist Tag 13 ohne Mann. Und er hat seine Kinder noch nicht ein einziges mal seither gesehen. Das macht mich unfassbar traurig.

    Gleichzeitig schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt. Passt das überhaupt zusammen? Oder vermisst er nur sein all-inklusive- Zuhause?

    Er versucht nun zu entziehen. Er weiß, dass das unter ärztlicher Aufsicht und Begleitung erfolgen sollte, aber es ist seine Entscheidung, sein Leben.

    Ich fühle mich bisweilen unfair, weil ich hart bleibe und ihn nicht mehr unterstütze. Aber meine Kraft darf auch mal am Ende sein. Ich trauere glaube ich einfach den vergangenen Zeiten hinterher. Wir haben 18Jahre unseres Leben zusammen verbracht, da waren auch viele schöne Zeiten dabei.

    Er muss sich erst beweisen, um wieder Teil dieser Familie sein zu können, sonst sind wir zurück im Kreislauf von Sucht, Verstecken und Rückfällen befürchte ich.

    Ich hoffe, bald Termine beim Psychologen für mich zu bekommen, habe jetzt einen vielversprechenden Kontakt und warte auf Rückruf. Habe natürlich auf den AB geheult ...

    Ich fühle mich immer wieder verunsichert, das Richtige zu tun, weil mein Herz nicht hinterher kommt. Das Begreifen des Geschehenen fällt schwer.

  • Wenn Dein Mann in den 2 Wochen nicht einmal den Versuch unternommen hat, die Kinder zu sehen, sagt das sehr viel aus, Frau! :thumbdown:

    Ebenso der "Versuch" alleine zu entziehen.

    Das sind alles nur leere Worte, es ist gut, dass Du darauf nicht vertraust.

    Ich drücke Dir die Daumen für einen zügigen Termin beim Psychologen!

    Und so lange kannst Du Deine Gedanken immer hier im Forum lassen. Du wirst gelesen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • So hart es sich anhört, aber ich glaube, dass er noch nicht bereit ist was zu ändern. Das hört sich für mich eher nach leeren Worten an.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du bald einen Termin beim Psychologen bekommst.

  • Heute ist Tag 13 ohne Mann. Und er hat seine Kinder noch nicht ein einziges mal seither gesehen. Das macht mich unfassbar traurig.

    Gleichzeitig schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt. Passt das überhaupt zusammen? Oder vermisst er nur sein all-inklusive- Zuhause?

    Herzlichen Glückwunsch zu Tag 13.

    Dass dein Mann die Kinder nicht sehen wollte oder konnte solltest du trotz deiner Enttäuschung eher rational betrachten und nicht überbewerten.

    Dein Mann ist alkoholkrank, und Alkohol beeinflusst die Gehirnaktivität stark nachteilig.

    Darum ist er ausgezogen statt zu bleiben. Zudem macht es gleichgültig.

    Sicherlich vermisst und / oder liebt er euch auch, das wollen wir ihm auch nicht absprechen, jedoch wird ihm vermutlich die Tragweite seiner Entscheidung erst jetzt nach und nach bewusst. Er ist momentan wie du geschrieben hast bei seiner Mutter untergekommen, das wird sicher kein Honigschlecken sein.

    Die wird ihm vermutlich auch Feuer unterm Hintern machen.

    Und ganz zweifelsohne vermisst er sein Allinclusive Service fürchterlich.

    Ich fühle mich bisweilen unfair, weil ich hart bleibe und ihn nicht mehr unterstütze.

    Aber meine Kraft darf auch mal am Ende sein.

    Du bist nicht unfair, bitte verbanne diese Gedanken. Du hast ein Schulkind und ein Kindergartenkind, die beiden haben oberste Priorität, die beiden brauchen einen normalen und geregelten Tagesablauf.

    Die müssen nach Hause kommen und wissen was sie erwartet, nicht hoffen, dass alles friedlich ist.

    Es ist wichtig das sie ein stabiles Meinungs- und Emotionsumfeld haben, ohne ständige Zustandsänderungen, sonst bekommen die auch noch einen Schaden fürs Leben.

    Das ist deine oberste Pflicht, alles andere ist optional.

    Du bist ein guter Mensch, du schützt das, was wichtig ist.

    Ich hoffe, bald Termine beim Psychologen für mich zu bekommen, habe jetzt einen vielversprechenden Kontakt und warte auf Rückruf. Habe natürlich auf den AB geheult ...

    Ich fühle mich immer wieder verunsichert, das Richtige zu tun, weil mein Herz nicht hinterher kommt. Das Begreifen des Geschehenen fällt schwer.

    Viel Erfolg beim Psychologen,

    wobei ich persönlich nicht glaube, dass du einen benötigst.

    Du hast bereits alles so souverän durchgezogen, du bist viel gefestigter als du dir selbst eingestehst.

    Aber natürlich kannst nur du die Situation für dich richtig einschätzen.

    Aber was weis ich schon als IT-ler, die gelten eh als analytisch und pragmatisch :-), sind jetzt nicht so die übertrieben Gefühlsmenschen.

    Ich hoffe er dreht dich nicht durch den Fleischwolf, und du bist hinterher mehr aus der Spur als vorher.

    Solche Sitzungen können auch böse schief gehen, wenn so Fragen kommen, was hätten sie den anders machen können,,, alles Käse, lässt sich sowieso nichts mehr ändern, ist Vergangenheit.

    Da ist er wieder der IT-ler.

    Ich gebe dir einen persönlichen pragmatischen Rat.

    Stelle dich vor den Spiegel und sage immer wieder laut:

    Mein Mann ist Alkoholiker.

    Er hat uns verlassen.

    Ich bin eine gute Mutter, ich bin noch hier.

  • Da " der Alkohol" nicht direkt personell greifbar ist als Feind, ist es für jemanden ohne diese Sucht schwer das alles in ein rational-emotionales Gedankenpaket zu packen. Vertrau einfach darauf das Du das richtige tust. Deswegen bist Du ja hier.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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