• Hi Leute, ich 35 weiblich, 2 Kinder (2 und 5) leben mit dem Vater der Kinder, meinem Mann zusammen. Seit gut 3 Jahren trinkt er recht viel, hat Entzugserscheinungen, ständige wechselnde Gefühle, zwischen depressiver, aggressiver (psychisch mir gegenüber) und guter Laune.

    Er wurde arbeitslos, hat seinen Schein abgeben müssen, verlor sich selbst. Vor einem Jahr hätte er sich stationär behandeln lassen wollen, aber es wurde nichts daraus.

    Seit nun knapp einem halben Jahr geht er für gut 30 Stunden wieder arbeiten, aufstehen, ohne Alkohol zu trinken, arbeiten ohne Alkohol geht, kaum ist er zuhause geht das erste Bier auf, täglich 6! Wenn er frei hat schafft er es nicht mal bis 10:30 ohne Bier. In der Arbeit geht es. Zuhause nicht.

    Hier meine erste Frage an euch. War oder ist das bei euch auch so?

    Er ist soweit ein Vater der ganz okay ist, er nimmt sich gezielt immer Bierzelten raus. Während ich mit den Kindern esse, trinkt er, wenn wir mittags pausieren trinkt er, wenn wir etwas unternehmen wollen, dann ist alles immer ein großes Thema, mit viel Missstimmungen. Es wird diskutiert wegen Unternehmungen wie schwimmen, Spielplatz gehen, einfach ganz normale Sachen. Abends hilft er ab und zu mal mit beim Niederlegen wobei ich des Öfteren ihn auch nicht mehr lassen habe, da sich meiner Meinung nach kein alkoholisierter Mensch neben ein Kind zulegen hat.

    Wie war das bei euch??

    Er hatte als wir uns vor 10 Jahren kennengelernt haben ein massives Problem mit Cannabis, das wurde gegen Alkohol ersetzt etwa vor 5 Jahren. Er war anfangs sehr einfühlsam, umgänglich und konnten gut miteinander reden, teilten Gemeinsamkeiten, hatten dieselben Vorstellungen. Das einzige was mir immer schon komisch vor kam, war seiner sehr kontrollierende Art, ich hatte einen GPS Tracker im Auto, da war unsere Tochter gerade 1 Jahr alt geworden. Damals war ich schon mit dem Gedanken alles zu beenden, mir wurde das alles zu viel. Hatte eine Bekanntschaft, es kam einmalig zu einem Onenightstand. Ich gestand meinem Mann alles und wir redeten offen über alles, paartherapie folgte mit seiner Bedingung es dürfe nie über alk gesprochen werden. Wobei dass der Hauptgrund für viele Probleme ist, familiär etc…

    Nach 6 Sitzungen alles beendet, er wollte nicht mehr hin weil ich gehofft habe im laufe der Sitzungen dass er offener wird. Fehlanzeige. Danach lief es recht gut, 2 Jahre später kam Tochter nr 2 zur Welt. Schwangerschaft geprägt von exzessen, ständiger Cannabiskonsum, statt Bier war Wein immer mehr im Fokus und von dort an war die kritische Phase in die chronische übergegangen.

    Jetzt ist die kleine 2 Jahre alt, Cannabis ist nicht mehr vorhanden, er nahm längere Zeit Alkoholersatztabletten zum schlafen, missbr suchte sie öfter. Abgesetzt und jetzt ist das Thema Alkohol eben noch sehr präsent. Er wurde mir gegenüber einige Male gewalttätig, ich wäre schuld gewesen, dass er so reagiert, Dumme reden mehr nicht. Psychische Gewalt, emotionale Erpressungen, Beschimpfungen, sind oft an der Tagesordnung. Versuchte mich sozial auch zu isolieren, machte extra Szenen wenn Freunde vorbei kommen wollten. Wenn ich abends rausgehen wollte,…. Hab mich durchgesetzt, es reicht! Ich war die letzten 6-12 Monate sehr sehr sehr kalt mit ihm, habe mich selbst geschützt einen harten Panzer aufgebaut, war auch oft sehr gemein zu ihm, weil ich es nicht mehr sehen kann wie Alkohol ihn zerstört und er nicht reagiert. Erneut einen tracker im Auto gefunden, meine Finger im türstock eingeklemmt, Tür eingebrochen so dann war’s für mich einfach mal genug, ich habe mir eine Wohnung genommen, bin bis jetzt noch nicht ausgezogen. Es fällt mir so schwer zu gehen, loszulassen. Die Kinder sind aufgrund der Stimmung oft sehr verwirrt, die große ist total aufgedreht, sehr frech.

