• Olivia : Brauchst Du wirklich einen Thermobecher? Ich habe alle meine Bier- und Schnapsgläser entsorgt. Sicher ist sicher. Die Dinger können triggern und zwar genau dann, wenn Du es gerade nicht erwartest.

    Zur Not kauf dir einen anderen Becher, in einer anderen Farbe und einer anderen Form.

  • Carl Friedrich ja ich denken ich werde das machen mir wird es wirklich nach all dem heut immer bewusster 🙈

    Wahnsinn danke das es diese Möglichkeit hier gibt . ich wäre nicht mal auf den Gedanken gekommen darüber nachzudenken das es ein Problem sein/werden könnte

    Wie einfach manche Dinge doch sein können 🤗

  • Carl Friedrich ich wäre nicht mal auf den Gedanken gekommen darüber nachzudenken das es ein Problem sein/werden könnte

    Wie einfach manche Dinge doch sein können 🤗

    So ist es. Ich habe in der Anfangszeit mal eine Apfelsaftschorle in einem Weißbierglas getrunken und es fing an zu kribbeln. Warum? Das Suchtgedächtnis wird von dem blöden Glas provoziert und es beginnt zu agieren: "Hurra, endlich wieder Weißbier", um es mal einfach auszudrücken.

  • ja das glaube ich . als ich aus der Klinik kam , hab ich alle Gläser aus den ich je mal irgendwas am Alkohol getrunken habe entsorgt. Aber nicht meinen geliebten Becher .

    Aber ich werde ihn aus meinem leben verbannen . gleich morgen wird er dem anderen Müll in der Tonne Gesellschaft leisten . 🙏

  • ich wolte nur noch was zur Suchtverlagerung schreiben

    ich habe vor allem eine Suchterkrankung...trift so 3 1/2 millionen Menschen in Deutschland....und ich gehöre halt dazu...was soll man machen...mein erster Plan war, die Sucht die mich umbringt weg zu lassen...war der Alkohol

    dann kamen ungewollte und gewollte Suchtverlagerungen....weil die Sucht verschwindet ja nicht, wenn man einfach aufhört damit....ist so als wenn man zu einem Depressiven sagt...er soll einfach nicht mehr depressiv sein...

    gewollte Suchtverlagerungen waren tatsächlich auch Lakritzbonbons, sehr viel Rauchen, mörderisch viel Kaffee und Informationen tanken

    unggewollt waren Essattacken....sieht einfach scheiße aus...aber ich hatte einfach das Gefühl einfach nicht satt zu werden...dann habe ich völlig aufgehört zu essen und nach einigen Tagen war es auch ein gutes Gefühl ....ist aber auch sehr ungesund und man wird immer schwächer

    jetzt habe ich aber fast alles wieder im Griff....und ich weiß nicht genau ob Sucht heilbar ist...aber mit der Zeit und dem Alter wird es leichter

    vor 1 1/2 Jahren habe ich mit E-Zigaretten angefangen und seit dem keine Zigarette mehr geraucht ...das war eine wirklich gewollte Suchtverlagerung

    Lieben Gruß

    mexico

  • Carl Friedrich - ja das habe ich , sie steht an der Tür ,unabgewaschen, und wenn ich mich 17.oouhr auf den weg zu meiner ersten schnupperstunde einer Selbsthilfegruppe mache werde ich mich von ihr verabschieden . gestern abend nach dem Beitrag von mir über sie, wurde direkt eine neue bestellt . lustig ist dabei, ich habe heute bisher deutlich weniger Kaffee getrunken , gerade mal 2 tassen statt 2 Liter 🙈

  • Ich finde Suchtverlagerung ein spannendes Thema. Denn das möchte ich behaupten, begleitet jeden von uns in irgendeiner Form. Denn alles, was irgendwie pusht, und triggert, nehmen wir auch als solches wahr, und genießen den Kick.

    Wir haben uns zwar dem Alkohol abgewandt, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, einen Rausch-ähnlichen Zustand zu erreichen. Auch, wenn dieser nur kurz anhält.

    Leider neigt man dazu, diesen Kick immer wieder haben zu wollen. Sprich, Belohnungszentrum im Gehirn.

    Ich bemerke im Augenblick an mir, das ich in so eine Art Shopping Rausch gerate. Ich kaufe mir viele Sachen (vor allem online) obwohl es nicht zwingend notwendig wäre.

    Ich muss in jedem Fall aufpassen und genau hinschauen. Und natürlich mit allen anderen Dingen. Und das wird eine lebenslange Aufgabe sein : immer achtsam mit sich selber, und genau hinschauen. Die Balance finden zwischen "sich was gutes Tun, sprich belohnen" und "einen vergleichbaren Zustand wie früher herzustellen".

