• ... weil die Suchtberaterin gesagt hat, dass kontrolliertes Trinken i d R nicht funktioniert, sondern derjenige danach sogar oft mehr trinkt.

    Kontrolliertes Trinken funktioniert nie! Diese Erfahrung durfte ich auch (bei mir) machen.

    Kurzzeitig gelang es mir, doch dieses ständige „Unterdrücken“ , Kontrollieren, setzte mich zusätzlich unter Druck, machte mir Stress. Irgendwann kam der Punkt, da gönnte ich mir die Kontrolle auszusetzen, nur ein Mal (diese Belohnung), dann könnte ich ja weiter kontrolliert trinken …

    so war der Gedanke.

    Das ging natürlich voll nach hinten los. Alle guten Vorsätze waren dahin, ich war wieder voll „auf Droge“ , trank heimlich, der Stress wurde wiederum verstärkt, den ich dann wiederum mit Alkohol bekämpfte.

    Ich bin mir sicher, jeder Alkoholiker hat ähnliches erlebt.

  • Hallo Api,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Dann genießt den wunderschönen Frühling und den Familienfrieden, wünsche euch weiterhin alles Gute.

    Was kommen wird, ist sowieso nicht auszuhalten, den Moment leben!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Sorry, meinte natürlich aufzuhalten, aber auszuhalten passt auch irgendwie. :/

  • hallo zusammen

    Oft lese ich hier von Wesensveränderung des trinkenden Partners. Wie haben sich die bei Euren Partnern denn gezeigt? Waren das ganz neue Wesenszüge oder alte "Macken", die vermehrt oder schwerer zu Tage traten?

    Danke

    Vg

    Api

  • Liebe Api,

    mein Freund hat sich dahingehend verändert, dass er sehr unzufrieden mit seinem Leben geworden ist. Er schimpft über so ziemlich jeden in seinem Umfeld und jeder hat es besser als er. Er empfindet seinen Job als unheimlich schlimme Belastung. Niemand hat so einen anstrengenden Beruf. Darüber schimpft er seit Jahren. Ich habe mir das wirklich täglich angehört. Geändert hat er nie etwas.

    Insgesamt ist er einfach unheimlich unzufrieden und aufbrau

    send. Teilweise habe ich es vermieden die Nachrichten einzuschalten, weil ich seine bösen Kommentare nicht mehr hören wollte.

    Dann ist er auch schlimm depressiv geworden und meiner Meinung nach auch im Burnout. Momentan ist er deshalb auch krank geschrieben.

    Wie geht es dir denn so?

  • Bei mir ähnlich. Mit allem unzufrieden, Corona war das Dauerthema, er hat sich in alles mögliche reingesteigert und heißgeredet. Politik usw. Nachrichten habe ich auch vermieden einzuschalten. Der Optimismus und der Frohsinn, die ihn ausgemacht haben, waren völlig verschwunden irgendwann. Das hat sehr unangenehme Situationen und Gefühle ausgelöst.

  • Ok danke Schwesterherz und traumgeplatzt. "Unzufrieden und aufbrausend"...das trifft es auf den Punkt...und gequält, angestrengt, überfordert. (Auf der Arbeit aber weiterhin alles top).

    Wie es MIR geht: schmerzhaft desillusioniert.

    Emotional bereits getrennt, angestrengt, um unserem Sohn möglichst viele unbeschwerte Momente zu ermöglichen. Das gelingt erstaunlich gut...vllt weil ich innerlich schon quasi getrennt bin... trotzdem kommen mir die Tränen wenn ich das hier schreibe.

    Habe endlich eine Muki-Kur- Klinik gefunden, die uns nimmt (viele hatten abgelehnt, da unser Sohn in großen Gruppen schwer zu betreuen ist und in seiner Schule nur 10 Kinder pro Klasse sind). Binnzwar glaube ich echt nicht der Kur-Typ, freue mich aber extrem darauf, auch um mit Abstand und Sohn und Therapeuten Klarheit zu bekommen, was angesagt ist, falls es bis dahin noch nicht entschieden sein sollte.