    Seit ich die Wohnung angemietet habe weine ich sehr viel und mein Panzer nach außen ist zerbrochen. Mein Mann hat gemeint ich liebe ihn nicht mehr aufgrund meiner harter Art ihm gegenüber. Es folgte erneut ein gutes Gespräch. Er erkläre mir, dass er viel Zeit gebraucht hat um eben wieder in den Weg in die Arbeit zu finden, die Tabletten zu lassen, Cannabis zu lassen und er will nie aufhören ganz zu trinken aber moderat umgehen lernen zu wollen. Was meiner Meinung nach nicht möglich ist, weil sonst wäre er ja kein nasser Alki. Psychiater, Arzt, Klinik alle sagen soweit wie er ist ist es kaum möglich alles das zu schaffen und aber auch lernen damit umzugehen unmöglich ist. Der Rückfall wäre viel zu riskant. Ohne stationäre Behandlung keine Chance.

    Ich denke er schmiert mir Honig ums Maul damit ich bleibe, er sich weiter sein feines Leben machen kann. Wenn ich gehe kann er alles alleine machen und zumal auch mein Einkommen wesentlich ist!

    Die Kinder sind oft entspannter wenn er nicht zuhause ist oder ich nicht, wenn keine Spannungen sind. An seinen 3-4 freien Tagen in der Woche sind die Tage extra anstrengend, man sieht soviel was erlegt werden müsste und jemand nur seine Bierzeiten sich rausnimmt, verärgert mich das.

    Würdet ihr immer weiter zuschauen und hoffen oder wenn ihr die Kraft habt zu sagen Trennung trotz liebe aber der Kinder zu liebe besser?!

    Es ist ein auf und ab.

    Ich sehe schon was alles besser geworden ist, aber ständig so einen Klotz mitschleifen ist ja echt nervig. Auch wenn es der Mensch ist den man liebt und man immer sagen möchte wir haben alles geschafft und das macht eine Ehe/Beziehung aus….

    Ist es unfair jemanden in einer Lebenskrise zu verlassen? Wie werden die Kinder wenn sich so einen Vater haben? Wie werden die eine Trennung verkraften??

    Und wer würde sich von euch kontrollieren lassen, noch bevor es eigentlich einen Grund gab und darüber hinaus mit einem up and down probiert zu machen, klein machen….

    Hoffe ich habe nicht zu verwirrend alles geschrieben.

    Hoffe auch zahlreiche Antworten, auch Erfahrungen.

    Danke schöne Grüße Biene

  • [...]

    Ist es unfair jemanden in einer Lebenskrise zu verlassen? Wie werden die Kinder wenn sich so einen Vater haben? Wie werden die eine Trennung verkraften??

    [...]

    Hallo Biene,

    willkommen im Forum,

    ist es fair dir dein Leben kaputt zu machen?

    Ich lese da ganz viel Verzweiflung und Wut, auch etwas Hilflosigkeit und Sorge raus.

    Wie es kindern mit so einem Vater gehen wird?

    Keine Ahnung aber auf jeden Fall schlechter als dran zu zerbrechenmit einer liebenden Mutter.

    Er will ja offensichtlich nicht aufhören, seine Sache, aber du musst dich und euch nicht auch mit runter ziehen lassen.

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Meine Gedanken sind oft sehr klar, mach vielen Exzessen bin ich wie gegen die Wand gestoßen und verliere mich immer mehr, dann stehe ich wieder auf und kämpfe weiter.

    Den Kindern ist es eigentlich nicht zumutbar, dennoch spitzt sich die Lage erst immer zu wenn sie schlafen, davon aufgrund ihres Alters noch nicht die Situation eindeutig wahrnehmen können.

    Seine Gehabe rund um den Alkohol wird ständig herunter gespielt, bagatellisiert.

