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Liebe Leute!
Ich brauche mal wieder einen Rat.
Fast hätte es mein Mann mal wieder geschafft, mich doch dazu zu bringen, wieder zu hoffen, aber dann schickt mir das Leben, der liebe Gott oder wer auch immer ein Zeichen. Mein Mann trinkt die letzten Tage mal wieder exzessiv und diesmal reagiere ich gar nicht darauf.
Er kommt immer erst dann, wenn unsere Tochter schon schläft (Gott sei Dank) und ich gehe dann auch schnell ins Bett.
Nachdem er sich gestern auch lautstark übergeben musste, meinte er heute, er habe was schlechtes gegessen... genau... so wie damals, als er über die Stiege gestolpert ist... nur eben mit unzähligen Bieren intus, aber das tut nichts zur Sache.
Also habe ich endlich angefangen, die Unterlagen für die Anwältin zusammenzusuchen und dann stellte sich mir die Frage, wie ihr das gemacht habt: ab wann, habt ihr gesagt, dass ihr euch trennen wollt? Ich habe ehrlich gesagt ein bissi "Angst" davor, weil ich mir sicher bin, dass er sehr schlecht darauf reagieren wird, deswegen zögere ich so... aber es ist auch schwer so zu tun, als ob eh alles ok wäre!
Danke für eure Hilfe!
Hallo Sandra,
da nur du deinen Mann kennst, wie er reagieren würde, könnte, wird jeder Rat ein wager sein.
Eine Trennung verläuft meist wie ein Krieg, meine Erfahrung.
Informiere dich, bereite dich vor und erst wenn du alle Informationen hast, Für und Wider abwägtes, würde ich etwas sagen. Verschieße nicht deine „Munition“ im Vorfeld.
Berate dich mit deiner Familie, die eure Situation kennen.
Hallo Sandra,
das wäre auch mein Rat. Mach einfach in aller Ruhe dein Ding.
Du musst gar nicht vorher ankündigen, ihm mit Trennung "drohen" oder dich rechtfertigen.
Einfach den Ball flach halten und auf Eigensicherung achten.
Und bitte, bitte laß dich auf gar keinen Fall auf "eine letzte Aussprache" irgendwo mitten im Wald ein...
Sowas kann sehr gefährlich werden.
Lieber Gruß, Linde
Liebe Sandra,
ich habe mich per Brief getrennt, saß aber neben ihm als er ihn gelesen hat. Wo steht ihr denn? Weiß er, dass du die Beziehung "mit" Alkohol nicht mehr führen möchtest? Ich fand den Prozess ziemlich zermürbend und hatte zeitweise echt Angst. Er war allerdings nüchtern und ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass er trinkt und dann ausrastet oder so. Also hatte ich immer die Reisepässe, wichtige Unterlagen und eine Reisetasche gepackt um im Notfall sofort gehen zu können. Da hatte ich noch keine Wohnung aber Freundinnen, bei denen ich jederzeit samt Kinder unterkommen konnte.
Wir waren nicht alleine zuhause als ich mich getrennt habe, es war ein Freund von ihm zu Besuch und der Voreigentümer lebt noch im Haus. Mein Ex hat die Trennung nicht akzeptiert bzw ernstgenommen. Ich hätte ihn ja nicht gefragt. Das kam mir zu Gute, dann konnte ich meinen Weg weitergehen. Es war ein Prozess...die Wohnung habe ich heimlich angeschaut, habe danach aber berichtet, dass ich ausziehen werde. Mir hat ein Entlastungsgespräch bei der Frauenberatungsstelle geholfen um die Situation zu bewältigen.
Mein Tipp: sei vorbereitet. Du bist ja schon dabei alles zu organisieren. Wenn du alles geregelt hast, zumindest also auch eine "Flucht"möglichkeit, dann schau ob es Sinn macht zu reden. Allerdings nur mit der endgültigen Entscheidung und ohne eine Diskussion zu starten. Die Trennung habe ich in" ich" Form gemacht. "Ich trenne mich, weil ich"... Nicht "weil du"... Sonst denkt er noch er hätte Spielraum indem er dir das lila Einhorn mit Goldstaub verspricht.
Ich weiß wie groß der Druck ist und ich dachte zeitweise, mich soll da endlich jemand rausholen. Mich "selbst zu retten" hat mich gestärkt und sehr befreit. Vor allem auch vor den Ängsten in meinem Kopf. Unterschätze aber nie die Trennungssituation! Sie gehört zu den gefährlichsten für Frauen. Vor allem wenn Alkohol im Spiel ist.
