Hanseat - Moin aus Hamburg

  • Bei Nathalie Stüben gibt es sogar gleich zwei Sternchen im Wort, die sie dann aber komischerweise gar nicht ausspricht. Der Irrsinn läßt sich also noch steigern. Ich wollte erst ihr Buch kaufen, habe dann aber beim "Blick ins Buch" davon abgelassen. Bei "Schicksalsgefährtinnen und Schicksalsgefährten" bin ich ausgestiegen. Ich kann mir nicht vorstellen, mehrere hundert Seiten in diesem Duktus zu lesen. Ideologie ist wohl wichtiger als Reichweite und Verständlichkeit. Schade drum. Aber es gibt ja noch andere gute Bücher ...

  • Aus dem/n Alkoholiker*innen wird ein Substanzgebrauchsgestörter (*innen). Man muß nicht mehr trinken, um sich verwirrt zu fühlen.

    "Gestört" klingt mir aber arg diskriminierend. Machen wir doch besser einfach "Substanzgebrauchende" draus, so werden wir auch die meisten Problematiken los, denn die Grundlage der Genderideoligie ist nicht irgendeine verquere Art von Gleichstellung (klingt übrigens schon furchtbar), sondern in erster Linie die felsenfeste Überzeugung, dass Dinge erst durch Sprachakte so wirklich entstehen. Folglich sollte, nach Abschaffung der diskriminierenden Terminologie auch die Alkoholproblematik in der Bevölkerung verschwinden.

    Kurz im Ernst: Ich habe vor einigen Jahren mal eine Bekanntschaft beendet und zwar mit ordentlich Karacho, weil man mir erklären wollte, diese Genderideologie wäre schon ganz okay. Bereue ich bis heute nicht, diese Ideologie ist absoluter Krebs, aber wer sich jetzt drüber aufregt kommt etwas spät zur Party, die Unis sind nämlich schon längst voll auf Linie. Ich ignorier das einfach und wenn in meinem Umfeld jemand von CIS redet, dann weil er die Tonart meint und nicht das Gender (der Tränenlachende Smiley fehlt hier übrigens sehr!) :) .

    Tough times don't last, tough people do

  • "Krebs" ist die richtige Metapher, diese Sprach- und Denkpest metastasiert über die Universitäten in die Medien. Nennen wir es Sprachingenieurswesen und politische Biologie. Die Folgen für unsere Bildung und Kommunikation sind fatal. Ich könnte mich länglich darüber auslassen. Über das Binnen-I rege ich mich auf, seitdem ich es kenne. "JedeR ist seinEs Glückes SchmiedIn" würde Alice Schwarzer wohl schreiben, na, prost Mahlzeit, oder für trockene Alkis: Gute Nacht, Marie. Aber es soll ja hier nicht um Politik gehen. :mrgreen:

    2 Mal editiert, zuletzt von Hanseat (30. Juni 2022 um 09:49)

  • Jop, das lustige an dem ganzen ist;

    Bei mir an der Uni wird das ganze nur von einer kleinen laut schreienden Minderheit betrieben welche aber damit über die Mehrheit regiert.

    Wer was anderes sagt wird verachtet und hat keine Moral usw.

    Gleichstellung muss in allen belangen unterstützt werden, aber das Sprachverkomplizierung muss auch nicht sein.

    Man kann ja beide Geschlechter abwechselnd nennen, aber der Rest ist nur Füllmaterial.

    Ein Buchempfehlung: Skin in the Game, Nassim Nicholas Taleb

  • Wenn von "Schülerinnen und Studenten" die Rede ist, gefällt mir das auch nicht. Ich denke dann nämlich, es sind nur weibliche Schüler und männliche Studenten gemeint. Von der abwechselnden Nennung der Geschlechter halte ich nichts, da sie in die Irre führt. Aber Politiker und Journalisten -- pardon, Politisierende und Menschen, die schreiben -- meinen, uns eine neue Grammatik einimpfen zu müssen. Das dumme ist nur: Ich kenne niemanden, der so spricht. Da wird kein Sprachwandel beobachtet, er wird aktiv von oben betrieben. Man kann durchaus von einer Sprachdiktatur sprechen, die von einer Minderheit betrieben wird.

  • Als ob unsere deutsche Sprache nicht schon schwierig genug wäre. :/

    Nein, das soll dann noch getoppt werden. :rolleyes:

    Ich halte davon auch nichts. Man kann es auch übertreiben... Oder Frau oder Es? ;)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Neulich wollte ich aus Langeweile mal wieder ein Videospiel kaufen, aber als ich die deutsche Übersetzung gesehen habe, ist mir die Galle hochgekommen. Da ist von "dem/der wütende*r Klopper*in" oder sowas die Rede. Wer will denn diesen Mist wirklich lesen? Wie kommt das Übersetzungsbüro zu der Erkenntnis, daß die Mehrheit der Spieler diesen unaussprechlichen Quark vorgesetzt bekommen möchte? Im englischen Hauptquartier denkt man sich wahrscheinlich: Jetzt drehen sie endültig völlig am Rad, die Teutonen.

    Neulich in der U-Bahn eine Anzeige gesehen, da wurde "sozialpädagogische*r Assistent*in" gesucht. Wie liest man solche Wortmonster eigentlich vor? Außerdem stimmt der Bezug nicht, einmal steht links vom Sternchen die weibliche Form, einmal steht sie rechts vom Sternchen. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn. Und wie ist der Artikel von "sozialpädagogische*r Assistent*in"? Etwa "ein*e" oder "der*die"?

