Gedankenkarusell - Nach der Trennung - wird "alles gut"?

  • Vielen Dank für eure Glückwünsche und Anteilnahme !

    Ich muss mal kurz was loswerden, was mich gestern fassungslos zurück gelassen hat (wenn auch nicht so sehr überrascht hat)

    Wir wohnen ja noch zusammen... Und so langsam zähle ich schmerzhaft die Tage bis das nicht mehr so ist :/ erst hat sein Hund meine Lieblings Bettwäsche zerstört und von ihm kommt natürlich wieder keine Entschuldigung oder irgendwas... Das hat mich zum einem fertig gemacht, ich hab auch Angst was noch alles kaputt geht bis ich hier weg kann und dann das eigentlich "Ereignis"

    Er besucht am Wochenende eine Veranstaltung auf die wir eigentlich gemeinsam gehen wollten... Ich will nicht mehr

    Nun habe ich ihn gestern mal Interessehalber (konnte ich mir leider nicht verkneifen, obwohl ich es wollte), gefragt wies denn so läuft ohne Alkohol ... Er meinte er hat zwar ab und an den Gedanken sei aber froh nicht mehr diesen Zustand haben zu müssen,... Aha na nicht schlecht... Dann sagte er aber dass er bei der Veranstaltung am Wochenende wohl Bier trinken wird, weil es ja das billigste da sei und alles andere zu teuer... Wow wow wow dacht ich mir (gesagt habe ich nach einer langen Pause : naja. Dazu sage ich nichts)

    Jaaa vermutlich hätte ich das alles unkommentiert lassen sollen... Aber gut

    Ja soviel zum Thema das er das alles ernst nimmt,sich wirklich ändert...Blabla .. Nicht dass ich es wirklich geglaubt habe , aber dass es nun so schnell geht und vor allem mit so einer, meiner Meinung nach wirklich "flachen" Ausrede, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht ... Es verblüfft mich doch... Bin mal gespannt ob er Donnerstag zum ersten Suchtberatungstermin geht... Aaah ich weiß ich sollte mich raushalten, aber irgendwie bin ich auch so neugierig wie es weiter geht... Eher so aus Beobachtersicht mittlerweile, zum Glück.

    Zurück ist für mich in keinem Szenario mehr ein Option.

    Naja. Das musste jetzt mal raus

  • .... Wenn er dann allerdings anfängt wieder jeden Tag zu trinken und mich daher zuhause wieder in Mitleidenschaft zieht muss ich wohl schauen wo ich dann sonst bis Oktober unterkommen kann... Zum Glück habe ich da 2 (mir aber eher unliebsame, weil unbequeme- aber immerhin) Optionen ... Wo ich dann wohl eine in Anspruch nehmen muss...

  • Dann mach das doch gleich. Besser wird es eher nicht.

    Ist deine Beobachtersicht Symptom der Co-Abhängigkeit? Du schreibst viel über ihn, aber wie sich Alkoholiker verhalten wissen hier alle. Es geht doch um dich und wie du jetzt aktiv wirst.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Und so langsam zähle ich schmerzhaft die Tage bis das nicht mehr so ist :/

    Dann würde ich ganz schnell und schmerzlos eine der anderen Optionen durchziehen, Gedankenkarusell!

    Dann sagte er aber dass er bei der Veranstaltung am Wochenende wohl Bier trinken wird, weil es ja das billigste da sei und alles andere zu teuer...

    Das allein sagt schon alles aus. Er hat nicht vor, weiter abstinent zu leben. Was überlegst Du da noch?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Gedankenkarusell, ich kann mir vorstellen, dass das Warten auf die neue Wohnung schwierig ist, und das du unbequeme Optionen erstmal lieber nicht in Anspruch nehmen willst! Aber die Argumentation deines partners lässt doch wenig Spielraum für Interpretation.

    Wie könnte das mit dem Beratungstermin irgendwie was ändern, wenn bei ihm im Kopf ist, dqs er aber nur nüchtern bleibt wenn soft drinks günstiger sind als Alkohol?

    Selbst würde er hin gehen, es ändert sich nichts. Du brauchst nicht gespannt sein, und abwarten. Lies es hier tausendfach nach, der Termin wird wahrgenommen oder nicht, vielleicht geht er sogar ein paar mal hin.

    Aber in seinem Kopf ist er viel zu weit weg vom trocken sein als das es irgendwas andern würde.

    Ich habe auch eine unbequeme Alternative gesucht. Wahnsinnig unbequem, viel unbequemer als ich vorher gedacht habe.