  • Das habe ich auch so gemacht. Dem Kleinen schöne Momente bereitet, trotz allem Schmerz. Mir hat die Mutter-Kind-Kur sehr geholfen, ich habe die Zeit ohne Streit und Druck und schlechter Stimmung sehr genossen. Und dass man sich mal nur mit sich selbst auseinandersetzen musste, war wichtig. Ich lese aus deinen Zeilen, dass du eigentlich schon weißt, wohin dein Weg gehen soll. Dann nutze doch die Zeit für Dich und Dein Kind, schöpfe Kraft und genieße, dass Du bekocht wirst. Auch ein kleiner Luxus und somit mehr Zeit für Dich 🤗.

  • Waren das ganz neue Wesenszüge oder alte "Macken", die vermehrt oder schwerer zu Tage traten?

    Ehrlich gesagt, habe ich mich das auch schon oft gefragt. Ich hab selbst die ganze Zeit gesagt „nüchtern ist er ein wunderbarer Mensch“ und „wäre der Alk nicht, wäre alles perfekt“ - aber ist das wirklich so? War man wirklich ein so tolles Paar, wenn der Alk die Chance hatte dazwischen zu kommen? War der Mann wirklich so einfühlsam und sensibel, wenn er betrunken jede Kontenance verliert und einen aufs Übelste beschuldigt und beschimpft. Oder hat man viel zu lange idealisiert, die Zeichen nicht erkennen wollen, den Partner und die Beziehung auf einen Sockel gestellt? Je mehr Abstand ich gewinne, desto mehr frage ich mich das.

  • Ich schreib das mal hier, damit ich mir die letzten Tage noch einmal ins Gedächtnis rufe, falls ich nochmal rumeiere. Ich kann das hier dann nochmal lesen: ich werde mich trennen.

    Wir waren jetzt ein paar Tage bei der Schwiegermutter und mein Lebensgefährte war derartig launisch, ständig eingeschnappt, beleidigt, gleichzeitig aufbrausend, sein von mir einst so geliebter schwarzer Humor einfach nur noch Zynismus und Sarkasmus...!!

    Heute Morgen sprang ich zwischen seiner weinenden fast 80jährigen Mutter und unserem weinenden unschuldigen Söhnchen der sich auf die Couch zurückgezogen hatte hin und her, hab getröstet und nur gesagt: es liegt nicht an euch, es liegt nicht an euch..

    Und nun fahren wir an die Ostsee (ich wollte ja getrennte Urlaube, das fand er völlig absurd) und er verhält sich als sei alles in Ordnung. Aber DAS hat jetzt echt gereicht! Herauszufinden ob das der Alk oder irgendetwas anderes psychisches oder alles zusammen ist: wenn er wollte, könnten wir das gerne gemeinsam tun und dann auch alles mögliche durchstehen: das weiß er. Aber da er das nicht möchte oder kann, ist hier für mich der Punkt erreicht. Kein Plan, wie die nächsten 7 Tage an der Ostsee werden, jedenfalls kann ICH nicht so tun als ob nichts wäre! Seine Mutter völlig verstört und verzweifelt, für unser Sohn werde ich versuchen, schöne Momente zu schaffen...

  • Hallo Api

    wenn Du getrennte Urlaube wolltest, warum fährst Du nun mit ihm an die Ostsee? :shock:

    Könnte es sein, daß Dein XY Dich überhaupt nicht ernst nimmt?

    Herauszufinden ob das der Alk oder irgendetwas anderes psychisches oder alles zusammen ist: wenn er wollte, könnten wir das gerne gemeinsam tun und dann auch alles mögliche durchstehen: das weiß er. Aber da er das nicht möchte oder kann, ist hier für mich der Punkt erreicht.

    Hoffentlich ist das auch innendrin bei Dir angekommen. Er möchte es nicht! Damit ist das Thema durch!

    Und Api, man kann nicht alles gemeinsam tun...und muss das auch gar nicht.

    Jeder ist auch immer noch für sich selbst verantwortlich und um bestimmte Sachen muss man sich erstmal selbst bemühen. Spätere Unterstützung ist gut und schön, aber auf den Weg machen muss man sich selbst erstmal...verstehst Du wie ich das meine?

    Er will es aber nicht, sondern terrorisiert Euch Angehörige lieber.

    Ist auch ne Art von Bequemlichkeit...und einfacher als Probleme anzugehen.

    Solange Du mitspielst, wird sich daran auch nix ändern.