Danke für eure Ratschläge! Ich bin so froh, dass ich mich mit euch austauschen kann...
Die Reisepässe und alle wichtigen Unterlagen habe ich eh immet parat, Kontakt zu Frauenberatung, Suchtberatung, Psychotherapeutin ist vorhanden. Momentan ist die Situatiin für mich sehr angespannt, weil mein Mann seit Montag säuft. Er kommt jeden Abend alkoholisiert nach Hause. Da könnte ich ihm ja noch aus dem Weg gehen, aber er veranstaltet dermaßen ein Chaos in unserer Wohnküche (Essensreste überall klebend, Teppich stark vetschmutzt, alles klebt usw) dass ich jeden Morgen, bevor meine Tochter aufsteht, putzen muss. Und ich bin so sauer... er tut so, als ob nix wäre und plant einen Sommerurlaub mit uns...
Am liebsten würde ich ihn anschreien, aber ich gehe mal davon aus, das hilft nix... oder? Was meint ihr?
Hallo Sandra,
bei mir ist es jetzt fast auf den Tag 10 Jahre her, dass ich gegangen bin. Ich habe alle angefangenen Flaschen auf den Tisch gestellt, sein Lieblingsfoto von mir dahinter und meinen Abschiedsbrief davor. Anders wäre es für mich nicht gegangen. Ich bin nur dem Verstand gefolgt, mein Herz war lange nicht so weit zu gehen. Mach es so, wie es sich für dich richtig anfühlt - auf ihn musst du keine Rücksicht nehmen.
Viel Kraft und Geduld
Lütte
Hallo Sandy,
Am liebsten würde ich ihn anschreien, aber ich gehe mal davon aus, das hilft nix... oder? Was meint ihr?
Ich meine, dass du Recht damit hast. Es hilft nix...
Liebe Grüße
Aurora
Einfach den Ball flach halten
Ich versuche das wirklich, aber es fällt mir schwer. Mein Mann trinkt gerade täglich
Ich liege, nach einer wirklich anstrengenden Woche, auf der Couch und mit jeder Minute die vergeht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder getrunken hat und so nach Hause kommt und ich möchte nur noch schreien.
Schreien wegen dieser verdammten und riesengroßen Scheiße die da gerade passiert!!!
Alles anzeigenMein Name ist Sandra, ich bin 38 Jahre alt und habe eine 3-Jährige Tochter. Mein Mann, den ich erst im Februar geheiratet habe (wir kennen uns aber schon seit 12 Jahren) hat ein Problem mit Alkohol. Begonnen hat alles mit dem Tod seines Vaters, das war 2014. Damals hat er versucht, seine Trauer im Alkohol zu ertränken und ich hatte Verständnis. Es war eine schwierige Situation, es gab auch einen Erbstreit, der damit endete, dass er den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hat. Wir zogen dann aufs Land, damit wir zur Ruhe kommen konnten, das ging auch eine Zeit lang gut, dann hatte er eine berufliche Sinnkrise. Zu diesem Zeitpunkt fing das an, dass er nach der Arbeit noch sehr lange im Auto sitzen blieb und mit Kollegen telefonierte und dabei Bier trank. Man muss dazu sagen, dass er keinen klassischen Büro-Job hatte, sondern viel unterwegs war und von Filiale zu Filiale gefahren ist. Er hat den ganzen Tag nicht gegessen, war abends sehr hungrig und bekämpfte den ersten Hunger mit Bier. Ich hab es damals schon gehasst, dass er angetrunken nach Hause kam und wir nicht wirklich mehr einen schönen, gemeinsamen Abend verbringen konnten, aber ich hab es hingenommen. Die Situation im Job spitzte sich zu, er ging in Bildungskarenz und da ging es dann so richtig los. Er verlor seinen Alltag, seine Tagesstruktur, saß stundenlang vor dem Computer und trank immer so vor sich hin. Ich habe gehofft, er findet sich wieder. Und dann wurde ich schwanger. In der Frühschwangerschaft habe ich herausgefunden, dass er mit einer alten Bekannte im regen Mailverkehr steht. Er beschwörte mich, dass das völlig belanglos sei und nichts mit mir zu tun hatte. Ich glaubte ihm. In der Nacht, als ich unser Baby in der Frühschwangerschaft verloren habe, hat er ihr wieder gemailt. Ich war am Boden zerstört. Er versprach mir, er beende den Kontakt, obwohl es je belanglos sei, aber er sehe, dass es uns nicht gut tue. Wir versuchten erneut schwanger zu werden, es klappte nicht und ich wurde immer trauriger und trauriger. Wir landeten in der Kinderwunschklinik und ich wurde tatsächlich wieder schwanger.