    Die Dynamik aus Wut, Hoffnung, Ärger, dem Gedanken alleine zu sein irgendwo, ihn aufzugeben, alleine zu lassen machen so viel mit mir innerlich. Das Ganze überkommt mich seit dem Herbst so richtig. Davor bin ich begeisterte Sportlerin gewesen, wovon heute kaum mehr die Rede ist. Alle sagen ich soll gehen! Und es fehlt nur mehr dieser kleine Absprung und dennoch fällt es so schwer und fühl sich so falsch an. Und warum fühlt sich das so falsch an??

  • Gehen.

    Liebe Biene,

    wenn du so direkt fragst und nachdem was du schreibst, antworte ich mal direkt. Was müsste denn passieren, dass du dir deiner Entscheidung sicher bist? Er sagt doch, dass der Alkohol bleibt. Eskaliert ist es schon häufiger. Auf was wartest du?

    Und zur Frage mit der Kontrolle: nein, das würde ich nicht akzeptieren. Du hast eine Wohnung gemietet. Was spricht dagegen einzuziehen und zu schauen wie es sich anfühlt? Weiß er von der Wohnung?

    LG,

    Anni

    PS: schön, dass du ins Forum gefunden hast. Ich bin im gleichen Alter und meine Töchter sind 2 Monate und 2 Jahre.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Abends hilft er ab und zu mal mit beim Niederlegen wobei ich des Öfteren ihn auch nicht mehr lassen habe, da sich meiner Meinung nach kein alkoholisierter Mensch neben ein Kind zulegen hat.

    Wie war das bei euch??

    Ja, so handhabe ich das auch. Ich würde auch keinen betrunkenen Babysitter engagieren. Wenn mein Partner trinkt, dann lässt er uns im Stich. Wie mir hier im Forum klar aufgezeigt wurde: mit einem nassen Alkoholiker bist du (und die Kinder) ganz auf dich alleine gestellt, egal wie es dir geht und was du gerade brauchen würdest.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Upsitedown,

    ich habe dich freigeschaltet und in den richtigen Bereich verschoben. Ich wünsche dir einen guten Austausch

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Biene,

    du schreibst:

    Den Kindern ist es eigentlich nicht zumutbar, dennoch spitzt sich die Lage erst immer zu wenn sie schlafen, davon aufgrund ihres Alters noch nicht die Situation eindeutig wahrnehmen können.

    Eindeutig werden deine Kinder das nicht wahrnehmen können aber sie werden wahrnehmen, dass etwas nicht stimmt! Unterschätze nicht die feinen Antennen, die Kinder haben. Sie werden auch die ganzen Streitigkeiten irgendwo mitbekommen. Du schreibst ja auch selbst wie viel ruhiger sie auch sind, wenn dein Mann nicht da ist. Und du schreibst

    Die Kinder sind aufgrund der Stimmung oft sehr verwirrt, die große ist total aufgedreht, sehr frech.


    Du hast eine Wohnung angemietet, warum ziehst du nicht um? Das verstehe ich nicht.

    Ist es unfair jemanden in einer Lebenskrise zu verlassen?

    Empfindest du sein Verhalten als Lebenskrise? Ich empfinde das alles, was du hier aufgeschrieben hast, eher als eine Beziehung, in der die Sucht regiert. Dein Mann steckt da voll drin und zieht dich mit rein. Und die Kinder auch. Dein Leben ist von Kontrolle, psychischer und physischer Gewalt geprägt. Verletzung überall. Und langsam verlierst du Lebensmut und Lebensfreude. Er hat dich und die Kinder quasi schon längst verlassen denn er hat kaum ein Interesse am Zusammenleben, Zusammensein, zusammen was zu unternehmen. Und du magst es zum Beispiel nicht, wenn er betrunken mit den Kindern beim Einschlafen zusammen ist.

    Ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich habe viel zu lange durchgehalten. In meiner ersten Ehe. Der Kinder wegen. War eines meiner Argumente. Heute weiß ich dass es ganz andere Gründe waren. Und ich würde niemandem empfehlen, das auch so zu machen. Durchhalten bis auf's Letzte weil ich den Alkoholiker doch nicht im Stich lassen konnte (auch er hatte Lebenskrisen), weil er dann ja völlig unterginge, weil - ja warum eigentlich?

    Im Grunde genommen ist nur eins passiert. Ich hatte mich völlig verloren.

    Davor bin ich begeisterte Sportlerin gewesen, wovon heute kaum mehr die Rede ist.