    Nun verfalle ich auch heute hin und wieder von einem Extrem ins andere und das in allen Bereichen. War früher vor meiner Alkoholsucht als Kind nicht anders. Mutter sagte. "Ich wüsste nie, wann ich aufhören soll.

    Das kommt mir absolut bekannt vor :)

  • Hello! Spannendes Thema .. kann das auch parallel auftauchen?

    Mein Ex-Partner (10 Jahre Beziehung) ist alkoholsüchtig, wenn auch ohne Einsicht. Er war im Grunde schon immer leicht im Umgang mit Geld, aber in den letzten Jahren, wo auch das Trinken noch auffälliger wurde, ist mir auch sein unkoordiniertes Kaufverhalten aufgefallen. Ständig hat er im Internet recherchiert und sämtliche Dinge, unnötigen Dinge gekauft oder in einem Ausmaß, das nicht einer normalen Notwendigkeit entspricht. Er hat dann zuletzt auch für mich gesucht und auch sein Umfeld und quasi "zwangsbeglückt", wenn auch gut gemeint, auch tlw. auf seine Kosten.

    LG

  • ...das klingt dann für mich eher nach Ablenkungsmanöver-Aktivitäten.

    Als ich noch gesoffen habe, habe ich nach einem der üblichen Vollräusche den Entschluss gefasst, endlich was zu ändern:

    Ich ernährte mich ab dann nur noch vegan. (!)

    Ja, tatsächlich. Das wäre so im Nachhinein fast schon drollig idiotisch, wenns nicht so dramatisch blöde wäre.

  • Hi Florian!

    Danke, da kannst du auch Recht haben. Weil im Inneren muss er es gewusst haben. Vor allem in der Arbeit ist er viel vorm Computer gesessen, um ev. nicht oder weniger an das Trinken zu denken. Leider war er dann doch überfordert, im Stress und dann wieder getrunken.

    Ja, das mit Ablenkung wird wohl eher hinkommen.

    GLG

  • Hallo Tippi,

    Shoppen... da sprichst Du ja noch was Neues an und auch hier erkenne ich mich wieder.

    Das Versandhaus mit dem großen O freut sich auf jeden Fall diebisch über meine Abstinenz, weil das ganze Geld, was ich spare, genau dort landet.

    Diese Tatsache läuft bei mir allerdings unter der Kategorie "Laster mit dem ich leben kann" :mrgreen:

    LG Cadda

  • Erst mal Danke an Hartmut, dass Du diesen Thread nach oben geholt hast.

    Heute sind es bei mir 180 Tage, dass ich trocken bin. Und in der Zeit habe ich einige Veränderungen an mir festegestellt, über die ich mir so meine Gedanken mache. Vermutlich ist es "normal", dass sich der Körper umstellt, nachdem endlich kein Alkohol mehr im Spiel ist. Ich schreibe jetzt einfach mal, was mir so an mir aufgefallen ist an Veränderungen. Ich stelle zum Beispiel fest:

    1. Der Konsum an Kaffee hat extrem zugenommen. Ich trinke ihn nur mit Milch, da mit Zucker sonst meine Zuckerwerte explodieren würden. 12 - 16 Tassen

    am Tag sind inzwischen normal geworden. Wenn ich in der Arbeit bin, dann 6-8 Tassen weniger. Es ist zwar milder Kaffee mit viel Wasser, aber trotzdem.

    Ich sehe das schon als eine Art Suchtverlagerung. Anscheinend brauche ich irgendwas in der Hand. Früher die Flasche, jetzt den Kaffeebecher.

    Bei meiner Präventionswoche in der Suchtklinik würde ich dafür arg gerügt, da dies zu Nierenschäden führen kann. Kaffee ist Wasserabführend.

    Merke ich...lach...an der Häufigkeit der Toilettengänge. Ich trinke aber dennoch zusätzlich noch ca. 3 Liter Wasser täglich.