Allerdings hatte ich mit großen Ängsten und Sorgen zu kämpfen, ich bekam eine mysteriöse Infektion und am Ende hatte ich mit massiven Wassereinlagerunen zu kämpfen. Wie schon erwähnt, wohnten wir zu dieser Zeit sehr abgelegen am Land und ich war dort quasi eingesperrt. Main Mann trank mal mehr, mal weniger und kümmerte sich wenig um mich oder meine Situation. Nach der Geburt meiner Tochter bekam ich eine Wochenbettdepression. Die Geburt generell war der Startschuss für eine sehr exzessive Trinkphase. Er trank nahezu täglich. Damals fing das auch an, dass er Bier versteckte im Gartenhaus und im Auto usw. Es gipfelte darin, dass er unsere Tochter, während ich schlief, aus ihrem Bettchen genommen hat (im alkoholisierten Zustand) und ich, als ich wach wurde, fast einen Herzinfarkt bekommen habe. Das war das erste Mal, dass ich seine Schwester kontaktierte, mit der Bitte um Hilfe. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, was dann passierte (die Zeit damals war für mich sehr anstrengend), auf alle Fälle sind wir dann, auf meinen Wunsch hin, umgezogen. Wieder zurück in eine Stadt, damit ich wieder mehr am sozialen Leben teilnehmen konnte. Wir fanden ein schönes, helles Haus, ich dachte, jetzt wird alles gut. Nun ja, phasenweise ging es gut. Er hatte auch immer wieder Phasen, wo er weniger trank, aber es hielt nie lange an. Voriges Jahr hatten wir eine richtig gute Zeit, da beschlossen wir auch, zu heiraten! Ich glaubte, glücklich und am Ziel zu sein. Anfang diesen Jahres trank er sogar überhaupt nicht und es war eine richtig schöne Zeit, mit Familienausflügen, Leichtigkeit, Lachen, alles, was man sich so vorstellt. Und dann schlich sich ganz langsam, jeden Abend ein Bier dazu, und dann zwei usw.
Ich heiratete ihn trotzdem, dachte, er wird einsehen, dass die Zeit Anfang des Jahres doch viel schöner gewesen ist und wieder aufhört zu trinken. Rund 1 1/2 Monate nach unserer Hochzeit fing es dann an. Eines Samstag Abends, ich kam gerade wieder von der Gute-Nacht-Geschichte meiner Tochter zurück, fuhr er mich an, nie gibt es was ordentliches zum essen, was soll das überhaupt,... ich konnte überhaupt nicht fassen, was da jetzt los ist, versuchte mit ihm zu reden, aber es half alles nichts. Er betrank sich. Panik habe ich bekommen, als ich in seinem Auto, 20 Bierdosen und so kleine Wodkaflaschen, unter dem Kindersitz meiner Tochter gefunden habe. In meiner Not, habe ich wieder seine Familie kontaktiert und die konfrontierte ihn auch, woraufhin er noch mehr trank. Seit dem, geht das so dahin. Ich hab mittlerweile unterschiedliche Suchtberatungen kontaktiert, ich bin in therapeutischer Behandlung, ich habe meine Familie kontaktiert und rede jetzt darüber. Ich bin dabei, mich juristisch zu beraten. Ich habe unendlich Angst, dass ich nicht das alleinige Sorgerecht bekomme. Ich will ihm unsere Tochter nicht entziehen, aber wenn ich nicht weiß, ob er trinkt oder nicht, kann ich sie ihm nicht anvertrauen (und es gab schon Situationen, wo er, angeheitert, mit ihr Bier kaufen gegangen ist). Ich bin gefangen zwischen Hoffnung und Realität, zwischen es muss eine Lösung geben und ich schaffe das schon und es ist alles völlig sinnlos. Er ist nicht einsichtig. Ich habe das Problem. Ich übertreibe maßlos. Ich verletze seine Privatsphäre (weil ich ins Auto geschaut habe). Ich bin schuld, weil seine Oma nicht schlafen kann. Ich habe vieles zerstört.