    Ein Türke meinte neulich zu mir: Die deutsche Sprache ist schon kompliziert genug, und jetzt soll sie noch komplizierter werden. Damit ist alles gesagt. Auf Fremdsprachler oder Menschen mit weniger Bildung wird keine Rücksicht genommen. Und auf Muttersprachler wie mich, die das alles nur ekelhaft finden, wenn Schüler ständig streng nach Geschlecht getrennt werden, sowieso nicht. Vielleicht kommt ja als nächstes wieder der getrennte Schulunterricht für Jungs und Mädchen ...

  • Vorletzte Woche war ich nach zwei Jahren Eremitendasein mal wieder auf einem Konzert, und was passiert? Ich stecke mich mit Corona an. Ich bin geimpft, und außer ein bißchen Fieber war nichts los, eigentlich alles halb so wild, aber mit Corona kam meine erste depressive Attacke seit fast einem Jahr. Ich gammel hier so rum, nichts macht richtig Spaß, ich kenne das leider nur zu gut. Immerhin habe ich Ruhe, auf der Arbeit ist alles geregelt, ich kann mich also mal ein bißchen entspannen, aber nicht einmal das macht wie gesagt Spaß. Jetzt erlebe ich mal eine erste depressive Phase komplett nüchtern. Ja, das ist sehr unangenehm, aber ich bin standhaft und denke mir, wenn ich jetzt nichts trinke, dann bekomme ich am Ende nicht die richtig dicke Rechnung präsentiert. Ich weiß, das geht wieder vorbei, ich muß mich einfach in Geduld üben. Bisher gelingt mir das eigentlich ganz gut. Aber jetzt habe ich meine erste ernste Prüfung.

  • Hallo Hanseat,

    zum Glück halten sich die Symptome in Grenzen. Das ist schon mal gut. Schade das du dich um die freie Zeit nicht erfreuen kannst. Wobei ich es nachvollziehen kann, denn irgendwie fühlt man sich eingesperrt und das ist ein saudoofes Gefühl und macht einen auch depressiv. Vielleicht kannst du bisschen deine Wohnung aufräumen/umräumen. Oft bleibt da ja ne Menge liegen. Papiere aussortieren. Bekannt anrufen die du schon länger nicht mehr gesprochen hast weil die Zeit fehlte.

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen das du diese erste ernste Prüfung stand hältst. Gibt es evtl. hier einen Notfallkoffer.....in etwa, den du anrufen oder schreiben kannst damit du abgelenkt wirst???

    Liebe Grüße Petra

  • Ja, mal ein bißchen was rumtelefonieren und putzen, das klingt nach einer guten Idee. Macht aber auch keinen Spaß. :mrgreen: Ich muß jetzt aufpassen, daß ich nicht den ganzen Tag nur Kippen und Kaffee konsumiere, sonst geht's mir heute abend richtig dreckig. Ich habe zwei, drei Leute, die ich jederzeit anrufen kann, wenn es brenzlig werden sollte. Aber wie gesagt, im Moment sieht es nicht danach aus, ich denke natürlich über Alkohol nach, aber ich habe kein konkretes Verlangen.

  • Nix Besonderes, so kompliziert ist mein Kopf dann auch wieder nicht. Tatsache ist, ich habe die letzten 30 Jahre immer gesoffen, wenn ich depressive Anflüge hatte. Da müßte es ja schon irgendwie mit dem Teufel zugehen, wenn ich jetzt nicht daran denken würde. Ich wäge gar nichts ab, ich trinke nichts und gut ist.

  • Hallo Hanseat,

    bei einer depressiven Phase hat man meist zu gar nichts Lust. Gibt es trotzdem etwas, worüber du dich freuen könntest? Wenn du dir etwas gesundes kochst oder eine unliebsame Aufgabe erledigt hast. Oder einen Film schauen, den du schon immer sehen wolltest?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ja, das ist dann bei mir schon etwas heftiger. Der Weg in den Supermarkt ist einfach unzumutbar, ich kann dann auch keine Menschen um mich haben, ich fühle mich dann immer, wie Nina Hagen mal gesungen hat: Ich sitz zuhause, keine Lust zu gar nichts. Bisher ist es immer noch wieder vorbeigegangen, und das wird auch diesmal so sein, ich glaube, die Talsohle hab ich schon durchschritten. Und diesmal werde ich nicht mit einem Brummschädel und mit verlorenem Portemonnaie aus der Sache rausgehen, sondern ganz zivilisiert.

    Gute Idee, ich werd mal Nina Hagen auflegen, vielleicht pustet das die Birne frei ...

  • Ja, da hast du Recht.....Putzen und Sortieren macht kein Spaß......ich überlege gerade was ich in solchen Momenten mache.....Trash TV.....da muss ich nicht viel denken.....und ab und an muss ich lachen....Doofe Idee, aber vielleicht hilft es die Zeit bis zum schlafen gehen rum zubekommen.... :lol::lol:

    Liebe Grüße Petra

  • Ich werde mich gleich mal rasieren und mir was Hübsches anziehen. Wenn's mir schon blöd geht, will ich wenigstens gut aussehen. Zum Glück ist der Kühlschrank gut gefüllt, ich muß heute also nicht mehr unter Leute. Wird schon.

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