    Dann mal viel "Spaß " an der Ostsee ?( wird bestimmt "lustig". :cry:

    LG Sunshine

  • Und wegen Deines Sohnes...dem Du schöne und unbeschwerte Momente bieten möchtest...

    Das wird mit so einem Typen im Schlepptau nicht möglich sein.

    Meine Tochter hat 3 Kinder und das gleiche Ansinnen wie Du, sie will ihnen eine schöne und unbeschwerte Kindheit bieten.

    Die haben sie auch, aber nur, wenn der psychisch kranke Kindsvater sich fern hält!

    Mischt der wieder irgendwo mit, ist es vorbei mit der Unbeschwertheit...weil er seine eigenen Probleme mit ihnen besprechen will und ähnliche Scheiße, mit der man Kinder nicht zu belasten hat.

    Auch Dein Sohn wird die belastete Beziehung spüren, die Kinder sind doch nicht doof.

    Eins ist mir aber echt unklar.

    Warum ein gemeinsamer Urlaub? Denke Du willst Dich trennen?

    Oder doch lieber nicht?

    LG Sunshine

  • naja Sunshine

    Wahrscheinlich weil ich ein etwas langsamerer Mensch bin als vllt Du... und weil wir noch nicht getrennt sind. Und weil mein Noch- Lebensgefährte für mich nicht ein "Typ im Schlepptau" ist, auch wenn ich ihn manchmal nicht wiedererkenne.

    Natürlich habe ich mich spätestens heute morgen auch gefragt, ob ich mit unserem Sohn einfach woanders hin fahre und ihm das Zugticket überlasse oder umgekehrt wir fahren und ich ihm sage, er darf nicht mit...

    Aber nun fahren wir alle - und ja, doch, ich denke schon dass ich das mit unserem Sohn hinbekomme. Oder auch mein Lebensgefährte, wenn er gute Tage hat. Das ist ja das krasse. Aber wir werden sicher einiges immer in zweierteams machen statt zu dritt.

  • achso: und übrigens weiß meine Schwester Bescheid, dass Sohn und ich evtl spontan früher kommen (wohnt nicht allzu weit und wir zwei wollen sie sowie so nach der ostsee besuchen) und ihre Tür ist weit und spontan offen.

    Eine andere Freundin hat angeboten, uns abzuholen, wenn wir die faxen dicke haben, was aber Quatsch ist, weil wir ja des zugfahrens mächtig sind, aber trotzdem tut es gut.

  • Es geht nicht um schneller oder langsamer, Api...sondern darum, überhaupt mal ne Entscheidung zu treffen...und dann konsequent dabei bleiben.

    Wenn ich mich trennen wollte, würde ich sicher nicht mit demjenigen noch in Urlaub fahren.

    Aber vielleicht bin ich da auch etwas komisch...kann ja auch sein. ;)

    LG Sunshine

  • Aber vielleicht bin ich da auch etwas komisch...kann ja auch sein.

    Anders 😉 hier ist doch niemand komisch 😅

    Api du bist ja schon mittendrin im Loslösungsprozess. Du wirst merken, wann der Zeitpunkt gekommen ist. Manchmal kommt er dann ganz plötzlich, weil du schon viel Vorarbeit geleistet hast.

    Ich schicke dir viel Kraft für die kommende Zeit. "Sobald du eine Entscheidung getroffen hast, kannst du wieder nach vorne schauen" hat vor kurzem jemand zu mir gesagt. Es stimmt!

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • und weiter geht's...

    Wie geschrieben warennwir zusammen im Urlaub: haben die ersten Tage öfters was getrennt gemacht und die letzten alle zusammen am strand: da war ich sowieso schon immer diejenige, die mit unserem Sohn spielt und schwimmt und buddeln, während mein Lebensgefährte rumliegt.

    Passte mir diesmal gut und unser Sihn hing seit der Aktion bei den Schwiegereltern sowieso total an mir und hat nichtmal gefragt, ob Papa auch mal mit ins Wasser kommt.

    Geredet haben wir kaum miteinander und mir ist aufgefallen, dass auch das richtig oft so ist.

    Ins Bett gegangen bin ich jeden Abend mit unserem Sohn.