Und dann tut er wieder so, als ob gar nichts wäre, kommt nach Hause und alles ist gut. Aber so ist es natürlich nicht. Nichts ist gut.
Wenn ich meine Zeilen so lese, dann macht es mich selber sehr bestürzt, weil ich das alles mit mir machen lasse. Die letzte Suchtberaterin sagte zu mir, dass ich in einer toxischen Beziehung stecke und das war mir nicht einmal bewusst! Ich zweifelte eher an meine eigenen Wahrnehmung, fragte mich, ob ich übertreibe und suchte die Schuld auch bei mir!
Meine Therapeutin sagt zu mir, ich muss bei mir bleiben. Die Suchtberatung sagt, so lange ich nicht bei mir bleibe, wird er mich immer weiter manipulieren. Alle sagen, ich muss mich und mein Kind schützen. Ich versuche es. In kleinen Schritten.
Reden tut gut. Ich habe dieses Forum gefunden und hoffe, dass ich mich hier mit anderen Betroffenen austauschen kann, weil ich oft so sehr an meiner eigenen Wahrnehmung zweifle. Ich habe leider zeitlich nur wenig Ressourcen, aber ich würde mich über eure Gedanken sehr freuen! Vielen Dank!
Hallo Sandy,
Ich bin auch Neuling hier und deine Geschichte hat mich irgendwie angesprochen. Nicht weil ich Paralelleb erkenne. Mehr verstehe ich jetzt meine Vergangenheit, warum ich von meiner damals noch Frau, verlassen wurde. Ich verstehe was ihr die ganze Zeit als ich getrunken habe, ihr wohl durch den Kopf gegangen sein muss. Ich bin Quartalstrinker und trank bis zum Kontrollverlust. Ich hatte dann auch lange Pausen dazwischen und wieder Exzesse. Immer und immer wieder. Nue war mir bewusst welche Sorgen ich meinen Mimenschen bereitet hatte. Auch 2 Kinder. Denen ich nicht in Worte fassen kann, das sie erleben mussten wie Mama und Papa nicht mehr zusammen sind. Ich bin so dankbar dass ich trotz alldem meine Kinder regelmäßig sehe. Und endlich die Einsicht erlangt habe (durch einen aktuellen Kontrollverlust durch Alkohol, und das in meiner neuen Beziehung), das es so nicht mehr weitergehen kann. Das ich mir das nicht länger antun darf. Somit habe ich beschlossen zum Arzt zu gehen, mich hier mit Menschen unterhalten die mich verstehen und diese Krankheit zu besiegen.
Alles anzeigenMein Name ist Sandra, ich bin 38 Jahre alt und habe eine 3-Jährige Tochter. Mein Mann, den ich erst im Februar geheiratet habe (wir kennen uns aber schon seit 12 Jahren) hat ein Problem mit Alkohol. Begonnen hat alles mit dem Tod seines Vaters, das war 2014. Damals hat er versucht, seine Trauer im Alkohol zu ertränken und ich hatte Verständnis. Es war eine schwierige Situation, es gab auch einen Erbstreit, der damit endete, dass er den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hat. Wir zogen dann aufs Land, damit wir zur Ruhe kommen konnten, das ging auch eine Zeit lang gut, dann hatte er eine berufliche Sinnkrise. Zu diesem Zeitpunkt fing das an, dass er nach der Arbeit noch sehr lange im Auto sitzen blieb und mit Kollegen telefonierte und dabei Bier trank. Man muss dazu sagen, dass er keinen klassischen Büro-Job hatte, sondern viel unterwegs war und von Filiale zu Filiale gefahren ist. Er hat den ganzen Tag nicht gegessen, war abends sehr hungrig und bekämpfte den ersten Hunger mit Bier. Ich hab es damals schon gehasst, dass er angetrunken nach Hause kam und wir nicht wirklich mehr einen schönen, gemeinsamen Abend verbringen konnten, aber ich hab es hingenommen. Die Situation im Job spitzte sich zu, er ging in Bildungskarenz und da ging es dann so richtig los. Er verlor seinen Alltag, seine Tagesstruktur, saß stundenlang vor dem Computer und trank immer so vor sich hin. Ich habe gehofft, er findet sich wieder. Und dann wurde ich schwanger. In der Frühschwangerschaft habe ich herausgefunden, dass er mit einer alten Bekannte im regen Mailverkehr steht. Er beschwörte mich, dass das völlig belanglos sei und nichts mit mir zu tun hatte. Ich glaubte ihm. In der Nacht, als ich unser Baby in der Frühschwangerschaft verloren habe, hat er ihr wieder gemailt. Ich war am Boden zerstört. Er versprach mir, er beende den Kontakt, obwohl es je belanglos sei, aber er sehe, dass es uns nicht gut tue. Wir versuchten erneut schwanger zu werden, es klappte nicht und ich wurde immer trauriger und trauriger. Wir landeten in der Kinderwunschklinik und ich wurde tatsächlich wieder schwanger.
