Evelin - Das bin ich

  • Hallo zusammen,

    ich hatte ein schönes, ausgefülltes Wochenende ohne mir groß Gedanken über den Alkohol machen zu müssen!

    Allerdings merke ich, dass die Sonntagabende noch etwas schwierig sind. Meine Töchter haben sich wieder auf den Weg zu ihren Studienorten gemacht (dieses Wochenende waren beide da), hier ist es sehr ruhig und ich bin allein…. Da bin ich dann häufig zur Tankstelle gefahren und habe mir was geholt….

    Ich konnte es etwas abmildern: Ich gehe jetzt jeden Sonntag am SpätnachmittagAbend mit einer Freundin klettern! Bewegung macht mir Spaß und lenkt mich super ab. Ich war heute erst um 20:00 zuhause und es ist jetzt ganz gut auszuhalten!

    Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche!

    Liebe Grüße

    Evelin

  • Hallo Evelin,

    du kletterst? Das ist ja super. Seid ihr aktuell in der Halle oder im Freien?

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Cool. Ich finde das sehr gut, dass Du schon gleich was gegen die "Gewohnheit" unternommen hast und klettern gehst.

    Weiter so. Bald wird es einfacher, wenn sich die neuen Gewohnheiten gefestigt haben.

    War bei mir auch immer erst mal komisch, wenn ich abends heimgekommen bin. Normalerweise ging da der erste Gang zum Kühlschrank. Erst mal ein Bier auf die Schnelle. War ja Feierabend. Habe dann angefangen, mir stattdessen immer erstmal einen Tee aufzusetzen. Irgendwann war das dann ganz normal. Einfach weiter machen und geduldig sein.

    Hm, da fällt mir auf, dass ich das mit dem Tee gar nicht mehr mache. Inzwischen fällt mir "was trinken" dann ein, wenn ich Durst habe. Also, mein Körper Flüssigkeit braucht. Gewohnheitssache halt.

  • Hallo zusammen, hallo Linde,

    Linde66 : zur Zeit klettern wir in der Halle - draußen liegt Schnee und es sind auch tagsüber nur 1-3 Grad 🥶 ich bin sehr kälteempfindlich … am Fels klettere ich bisher auch wenn es warm ist nicht (falls du das mir draußen klettern meinst) nur Klettersteige, was auch total spaßig ist!

    Alex_aufdemweg : ich merke das auch: der Mensch an sich und ich natürlich auch ist so ein Gewohnheitstier! Und es kostet so viel Achtsamkeit, den alten Gewohnheiten neue Alternativen gegenüberzustellen…. und sofort zu merken, wenn ich in die „Gewohnheitsfalle“ trete - denn meine Fallen fangen ja schon an, wenn ich an die Gewohnheiten denke, schon da muss ich ja ansetzen gegenzusteuern, lange bevor die gewohnte Handlung einsetzt… kompliziert😀

    Ich merke auch, dass es mit dem Suchtdruck insgesamt schon besser geworden ist. Heute Abend bin ich eine Strecke gefahren, auf der ich mich oft noch am Abend mit Alkohol eingedeckt habe. Heute konnte ich heimfahren mit dem Gedanken: Wie schön ist es frei zu sein! Ich muss nicht mehr anhalten, ich muss nicht mehr trinken!

    Insgesamt merke ich, dass ich deutlich mehr Energie habe, um mein Leben zu meistern. Die Arbeit fällt mir nicht schwer und ich unternehme für meine Verhältnisse relativ viel.

    Schöne Grüße

    Evelin

  • Ich muss nicht mehr anhalten, ich muss nicht mehr trinken!

    Ja, das ist doch echt geil, oder? Das hat mich auch immer gefreut. Irgendwann fährst Du heim und denkst ans Klettern, oder was es zum Abendessen gibt. ^^ Wenn Alkohol, als Teil des Lebens, verschwindet.

    Das dauert gar nicht so lange. Ist, je nach Person unterschiedlich.

    denn meine Fallen fangen ja schon an, wenn ich an die Gewohnheiten denke, schon da muss ich ja ansetzen gegenzusteuern, lange bevor die gewohnte Handlung einsetzt… kompliziert

    Nö. Nicht kompliziert. So war das bei mir auch. Alles fängt mit dem Denken an. Das hast Du absolut richtig erkannt. :thumbup:

  • Wie schön ist es frei zu sein!

    Ja, das ist es.

    Freiheit …. das ist es, was uns die Abstinenz schenkt.
    Nur nüchtern können wir frei sein.

