Natze - Bitte um Hilfe und moralische Unterstützung

  • A) er hat einen Termin beim Arzt gemacht

    B) er hat die nächste AA Gruppe gesucht die ein Meeting an dem Tag hatte und ist hingegangen

    C) er hat Therapie stellen im Internet gesucht und sich für den nächsten Tag einen Termin für den Anruf gemacht

    Hallo, ja so war ein auch bei mir, Arzt, Suchthilfe, Motivationsgruppe von der Suchthilfe aus und nun demnächst ambulante Therapie und dann auch Treffen der AA´s. Schritt für Schritt. LG

  • Ich bin erst in der 4. Woche (23. Tag), beschäftige mich aber gar nicht mit einem Rückfall, sondern eher mit der Abstinenz. z.B. Was brauche ich, um abstinent zu bleiben? Was motiviert mich? Was ist besonders schön am Nüchternsein? On top kommt noch der monetäre Anreiz: gemessen an meinem Durchschnittskonsum habe ich bereits ca. 200 € gespart.

    ~ Einsicht nützt gar nichts ~

  • Erstmal ganz tief durchatmen. :)

    Ich habe mir angewöhnt im Jetzt zu bleiben oder im Heute.

    Immer nur für heute trinke ich keinen Alkohol.

    Da haben sich inzwischen ein paar 24 stunden aneinandergereiht.

    Morgen wirst du beim Arzt hoffentlich weitere gute Empfehlungen erhalten.

    Schreib dir hier ruhig die Finger wund, wenn dir danach ist.

    Vielleicht hilft es dir als zusätzliche stütze, dir noch eine reale shg zu suchen. Face to face Kontakt mit anderen Menschen.

    Mir hat es anfangs einfach nur geholfen zu wissen, dass ich nicht mehr alleine bin mit meinem Problem.

    Du kannst hier fast immer jemanden erreichen.

    Ebenfalls sehr wichtig für mich, alle Hintertürchen zuzumachen.

    Diese Gedanken "vielleicht kann ich ja irgendwann mal wieder" komplett aus meinem Kopf zu streichen.

    Der Kopf und die Änderungen in meinem Leben, ja auch mein Denken, kamen irgendwann hinterher. Nach und nach stellten sich venderungen im Denken und Handeln ein.

    Kennst du die HALT-regel?

    Für die erste Zeit war mir die total wichtig.

    Ich habe geschaut, dass ich niemals zu

    H ungry

    A ngry

    L onley

    T ired bin.

    Mir hat sie sehr geholfen. :)

  • Die habe ich von meiner realen shg.

    Bei mir war es hauptsächlich der Hunger, der mir gefährlich wurde.

    Wenn ich gut gegessen habe und satt war, hat der Druck automatisch nachgelassen.

    Nach und nach kamen weitere Strategien dazu. Nach und nach wurde die Panik weniger. Nach und nach wurde mein Kopf sortierter. Nach und nach habe ich mein Denken verändert.

    Der gedanke, nie wieder zu trinken, hat mir anfangs zu viel Angst gemacht. Das war der Mount Everest.

    Nur heute nicht trinken, waren die ersten 5 Meter. Die konnte ich locker schaffen.


    Edit: und wenn ein Tag zu lang war, konnte ich es mir erstmal in Stunden aufteilen.

  • Ich hatte es vor zwei Wochen geschafft, eine komplette Woche nichts zu trinken aber wurde wieder rückfällig, nur weil ich etwas Stress hatte. Ich muss es aber doch länger schaffen trocken zu bleiben.

  • Du erinnerst mich sehr an mich. Jahrelang erging es mir ebenso. Dieser ständige Kampf, die Angst und das scheitern. Das war irgendwann mein ganzer Lebensinhalt.

    Geh morgen erst einmal zu deinem Arzt und besprich mit ihm die weiteren Schritte. :)

  • Am liebsten würde ich mich nur noch verstecken und alles, was ich durch den Alkohol erlebt habe, komplett vergessen, nur leider geht das nicht.

