• Hallo Mollyfisch,

    mit deiner Hilfe verzögerst bzw. verhinderst du seinen Tiefpunkt.

    Und nur am persönlichen Tiefpunkt angelangt, kann es für einen Alkoholiker zum Wendepunkt werden.

    Überleg dir deine Aktivitäten nochmal unter dem Aspekt der Co-Abhängigkeit.

    Wann steigst du aus deiner Co-Rolle aus?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Morgen sollte er den Mietvertrag für seine Wohnung unterschreiben, mal sehen wie ich das Problem mit Hilfe seiner Mutter löse.

    Eine Vollmacht (bitte Form beachten) des künftigen Mieters der seine Mutter berechtigt, für ihn seine Geschäfte zu erledigen, dürfte genügen, dazu bedarf es keines Notars.

    Hallo mollyfisch,

    ich verstehe deine Handlungen, purer Selbstschutz!

    Erst wenn dein Mann den Mietvertrag unterschrieben hat und aus dem Haus ist, kannst du ein bisschen aufatmen.

    Änliches habe ich mit meinem Vater durch, ich tat auch vieles (was ich nicht hätte tun müssen) nur um die Sache für mich abzuschliessen.

    Endlich abzuschliessen.

    Wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!!!!

  • mit deiner Hilfe verzögerst bzw. verhinderst du seinen Tiefpunkt.

    ... das mag zwar sein.

    Doch als ich in einer ähnlichen Lage war (für den Vater eine Wohnung besorgt und eine komplette Wohnungseinrichtung) , war mir der Tiefpunkt des Alkoholikers völlig egal!

    Ich war mit den Nerven am Ende und tat alles, scheute weder Mühe noch Kosten, damit das ein Ende nahm.

    Ich wollte einen Schlussstrich ziehen.

  • Aus dem Haus bekommen ist das eine, die ganzen Dinge gerade regeln etwas völlig anderes!

    ... das mag zwar sein.

    Doch als ich in einer ähnlichen Lage war (für den Vater eine Wohnung besorgt und eine komplette Wohnungseinrichtung) , war mir der Tiefpunkt des Alkoholikers völlig egal!

    Ich war mit den Nerven am Ende und tat alles, scheute weder Mühe noch Kosten, damit das ein Ende nahm.

    Ich wollte einen Schlussstrich ziehen.

    Und ohne dieses zweifelhafte Engagement achelias hätte dein Vater vielleicht einen anderen Weg einschlagen können oder du hättest mit deinen eigenen Themen anders umgehen können. Der eigenen Sucht nachgeben, egal ob Alkohol oder Menschen oder oder oder kann nie die besser Wahl sein.

    Lea

  • Danke für diese Zeilen denn die treffen es auf den Punkt.

    Was soll ich sonst tun, er wird nicht aktiv und damit bekomme ich ihn auch nicht aus dem Haus. Sicher ist das so im Grunde nicht der richtige Weg aber ich tue es jetzt für mich, damit ich ihn endlich "loswerde" und dann endlich auch selbst zur Ruhe kommen kann.

    Wenn der andere mit im Haus lebt kommst du das nämlich nicht, Das sollten alle die schreiben das das was ich heute tue falsch ist bitte bedenken. Ich weiß keinen anderen Ausweg. Er kümmert sich nicht.

    Er hat seine Arbeit verloren, jetzt seinen Führerschein. Glaubt ihr wirklich er geht jetzt los und kümmert sich darum auszuziehen? Wohl nicht.

    LG

  • Hallo Mollyfisch,

    ich bin ehrlich, ich hätte genau so gehandelt in deiner Situation.

    Du kommst erst zur Ruhe wenn du ihn nicht mehr tagtäglich sehen musst.

    Also in meinen Augen alles richtig gemacht. Coabhängig hin oder her. Darum kümmerst du dich dann wenn du zur Ruhe kommst. Jetzt ist Schadensbegrenzung nötig!

