Momo2006 - Irgendwie hilflos- Ich weiß gerade nicht weiter

  • Hallo Momo,

    ich habe Ende letzten Jahres auch gemerkt, dass mein Lachen und meine Fröhlichkeit verschwunden sind und das war für mich der Punkt an dem es ernst wurde. Da hab ich begonnen darüber nachzudenken, was ich vom Leben will und warum ich all die Dinge, die passiert sind, geschehen lasse. Und nun stehe ich genau wie Du im Chaos, aber es ist mein Chaos und ich hab die Chance Ordnung rein zu bringen - im Innen wie im Außen.

    Wünsche dir auch ein gemütliches Wochenende

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Ich hatte für mich eine Erkenntnis.

    Meine beste Freundin meinte ja mal, dass ich so angesprochen war von meinem Ex, weil es mir ein Geborgenheitsgefühl aus der Kindheit suggeriert. Mein Vater war ja Alkoholiker ist mit Mitte 60 gestorben und ich hatte eine sehr enge Bindung zu ihm. Und soll ich Euch was sagen... Es war der Blick von meinem Ex, die Augen 🙈. Aber genau betrachtet der verwässerte Blick, vielleicht auch die Mimik. Die Bewegungsabläufe....

    Mir war das lange nicht bewusst was die Sucht meines Vaters für eine Auswirkung auf mein Leben hatte. Partnerwahl, Sicht auf mich, meine Verhaltensmuster.

    Aber Erkenntnis ist ja der erste Weg zur Veränderung.

    LG und schönes sonniges Wochenende

    Momo

  • Hi Ihr Lieben,

    mal wieder ein kleines Update von mir.

    Es gibt immer noch Tage an denen ich eine tiefe Traurigkeit spüre, das gehört wohl zu meinem Verabeitungsprozess dazu. Oft das Gefühl ins Leere geliebt zu haben und ein großes Unverständnis und Hinterfragen.

    Aber, ich habe mir ja als Ziel gesetzt meine schlechten Erinnerungen mit neuen positiven Erinnerungen zu überschreiben. Aktiv zu sein. Krav Maga tut mir extrem gut, um mich auszupowern und die gemischte Gruppe ist wirklich super. Jetzt habe ich mich dazu entschieden die Aussbildung zum Falkner endlich zu starten. Das wollte ich schon vor über 10 Jahren machen. Ich liebe diese Tiere und finde sie einfach faszinierend.

    Freue mich wie Bolle darauf.

    Es geht langsam aber sicher aufwärts. Die Verletzungen der Gewalterfahrung werden bleiben, aber sie sind jetzt einfach ein Teil von mir.

    LG Eure Momo

  • . Jetzt habe ich mich dazu entschieden die Aussbildung zum Falkner endlich zu starten.

    Das finde ich super!! Genau JETZT ist die richtige Zeit dafür. Deine Träume haben sicher viel zu lange hinten an gestanden…. Und jetzt ist Zeit für Selbstliebe und Selbstverwirklichung☺️

  • Hi Ihr Lieben,

    Ich hatte gestern eine Situation, welche mir dermaßen die Augen geöffnet hat in Bezug auf meine ungesunden Verhaltensmuster...

    Ich schreibe es jetzt einfach hier, um meine Gedanken zu sortieren. Mein Vater war ja Alkoholiker und ist mit Mitte 60 gestorben, nach 10 Jahren einer schweren Erkrankung (COPD).

    Während der Krankheit wurde der Alkoholkonsum immer mehr. Ersichtlich wurde der Alkoholkonsum wohl als ich so 8 oder 9 Jahre alt war. Ich weiß es nur aus Erzählungen... Da hat er wohl auch schon mal Mittags zuviel gehabt. Mir ist das als Kind nicht so aufgefallen, da ich es ja nicht anders kannte. Oder irgendwie habe ich da wenig Erinnerung daran. Ich habe nur in Erinnerung, dass ich so gut wie nie tagsüber zu Hause war. Ich war ein richtiges Straßenkind und da auch sehr glücklich. Mein Vater war nie boshaft zu mir. Dafür war ich nie gut genug für meine Mutter. Nicht hübsch genug, nicht gut genug in der Schule, etc. Als mein Vater krank war, bin ich oft zu meinen Eltern, habe leere Weinflaschen weg gefahren, Dachrinnen sauber gemacht, meine Mutter zum Einkaufen gefahren, etc. Selbst als ich weit weg gewohnt habe, war ich mindestens jedes zweite Wochenende bei meinen Eltern, um solche Dinge zu erledigen. Meine Schwester hat gar nichts gemacht. Sie kam, um sichbekochen zu lassen.