    Aber es ist immernoch nicht so unbequem wie bei ihm zu sein und jeden Tag den eierlauf machen, doch nochmal zu versuchen, heraus zu finden wie die Sicht der Dinge gerade bei ihm ist, ob er getrunken hat, oder es tun würde, ob dies, ob das. Jeden Tag zu schauen mit welcher Version von ihm ichs heute zutun haben werde, ist er Verständnisvoll und macht (leere) Versprechungen, oder bagattelisiert er heute wieder...? Immer zu überlegen wie weit darf man jetzt kommentieren, oder wie, oder rutscht man dann doch wieder weiter in die Co Abhängigkeit aus der man sich eigentlich raus arbeiten möchte? Und das nicht kommentieren oder drüber reden - ganz ehrlich ist doch immer mit Faust in der Tasche, oder? Einem viele so viel ein was man da eigentlich zu sagen hätte, aber man "darf" nicht. Ist doch nicht schön. Der räumliche Abstand hilft soo sehr gedanklich mal ehrlich bei sich selber anzukommen, dass es fast jede unbequenlichkeit wert ist, finde ich.

    Selbst würde er zu dem Termin gehen und erstmal wie bekehrt zurück kommen, was würde es dich gekostet haben, hättest du dich um Abstand bereits gekümmert?


    Alles Gute!

  • Ja vielen Dank für eure Antworten, ich fürchte da geht es mir noch nicht schlecht genug um die anderen Optionen in Angriff zu nehmen... Für die eine bräuchte ich außerdem ein Auto (was ich nicht habe und Geld auch nicht) also ich dachte zwar in der äußersten Not findet sich da eine Lösung... Aber ja, es wäre auch in unmittelbarer Nähe zu einer Person die ich sehr sehr stark verabscheue... Also das ist wirklich nur eine absolute letzte Notlösung und die andere Option triggert mich aus anderen Gründen sehr stark negativ... wegen Vergangenem und weil es einfach eine unfassbar deprimierende Umgebung ist.... Also ja eigentlich möchte ich mich keinem von beiden aussetzen und hoffe dass ich drum rum komme... Es handelt sich ja um eine absehbare Zeit und zum Glück haben mein Ex und ich komplett konträre Arbeitszeiten, sodass wir uns wenn wir arbeiten fast nicht sehen... Naja alles suboptimal... Aber mal schauen wies weiter geht

    Das mit der Beobachterrolle ist simpler Selbstschutz...

    Naja ich werde in nächster Zeit mal Brainstormen ob ich noch weitere Optionen finden kann ... Wenn alles bleibt wie bisher könnte ich es aber locker noch bis Ende Oktober aushalten... Und vllt kann ich auch schon Mitte Oktober einziehen, wurde mir gesagt

    Aber ja dass das mit dem billigen Bier alles sagt habe ich mir auch gedacht. Naja ich bin aber auch froh da nun schon so "zeitig" im Prozess in meiner Vermutung bestätigt zu werden

  • Sollte er nun aber wieder regelmäßig trinken und wenn sich das auf mich/ die Wohnsituation/ meinen Hund auswirkt nehm ich Variante 2 ... Und hoffe dass es nicht so schlimm wird wie ich es mir vorstelle...

    Aber ich habe eben auch meeeega Angst um meine Sachen, wenn ich die bei ihm lasse und 2 Mal umziehen in so kurzer Zeit das packe ich echt nicht, ich hab so schön das Gefühl kurz vorm Burn-out zu stehen :/

  • Optionen, die keine Optionen sind sind keine Optionen.


    Ich schließe mich den anderen an: Worauf wartest Du? Schau, dass Du da weg kommst.

    Das raubt Dir Minimum ganz viel Energie und wir u.U. noch richtig ungemütlich.

    Und was meinst Du mit Selbstschutz? Die Zeit und Energie, die Du auf ihn verwendest, brauchst Du für Dich und für die Beschäftigung mit Dir! Warum hast Du das überhaupt bislang mitgemacht, was brauchst Du, um glücklich zu sein etcpp. Aus meiner Sicht wäre es also Selbstschutz sofort aufzuhören deine Energie und deine Gedanken in jemanden zu investieren, auf den du Null Einfluss hast sondern sie stattdessen für dich aufzuwenden.

  • Sollte er nun aber wieder regelmäßig trinken und wenn sich das auf mich/ die Wohnsituation/ meinen Hund auswirkt nehm ich Variante 2 ... Und hoffe dass es nicht so schlimm wird wie ich es mir vorstelle...