    Schön, dass du die positiven Veränderungen in dir drin so wahrnehmen kannst.

    Ich freue mich jeden Tag, dass ich nicht mehr saufen muss.
    Und wenn ich etwas schönes gemacht habe, denke ich noch oft, dass das nur möglich ist, weil ich nüchtern bin.

    Pass gut auf dich und auf dein neues nüchternes Leben auf.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Liebes Forum,

    heute nur ein kurzer Gute-Nacht-Gruß! Ich habe lange Arbeit für morgen vorbereitet….

    Aber ich hatte einen guten Tag: kein Saufdruck und wenig Gedanken an Alkohol!

    Allen eine gute Nacht 😴

    Grüße

    Evelin

  • Hallo zusammen,

    heute hatte ich einen anstrengenden Arbeitstag und schon am Mittag haben mich Gedanken an Alkohol verfolgt. Dann bin ich in einen Haushaltswarenladen um ein Geschenk zu besorgen und habe wunderschöne Aperol-Spritz Gläser stehen sehen… oh man… das hat ein solches Verlangen bei mir ausgelöst….
    Das Positive war, dass es wirklich von kurzer Dauer war… als ich zuhause ankam (3 Minuten Fahrradfahren) war der Druck schon wieder vorüber und auch die Gedanken, die mich bei der Arbeit verfolgt hatten, waren auch nicht mehr da. Ich hatte auch keine Angst vor dem Abend allein zuhause! War in Sofastimmung und sehr müde.

    Allerdings war ich dann noch spontan mit einer Freundin beim Klettern . Das macht den Kopf ordentlich frei!

    Ich bin sehr dankbar, dass ich mir wieder mein schönes Leben nicht versauen musste.

    Liebe Grüße an alle!

    Evelin

  • Guten Abend liebes Forum,

    ich sitze mal wieder sehr zufrieden auf meinem Sofa!

    Heute war ein fluffig leichter Tag, ohne Saufdruck oder vielen Gedanken an Alkohol.

    Die erste Zeit bin ich ständig mit Angst durchs Leben gegangen, dass ich einen Rückfall haben könnte! Die Angst war sehr dominant und hat die schönen Gefühle, die ich durch meine Abstinenz hatte, manchmal fast verdrängt.

    Inzwischen merke ich, dass sich in mir so ein ganz leichtes Vertrauen entwickelt, dass ich es schaffen könnte abstinent zu bleiben, ohne einen Rückfall zu bauen. Dieses Vertrauen ist allerdings noch nicht so stark, dass ich mich heute auf die Weihnachtsfeier von der Arbeit getraut hätte 😂 bei solchen Anlässen habe ich mich zwar höchst selten betrunken, aber ich will ja auch kein Gläschen Wein trinken! Momentan will ich ihn auch weder sehen noch riechen!

    Ich muss weiter achtsam bleiben und meine Rituale fortsetzen, damit sich nicht ein kleiner Alk-Teufel in meine Gedanken schleicht…

    Allen eine gute Zeit!

    Evelin

  • Hallo Evelin!

    Genau trainiere Deine neuen Rituale weiter.

    Nächstes Jahr kannst Du überlegen, ob Du wieder an der Weihnachtsfeier teilnehmen willst. Für dieses Jahr war es eindeutig die richtige Entscheidung!

    Immer weiter so!:thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Evelin,

    Dieses Vertrauen ist allerdings noch nicht so stark, dass ich mich heute auf die Weihnachtsfeier von der Arbeit getraut hätte 😂 bei solchen Anlässen habe ich mich zwar höchst selten betrunken, aber ich will ja auch kein Gläschen Wein trinken!

    Selbst wenn es dort „nur“ das „Gläschen Wein“ gewesen wäre, weil Du Dich bei solchen Anlässen nicht (oder dennoch höchst selten) betrunken hast, so wäre es der Startschuss fürs Saufen und andere Anlässe.

    Deshalb finde ich es gut, dass Du auf Dich achtest, indem Du Dir eingestehst, Dich nicht sicher genug zu fühlen und nicht hingehst.

    LG Cadda

  • Momentan will ich ihn auch weder sehen noch riechen!

    Das ist der Grund, warum ich nicht mehr auf Weihnachtsmärkte gehe. Dieser ständige Geruch von Glühwein....nee. Möchte ich nicht, muss ich nicht.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich noch nie ein Fan von Weihnachtsmärkten war. Zu viele Menschen auf einem Haufen. Das stresst mich enorm.

