Lotta - Partner trinkt

  • Achso meinst Du das.

    Ja da hast Du Recht.

    Und nun?Wohnst Du mit den Kindern alleine?

    Und er für sich?

    Trinkt er noch?

    Wie sah denn sein Trinkverhalten überhaupt aus?

    Kommen Deine Kinder jetzt gut klar mit der Trennung?

    Fragen über Fragen und bei jedem ist es ja letztendlich anders aber interessiert einen ja trotzdem

  • Hallo Lotti,

    herzlich Willkommen. Auch wenn der Grund hier zu sein, immer eine eher unschöne Tatsache ist.

    Letztlich sagte jemand als wäre es das normalste von der Welt, dass eine Bekannte auch jeden Abend eine Flasche Wein trinkt.

    Also ICH finde das nicht normal.

    Vielleicht auch weil ich ein Kind bin wo in der Vergangenheit Alkohol ein großes Thema war?

    Ich bin ein Kind wo Alkohol in der Familie kaum/bis gar nicht eine Rolle gespielt hat und finde es absolut nicht normal wenn täglich Alkohol getrunken wird. Deine Wahrnehmung ist völlig richtig und null übertrieben.

    Mal eine Frage vorab:ICH bezeichne meinen Partner als abhängig,ICH finde er trinkt zu viel.

    Hab ich da eigentlich das Recht zu?

    Gute Frage, aber wenn du immer in Ichsätzen sprichst ist das d/eine Wahrnehmung und diese darfst du äußern. Wie z.B.: Ich glaube du hast ein Problem mit dem Alkohol oder, ich vermute du bist Alkoholsüchtig. Diese Sätze sind nichts verwerfliches. Wie er mit deiner Aussage dann klarkommt ist sein Problem.

    Deine Verunsicherung, ob du übertreibst oder etwas falsch einschätzt, das kenne ich auch. Ich habe hier in der SHG eine wichtige Sache gelernt: es spielt keine Rolle, wie die Diagnose lautet, sondern wie ICH mich mit seinem Konsum fühle!

    Das ich an meiner Wahrnehmung gezweifelt habe oder es falsch eingeschätzt habe, hatte ich NIE. Aber was ich leider gemacht habe, ich habe immer versucht das er was daran ändert, also typisch Co halt. Und wie Saphira sehr schön beschrieben hat, es geht um uns. Das habe ich sehr schnell hier gelernt. Zwar reichlich spät in meinem Fall, aber wie sagt man so schön......besser spät als NIE.

    Liebe Lotti, du hast sooooo viele Fragen und ich kann dich soooooo gut verstehen. Ich wünsche dir, dass du bald für dich einen Weg findest aus diesem Teufelskreis zu kommen.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Lotti,

    Morgenrot :

    Ich sehe gerade Du bist schon seit 2008 hier.

    Was hat Dich hier hingeführt?

    das gleiche wie dich. :wink:

    Ich kam hier ins Forum, weil ich mir Hilfe erhoffte, wie ich meinem Mann helfen konnte, der mir immer wieder versicherte, das er nicht trinke, gleichzeitig aber mir an allem die Schuld gab.

    Das ich selbst Hilfe brauchte habe ich damals nur geahnt, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.

    Als ich an diesem Tag begann hier zu lesen, war es ein tolles Gefühl zu sehen, das ich nicht alleine war mit meinen Problemen.

    Ich habe mit ganz kleinen Schritten angefangen und immer war da noch die Hoffnung, auf das erhalten der heilen Welt, die doch schon lange keine mehr war. All das wollte ich für meine Kinder tun, die mich als Erwachsene dann fragten, warum ich nicht gegangen sei.

    Ich habe es nicht geschafft mich zu trennen, bis heute weiß ich den genauen Grund nicht. Klar spielte auch mit, das alles den Bach runtergehen würde, aber das war es nicht alleine.

    Ich habe über die Jahre alles miterlebt, Führerschein- und Jobverlust und vieles mehr. Es ist da sehr vieles kaputt gegangen, gerade auch Vertrauen.

    Seit 5 Jahren ist er trocken, vieles ist besser geworden aber nicht alles ist gut.

    Wenn du noch mehr wissen willst, einfach fragen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Sind die Fragen so außergewöhnlich?