    Wie habt ihr es auf Dauer geschafft mit eueren Angsten umzugehen?

  • Die Ängste werden im Laufe der Zeit immer weniger, Natze.

    Alkohol ist ein Nervengift und es dauert, bis Dein Körper und Deine

    Seele entgiftet ist. Dann wird alles leichter!

    Du brauchst Geduld.

    Nimm den Termin morgen wahr und Du wirst sehen, es wird von Tag zu Tag leichter!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Eine Frage zu den Regeln, darf man diesen Bereich wie ein anonymes Tagebuch verwenden? Ich habe im Grunde genommen so viel zu erzählen.

    Vielleicht hilft es ja, wenn man sich einfach mal alles von der Seele schreibt. Ich viel ja auch hier nichts falsch machen, sondern in diesem Forum für mich eine Chance sehen mich mit anderen auszutauschen.

  • Es ist im Grunde so, dass Du noch im Vorstellungsbereich schreibst.

    Erst nach der Entgiftung findet der eigentliche Austausch im offenen Bereich statt.

    Dein Thema wird dann verschoben und dort kannst Du dann ausführlicher werden.

    Einen kalten Entzug wollen und werden wir nicht begleiten. Aber Du hast morgen vor

    zu Deinem Arzt zu gehen, und Dich unterstützen zu lassen beim Entzug.

    Deswegen kannst Du auch gerne hier in Deinem Thema und nicht bei anderen im

    Vorstellungsbereich schreiben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi Natze, willkommen!

    Bin jetzt ungefähr 4 Monate trocken und hatte täglich, schon morgens, getrunken.

    Mein Hausarzt hat mich während der Entgiftung begleitet, da hab ich mich sicherer gefühlt. Das Schwitzen und Kopfweh hat mir am Meisten zugesetzt aber es wurde recht schnell besser. Du bist vermutlich auch deshalb durcheinander, weil du eine (wichtige und vor allem richtige) Entscheidung getroffen hast und sich deine Gedanken jetzt

    ein Wettrennen liefern.

    Morgen, nach deinem Termin, siehst du bestimmt vieles klarer.

    Schlaf trotzdem gut und pass auf dich auf,

    Hera*

  • Danke Hera, meine Kopfschmerzen haben sich schon aufgelöst. Ich bin Mal gespannt, was mein Arzt morgen erzählt. Ich hoffe einfach nur noch nicht immer nur paar Tage nüchtern zu sein, sondern auf Dauer. Ich weiß das wird ein langer und anstrengender Weg, aber nach dem Lesen hier im Forum geht es mir auch emotional bedeutend besser. Jetzt weiß ich das es so viele gibt die es aus der Sucht geschafft haben und den Weg vor mir bestritten haben.

  • Hallo Natze,

    das Gute ist ja, daß du wesentlich mehr tun kannst als einfach nur zu hoffen. :idea:

    Guck mal hier:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Einige Anregungen.

    Wenn du Fragen hast, einfach hier stellen. Diese ganzen Umstellungen im Alltag anfangs, das kennen die meisten hier.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo zusammen, ich war heute bei meinen Hausarzt wegen einer Entgiftung, das schlimme ist er hat mich nicht wirklich ernst genommen, es wurden nur meine Blutwerte und Co. kontrolliert und er hatte mir von den AA's vor Ort eine Broschüre in die Hand gedrückt. Er hat mich bis nächste Woche Freitag krankgeschrieben und einen weiteren Kontrolltermin gegeben. Zudem sollte die nächsten Tage immer einer in meiner Nähe sein.

    Zumindest kann ich morgen schon zu einen Gruppentreffen der AA's, ich bin zwar nervous deswegen aber habe schon allein durch das Telefonat ein besseres Gefühl.

  • Nüchtern kann ich nur sein, wenn ich nüchtern denke. Dem Alkohol keinerlei positive oder negative Eigenschaften zuspreche

    Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, ich verstehe diesen Gedankengang nicht. Egal wie oft ich die Texte dazu durchgelesen habe, ergibt es für mich irgendwie keinen richtigen Sinn.

