Erna - Jetzt oder nie.....

  • im geschützten Bereich hat die Öffentlichkeit keinen Zutritt!

    Hier schon.

    Wenn's ein wenig persönlicher und intensiver ausfallen sollte kann keiner mitlesen,außer Mitglieder. Und reinschreiben kannst du was du willst. Wetter Politik Essen, alles was dir durch den Kopf geht

    Und auf den Wecker gehst du keinem. Wen es nicht interessiert, der blättert weiter.

    Gedanken der anderen sind wichtig um die eigenen zu sortieren.

    Jetzt liegt es an dir

    Gruß Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo Erna,

    man selber merkt mit der Zeit, ob bzw. wann man eine Veränderung möchte. Wenn du das Gefühl hast, du bist hier in diesem Forenbereich gut aufgehoben und möchtest erst mal noch mehr Ordnung in deine Gedanken bringen, dann mach das.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Puh......das war heute nichts mit dem alkoholfreien Geburtstag. Meine Freundin hat sich leider nen Säufer geangelt. :?

    Es war schon unangenehm als die nur von Bier und dem Wodka im Kühlfach geredet haben. Als sich der Typ dann beim Kegeln ein Bier bestellt hat, wurde es dann richtig mies. Eine Runde hielt ich tapfer durch um mich dann rasch zu verabschieden. Der Zwerg schläft dort, daher konnte ich weg.

    Aber auf dem Heimweg kaufte ich gedanklich schon etwas zu trinken, würde heute ja auch niemand mitbekommen, aber scheinbar ist inzwischen mein Ehrgeiz erwacht. Meine Gedanken endeten bei meiner schönen Zahl die dann hinüber wäre und vor mir selbst wollte ich mir keine Blöße geben.

    Natürlich sah ich dann überall Bierflaschen in irgendwelchen Händen, beim Späti wollte mich noch jemand auf ein Bier einladen und die Nachbarin hatte zu guter letzt auch noch ihren mit Bier und Sekt bestückten Einkauf auf der Treppe geparkt. :mrgreen:

    Gerade kann ich wieder lachen und bin mächtig stolz, aber unterwegs war es heftig.

    Eigentlich ist es ziemlich mies, auf Kinderpartys Alk zu trinken. Leider gabs früher auf unseren Party auch oft etwas für die Erwachsenen. Wir hatten sogar mal Wein in Kaffeebechern dabei.

    Außerdem ist es wirklich schade, dass ich dort nun auch nicht mehr unbeschwert hin kann. Früher gabs dort keinen Alk, weil sie mit einem Moslem verheiratet war und im letzten Jahr hatte sich das Trinken durch den neuen Mann wohl einfach noch nicht eingebürgert.

    Und es geht wieder los.....der Druck ist körperlich.....im Bauch.....aber ich habe gemerkt, dass er sich runteratmen lässt.

    Heute werde ich nicht umkippen ! :)

  • Hallo Erna

    Du hast dich richtig verhalten. Gut gemacht.du siehst,das sich solche Sachen nicht einfach abschütteln lassen.

    Tu dir was gutes und lenk dich ab,dann lässt der Druck nach.

    Jawoll bleib stehen.

    Liebe Grüße Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Nun hast du dich in eine Situation begeben, die unübersichtlich war.

    Mit mehr Offenheit, vorher ein klärendes Gespräch mit der Freundin, dass du Alkoholiker, bist, dann wäre dir einiges erspart geblieben. Es wird auch nie aufhören, solange man es verheimlicht, die Alkoholkrankheit auf die leichte Schulter nimmt und mehr darüber sinniert als sich selbst zu schützen.

    Es geht auch nicht darum, was andere saufen oder welche Beweggründe es gibt auf Kindergeburtstage Alkohol auszuschenken oder ob die Freundin einen Säufer hat. Das ist alles shit egal. Am Ende hängst du im Saufdruck oder an der Flasche! Du bist für dich alleine verantwortlich.

    Ich lese immer wieder, warum oder wieso es zu Rückfälle kommt. Das sich einige es sich nicht vorstellen können, weil sie denken es mit Verstand zu lösen.