    Ich bin hin-und hergerissen.

    Weiß nicht ob meine Einschätzung bzgl eines Alkoholproblems meines Partners korrekt ist.

    Fakt ist der übermäßige Konsum stört mich,ich will nicht dass unser Kind weiterhin unter diesen Umständen groß wird.

    Anderseits kann ich mir gerade nicht vorstellen wie eine Trennung aussehen kann .Habe mir gerade eine intakte Famile für unsere Kleine gewünscht.

    Nunja…_Gefühlschaos hoch 180

  • Ein nasser Alkoholiker ist keine „intakte Familie“ für ein Kind. Hier schreiben so viele, ihre Kinder würden ihren Vater nicht besoffen sehen und deshalb würden sie das Problem ja auch nicht so mitbekommen aber der Einfluß auf die Kinderpsyche ist viel subtiler. Ich verstehe, deine Sorge vor einem Neubeginn aber wenn dein Mann nicht aufhören will zu trinken, ist das aus meiner Sicht das Beste für dich und dein Kind.

  • Hallo lotti,

    Weiß nicht ob meine Einschätzung bzgl eines Alkoholproblems meines Partners korrekt ist.

    es ist deine Wahrnehmung und daran solltest du nicht zweifeln. Das ist gerade das, was auch mich immer "klein" gehalten hat. Mir wurden meine Wahrnehmungen abgesprochen und er machte sich noch lächerlich drüber

    Habe mir gerade eine intakte Famile für unsere Kleine gewünscht.

    die Familie ist jetzt schon nicht mehr intakt. Kann sie mit einem nassen Alkoholiker an der Seite gar nicht sein.

    Nein, ich habe mich nicht getrennt, aber ich glaube nicht, das du dir das als Bsp. nehmen solltest. Es hat mein Leid verlängert, auch wenn wir quasi innerhalb des Hauses getrennt waren und ich nichts mehr für ihn erledigt habe.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ein nasser Alkoholiker ist keine „intakte Familie“ für ein Kind. Hier schreiben so viele, ihre Kinder würden ihren Vater nicht besoffen sehen und deshalb würden sie das Problem ja auch nicht so mitbekommen aber der Einfluß auf die Kinderpsyche ist viel subtiler. Ich verstehe, deine Sorge vor einem Neubeginn aber wenn dein Mann nicht aufhören will zu trinken, ist das aus meiner Sicht das Beste für dich und dein Kind.

  • Oh man,ja,wahrscheinlich ist das so.

    Das macht mich allerdings noch trauriger.

    Die Kleine ist ja mittlerweile 7 und wenn sie vielleicht doch mehr mitbekommt als man denkt dann hab ich ja sehr wahrscheinlich schon schlimmeres angerichtet😞

    Irgendwie scheint mir gerade jeder Weg als nicht perfekt.

    Keine Ahnung nach welchen Kriterien ich abwägen soll

  • Hallo Lotti,

    das Leben ist nie perfekt. Aber man kann aus allem das Beste machen.

    Du kannst vielleicht irgendwie damit umgehen, dass Dein Partner trinkt. Aber für

    ein Kind ist ein unberechenbarer Vater, und das ist er, wenn er trinkt eine große

    Belastung.

    Ich selbst kann mich daran erinnern, dass wenn mein Vater getrunken hatte, er aggressiver

    wurde und es Situationen gab, die für mich gefährlich wurden.

    So im Nachhinein habe ich es verstanden, was damals geschehen ist. Aber als Kind ist man dem ausgeliefert.

    Du solltest für Euch Zwei überlegen, welches der nicht so perfekte, aber dafür ruhigere und sichere

    Weg ist.

    Solange er nicht einsieht, dass er ins Handeln kommen muss in Bezug auf seinen Alkoholkonsum,

    kannst nur Du etwas tun.

    Und als ich selbst, damals selbst noch trinkend, bemerkte, dass ich meinen Alkoholkonsum nicht

    mehr im Griff hatte, wusste ich, dass es so nicht weitergehen kann und habe gehandelt.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • liebe Lotti,

    Die Kleine ist ja mittlerweile 7 und wenn sie vielleicht doch mehr mitbekommt als man denkt dann hab ich ja sehr wahrscheinlich schon schlimmeres angerichtet

    Ich finde es wichtig, das du dem Kind gegenüber ehrlich bist, weil es wichtig ist auch die Wahrnehmungen des Kindes nicht zu zerstreuen.