Allerdings hatte ich mit großen Ängsten und Sorgen zu kämpfen, ich bekam eine mysteriöse Infektion und am Ende hatte ich mit massiven Wassereinlagerunen zu kämpfen. Wie schon erwähnt, wohnten wir zu dieser Zeit sehr abgelegen am Land und ich war dort quasi eingesperrt. Main Mann trank mal mehr, mal weniger und kümmerte sich wenig um mich oder meine Situation. Nach der Geburt meiner Tochter bekam ich eine Wochenbettdepression. Die Geburt generell war der Startschuss für eine sehr exzessive Trinkphase. Er trank nahezu täglich. Damals fing das auch an, dass er Bier versteckte im Gartenhaus und im Auto usw. Es gipfelte darin, dass er unsere Tochter, während ich schlief, aus ihrem Bettchen genommen hat (im alkoholisierten Zustand) und ich, als ich wach wurde, fast einen Herzinfarkt bekommen habe. Das war das erste Mal, dass ich seine Schwester kontaktierte, mit der Bitte um Hilfe. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, was dann passierte (die Zeit damals war für mich sehr anstrengend), auf alle Fälle sind wir dann, auf meinen Wunsch hin, umgezogen. Wieder zurück in eine Stadt, damit ich wieder mehr am sozialen Leben teilnehmen konnte. Wir fanden ein schönes, helles Haus, ich dachte, jetzt wird alles gut. Nun ja, phasenweise ging es gut. Er hatte auch immer wieder Phasen, wo er weniger trank, aber es hielt nie lange an. Voriges Jahr hatten wir eine richtig gute Zeit, da beschlossen wir auch, zu heiraten! Ich glaubte, glücklich und am Ziel zu sein. Anfang diesen Jahres trank er sogar überhaupt nicht und es war eine richtig schöne Zeit, mit Familienausflügen, Leichtigkeit, Lachen, alles, was man sich so vorstellt. Und dann schlich sich ganz langsam, jeden Abend ein Bier dazu, und dann zwei usw.
Ich heiratete ihn trotzdem, dachte, er wird einsehen, dass die Zeit Anfang des Jahres doch viel schöner gewesen ist und wieder aufhört zu trinken. Rund 1 1/2 Monate nach unserer Hochzeit fing es dann an. Eines Samstag Abends, ich kam gerade wieder von der Gute-Nacht-Geschichte meiner Tochter zurück, fuhr er mich an, nie gibt es was ordentliches zum essen, was soll das überhaupt,... ich konnte überhaupt nicht fassen, was da jetzt los ist, versuchte mit ihm zu reden, aber es half alles nichts. Er betrank sich. Panik habe ich bekommen, als ich in seinem Auto, 20 Bierdosen und so kleine Wodkaflaschen, unter dem Kindersitz meiner Tochter gefunden habe. In meiner Not, habe ich wieder seine Familie kontaktiert und die konfrontierte ihn auch, woraufhin er noch mehr trank. Seit dem, geht das so dahin. Ich hab mittlerweile unterschiedliche Suchtberatungen kontaktiert, ich bin in therapeutischer Behandlung, ich habe meine Familie kontaktiert und rede jetzt darüber. Ich bin dabei, mich juristisch zu beraten. Ich habe unendlich Angst, dass ich nicht das alleinige Sorgerecht bekomme. Ich will ihm unsere Tochter nicht entziehen, aber wenn ich nicht weiß, ob er trinkt oder nicht, kann ich sie ihm nicht anvertrauen (und es gab schon Situationen, wo er, angeheitert, mit ihr Bier kaufen gegangen ist). Ich bin gefangen zwischen Hoffnung und Realität, zwischen es muss eine Lösung geben und ich schaffe das schon und es ist alles völlig sinnlos. Er ist nicht einsichtig. Ich habe das Problem. Ich übertreibe maßlos. Ich verletze seine Privatsphäre (weil ich ins Auto geschaut habe). Ich bin schuld, weil seine Oma nicht schlafen kann. Ich habe vieles zerstört.