    Aber ich habe eben auch meeeega Angst um meine Sachen, wenn ich die bei ihm lasse und 2 Mal umziehen in so kurzer Zeit das packe ich echt nicht, ich hab so schön das Gefühl kurz vorm Burn-out zu stehen :/

    Liebes Gedankenkarusell

    Wie meinst du das mit der Angst um deine Sachen? Dass dein Ex-Partner sie entsorgen kö nte? Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du-auf Wartestellung bis ich und meine Tochter ausziehen können. Bis anhin ist es relativ ruhig bei uns zu Hause. Wenn ich die Wohnung bekomme können wir innerhalb einer Woche umziehen, so müssen wir nicht mehr lange hierbleiben, auch wenn es "ruhig" ist zu Hause. Gestern hat mein Ex-Partner zwar demonstrativ ein Bier nach dem Anderen getrunken. Früher hätte ich ihn darauf angesprochen, jetzt lass ich ihn machen. Er zerstört seinen Körper, zerfliesst im Selbstmitleid.

    Ich habe bei einer Freundin einen Koffer deponiert, da könnte ich im Notfall hin. Wäre auch eine unbequeme Variante, sie betont, dass es nur für den Notfall wäre. Aber die einzige Variante die ich habe. Vielleicht packst du 1-2 Koffer mit deinen Sachen die dir am Herzen liegen und deponierst sie schon mal bei der "unbequemen Variante"? :)

  • Und was meinst Du mit Selbstschutz? Die Zeit und Energie, die Du auf ihn verwendest, brauchst Du für Dich und für die Beschäftigung mit Dir! Warum hast Du das überhaupt bislang mitgemacht, was brauchst Du, um glücklich zu sein etcpp.

    Darüber mache ich mir tagtäglich Gedanken... Da ich hochsensibel bin ich fehlende Selbstfürsorge und vor allem Selbstreflexion wirklich absolut keine Baustelle um die ich mich sorgen muss...

    Allerdings könnte ich mich tatsächlich noch mehr von seinen Belangen abwenden... Was tatsächlich aber bestimmt schon zu 90% geschehen ist...

    Das er mir jedoch nicht von heute auf Morgen, auch als Mensch, egal ist, das wird wohl jeder nachvollziehen können?

    Naja noch 2 Monate... Das wird schon denke ich... Bisher läuft ja alles ganz ruhig und dieses "den Teufel an die Wand malen"/ aka vom Schlimmsten ausgehen ist auch eher etwas was ich reduzieren anstatt stärken sollte... Da ich vorher immer alles genauestens durchdenke und tausend mögliche Lösungen bereitlege...

    Ich merke jedenfalls das Auszug bis zum Auszug aktuell noch gar keine Option für mich ist. Aber ich werde in den Urlaub fahren in der Zeit bis zum Auszug. Natürlich nur ich und mein Hund

  • So. Nun ist es soweit... Ein Kumpel schrieb mir dass mein Ex, wie angekündigt wieder besoffen ist... Überraschung..."billigstes" Getränk und so, mmh

    Währenddessen sitte ich seinen Hund, der wiederum währenddessen meine sehr teure Matratze und mein geliebtes Echtholz Bett zerlegt hat.

    Bisher hat er mir noch keinen Schaden den der Hund verursacht hat ersetzt. Ich hab kein Geld und fühle mich darum gerade komplett hilflos. Joa es "läuft". Ich seh leider trotzdem gerade keine richtige andere Option, am Ende muss doch ein " Zwischenumzug" her, wobei die andere Wohungsoption wie gesagt auch wirklich so absolut gar nicht schön wäre...

    Ich weiß es nicht, es ist wie ein wahr gewordener Alptraum, daher schreibe ich auch hier wieder, um das mal raus zu lassen...

    Derweil liegt noch unten vor der Haustür unsere Nachbarin, Mutter 2er Kinder, vermutlich betrunken, schlafend, eingenässt und wieder fühle ich mich hilflos, weiß nicht wie ich reagieren soll... Zum Glück sind über 20 Grad und es soll auch nicht weiter abkühlen... Ich habe gerade so einen Hass auf diesen Alkohol, aber das ist ja auch nicht hilfreich. Weiß nicht ob ich helfen muss.. Sie liegt schon in stabiler Seitenlage, quasi... Und ich hab Angst vor so sehr betrunkenen Menschen , fühle mich aber schuldig wenn ich nichts mache .. Ich muss jetzt eh nochmal mit seinem Hund raus, ich hoffe ich treffe jemand den ich um Hilfe bitten kann...

    Ja Morgen ist ein neuer Tag. Bald hat der Alptraum ein Ende... Nächste Woche habe ich Urlaub und mir ganz viele tolle Dinge nur für mein Wohlbefinden und das meines Hundes vorgenommen und mich viel mit Freunden verabredet. Da freu ich mich sehr drauf und bis gerade eben hatte ich einen tollen nüchternen Abend auf einem Straßenfest mit meinen lieben Freunden vorher ein tolles Seminar. Also Lichtblicke gibt es zum Glück zu genüge.

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