    Ich habe das leider bei meinen Kindern unbewußt getan, obwohl ich das nie wollte.

    Meine Tochter hat mir dann später mal gesagt, das schon in der Grundschule gespürt hat, das etwas nicht passt und nicht stimmt. Wegen der "heilen Welt" habe ich Fragen nicht gut beantwortet.

    Du hast bestimmt nach bestem Wissen gehandelt, und deinem Kind nicht bewußt geschadet. Jetzt bist du am Thema dran, und sicher wirst du jetzt auch anders damit umgehen.

    Mütter dürfen auch Fehler machen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lotti! Ich bin in einer ähnlichen Situation. Nur habe ich kein Schulkind, sondern zwei Kindergartenkinder hier. Mein Mann trinkt heimlich, ständig finde ich neue Verstecke. Er streitet es ab, gibt mir die Schuld für sein Verhalten, wirft mir vor, ich würde ihn mir fertig machen. Ich merke, dass ich mich emotional immer mehr von ihm entferne. Du bist nicht allein!

  • Ich weiß halt nicht wieviel Wahrheit ein 7 jähriges Kind schon vertragen kann.

    Aber ich merke auch dass sie irgendetwas spürt.

    Sie hinterfragt in letzter Zeit häufig Dinge.

  • Sie hinterfragt in letzter Zeit häufig Dinge.

    ich würde auf Fragen nicht mehr mit irgendwelchen Phrasen antworten, bleib bei der Frage des Kindes das reicht schon.

    Kinder haben so feine Antennen, die spüren wenn sie belogen werden.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich weiß halt nicht wieviel Wahrheit ein 7 jähriges Kind schon vertragen kann.

    Aber ich merke auch dass sie irgendetwas spürt.

    sie hat in jedem Fall ein Recht darauf, dass dieses „Gespür“ ihr nicht abgesprochen wird. Dh wenn sie fragt warum Dein Verhalten so ist, solltest du ihr ehrlich antworten, dass du gerade traurig bist, oä. Das merkt sie nämlich eh- und so weiß sie, dass ihr Gefühl korrekt ist. Anders zerstört man diese Antennen bzw. Das Vertrauen in das Bauchgefühl des Kindes. Und deine Tochter wird ihr Bauchgefühl noch viel brauchen in ihrem Leben, deswegen ist es wichtig, dass sie ihm traut.

  • Frage:Mein Partner ist aktuell in seiner Heimatstadt.

    Ein wenig räumliche Distanz.

    Er pendelt also.

    Gestern sagt er mir dass er zwei Tage nichts getrunken hat.

    Ganz ehrlich:Wie soll ich darauf reagieren?

    Ihn dafür loben?

    Ist so etwas überhaupt erwähnenswert?

    Für mich wäre so etwas nicht erwähnenswert.

    Ich trinke wochenlang nichts.

    Naja,ich bin drüber hinweggegangen.

    War das richtig?

  • Gestern sagt er mir dass er zwei Tage nichts getrunken hat.

    Ich nehme an, dein XY will herausbekommen wie die Lage ist, ob alles wieder o.k. ist.

    Ich hätte es jedenfalls so gemacht. Nun weiß keiner, ob das stimmt oder ... ???

    Für einen Nichttrinker nicht erwähnenswert. Für einen Trinker bestimmt erwähnenswert, doch behaupten kann man viel.

    Vielleicht stimmt es ja, vielleicht.

    Eine kleine Trinkpause.

    Ich wusste, nach einer Woche Abstinenz war ich auf einem guten Weg, ganz am Anfang zwar, aber die Richtung stimmte. Ich musste niemandem etwas beweisen, nur mir!!!

    Nun kann man viel herumrätseln oder unterstellen ... die Zeit wird es zeigen.

    Dir wurde in den letzten Jahren bestimmt schon viel erzählt.

    Bleibe auf deinem Weg, traue deinem Gefühl, deiner Erfahrung.

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