    Verhalten hast du dich gut in der Situation, aber sie wäre eventuell auch vermeidbar gewesen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich war gestern einigermaßen pikiert aufgrund deiner Antwort, Hartmut.

    Habe dann aber doch nochmal überlegt. Hätte ich irgendetwas anders machen können?

    Ich glaube nicht viel. Evtl. wäre eine kurze Vorabinfo an die Freundin, dass ich nicht mehr trinken will, dass ich Alki bin, weiß sie, etwas ausgemacht. Ich denke nicht.

    Ich war einfach überhaupt nicht darauf eingestellt, dass dort Alkohol ausgeschenkt wird, und bin völlig unachtsam und unvorbereitet in die Situation hineingetappert. Dann noch die Kegelei, die ich sehr mit Trinken verbinde. Wären wir wie vorgeplant Minigolf spielen gegangen, hätte es mich glaube ich gar nicht gestört, weil ich das nicht mit Alk verbinde.

    Aber das sind alles Dinge, die kann man nie ganz genau vorraussehen. Man kann nicht wissen, ob und wann das Suchthirn die Kontrolle übernimmt (ich war definitiv kurzzeitig nicht Herr meiner Sinne), man kurzzeitig in den Autopilot schaltet, ob man es schafft, den Verstand wieder einzuschalten. Wenn es ganz doof kommt, drückt einem im Autopilotmodus jemand ein Bier in die Hand.

    Was für mich bedeutet, dass ich immer noch achtsamer unterwegs sein muß. Vielleicht auch offener.

    Aber ich merkte auch, dass das ganze "sinnieren" darüber, etwas gebracht hat. Es ist in meinem Verstand angekommen, dass ich nichts mehr Trinke. Und ich konnte darauf zugreifen. Ob das immer funktioniert, weiß ich natürlich nicht, daher weiter vorsicht.

  • Morgen gibts Kindergeburtstag bei einer meiner wenigen Freundinnen. Dort gibts definitiv keinen Alkohol für die Erwachsenen, also eine gute Möglichkeit, zum ersten Mal wieder richtig unter Leute zu gehen. Morgen wird sicher kein ruhiger Moment da sein zum Quatschen. Aber vielleicht Sonntag zum Kind wieder abholen. Dann werde ich mal versuchen das Alkthema auf den Tisch zu bringen.

    Hallo Erna,

    diese Geburtstagsfeier lief im Grunde gänzlich anders ab, als Du es vermutet hast und wie es Dir Deine Freundin

    gesagt hat.

    Am Anfang meiner Trockenheit stellte ich auch fest, dass sich andere, die kein Problem mit Alkohol haben,

    gar keine Gedanken machen, was das bedeutet.

    Nämlich dass man am Anfang, besonders am Anfang der Trockenheit einen großen Bogen um Alkohol macht.

    Aus Selbstschutz. Aber woher soll sie das wissen, wenn Du noch gar nicht richtig mit ihr über das Thema

    gesprochen hast?

    Meine Freundinnen wussten, wie schlecht es mir damals, vor dem Entzug, ging. Wie es scheint, weiß Deine

    Freundin nicht wirklich, was für Dich momentan wichtig ist. Und was in Dir vorgeht.

    Vielleicht kannst Du heute oder aber die nächsten Tage mit diesen engeren Bezugspersonen ein kurzes

    Gespräch darüber führen, damit sie verstehen, was für Dich wichtig ist.

    Du hast gut reagiert und die Feier so schnell wie möglich verlassen. Trotz allem bleibt da ein schaler

    Nachgeschmack. Ein Nachgeschmack, dem Du hättest vorbeugen können.


    Ein klärendes Gespräch vorab kann da wirklich hilfreich sein.

    Denn Du sollst Dich nicht zu Hause einigeln und unter Menschen gehen. Aber es kommt immer

    darauf an, wo und wie die Treffen stattfinden.

    Du hast daraus gelernt. Jedoch kann es immer wieder passieren, dass Du in ähnliche Situationen

    kommst. Und solange Du noch am Anfang Deiner Trockenheit bist und noch nicht richtig gefestigt

    bist, ist es wirklich wichtig, dass Du vorab abklärst, welche Art der "Zusammenkunft" geplant ist.