    2. Geschmackssinn. Meine Lieblingsgerichte vorher schmecken mir heute nicht mehr. Sie schmecken wie Verdorben, schimmelig. Ich war ein

    Fleischfresser, Hauptsache Fleisch und fettig. Immer alles mit Käse überbacken. Jetzt habe ich keinen Gedanken mehr an Fleisch. Schnitzel, Burger = Pfui

    Teufel. Vorher 500 gr Hackfleisch mit Bohnen, seit 180 Tagen nicht mehr gemacht. Na ja, der "Bierhunger" ist ja jetzt weg. Ebenso kein Gedanken

    mehr an warmes Essen. Faulheit es zu machen? Hab aber auch keine Appetit drauf, verschwende keinen Gedanken daran. Ein Stück Brot, jetzt sogar

    ohne Butter, ein Stück Käse und etwas Wurst reicht mir völlig. Meine Psychotherapeutin meinte....Fleisch ist Wut...und Wut habe ich keine mehr. Das ist

    gelöst-

    3. Süssigkeiten. 10 Jahre habe ich keinen Kuchen gegessen, keine Süssigkeiten, keine Kekse, keine Schokolade, nichts. Jetzt plötzlich habe ich Verlangen

    nach dem allen. Es schmeckt plötzlich. 10 Jahre habe ich allerdings auch über die Gebühr "Durst" gehabt. Heute kann ich wieder ein Buch im Bett lesen

    vor dem Schlafen gehen und freue mich schon täglich darauf. Ein geiles Gefühl der Zufriedenheit und Entspannung. Aber ohne Kekse und 2 Tafeln

    Schokolade dabei geht es nicht. Gut, ich bin ja 10 Jahre lang nur Besoffen ins Bett gefallen. Vielleicht ist das "meine" Belohnung ?? jetzt.

    So, jetzt hat Pappi mal wieder einen Roman geschrieben, aber es beschäftigt mich halt. Mich würde interessieren, ob es Euch ähnlich erging, was habt Ihr festgestellt an Euch, was empfindet ihr als Suchtverlagerung - wenn es denn überhaupt eine ist - , gibt es Fallen, Verhaltensveränderungen, auf die man achten sollte um sie tunlichst zu vermeiden.

    Wovor mich meine persönliche Therapeutin und die Achtsamkeitstherapeutin dringend gewarnt haben, ist, nicht wie ein ICE durchs Leben zu fahren, sondern immer zu versuchen, der "Glacier-Express" zu sein, der auf einem Nebengleis fährt. Vor allem in der Arbeit. Nie mehr als 80 % Dampf. Um Reserven zu haben, wenn es die Situation erfordert, auf 100 % kurzweilig gehen zu können. Überforderung = Aufbruch der Energiereserven = Depression = Alkohol. Fällt mir aber nicht leicht, meine "Mimo" ( mache ich morgen ) - Liste ohne ein schlechstes Gefühl zu akzeptieren.

    LG

    Edgar

  • Hallo,

    ich kenne auch Suchtverlagerungen. Konnte aber alle auch wieder allein in den Griff bekommen.

    Außer die Alkoholsucht, da hätte ich es ohne professionelle Hilfe von außen niemals mehr geschafft. Ich hätte mich tot gesoffen.

    Zum Glück bekam ich die Hilfe!

    Und war wieder frei!!

    Und das war auch mein größter Wunsch: Nochmal wieder frei zu sein, und ein ganz normales Leben führen zu können.

    Bei meinen Suchtverlagerungen (Sport, extreme Vorliebe für Reiswaffeln, bitte nicht lachen, war wirklich so ;) und ich begann auch nach 2 oder 3 Jahren Trockenheit wieder mit dem Rauchen) spürte ich schon nach kurzer Zeit, das sie mich ja auch wieder in meiner Freiheit einschränken.

    Ich hatte ein schlechtes Gefühl, wenn ich mal einen Tag keinen Sport gemacht hatte.

    Ich hortete Reiswaffeln, es mussten immer genug im Haus sein, als mein Mann mal drüber meckerte, das die in der Küche stehen, versteckte ich einige Packungen in meinem Schrank! :huh:

    Spätestens ab dem Tag war ich hellwach und kaufte erstmal gar keine mehr.

    Dann die Raucherei...eine Zigarette auf einer Abteilungsfeier, danach bettelte ich den Kollegen schon um eine zweite an, obwohl er mir schon die erste nicht geben wollte, weil er nicht wollte, das ich wieder rauche.

    Am nächsten Morgen bin ich zum nächsten Kiosk und habe mir ne ganze Schachtel gekauft. :oops:

    Und hing gleich wieder voll drin in der toxischen Nikotinsucht.

    Die Sportsucht konnte ich stoppen, die Reiswaffelsucht bekam ich in den Griff, ich konnte 3-4 essen und dann wars auch gut, heute esse ich allerdings gar keine mehr, seitdem ich weiß, wie ungesund die sind.