    Gestern hatten wir ein Familienessen und ich hatte eine kleine Diskussion mit meiner Nichte. Nichts böses, sondern sie übernimmt meiner Meinung nach zu viel Verantwortung für ihre Geschwister. Meine Mutter hat mir dann "verboten" weiter zu sprechen und meine Schwester hat sich mal wieder persönlich angegriffen gefühlt und sich arrogant über mich gestellt. Das ist seit Jahren Standard... Sie hat ja studiert, etc....

    Sobald es irgendwelche Dienstleistungen in der Familie zu verrichten gibt, meldet man sich bei mir, sobald es aber um Meinungen geht, habe ich sozusagen kein Ahnung und kein Recht meine Meinung zu vertreten.

    Das wurde mir gestern so bewusst. Das kämpfen um Anerkennung gesehen zu werden. Meine Mutter in ihren Co-Mustern total gefangen. Jetzt Richtung meiner Schwester. Früher zu meinem Vater und ihren Lebensfrust habe ich abbekommen.

    Zurückblickend hatte ich aber immer eine sehr enge Bindung zu meinem Vater, trotz seiner Alkoholkrankheit und eine schlechte Bindung zu meiner Mutter. Wenn man Öl ins Feuer kippt erklärt das unser Verhältnis sehr gut.

    Meine Schwester meinte jetzt, das mein Vater einfach nur den einfachen Weg gegangen ist und das diese Bindung nur deswegen bestand und unsere Mutter ja immer den Bad Cop spielen musste... Vielleicht hat sie Recht, vielleicht auch nicht.

    Mir ist jetzt nur klar geworden, woher ich diesen Hang habe, mich in gebrochene Menschen zu verlieben, mich aufzugeben, Alles dafür zu tun, um ja geliebt zu werden. Keine Grenzen gesetzt zu haben.

    Ich habe heute morgen nun eine klare und freundliche Grenze Richtung meiner Familie gesetzt. Zum ersten Mal. Es reicht irgendwie.

    Entschuldigt den langen Text. Aber es hat mir jetzt geholfen, meine Gedanken etwas zu sortieren...

    LG Eure Momo

  • Ich hatte gestern eine Situation, welche mir dermaßen die Augen geöffnet hat in Bezug auf meine ungesunden Verhaltensmuster...

    Nun unterscheide ich zwischen Verhaltensmustern, die mir ungesund angetragen wurden, und solchen, die ich selbst als ungesund ansehe. Wenn ich deinen Post lese und mein laienhaftes Verständnis dazu gebe, kann es nicht mehr ungesund sein, denn du hast es ja erkannt.

    Ist Handeln nicht immer die Lösung?

    Grenzen zu setzen bedeutet nicht, sich von der Familie oder Partnerschaften abzuwenden. Es ist vielmehr der eigene Spielraum, um selbst zu entscheiden, was mir guttut. Weiter so!

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke Hartmut! So eine Antwort von einem "alten" Hasen hier aus dem Forum zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das schätze ich sehr. Dieses Forum hier hat mir schon soviel geholfen jetzt.

    LG Momo

  • Nach dem Familienessen ist vor dem Familienessen.

    Bleib dran!

    Bei letzten Familienessen habe ich meiner Familie eine sehr wichtige Entscheidung kundgetan. Ich habe nicht gefragt, gerechtfertigt, erklärt, gehofft oder sonstwas. Ich habe meine Entscheidung kundgetan und das hat sich dermaßen saugut angefühlt! Eine Befreiung. Mach ich jetzt öfters. :D

    Die haben geguckt und wer weiß was gedacht oder Sätze angefangen... Das habe ich dann abgekürzt und fertig.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Momo,

    Ich habe heute morgen nun eine klare und freundliche Grenze Richtung meiner Familie gesetzt. Zum ersten Mal. Es reicht irgendwie.