    Meinem Lebensgefährten habe ich ein paar mal gesagt, dass ich mir inndiesemnUrlaub wie im falschen Film vorkomme und keine Zukunft für unsere Beziehung sehe. Und das das Wochenende bei seiner Schwiegermutter nur der schmerzhafte Gipfel des Eisberges war.

    Er jedoch wurde im Laufe des Urlaubs immer entspannter!

    Danach war ich noch ein paar Tage alleine mit dem Sohn bei meinen Eltern und meiner Schwester und das war richtig erholsam für uns beide!

    Gestern Abend sind wir heim gekommen und mein Lebensgefährte ist aus allen Wolken gefallen, als ich erwähnt habe, dass ich immernoch Wohnungsanzeigen schaue und uns als ein getrennte Paar sehe.

    Daher an alle, die jahrelang schimpfen, meckern und auch mal drohen:

    SO ETWAS KOMMT DAVON. IHR WERDET NICHT MEHR ERNST GENOMMEN!

    Ich hoffe nur, ich bekomme es jetzt wirklich schnell hin, damit auch unser Sohn noch das Gefühl mitnimmt, wie entspannt es getrennt war!

  • Hallo Api,

    ein Jahr ist vergangen und Du hast Dich heute kurz in einem anderen Thread gemeldet.

    Wie geht es Dir denn?

    Ein Jahr ist eine lange Zeit und es interessiert mich, wie es bei Dir weitergegangen ist.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • oh je - ja Elly. Krass dass das schon 1 Jahr her ist!

    Das ist eine lange Zeit und es ist viel passiert, ich lese immer noch mal mehr, mal weniger hier mit.

    Wir waren so weit, dass mein Lebensgefährte gesagt hat, er zieht aus, damit unser Sohn nicht umziehen muss. Er teilte mir auch einn paar mal mit, dass er eine passende Wohnung habe. Draus geworden ist aber nix und ich denke mittlerweile, dass er höchstens halbherzig gesucht hat und alles spielte sich wieder so ein wie immer. Er trank auch gemäßigter. Dann war ich mit Sohn auf Mutter-Kind-Kur und dort hab ich wieder gemerkt, wie groß mein emotionaler Abstand ist bzw wie mich selbst und gefühlt auch unseren Sohn seine Trinkerei und die Launen belastet, auch wenn er "nur" abends wenn unser Sohn im Bett ist trinkt. Ich habe noch von der Kur aus einen Termin bei der beziehungsberatung gemacht und dazu geschrieben, dass ich nicht weiß, ob ich alleine oder wir zu zweit kommen. Zuhause habe ichbihn dies als letzte Möglichkeit genannt bevor ich mit unserem Sohn ausziehe. Habe mich auch unserer Erziehungsberaterin und der Therapeutin unseres Sohnes (der ja durch seine Behinderungen und verschiedene weitere Faktoren sowieso belastet ist) geöffnet und diese unterstützen mich in meinem Entschluss, da sie sagten, alles was Stabilität fürs Kind bedeutet ist gut. Ambivalenz der stärksten Bindubgsperson ist schlecht. Getrennte Eltern sind kein Weltuntergang. Klingt sehr einleuchtend.

    Und siehe da: mein Lebensgefährte hörte für 2 Monate ganz auf zu trinken und macht die Beratung mit. Ganz aufhören will er allerdings nicht, sieht nicht dass er ein Problem hat. Trank dann auch lange nur noch viel weniger. Dann hatte unser Sohn einen sehr lang anhaltenden schwierigen Schub und brauchte jeden Abend Einschlafbegleitung, die er auch immer abwechselnd von uns bekam. In akuten Zeiten funktiobieren wir nach wie vor gut als Team für unseren Sohn! Auch wurden wir wieder ein bisschen wohlgesonnener miteinander und sahen mehr positive Seiten.

    Seit ein paar Wochen jedoch bin ich wieder wegen der Trinkmengen nicht mehr so sicher und lese hier ja auch immer wieder, dass die absolute Menge nicht unbedingt die Rolle spielt, sondern das Unwohlfühlen der Partnerin /des Partners mit der Menge. Und ich fühle mich wieder unwohler. Und habe Angst, dass ich ein Jahr (ein kostbares, langes Jahr gerade für einen 10 /11Jährigen) verschenkt habe.

    Danke dass Du nachgefragt hast!

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