    Im Laufe der Zeit wird es für Dich einfacher, weil Du gefestigter und selbstbewusster sein wirst.

    Und Du wirst selbst bemerken, welche Veranstaltungen, Treffen, etc. nichts für Dich sind, Dir nichts

    mehr bringen und Dir keinen Spaß mehr machen.

    Aufmerksam müssen wir trockenen Alkoholiker trotz allem immer bleiben. Wir müssen gut

    auf uns aufpassen, damit es uns gut geht und wir zufrieden trocken leben können.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja, ein klärendes Gespräch wäre sicher nicht schlecht. Aber da erstmal den Anfang finden.....

    Unser Kontakt war in den letzten zwei Jahren nicht mehr besonders eng. So richtig innig auch noch nie. Hätte mir das immer gewünscht....

    Mir fällt es schwer, wirklich vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.

    Im beruflichen Kontext z.B. ist alles gut. Ecke mit niemandem an, mich mögen auch alle.....aber es geht eben auch nicht weiter. Es entwickeln sich kaum private Gespräche, halte mich da eher bedeckt, und das will mit mir auch niemand. Ich bin nicht besonders lustig, habe nichts besonderes zu erzählen, bin nicht besonders intelligent.

    Andere Eltern im Kindergarten oder später in der Schule des Kindes haben Freundschaften geschlossen und miteinander vor der Schule oder auf dem Spielplatz palavert. Ich hab mich immer eher zurückgezogen. Es hat einige Kindergeburtstage gebraucht, bis ich zu den Zwei Muttis der Freunde meines Sohnes, soetwas wie eine Freundschaft aufbauen konnte.

    Das Ende vom Lied ist, das ich nun ziemlich allein da stehe. Die Menschen, mit denen ich wirklich eng war im Leben (außerhalb der Familie) kann ich an 2 Händen abzählen.

  • Ich war gestern einigermaßen pikiert aufgrund deiner Antwort, Hartmut.

    Mal darüber nachdenken, hätte da auch gereicht. :mrgreen: Du hast ja mehr oder weniger „Glück“ gehabt. Du wärst rückfällig und der Zwerg hätte wieder ein Besoffenes um sich herum. Es mag sein das ich da pingelig bin, aber die Chance trocken zu bleiben liegt eben nur bei ca 5 %. .

    Wenn ich aus meinen Erfahrungen heraus, deinen ganzen Weg betrachte, zeichnet sich für mich ein Muster auf, was ich als risikoreich ansehe.

    Aber das ist meins. Muss ja nicht deins sein.

    Dagegen steuern, um gut aus dem Saufgedanken herauszukommen, finde ich gut. Aber das reicht nicht für ein „Gefällt mir, Herzchen.“ Für Glück bekommt man kein Schulterklopfen :mrgreen: Aber ich freue mich für dich, das du noch nüchtern bist.

    Aber das sind alles Dinge, die kann man nie ganz genau vorraussehen. Man kann nicht wissen, ob und wann das Suchthirn die Kontrolle übernimmt

    Jetzt werde ich von dem alten Usern erschlagen, wenn ich mit meiner Frage komme. :whistling: Wer ist denn „man“? Nein genau kann ich es auch nicht, aber ich bin ja nicht während meiner nassen Zeit blind herumgelaufen um zu wissen, wo gesoffen wurde, mit wem ich gesoffen habe und welche Umstände dazu führten sich mit Saufen zu belohnen.

    Wenn ich im Vorfeld es nicht ausschließen kann und mir unsicher bin, bleibe ich eben mal weg. Es wird einem nicht umsonst empfohlen, im ersten Jahr sich davon entfernt zu halten, um stabil zu werden und die Zeit dafür zu nutzen, um ein neues, vor allem alkoholfreies Umfeld aufzubauen.

    Wenn ich das immer wieder mal unterlaufe, Ausnahmen für mich mache, dabei gut durchkomme, erhöhe ich automatisch das Risiko und unterschätze das Risiko des Rückfalles.