    Du bist auf dem Weg und kümmerst dich um deine Coabhängigkeit. Auch wenn es in den Augen mancher ein Rückschritt ist, egal denn manche Alkoholiker machen auf ihrem Weg auch Rückschritte und kamen auch ans Ziel.

    Es ist immer noch ein Mensch der dir bestimmt noch etwas bedeutet, das verbindet! Auch wenn du/wir wissen dass wir nur von der Sucht Co loskommen wenn wir loslassen. Das benötigt Zeit und genau hinschauen und reflektieren und dass machst du.

    Komm her, ich nimm dich mal kurz in den Arm und ich bedaure dass dir dein Mann gerade alle Steine die möglich sind in den Weg legt. Leicht sieht anders aus.

    Du schaffst das, du hast schon eine große Strecke des Weges geschafft.

    Viel Kraft und ein Kännchen Glück dass es mit dem Mietvertrag klappt.

    Liebe Grüße Petra

  • Ich habe mit seiner Mutter jetzt abgeklärt das er nach der Entgiftung nicht wieder hierher zurück kommt. Er wird dann bei seiner Mutter wohnen bis die LZT beginnt bzw. die Wohnung bezugsfertig ist. Heißt für mich das spätestens ab Montag er nicht mehr hier ist.

    Das wäre nicht passiert wenn ich ihm das überlassen hätte.

    Viele von euch können glaube ich diesen Zwiespalt und die enorme mentale Belastung nicht verstehen in der man steckt wenn der andere noch mit im Haus wohnt.

    Und das ist richtig schlimm und zermürbend und hat mich deshalb bis heute nicht wirklich zur Ruhe kommen lassen und von Verarbeitung des ganzen kann gar keine Rede sein.

    Beispiele:

    Wenn ich ihn mit dem Auto habe kommen hören bin ich in die Küche gegangen um nicht mitzubekommen ob er betrunken gefahren ist. Was hätte ich dann gemacht. Stellt euch vor er hätte jemanden verletzt und ich hätte gewusst das er betrunken fährt. Wohnt er woanders bekomme ich es nicht mit.

    Er ist volltrunken und erbricht sich. Soll ich da einfach dasitzen, nicht nachschauen ob es ihm gut geht und in Kauf nehmen das er im Vollrausch z. B. an seinem Erbrochenen erstickt? Wie soll ich damit klar kommen. Wohnt er woanders bekomme ich es nicht mit

    Versteht ihr was ich meine. Du steckst immer mit drin. Deshalb bin heute aktiv geworden.

  • Vielen Dank für deine lieben Worte.

  • Moin Mollyfisch

    Ich habe volles Verständnis für dich, kann dein Handeln voll und ganz verstehen und nachvollziehen. Ähnlich habe ich es auch erlebt. Absolut blöde ist, lebst du mit einem Alkoholiker zusammen, er trinkt sich in einen lebensgefährlichen Zustand und du verständigst keinen RTW, wirst du im Zweifel noch wegen unterlassener Hilfeleistung zur Verantwortung gezogen. Du hast für dich gehandelt und für dich einen Weg geschaffen. Geh ihn weiter, aber bitte ohne ihn, jetzt liegt sein Leben in seiner Hand, nicht mehr in deiner.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Viele von euch können glaube ich diesen Zwiespalt und die enorme mentale Belastung nicht verstehen in der man steckt wenn der andere noch mit im Haus wohnt.

    Ich glaube schon das es viele nachvollziehen können. Es geht auch nicht darum. Vor 8 Monaten hast du hier um Hilfe gebeten und da kann schon mal der Verdacht aufkommen, es auf die lange Bank zu schieben. Sei es aus wirtschaftlicher oder aus krankhafter CO Sicht.

    Versteh mich nicht verkehrt. Du kannst auch mit einem nassen Alkoholiker bis ans Lebensende zusammenbleiben, darum geht es hier nicht. Es geht in erster Linie darum, sich aus der CO Rolle zu befreien, die Verantwortung für sich zu übernehmen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich glaube, hier wird oft nicht richtig gelesen.