    Ich war keine Sportlerin aber es war eben auch so. Nach und nach war von meinen Dingen nix mehr übrig.

    es fehlt nur mehr dieser kleine Absprung und dennoch fällt es so schwer und fühl sich so falsch an. Und warum fühlt sich das so falsch an??

    Das ist eine gute Frage! Ich weiß nicht, warum es sich für dich falsch anfühlt.

    Für mich hat es sich falsch angefühlt weil:

    ich Schuldgefühle hatte

    ich mich verantwortlich fühlte

    ich zu feige war mein Leben alleine zu meistern

    ich Angst hatte

    Das ist mal ein kleiner Auszug.

    Höre doch einfach mal genau in dich rein. WAS hält dich fest?

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hey ich bin‘s wieder. Lange nicht mehr geschrieben.

    Wie vor einigen Wochen geschildert. Mann trinkt, Mietwohnung da. Noch nicht eingezogen.

    Bin zwiespältig, alles recht schwierig immer.

    Mein Mann beginnt ab morgen eine neue Arbeit. War am Wochenende täglich mit 5 Liter Bier beschäftigt. Abends mehr auf - edit, Schlafmittel - schlafen, verbal ausfallend, für die Kids kaum da.

    Frage an euch ist eine neue Arbeit Ablenkung um dem alkoholkonsum langfristig und bändigen oder ist das auch nur wieder so ne Sache die kurzfristig funktioniert, Jede freie Minute am Feierabend, freien Tagen mit nachholen beschäftigt ist. Habe etliches über funktionierende alloholiker gelesen.

    Mein Mann meint wenn er den Kopf frei hat, Festanstellung, finanzielle Sachen wieder rund laufen gehts in seinem Kopf auch leichter. Er war gute 10 Jahre zuvor selbstständig. Er war in dieser Zeit schon fleißig aber war letztendlich durch den Alkohol und das Zuhause aus arbeiten eher nicht so optimal.

    Wir sind eure Erfahrungen?

    Unser Sohn mit 6 ist total durch den Wind zwischen gehen wir jetzt bleiben wir. Totales Chaos. Ungewiss wie die Arbeit läuft, und am Ende 3 verflixt schwere Jahre.

    Irgendwie dreht sich alles um ihn um seine Sucht um seine Arbeit. Alles was mich betrifft ist kaum relevant. Man muss ja immer funktionieren. Die Kinder werden größer, haben meiner Meinung nach kein ruhiges Umfeld. Ich bin nur angespannt und oft so verzweifelt. Will den Kindern irgendwie nicht ihre Umgebung nehmen. Sind ein 4 Generationenhaus… ja alles schwierig….

    Der - edit, Name entfernt - geht oft mit den kleinen spazieren; die Kinder haben ein schönen großen Garten, Freunde Nachbarn links und rechts.

    Kann man das mit dem Gewissen vereinbaren? Kann man iwie eine Lösung finden?

    Hoffe auf Input und Erfahrungen von euch. LG

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (10. April 2022 um 23:09) aus folgendem Grund: Bitte keine Medikamentennamen und bitte keine realen Namen von Angehörigen.

  • Hallo Upsidedown,

    Irgendwie dreht sich alles um ihn um seine Sucht um seine Arbeit. Alles was mich betrifft ist kaum relevant.

    Ja, das wird in deinem Text sehr deutlich.

    Ich möchte nicht in seinem Kopf spazieren gehen, darum weiss ich nicht, ob das für ihn eine Ablenkung oder eine kurzzeitige erfahrung wird mit dem job.

    Was ist mit dir? Du schreibst nur von deinem Mann?

    Bleib bei dir und deinen Gefühlen. :)

  • Hallo Upsidedown,

    ich habe deine beiden Themen zusammengeführt. Hier gehts jetzt für dich weiter.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Upsidedown,

    du hast bereits den Schritt gemacht und dir eine Wohnung angemietet. Du solltest dich fragen, warum du das gemacht hast. Was war dein Beweggrund? Kannst du es dir leisten die Miete einer Wohnung nur so zum Schein zu bezahlen.

    Vielleicht würde der Abstand Ruhe in dein Leben und das deiner Kinder bringen. Vielleicht muss es ja nicht gleich für immer bedeuten.

    Sicherlich ist ein Leben alleinerziehend mit 2 kleinen Kindern nicht sehr einfach. Aber du darfst dich fragen, ob es jetzt , so wie du es gerade lebst mit deinem alkoholkranken Mann einfacher ist, als ohne ihn.