    „Man“   :mrgreen: sollte auch nicht auf die User, die jetzt dir schreiben. „Ich habe es auch so gemacht“ nicht so viel Gewicht legen geben. Es schreiben nur trockene hier. Die zig hunderte Rückfällige sind ja längst nicht mehr im Forum.


    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Du hast ja mehr oder weniger „Glück“ gehabt.

    Ich hatte nicht nur Glück...... :P

    Ich konnte auf mein, von mir und mit eurer Hilfe zuvor erarbeitetes, Gedankengut zugreifen. Ich habe die Macht, es zu beeinflussen.

    Nun gilt trotzdem nicht übermütig zu werden!

  • Ich glaube inzwischen auch, dass das Gefühl der Selbstwirksamkeit, also das Gefühl etwas schaffen und es selbst beeinflussen zu können, von enormer Wichtigkeit ist. Dann kann ich auch an mich glauben und muß keine Angst haben.

    Habe immer gesagt, dass ich Glück hatte im Leben. Irgendwie flog mir gefühlt alles zu, trotz meiner beachtlichen Drogenkarriere habe ich einiges geschafft. Natürlich auch mit Hilfe von außen.....aber vielleicht hat das ja doch auch etwas mit mir zu tun.

  • Dann mal mein Senf dazu, Erna :wink:

    Es ist nicht jede Situation vorhersehbar. Ich bin auch im ersten Jahr meines trockenen Lebens in eine Situation geraten, die so nicht vorhersehbar war.

    Ein langjähriger Arbeitskollege gab seinen Abschied, er ging in Rente. Seine Abteilung war ausgesiedelt in Räumlichkeiten ausserhalb der Stammfirma, in der gesamten Firma gilt ein Alkoholverbot.

    Es lag mir viel dran, ihn zu verabschieden, ich hatte viele Jahre mit ihm zusammen gearbeitet. Ich betrete also den Raum, kam ein bisschen zu spät, er hielt schon seine Abschiedsrede. Es war eine Art Bar aufgebaut :huh: und mir wurde sofort ein Glas Sekt in die Hand gedrückt. Hätte ich da was gesagt, wäre ich voll in die Rede reingepatzt.

    Ich dachte nur noch, so schnell kann das gehen, nun musst Du nur noch nen Schluck draus trinken und das wars dann.

    Ich stellte dann unauffällig das Glas ab, und verabschiedete mich vom Kollegen..

    und verließ sofort danach die Räumlichkeit und wollte zu meinem Arbeitsplatz zurück fahren. Erst im Auto merkte ich, das ich richtig zitterte. Ich musste mich erstmal beruhigen, bevor ich fahren konnte.

    Diese Situation war für mich nicht vorhersehbar, mir war nicht klar, das man sich einfach über das Alkoholverbot hinwegsetzen würde.

    Ich kann also nur dazu raten, schnellstmöglich derartige Situationen zu verlassen. Und selbst dann können sie später noch triggern!

    Erna, Deine engsten Bezugspersonen bzw. Freunde solltest Du informieren und zwar nicht nur darüber, das Du alkoholkrank bist, sondern auch, das sie bitte in Deinem Beisein auf Alkoholkonsum verzichten.

    Leider werden dazu nicht alle bereit sein.

    Für mich hat sich so aber dann auch die Spreu vom Weizen getrennt.

    Freunde, die nicht mal ein paar Stunden auf Alk verzichten können, sind für mich ganz sicher nicht der richtige Umgang. Sie haben dann eher selbst ein Alkoholproblem.

    Wirkliche Freunde nehmen Rücksicht. Und man darf das auch abverlangen!

    Man selbst würde doch auch Rücksicht nehmen auf Krankheiten der Freunde, oder?

    Ich finde, Du hast die Situation gut gelöst, als alles anders lief als erwartet.

    Besser ist natürlich, erst gar nicht in so eine Situation zu geraten. Aber wie gesagt, man kann auch nicht alles vorhersehen.

