Auf dem richtigen Weg

  • Hallo zusammen,

    an dieser Stelle ein paar kurze Eckdaten zu mir, alles weitere wird sich im laufe der Zeit von selber ergeben.

    Ich bin 58 Jahre jung, Alkoholiker und derzeit trocken. Noch nicht lange trocken, erst seit 3. September letzten Jahres dank qualifizierter Entgiftung und Therapie im schönen Harz.

    Es war meine zweite Entgiftung und die erste Therapie und ich hoffe es war auch die Letzte, obwohl das ja niemand voraus sagen kann.

    Mir ist es wichtig trocken zu bleiben, dashalb denke ich es ist ein guter Schritt zu meiner örtlichen SHG auch dieses Forum zur Unterstützung zu wählen.

    Ich freue mich auf eine gute Zeit mit euch und einen regen Gedankenaustausch.

    Sunbaer

  • Hallo Sunbaer,

    willkommen hier im Forum. Mach es nicht kleiner als es jetzt schon ist. Es sind immerhin schon über 4 Monate. Wie lange warst du nach der ersten Entgiftung trocken? Oder war da der Wunsch abstinent zu leben noch nicht vorhanden?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Sunbaer,

    willkommen im Forum. Da hast du die ersten Monate schon geschafft. Glückwunsch!

    Hast du das Gefühl, dass dich die Therapie erreicht, dir geholfen hat? Dass du einiges verändern konntest?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo ,

    danke für das Willkommen.

    Nach der ersten Entgiftung hat es keine zwei Wochen gedauert und ich war schräger drauf als jemals zuvor.

    Der Wunsch zur Abstinenz war zwar da, es fehlte jedoch, denke ich, an der nötigen Einsicht in die Materie.

    Die Therapie hat mir vor allem Zeit geschenkt, Zeit und die Möglichkeit zum nachdenken. Das tägliche schreiben eines Suchttagebuches zwingt dich zum nachdenken, zum reflektieren deines Verhaltens und vor allem zum überdenken deiner bisherigen Standpunkte.

    Die gesicherte Blase in der du dich wärend dieser Zeit bewegst gibt dir die Chance in deinem Kopf aufzuräumen.

    Ja, die Zeit der Therapie hat mir sehr geholfen.

    Grüße Sunbaer

  • Hallo Sunbaer,

    schön, daß du hier bist. Peter hier - und herzlichen Glückwunsch zu den ersten Monaten ohne Alkohol.
    Eine tolle Leistung!

    Was du geschrieben hast mit der nötigen Einsicht, der Reflektion des eigenen Verhaltens und dem Hinterfragen der bishergen Standpunkte wird dir, wenn du dran bleibst, ein dauerhaft trockenes, nüchternes und gutes Leben bringen, da bin ich sicher.

    Ich freue mich, dich weiter zu lesen. Du wirst bei uns fast unendlich viele Geschichten entdecken können.

    Viele Grüße, Peter

  • Hallo Sunbear,

    Du hast dich auf den Weg gemacht in ein Leben ohne Alkohol. Das ist super :) .

    Für einen weiteren Austausch kannst du dich hier bewerben:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Nach der Freischaltung wird dein Thema aus dem Vorstellungsbereich in den Bereich

    Erste Schritte für Alkoholiker

    verschoben.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hi du!

    Gratuliere ... bitte weiter so!!!!

    Die Therapie hat mir vor allem Zeit geschenkt, Zeit und die Möglichkeit zum nachdenken. Das tägliche schreiben eines Suchttagebuches zwingt dich zum nachdenken, zum reflektieren deines Verhaltens und vor allem zum überdenken deiner bisherigen Standpunkte.

    Mich würde interessieren, was deine bisherigen Standpunkte waren oder "deinen Weg" .. natürlich nur, wenn du es schreiben magst...

    Weiterhin alles Gute!

  • Guten Morgen Sunbear,

    ich habe dich freigeschaltet und an die richtige Stelle verschoben. Ich wünsche dir einen guten Austausch im Forum.

    Gruss

    Alex

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Anita,

    das Wort Standpunkt trifft es nicht wirklich. "Mein Weg" ist da wohl doch etwas näher drann.

    Nun ja, über die Jahre hinweg in denen ich meine Frau pflegte, vergaß ich MICH. Ich habe vergessen was ich wollte, was ich brauchte und wer ich bin.