    Das sind doch super Aussichten für dich!! Wenn alles jetzt so läuft wie geplant, ist er in drei Tagen bei der LZT und danach geht er zur seiner Mutter?

    Dann kannst du ja hoffentlich wesentlich früher zur Ruhe kommen als gedacht. Unterschrieben hatte er, dass er bis Mai auszieht oder? Das geht ja dann jetzt wirklich viel schneller.

    Ich wünsche dir viel Kraft. Es wird bestimmt richtig seltsam für dich, wenn er tatsächlich raus ist.

  • Ich glaube schon das es viele nachvollziehen können. Es geht auch nicht darum. Vor 8 Monaten hast du hier um Hilfe gebeten und da kann schon mal der Verdacht aufkommen, es auf die lange Bank zu schieben. Sei es aus wirtschaftlicher oder aus krankhafter CO Sicht.

    Versteh mich nicht verkehrt. Du kannst auch mit einem nassen Alkoholiker bis ans Lebensende zusammenbleiben, darum geht es hier nicht. Es geht in erster Linie darum, sich aus der CO Rolle zu befreien, die Verantwortung für sich zu übernehmen.

    Ich weiß nicht wie du darauf kommst das ich es auf die lange Bank schieben wollte. Aber aus rechtlicher Sicht konnte ich ihn nicht einfach vor die Tür setzen. Da habe ich mich anwaltlich beraten lassen. Ganz so einfach ist es leider nicht.

  • Guten Morgen,

    ich habe meinen Noch-Ehemann am Mittwoch auf eigenen Wunsch als Notfall in die Klinik eingeliefert. Er konnte kaum noch laufen, hatte Schweißausbrüche und hat am ganzen Körper gezittert. Welch ein Elend. Dieser Anblick war für mich kaum auszuhalten. Noch tiefer geht es glaube ich nicht mehr.

    Ja was soll ich sagen, das war es jetzt wohl. Er geht im Anschluss direkt in in die LZT (das klappt wohl) und dann in seine neue Wohnung. Bleibt nur zu hoffen das er jetzt die Kurve kriegt.

    Ich habe seiner Familie dann mitgeteilt dass er in der Klinik ist. Nachdem ich Ihnen mitgeteilt habe das ich seine Sachen vorbei bringe, mich aber um die noch fehlenden Einrichtungsgegenstände nicht kümmern werde, brach der Sturm los. Es wäre meine Pflicht, ich könnte mich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen, ich bin schließlich noch mit ihm verheiratet, ich mache es mir zu einfach und und und. Und außerdem bin sowieso ich schuld das er jetzt an dem Punkt ist. Ich war nicht gut zu ihm .... usw. Es war heftig und unfair.

    Seiner Mutter habe ich dann nur gesagt das sie mal in sich gehen soll und sich fragen soll wie es sein kann das 3 Söhne Probleme mit dem Alkohol haben (sein Vater auch getrunken, nur nicht in der Menge) und ob nicht das Grundübel schon viel viel früher begann. Ja wir haben uns dann wieder beruhigt und im Sinne aller Waffenruhe vereinbart. Aber ich konnte ihr meine Meinung zu dem ganzen auch deutlich sagen.

    LG Grit

  • Klar wird nach einem Sündenbock gesucht.

    Lass dich nicht in diese Rolle drängen und nimms dir nicht allzu sehr zu Herzen. Das ist deren Überforderung. Ich finds gut, dass du das losgeworden bist. Und ich denke, dass du es dir bisher wohl nie zu einfach gemacht hast!

  • Hi du,

    ich finde es richtig gut wie du das alles in den letzten Tagen gemeistert hast. Du verlierst dich nicht aus den Augen. Lässt dir nichts mehr gefallen und bleibst dir Treu.

    Auch wenn das nicht jeder so empfindet.

    Ich hätte es auch genau so gehandhabt.

    Liebe Grüße Petra

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