    Was kann er dir an positiver Energie und Unterstützung geben? Was macht er für dich und deine Kinder?

    Ob du gehen oder bleiben sollst, kannst nur du dir alleine beantworten.

    Alles gute für euch

    Claudi

  • die Kinder haben ein schönen großen Garten, Freunde Nachbarn links und rechts.

    Kann man das mit dem Gewissen vereinbaren?

    Ja, das kann man mit seinem Gewissen vereinbaren.

    Die Kinder werden größer, haben meiner Meinung nach kein ruhiges Umfeld. Ich bin nur angespannt und oft so verzweifelt.

    Kann man DAS mit seinem Gewissen vereinbaren??


    Ich steckte in einer ähnlichen Situation. Großes Haus, großer Garten, gewohntes Umfeld, tolle Kinderzimmer, nette Nachbarkinder.

    Die Kinder waren dennoch wahnsinnig unglücklich, wie sich auch im Nachhinein in Gesprächen immer wieder herausstellte.

    Jetzt wohnen wir woanders. In einer kleinen Wohnung. Mit ganz viel Ruhe und Zusammenhalt. Mehr Freude, weniger Verzweiflung. Mit Spaß am Alltag, einem viel ruhigeren Umgang miteinander.

    Ich habe das nicht eine Sekunde bereut und weiß, dass meine Kinder mir sehr dankbar sind, dass sie nicht weiter in einer Umgebung leben mussten, wo Alkohol so eine große Rolle spielte.

    Ich kann Dir nur raten, Deine Sachen zu packen und zu gehen. Wenn der Liebeskummer vergangen ist und ihr zur Ruhe kommt, wird es definitiv BESSER!!!!!!

    LG Cadda

  • Ich habe mir ein Geheimnis aus der Sucht meines Mannes gemacht. Seine engsten Freunde und Familie wissen darüber Bescheid.

    Seine Eltern leben gemeinsam in einer Wohnung im selben Haus.

    Jeder versucht ihn den Rücken zu stärken. Und alle haben kein Verständis warum ich jetzt gehen will wenn er jetzt eine neue Arbeit auswärts hat und versucht sein Leben zu regeln. Sein Spruch ist immer „gut Ding braucht lang Weile“ es dreht sich um seine Sucht. Nie um das der Kinder.

    Ich weiß nicht ob der Konsum reduziert wird oder ob das nur ein dahinschleichen der Sucht, rauszögern und dann wieder explodiert wie eine Bombe. Habe heute früh mitbekommen ehe er duschen ging das erste Bier getrunken hat. Natürlich wurde alles abgestritten, aber man hat es eindeutig gerochen. Soviel dazu dann in der Arbeit 8h nichts trinken kaum zuhause eingeparkt erster Bier offen….

    Ich tue mich so unendlich schwer einfach loszulassen. Mir geht es richtig gut wenn er nicht zuhause ist. Wenn er da ist bin ich permanent angespannt und ich hasse es wenn ich belogen werde, alles herunter gespielt wird. Und mir die Schuld gegeben wird ich würde Probleme machen und ihn nicht unterstützen während er versucht alles in die richtige Bahn zu bringen…

    Bin ich ihm gegenüber unfair??

    Fühle mich schuldig! Und ich möchte nicht dass er meinetwegen jetzt noch tiefer fällt während er gerade die neue Arbeit begonnen hat.

    Hilfe!

  • Vertraue deiner Wahrnehmung und höre auf deine innere Stimme. Die weiß genau, was richtig für dich ist.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich gehe viele Schritte aus dieser Situation und dennoch verweile ich innerlich in dieser. Und schiebe dann wieder alles auf. Nicht dass sich viel bessert. Es ist als wäre man in Trance, redet sich alles schön mit dem Wissen und der besoffen Androhung wenn man geht dass was passiert. Bin seit Monaten in Therapie und das Thema ER wird langsam zu und was ist mit mir. Ich habe so sein Problem innerlich mich mit mir auseinander zu setzen. Mit der Kleinen von damals, die ständig gehört hat ein Problem zu sein, und er Punkt wenn man jetzt hört man ist das Problem das gegen einen arbeitet. Ich zu ihm, er mit sich. Es fühlt sich ähnlich an und an dem Punkt vorbei zu kommen ist als würde man in die Kindheit zurück fallen und sich erneut zu verlieren.