    Mit der Nikotinsucht war es schwieriger, aber ich fand dann doch noch den Ausstieg mit dem Tod meiner Mutter und der Geburt meines ersten Enkelkindes. Offenbar bedurfte es da auch erstmal eine Art Tiefpunkt. Bin nun seit 10 Jahren rauchfrei.

    Die Suchtverlagerungen machten mich unfrei. Genau so wie es der Alk getan hatte, da waren die Einschränkungen allerdings noch gravierender.

    Und ich wollte doch wieder frei sein !

    Also konnte ich diese Suchtverlagerungen nicht so einfach hinnehmen, ich möchte nicht etwas machen, was in tiefsten inneren doch gar nicht will.

    Und das Freiheitsgefühl bedeutet mir so unendlich viel, ich brauche es zum Leben wie die Luft zum atmen.

    Shoppen kann genau so eine Suchtverlagerung sein, und kann auch viel Schaden anrichten.

    Nicht nur finanzieller Art, wenn da jemand die Kontrolle verliert.

    Ich beobachte das bei einer Freundin, sie rafft so immer mehr Geraffel an sich, die ganze Bude steht schon voller Dekokram und der Keller platzt bald vor unnützem Zeug.

    Manche Sachen werden nicht mal mehr ausgepackt, lagern dort in einer Plastikverpackung, es geht also nur um den Akt des Kaufens, der Befriedigung bringt, das Gekaufte selbst scheint unwichtig.

    Oft hängen bei Kaufsüchtigen auch Klamotten im Schrank, noch mit Preisschild, weil sie nie getragen wurden. Und es muss immer mehr ran, in immer kürzeren Abständen. Hat man einen Partner, beginnt dann auch oft das heimliche Kaufen, um die Sache zu verschleiern.

    Die Frau eines ehemaligen Kollegen hat sich und ihre Familie fast in den finanziellen Ruin gekauft, er hat am Ende sein Konto sperren müssen wegen Uneinsichtigkeit.

    Liebe Cadda, wenn es für Dich ein Laster ist, womit Du leben kannst, dann ist es ja okay für Dich.

    Für mich wäre es das allerdings nicht.

    Ich weiß, das es mich innerlich belasten würde, wenn ich immer mehr Kram kaufen würde. Auch das würde mir wieder das Gefühl der Unfreiheit geben, ja ich weiß, ich bin da wohl echt etwas extrem. ;)

    Ich bin eher der Typ, der lieber etwas hergibt als was zu kaufen. Was ich nicht wirklich benötige, kaufe ich allerdings erst gar nicht, denn Besitz von viel Kram kann auch belasten.

    Für mich war mein "Laster, mit dem ich leben kann" das Kaufen von Kameras, die ich UNBEDINGT brauchte ;) . Und natürlich brauche ich dafür auch gute Objektive, kein Billigschrott, is klar. Ebenso Markenrucksäcke und weiteres Zubehör.

    War auch alles soweit okay, und ich konnte es auch finanzieren.

    Bis ich bemerkte, das mich die Sache zu belasten beginnt. Denn wenn ich das ganze Zeug habe, MUSS ich es auch benutzen, das war wie eine Vorgabe für mich. Und machte mir viel innerlichen Druck.

    Mittlerweile bin ich gerade dabei, einiges zu verkaufen, 2 Kameras sind schon weg. Habe ja immer noch 3 andere :oops::lol:

    Aber vielleicht trenne ich mich auch noch von einer ;) und einiges an Zubehör ist auch schon verkauft.

    Und dann gehe ich an die Objektive ran, und werde streng aussortieren, das wird allerdings schwer ;)

    Denn um gute Bilder machen zu können reicht viel weniger an Fotokram.

    Es geht viel mehr darum, spontan einen bestimmten Moment zu erfassen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, seine Kamera gut zu kennen, Geduld zu haben, experimentierfreudig zu bleiben, und auch, den Blick für ein gutes Bild zu haben.

    Über all das verfüge ich...und dazu brauche ich überhaupt nicht so viel Kram! :roll:

    Und mit jedem Teil, was ich die letzten Wochen verkauft habe, spürte ich eine Art Erleichterung.

    Also habe ich alles richtig gemacht :)

    LG an Alle

    Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (4. Januar 2022 um 12:25)

  • Edgar schrieb:

    Zitat

    So, jetzt hat Pappi mal wieder einen Roman geschrieben, aber es beschäftigt mich halt. Mich würde interessieren, ob es Euch ähnlich erging, was habt Ihr festgestellt an Euch, was empfindet ihr als Suchtverlagerung - wenn es denn überhaupt eine ist - , gibt es Fallen, Verhaltensveränderungen, auf die man achten sollte um sie tunlichst zu vermeiden.