    LG Sunshine

  • Liebe Erna,

    wie geht es dir? Ich musste heute an dich denken. Ich lese gerade das Buch "So stärken sie ihr Selbstwertgefühl. Damit das Leben einfach wird" von Stefanie Stahl. Ich war erst skeptisch (bin ich prinzipiell bei Büchern mit so eindeutigen Selbsthilfe Titeln 😅) aber ich muss sagen, es holt mich richtig ab. Also wollte ich es dir als Tipp da lassen weil du dich damit beschäftigst.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Guten Morgen liebe Anni,

    ich danke dir für den Buchtipp! Dann weiß ich ja gleich, was in meine Bucheinkaufsliste kommt. Geht mir ja bei den Lebenshilfebüchern so wie dir. Wäre das erste, was ich bewusst kaufe und nicht geschenkt bekomme :)

    Sonst gehts mir gut. Diese Woche ist bisher stressig aber schön. Letzte Woche war ja noch Schule, nun bin ich wieder zurück in meinem Ausbildungsbetrieb und ein paar Leute haben sich echt gefreut, dass ich wieder da bin. Das tat gut.

    Mache mir Gedanken, wie eine ambulante Therapie in meinen Terminplan passen soll. Meine Tage sind jetzt schon ausgefüllt. Job, Haushalt, den ich jetzt endlich mal erledige, und mit dem Kind ist auch immer was zu tun, jetzt wo die Schule wieder losgeht. Dann gerade noch einige andere Termine. Ist viel liegen geblieben.....und ich muß zwischendurch auch mal lernen.

    Prinzipiell passen zwei feste Termine in der Woche rein, aber wenn dann noch etwas außer der Reihe dazu kommt, gerät alles ins wanken.

    Na mal sehen....es wird sich alles zueinanderfügen.

    Zumindest erkenne ich gerade den Sinn dahinter, beruflich kürzer zu treten, wenn man eine Therapie anstrebt.

    Liebe Anni, wie geht es dir denn? Du hast ja im Alltag auch ordentlich zu tun.....

    LG Erna

  • Guten Morgen Erna,

    das mit dem neuen Job im alten Betrieb find ich gut, noch ein Neuanfang :)

    Ich habe damals über die Suchtberatung Einzelgespräche gehabt. Die waren unregelmäßig. Manchmal ein Mal in der Woche, ab und zu auch alle zwei Wochen. Später kamen dann noch Gruppengespräche ein Mal in der Woche dazu. Ich habe das Ganze einen Durchgang lang gemacht, um mich zu stärken. Letztendlich kann ich aber sagen, dass es mir sehr gut tat, aber dass es im Grunde genommen auch keine anderen Gedankenanstöße waren, als hier im Forum. Hier war und ist meine Hilfe Nr. 1, die Gespräche außerhalb des Forums kamen als i-Tüpfelchen dazu.

    Ob es für Dich passt oder nicht, kannst nur Du selbst entscheiden. Sicherlich hilft es, aber wenn es dazu führt, dass man noch mehr Druck oder Stress entwickelt, dann passt es eben nicht. Schau für Dich selbst. Oder probiere es aus und wenn es nicht Dein Ding ist, dann lässt Du es eben wieder. Es ist kein Zwang, das solltest Du Dir klar machen.

    LG Cadda

  • Liebe Erna,

    Danke der Nachfrage, ich schaue, dass ich in kleinen Schritten voran komme. Kümmer mich hauptsächlich um die Kinder. Es gibt gute und schlechte Tage, es ist eben noch vieles ungewiss. Nächste Woche mache ich erstmal Urlaub mit den Kindern, da freue ich mich schon drauf.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    ja Cadda, diese Gespräche bei der Suchtberatung habe ich auch. Und finde sie sehr hilfreich. die sind aber leider begrenzt auf Ca. 10 mal.

    Ich versuche es jetzt einfach mit dieser ambulanten Therapie. Ich befürchte, dass es sonst irgendwann wieder kippt. Ich trau dem Frieden noch nicht. Es ging alles zu leicht.