  • Liebe Biene,

    Alle sagen ich soll gehen!

    Und alle haben kein Verständis warum ich jetzt gehen will

    was die anderen sagen und meinen kann dir herzlich egal sein. Tu was dir und den Kindern gut tut!

    Sein Spruch ist immer „gut Ding braucht lang Weile“

    Den kenne ich von meinem Ex-Partner. Alles geht immer sofort, aber wenn es um den Alkohol und Suchtverhalten ging, dann hat es plötzlich Zeit gebraucht.

    Du bist überhaupt nicht schuld. Er trifft seine Entscheidungen (=morgens gleich mal einen Heben) und du deine.

    Ich tue mich so unendlich schwer einfach loszulassen.

    Glaub mir, sobald du den Schritt wagst, fällt eine riesen Last von dir. Du schaffst das! Nimm dir den Raum der dir zusteht! Du bist nicht für sein Glück verantwortlich, nur für dein und das der Kinder.

    Fühl dich gedrückt,

    LG, Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ich denke du hast recht. Aber es kommt eben auch das alleine sein, Liebeskummer, jetzt schon fühle ich mich schlecht. Mein großer ist leider hochsensibel und geht seit Wochen gegen mich, hab da schon was anmerken lassen dass eine Veränderung kommen wird. Und seither ist er durch den Wind, aber papa ist immer des beste.

    Auch wenn er gefühlt nichts macht und er viele Zurückweisungen bekommt. Links und rechts Väter die mit dem Kind was tun und sei es Radfahren ohne meckern. Weil das Kind das eben will. Wie kann ich allem gerecht werden?

  • Aber es kommt eben auch das alleine sein, Liebeskummer, jetzt schon fühle ich mich schlecht.

    Mir geht es ganz genauso. Habe mich erst vor drei Wochen getrennt, wir haben Kinder und Hof und ich habe keine Ahnung wie das alles werden soll.

    Weißt du, vielleicht gibt es für euch irgendwann, irgendwie eine Zukunft. Aber manchmal kann es nur vorwärts gehen, wenn einer einen Schnitt macht. Damit du zu dir finden kannst. Zur Ruhe kommen.

    Ich habe keine Ahnung wie es werden wird. Aber alles ist besser als in dieser Abwärtsspirale gefangen zu bleiben.

    Hier findest du Rückhalt!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Habe die Küche gestrichen, alle Geräte gewartet, gereinigt wie auf Neuzustand, alles damit wenn ich dann weg wäre zumindest nicht nach Chaos aussieht. Ich meine ich gehe. beende nicht die Beziehung. Will einfach ein klaren Zeichen setzen dass es reicht. Auch wenn ich weiß dass das das Ende seinerseits bedeutet. Entschuldigt das Jammern, bin einfach vollends verzweifelt und am Ende einer Ära die mein Leben das letzte Jahrzehnt bestimmt hat. Andere sind im Krieg und ich das kleine Problem in einer Welt das nach außen klein wirkt. Und der Anteil was ich meinen Kinder nehme. Aber ich hoffe so den Weg für sie ein wenig prägen kann abseits von einem Vater der ständig mit Bier rumläuft was nicht die Norm sein sollte. Mein Vater hat in meiner Kindheit auch Bier getrunken, Feierabends, aber er war da hat für uns Kids gekocht mit uns Zeit verbracht, ist mit uns alleine in weg gefahren, Eltern sind heute noch zusammen. Keiner ist alkoholkrank, er trink seine Bier ja, macht öfter Pausen dazwischen, ist beschäftigt, hat Hobbys macht Sport. Und meine Eltern wären sogar sehr meine Nachbarn. Sie helfen mir wenn ich’s möchte. Bestimmt ich täglich weil leben und leben lassen wohlverdiente Rente. Dennoch ist das co sein und loslassen der schwerste Schritt, Eltern sind emotional und nicht rational. Das verstärkt die andere Seite des schwer loslassens umso mehr. Will für alle das beste und wenn ich gehe aus diesem Haus verletze ich 2 Menschen mit 80 plus die sehr aktiv und gesund sind. Plus seine Eltern. Alle unter einem Dach jetzt. Wohnort Wechsel wären knapp 50km.

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