    Och, ich lese ganz gern hier auch mal Romane, obwohl... es sind ja eher Tatsachenberichte bzw. Biografien ;)

    Schreibe ja auch oft selbst "Romane", siehe mein letzter Beitrag. ^^

    Zitat

    3. Süssigkeiten. 10 Jahre habe ich keinen Kuchen gegessen, keine Süssigkeiten, keine Kekse, keine Schokolade, nichts. Jetzt plötzlich habe ich Verlangen

    nach dem allen. Es schmeckt plötzlich. 10 Jahre habe ich allerdings auch über die Gebühr "Durst" gehabt. Heute kann ich wieder ein Buch im Bett lesen

    vor dem Schlafen gehen und freue mich schon täglich darauf. Ein geiles Gefühl der Zufriedenheit und Entspannung. Aber ohne Kekse und 2 Tafeln

    Schokolade dabei geht es nicht. Gut, ich bin ja 10 Jahre lang nur Besoffen ins Bett gefallen. Vielleicht ist das "meine" Belohnung ?? jetzt.

    Hm, also ich denke, diese Suchtverlagerung zum Süßen (gerade auch in der ersten Zeit der Abstinenz) hat was mit der Gier nach Kohlenhydraten zu tun ;)

    Und Alk hat uns davon jede Menge geliefert, die fehlen nun vielleicht erstmal? Und man versucht, diesen "Mangel" auszugleichen?

    Und dann ist da noch das Belohungssystem, was bekanntlich beim Saufen besonders gut anspringt, das wird ja nun nicht plötlich schweigen.

    Es will etwas, worauf es sich freuen kann, es fordert seine gewohnte Belohnung!

    Da würde ich es erstmal mit Süßem zum Schweigen bringen, wenn es sooo sehr danch verlangt, denn für mich wäre nichts schlimmer gewesen, als wieder zu saufen.

    Da hätte ich lieber auch eine temporäre Suchtverlagerung in Kauf genommen, ehe ich mich in größere Gefahr begebe.

    Und wenn ich die Suchtverlagerung zum Süßen bemerken würde, würde ich in Ruhe darüber nachdenken, wie ich das wieder in den Griff bekommen könnte?

    Was könnte ich stat dessen machen, was macht mir üblicherweise noch Spaß, was habe ich vielleicht vergessen, was ich früher gern gemacht habe?

    Und dann würde ich versuchen, die neue Sucht wieder auszuschleichen...

    Wie erwähnt, hatte ich auch Suchtverlagerungen...aber ich konnte sie auch selbst wieder stoppen.

    Da muss man dann aber schon sehr ehrlich zu sich selbst sein können und dann auch den Mut aufbringen, das anzugehen.

    Bedeutet aber wahrscheinlich auch wieder neue Unbequemlichkeiten :roll: ... aber nu ja, es hat uns ja keiner einen Rosengarten versprochen, oder? ;)

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine_33,

    also beim Thema "Reiswaffeln" musste ich auch erst mal lauthals lachen. Sorry dafür. Ich glaube, da kann keiner dagegen anstinken.

    Aber sehr interessant zu lesen, wie sich bei jedem die physischen und psychischen Veränderungen auswirken, wenn kein Alkohol mehr im Spiel ist.

    Ich verstehe "Suchtverlagerung" also so, dass, wenn ein Zwang da ist, etwas unbedingt im Haus haben zu müssen, man bereit ist, um 23 Uhr an die Tanke zu fahren um es sich zu besorgen, man morgens schon nachsieht, ob auch genügend Nachschub da ist, der Griff zum Button "Bestellen" wie ein Magnet wirkt, dann ist das sicherlich eine "neue" Sucht.

    Vielleicht ist es auch wichtig für uns, es eine gewisse Zeit zuzulassen, so lange es nicht lebensbedrohend oder existenzbedrohend ist. Immerhin haben wir unsere Körper und unseren Geist jahrelang mit einem Gift vergewaltigt. Was sind dann schon 2 Tafeln Schokolade am Tag, oder in paar Tassen Kaffee mehr am Tag, oder Reiswaffeln....brüll. Hauptsache kein Alkohol.

    Ich denke, jeder merkt aber, wenn etwas nicht normal ist für einen, und man sich Gedanken darüber macht, weil es auffällig wird. Wie bei mir der Kaffee, bei Dir die Reiswaffeln, bei der "Cadda" das Shoppen. Man ist also schon achtsam mit sich selbst und kann es dann auch ändern, wenn man der Meinung ist, dass es einem nicht gut tut.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!