    Schon schräg, da eiert man jahrelang um den Alk und ums Aufhören herum und dann zack bum.....ist es gar nicht so schwer. Was dann wiederum zu Gedanken führt, wie "so schlimm wars ja gar nicht". War es wahrscheinlich auch nicht, aber es war schlimm genug. Ich glaube, ich habe gerade noch im letzten Moment die Reißleine gezogen. Noch etwas länger und es hätte Auswirkungen auf meinen Job gehabt. Noch etwas länger, und mein Kind hätte mich vermutlich gar nicht mehr ernst genommen.

    Das Kind ist übrigens im Moment so entspannt, wie schon lange nicht mehr. Er verbringt plötzlich wieder gerne Zeit mit mir. Zickt nichtmal rum, wenn er mal den Müll raustragen oder mit mir etwas für die Schule machen soll. Ich glaube, er geniest das sogar :) ....Weil er weiß, ich flippe nicht gleich aus, oder bin genervt.

    Anni, ich hoffe, du kannst viel Kraft tanken nächste Woche.

    So, nun aber los....

    ich wünsche euch allen viel Kraft und Energie für den Tag

    LG Erna

  • Guten Morgen Erna,

    Und dann gehts eben doch verkatert zur Arbeit, wo ich dann eine tickende Zeitbombe für die Patienten bin. Das möchte ich nicht mehr.

    Ich möchte auch meinen Sohn nicht mehr enttäuschen. Ihm wird das leider sehr bewusst, was mit mir los ist. Verzieht sich in sein Zimmer, wenn der Wein offen rumsteht. Will oft nichts mit mir unternehmen, weil er Angst hat, dass ich unterwegs was trinke. Er hat Angst, dass ich mal wieder betrunken in der Schule auftauche.

    Außerdem möchte ich nicht neben, im nüchternen Zustand ekligen. Männern aufwachen, nicht ein Wochenbudget in einer Nacht auf den Kopf hauen, mich nicht mehr daneben benehmen wenn ich irgendwo eingeladen bin, keine seltsamen Mails an meine Chefin schreiben, keine komischen Anrufe bei Kollegen tätigen, nicht vors Haus kotzen....usw.

    Wenn Du das liest, wie erklärst Du Dir Deinen folgenden Gedankengang:

    Was dann wiederum zu Gedanken führt, wie "so schlimm wars ja gar nicht". War es wahrscheinlich auch nicht, aber es war schlimm genug.

    Ich finde das ehrlich gesagt schon SEHR schlimm und überhaupt nicht rechtzeitig genug.

    Das solltest Du Dir vielleicht öfter mal vor Augen führen.

    LG Cadda

  • Schon schräg, da eiert man jahrelang um den Alk und ums Aufhören herum und dann zack bum.....ist es gar nicht so schwer.

    Hallo Erna!

    Zack bum... ist es gar nicht so schwer?!

    Bis Du Dich zu diesem Punkt gesoffen hast, hat es ja ein paar Jahre gebraucht.

    Dann hast Du den Ausstieg geschafft, mit dem Unterstützer Corona und nun nach gerade mal 2 Monaten hast Du

    solche Gedanken?

    Ja, Du hast die Reißleine gezogen. Und das ist auch gut so. Aber unterlasse diese innerlichen Gedankenspiele.

    Jetzt sind es gerade etwas über 2 Monate Abstinenz und Du hast noch immer nasse Gedanken. Ja, das macht

    mir echt Sorge.

    Für Dich ist eine ambulante Therapie eine weitere Unterstützung, das sehe ich genauso. Nimm weiterhin jede

    Hilfe an, die Du bekommen kannst.

    Auch im Hinblick auf Deinen Sohn, der endlich wieder Vertrauen zu Dir hat!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Erna,

    heut geh ich wieder zu den AA, morgen zur Suchtberatungsstelle, um die Kur zu beantragen. In 2 Wochen wieder zum Hausarzt, Blutkontrolle.

    Ich bin, hab eben nachgeschaut, bei Tag 113. In Relation zu den über 1300 Tagen mit täglichem Kater und Vollsuff ist das mal gar nix. Mir fällt das nicht Trinken auch immer noch nicht schwer, aber diese Termine brauch ich, um mich stetig daran zu erinnern, daß ich nie wieder dahin zurück will.

    Bleib dran.

    Liebe Grüße*

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