    Ich finde es toll, wie gut du auf dich aufpasst. Ich hatte diese Angst anfangs auch. Aber nach und nach wurde sie immer kleiner und mein Vertrauen größer.

  • Hallo alle zusammen,

    heute wollte ich es wissen und habe mich in die Höhle des Löwen begeben: unsere Schule hat ein Volleyballturnier für die Schulen aus unserer Region ausgetragen. Nach dem Turnier wird zusammengesessen und gefeiert… sie brauchten dringend noch Hilfe und haben mich gefragt, ob ich am Ausschank und bei der Essensausgabe helfen könnte….. Ich habe zugesagt (ich kann eure Aufschreie förmlich hören🙈)

    Aber ich fühlte mich stabil und habe auch gesagt, dass es sein kann, dass ich kurzfristig gehe, wenn es mir nicht gut geht….

    Los ging es damit, dass wir die Bierzapfanlage in Betrieb genommen haben - es kam erst einmal nur Schaum, die Krüge waren nur wenig gefüllt - und der Entschluss stand fest, dass das Team, die Krüge ersteinmal leert - Bier war zum Glück nie meins, so dass ich super klar beim Nein bleiben konnte, obwohl ich bestimmt dreimal die Aufforderung bekam mitzutrinken…Ich habe mir eine Flasche Wasser genommen und mit angestoßen. Ich bin fast ein bisschen stolz auf mich: ich war den ganzen Abend Beobachter und sowas von dankbar, dass ich mir das nicht mehr antun muss… ein Kollege war schon nach einer halben Stunde so besoffen, dass er mich nur angewidert hat….

    Ich fühle mich sooo frei, so erleichtert und sooo wohl in meiner Haut mit meiner Abstinenz, dass ich mir wünsche, sie ewig zu behalten! Wie ich schon einmal schrieb: ich hüte sie wie einen Schatz!

    Für heute war es ok, aber solche Events erspare ich mir in nächster Zeit auch wieder! (Heute war erst Tag 24…. und ich weiß: ganz schön früh für solche Experimente…)

    Gute Nacht!

    Evelin

  • Hey Evelin,
    Erstmal - gut gemacht, dass Du das komplett alkoholfrei durchgezogen hast.

    Habe etwas ähnliches in meinem 2. Monat der Abstinenz gemacht (auf einer Party als DJ ausgeholfen).
    Wurde natürlich auch öfter aufgefordert mitzutrinken, habe es aber abgewiesen.
    Ich war verwundert, wie eklig alkoholisierte Menschen riechen und sich verhalten können.
    Es war spannend das mal durch die nüchterne Brille zu sehen.
    Ich werde solche Ereignisse, wo es am Ende des Tages zu 80% nur um Alkohol geht, in Zukunft auch meiden.
    Weder die Gespräche sind in dem Zustand der Leute dann irgendwann noch interessant, noch alles was drum rum passiert.

    Prinzipiell sollte man solche Events natürlich gerade in der frühen Abstinenz meiden.
    In den ersten Wochen hat man meist eine "rosarote Phase", da scheint das alles okey und relativ einfach.
    Und ich hoffe für Dich, dass es bei Dir so bleibt. Aber diese Dinge werden dich triggern, ob bewusst oder unterbewusst.
    Und gerade wenn mal alles nicht so einfach ist, kann sowas schnell unschöne Gefühle auslösen.
    Von daher - am besten solche Events vermeiden, wo dann sehr viel Alkohol fließt, oder das Thema Alkohol omnipräsent ist.

    Für heute war es ok, aber solche Events erspare ich mir in nächster Zeit auch wieder! (Heute war erst Tag 24…. und ich weiß: ganz schön früh für solche Experimente…)

    Ich denke es ist wichtig zu merken, ob man einen Tag hat, wo man robust genug für so ein Event ist, oder nicht. Das kann an Tag 24, Tag 100 oder 356 sein, völlig egal. Wichtig ist, dass man an dem Tag stabil ist, sich gut fühlt und zu 100% hinter der Abstinenz steht. Dann geht das schon.
    Auch wenn natürlich die Empfehlung immer gegen solche Events sein wird. Aber kein Mensch wird es sein Leben lang schaffen, sich aus 100% aller gesellschaftlicher Gelegenheiten wo getrunken wird herauszuhalten. Es wird immer solche Momente geben. Und um so besser, wenn Du damit aktuell gut klar kommst.

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