    In meiner Situation sehe ich es, so dass der Alkohol nur schlechtes für mich bringt. Nüchtern bedeutet für mich der komplette Verzicht auf den Alkohol. Aber was ist damit gemeint, wenn ich nüchtern denke?

    Ok wer einen gesunden Umgang mit Alkohol hat, erkennt positive Dinge. Ich aber Im Moment keine.

  • Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, ich verstehe diesen Gedankengang nicht. Egal wie oft ich die Texte dazu durchgelesen habe, ergibt es für mich irgendwie keinen richtigen Sinn.

    hallo Natze

    Zuerst solltest du die körperliche Entgiftung hinter dich bringen.

    Was die psychischen betriff,also die Gedanken die dann ja immer noch da sind,das wird viel länger dauern.

    Du wirst das merken und hoffentlich auch hier drüber schreiben.Dann kann man darauf eingehen und daran arbeiten.

    Ein Schritt nach dem anderen

    Lg bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hi, "gesunder Umgang" ist ein Widerspruch in sich. Was genau meinst du?

    So etwas wie das Glas Sekt für den Kreislauf?

    Alkohol sollte überhaupt keine Rolle spielen. Egal ob du gut oder schlecht drauf bist. Du konfrontiert dich einfach nüchtern mit Allem, ohne Beruhigungsschnaps, ohne Partypusher, ohne Deckler für Ängste, kein Mutmacher für nen Flirt etc.

    Alkohol ist, in jedem Zusammenhang, nichts anderes als ein Nervengift.

    Und ohne bist du klar und lebst gesünder.

    LG

  • Guten Abend Natze,

    wer einen gesunden Umgang mit Alkohol hat

    Ich würde sagen, wer gar keinen Umgang mit Alkohol hat :)

    Es ist sehr gut, dass Du morgen schon zu den AAs gehst. Da wirst Du viele Menschen treffen, die zufrieden trocken sind. Am Anfang war es mir sehr wichtig andere Menschen kennenzulernen, die auch nicht trinken. Und die verstehen, wie ich mich fühle. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Muss auch nicht allzu weit zurückdenken. Bin jetzt auf dem Weg zum zehnten Monat.

    Jetzt ist es mir wichtig und macht mich glücklich sehr viele Menschen zu kennen, die das Gleiche haben und kennen. Ich habe sehr viel Anleitung bekommen. Vor allem hier.

    Zuerst möchte ich ebenfalls betonen, dass es mit der Zeit viel einfacher wird. Es bleibt nicht so wie jetzt. Es wird sich vieles verändern. Und zwar zum Guten hin. Das ist so.

    Nüchtern zu bleiben bedeutet natürlich auch für mich keinen Alkohol zu trinken. Auch wenn ich das nicht unbedingt als Verzicht sehe.

    Das hört sich seltsam an. Ich verzichte darauf, mir ein Zellgift reinzuschütten. ;)

    Ich möchte es nicht und muss es auch nicht mehr.

    Zum nüchtern denken. Es verändert sich vom ersten Tag an. Aus ich darf nicht, wird ich möchte nicht. Und ich brauche es nicht. So war das bei mir. Da muss ich grinsen. Denn wer kann das den gebrauchen?

    Das mit den negativen Eigenschaften. Hm. Ich sehe das so. Mal übertragen. Also, Ein Hammer ist nur ein Hammer. Wenn ich ihn mir auf den Kopf schlage. Ist er dann böse? Es ist nicht der Hammer, der böse ist. Es ist die Handlung. Also, wenn ich Alkohol trinken würde.

    An der Aussage, dass Alkohol nur Schlechtes für Dich bringt, gibt es auch nichts zu beanstanden. Das trifft vollkommen zu.

    Ich bin sehr gespannt, was Du morgen nach Deinem ersten Meeting erzählen wirst.

    VG Alex

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