    Wow, das ist klasse. Du hast dir damit einen großen Gefallen getan. Denn du hast dich selbst damit respektiert, dich ernst genommen, dich als wertvoll befunden.

    Ich freu mich mit dir.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Guten Morgen Zusammen,

    kennt irgendjemand von Euch das Gefühl, dassaufeinmal Alles wieder hoch kommt? Alle Verletzungen, das Unverständnis des Verhaltens vom Ex Partner, etc. Irgendwie komisch... Mir ging es eigentlich wesentlich besser und gestern kam, warum auch immer, Alles wieder hoch. Ich wusste erst gar nicht wie damit umzugehen und letzte Nacht habe ich echt bescheiden geschlafen.

    Naja, vielleicht ist das auch einfach normal... Euch Allen einen guten Start in die Woche.

    LG Momo

  • Guten Morgen,

    Bei mir ist es gerade auch so, ich bin ja noch on der Beziehung. Die ganzen Vorwürfe vor allem.

    Auch ob es richtig ist. Das ich ihn die letzten Tage gesagt habe was mich stört..

    Meine Gedanken sind auch gerade Karussell..

    Kann ich es v8n ihm verlangen?

    Bin selber Raucherin, aber ich bin da für unser Kind, beschimpf niemand, lieg nicht betrunke rum..

  • Ich glaub weglaufen hilft nicht. Mir zumindest nicht. Sobald ich aus dem Hobby nämlich wieder auftauche und zur Ruhe komme ist ja alles wieder da. Ich hab auch manchmal Flashbacks, die mich traurig machen. Ich schau mir das dann an, wie eine Welle, die über mich schwappt- die aber eben auch wieder vorbeizieht. Und danach ist dann wieder ruhigeres Wasser und freier Blick auf den Horizont.

  • Ihr Lieben,

    Danke für Eure Antworten!

    Ist doch schön, Gefühle zu haben, um sie richtig einzuordnen. ;)

    Ja das stimmt, nur das richtige einordnen klappt noch nicht so gut. Work in progress ist da wohl der aktuelle Status...

    Ist doch schön, Gefühle zu haben, um sie richtig einzuordnen. ;)

    Vielleicht hilft ein neues Hobby oder Ablenkung oder Autogenes Training? wenn es hoch kommt?

    Da mache ich schon viel. Habe vieles auch wieder aufgenommen was ich in meiner Beziehung irgendwie aufgegeben hatte. Warum auch immer. Aber ja das tut schon gut.

    Ist doch schön, Gefühle zu haben, um sie richtig einzuordnen. ;)

    Vielleicht hilft ein neues Hobby oder Ablenkung oder Autogenes Training? wenn es hoch kommt?

    Ich hab auch manchmal Flashbacks, die mich traurig machen. Ich schau mir das dann an, wie eine Welle, die über mich schwappt- die aber eben auch wieder vorbeizieht.

    Das beruhigt mich etwas. Dann warte ich auch, dass es wieder vorbeiziehen.

    LG Momo

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Ich habe gestern noch etwas interessantes gelesen, dass ich gerne hier teilen möchte. Vielleicht hilft es anderen hier auch.

    Wenn ich zum Beispiel erwarte, dass mein Ex jetzt einsieht, dass er suchtkrank ist, mich verletzt hat etc (egal was auch immer), gebe ich Verantwortung ab die aber bei mir liegt.

    Mein Wohlbefinden ist meine Verantwortung. Also wenn ich der Meinung, der andere muss (abc), damit es mir besser geht, ist das der falsche Weg. Mit diesen Gedanken gebe ich sozusagen meine eigene Verantwortung ab und übernehme sie nicht selbst.

    Hoffe ich konnte es verständlich rüber bringen. Aber diese Aussage hat mir gestern geholfen mein "Flashback" anders einzuordnen.

    Schönen Dienstag Euch!

    LG Momo

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