    Wärend dieser Zeit fand ich Freunde wie Gorbatschow, Uranow, Jonny und Jim. Es waren die einzigen und besten Freunde, die mir die wenige Zeit in meiner kleinen Werkstatt versüßten. Nach dem Tod meiner Frau habe ich auch noch das wichtigste vergessen, dass ich lebe! Aus den einstmals guten Freunden, ( welche sie natürlich nie waren ) wurde die Geißel die mich unerbittlich meinem Ende entgegen trieb.

    Es war nur ein kurzer Augenblick der mir, kurz vor dem Ende, den Willen zum Leben wieder gab. Ein sehr seltener Blick in den Spiegel. Die Fratze die mir da entgegen sah glich nicht dem Bild was ich von mir hatte.

    Das war der Tag an dem ich zu meiner ersten Entgiftung gefahren bin.

    LG

    Sunbaer

  • Hallo Sunbear,

    ich schließe mich Hartmut an, mach es nicht kleiner, als es ist. Du hast einen guten Anfang hingelegt und trinkst nun schon einige Zeit nichts mehr. Nun hast Du Dich hier auch noch angemeldet, was ja zeigt, dass Du am Ball bleiben möchtest.

    Ein sehr seltener Blick in den Spiegel. Die Fratze die mir da entgegen sah glich nicht dem Bild was ich von mir hatte.

    Das kann ich total gut nachvollziehen. Es ging mir auch so, dass ich mich selbst nicht mehr leiden konnte und dass mein Verhalten überhaupt nicht meinem Charakter entsprach. Ich war überhaupt nicht mehr so, wie ich mich beschrieben hätte, wenn man man gefragt hätte, welche Eigenschaften ich habe.

    Es freut mich, dass Du Deinen Lebenswillen wieder gefunden hast.

    LG Cadda

  • Hallo Cadda,

    ich denke Diese oder ähnliche Erfahrungen hat jeder von uns durch und ist damit dem nicht trinken näher gekommen.

    Vieles wird einem auch erst im Nachhinein klar. Aber gut, am Dienstag sind es 5 Monate ohne Jim und Jonny und ich kann sagen es geht mir gut damit. Wenngleich in bestimmten Situationen doch eine gewisse Trauer über die zerbrochene Beziehung hochkommt.

    Das sagt mir das der Weg noch weit und steinig sein wird, aber ich sehe ihn als meinen persönlichen Jacobsweg an, an dessen Ende zwar keine Kirche dafür aber ein befreites Leben stehen wird.

    LG

    Sunbaer

  • Aber gut, am Dienstag sind es 5 Monate ohne Jim und Jonny und ich kann sagen es geht mir gut damit.

    Hallo!

    Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber das Gift noch nach den Vornamen derjeweiligen Flaschenetiketten zu nennen, wirkt auf mich arg bagatellisierend. Es klingt, als würdest Du über ehemalige Freunde reden. Der Alkohol war nie mein Freund. Deiner etwa?

    Ich spreche nur noch von Alkohol als solchem und unterscheide nicht zwischen Bier, Bierarten, Wein, Schnaps und was es noch so an Zeug gibt.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    nichts liegt mir ferner als die Bagatellisierung von Alkohol.

    Für mich ist es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt einfacher die Dinge zu personalisieren. Das macht es mir einfacher dagegen anzugehen.

    Ich stehe noch am Anfang der Abstinenz und nehme die Mittel und Wege die mir helfen abstinent zu bleiben. Dazu gehört auch die Personalisierung meines ehemaligen Unterdrückers. Sogar den Suchtdruck habe ich in Frau Sucht und Herrn Druck gespalten. Es fällt mir leichter gegen Personen anzugehen, als gegen irgendwelche imaginären Dinge. Mir ist wohl bewusst, das auch die geschaffenen Personen imaginär sind, jedoch lassen diese sich leichter ignorieren als der große Teufel Alkohol im allgemeinen.

    Wie gesagt, das ist meine Art auf dem Weg zur zufriedenen Abstinenz.

    LG

    Sunbaer

  • ... . Aber gut, am Dienstag sind es 5 Monate ohne Jim und Jonny und ich kann sagen es geht mir gut damit. Wenngleich in bestimmten Situationen doch eine gewisse Trauer über die zerbrochene Beziehung hochkommt.

    Hallo Sunbaer,

    als ich das las, fielen mir sofort (auch) zwei Songs von Westernhagen ein & mußte wieder in die tolle Musik reinhören.

    Bei " eine gewisse Trauer " knallte sofort Jürgen Marcus- Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben durch den Kopf. Und ich mußte herzhaft lachen!

    Danke für die Inspiration! ;o)

    Und herzlichen Glückwunsch zu den ersten fünf Monaten.

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