Und dann tut er wieder so, als ob gar nichts wäre, kommt nach Hause und alles ist gut. Aber so ist es natürlich nicht. Nichts ist gut.
Wenn ich meine Zeilen so lese, dann macht es mich selber sehr bestürzt, weil ich das alles mit mir machen lasse. Die letzte Suchtberaterin sagte zu mir, dass ich in einer toxischen Beziehung stecke und das war mir nicht einmal bewusst! Ich zweifelte eher an meine eigenen Wahrnehmung, fragte mich, ob ich übertreibe und suchte die Schuld auch bei mir!
Meine Therapeutin sagt zu mir, ich muss bei mir bleiben. Die Suchtberatung sagt, so lange ich nicht bei mir bleibe, wird er mich immer weiter manipulieren. Alle sagen, ich muss mich und mein Kind schützen. Ich versuche es. In kleinen Schritten.
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Und ich kann es jetzt verstehen was du durchmachst. Bleib dir treu. Wenn es nicht mehr geht dann musst du gegen. Wenn ihr ihm wertvoll genug seid, wird er sich ändern undxeuch suchen. Dann wird er kämpfen.Menschen sind zu Höchstleistungen fähig. Natürlich wird er das dann nur durch Professionele Hilfe schaffen.
Liebe Leute!
Es ist schon eine Weile her, dass ich mich hier gemeldet habe, aber es hat sich einiges getan.
Ich habe in der Zwischenzeit meine juristische Beratung in Anspruch genommen. Mein Plan, nimmt also immer konkretere Formen an und ich empfinde es als sehr ambivalent. Ich merke, wie ich immer unabhängiger und stärker werde. Ich bin richtig befreit und locker. Ich fühle mich manchmal sogar richtig wohl in meiner Haut 🙃 ich hab einen neuen Job, in dem ich mehr verdiene, starte ich ab September. Und trotzdem hege ich nach wie vor die leise Hoffnung, dass alles nicht so schlimm ist und sich doch noch zum Guten wendet. Ich bin dann aber auch schnell wieder realistisch und werde eines besseren belehrt... weil mein Mann wieder sturzbetrunken nach Hause kommt.
Jetzt gerade war er da und hat gemeint, dass es ihm reicht... betrunken natürlich.
Es berührt mich allerdings nicht mal mehr wirklich... der Mann, den ich im Februar geheiratet habe, ist nicht mehr da. Er ist dem Alkohol erlegen.
Und ich werde jetzt aufstehen, mein Krönchen richten und weiter gehen... nein, ich werde ganz schnell laufen und alles hinter mir lassen. Irgendjemand im Forum hat das geschrieben, er würde jedem in so einer Situation raten, so schnell zu laufen, wie er nur kann und ich kann das nur bestätigen.
Ich möchte mich bei allen hier im Forum bedanken, die mir geschrieben haben. Ich bedanke mich für jede direkte, konfrontative Wahrheit - ich habe sie gebraucht, um zu verstehen, um zu lernen und um über mich selber rauszuwachsen.
Ich bedanke mich für all eure Geschichten, an denen ihr mich und alle hier im Forum teilhaben lasst - es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Ich werde wahrscheinlich in den nächsten Tagen und Wochen beschäftigt sein, Hausverkauf usw, ich werde euch aber trotzdem weiterhin auf dem Laufenden halten!
Alles Liebe ❤
Liebe Sandy,
Ich wünsche Dir noch ganz viel Kraft. Freue mich sehr, dass es Dir gut geht und dass Du es geschafft hast, los zu rennen.
Das war der schwierigste Schritt und ab jetzt wird es Stück für Stück leichter. Du darfst nur nicht anhalten und zurück schauen. Blicke immer nach Vorne Das Ziel im Blick.......
LG Fee
Liebe Sandy,
dir wünsche ich alles Gute. ich wollte, ich wäre damals auch gelaufen. Ich bewundere deinen Mut und deine Stärke. Du tust es für dich und dein Kind. Das ist richtig.
LG Dothe
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