Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • Ihr könnt mir also immer wieder schreiben, das ich solche Gedanken hier nicht äußern darf. Hilft mir aber wenig.

    Wer sagt das? Ist wichtig. Alles richtig gemacht. Nur so funktioniert der Austausch.

    Nicht die Geschichten "Hallo, mir geht es gut und ich bin weiterhin trocken" zu lesen. Das braucht es nicht. Hilft kein Meter weiter.

    Wichtig ist doch zu schreiben, wo die Knackpunkte sind, um trocken zu bleiben. Bei den User ziehe ich den Hut. Sie stellen sich. Danke dir dafür.

    Wann gehen denn diese Gedanken weg?

    Wenn ich jedes Mal Sauf Gedanken fertig denken würde, würde ich Hof und Tor für weitere neue Gedanken öffnen. Es wird eventuell weniger oder auch nicht. Deswegen halte ich nichts davon, sie fertig zu denken. Warum sollte ich das tun? Es konnte mir bisher auch keiner nur ansatzweise eine vernünftige Erklärung dazu geben. Außer dieses weit verbreitete Therapeuten-Denken "Abarbeiten".

    Nö, das ist für mich Mumpitz. Ich muss doch nichts zu Ende denken, um mir dann etwas klarzumachen, was durch die Erkenntnis Alkoholiker zu sein schon klar ist.

    Wenn ich mir ein Bein gebrochen habe, weiß ich das es schmerzt und es eine Zeit dauert bis es heilt. Da kommt am Anfang zur Unterstützung ein Gips drum, um zu verhindern, dass ich nicht jeden Tag joggen gehe. Mit der Zeit kommt der Gips ab und ich werde im Laufe meines Lebens immer daran erinnert, dass es mal gebrochen war. Da breche ich mir doch auch nicht nochmal bewusst das Bein, um zu erfahren, wie es schmerzt.

    Wenn Saufgedanken kamen, hatte ich Sie nicht viel weiter oder fertig gedacht. Ich hatte dafür gesorgt, dass der Notfallkoffer greift und nicht durch eigene Nachlässigkeit aufgeweicht wurde. Zumindest hat es mich jahrelang davon abgehalten, ständig unzufrieden zu sein.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • gleich zu Beginn bewusst Gegenargumente

    Hatte mir das hier markiert, um aufzuzeigen, wie ich es mache. Hat sich aber gerade mit Hartmut Beitrag erledigt. :thumbup:
    Ich argumentiere nicht mit meinem Suchthirn. Wenn ich erkenne, dass ein Gedanke von dort kommt, hat es sich schon erledigt. Sonst wäre das Ganze auch sehr ermüdend. Hier bin ich praktisch einfach mal dickeköpfig.

  • Ich mache es ähnlich: sobald meine Gedanke in diese Richtung abschweifen wollen setze ich einen innerlichen Stopp:

    Vergiss es, nicht mehr deine Spielwiese!

    Und damit hat es sich - zumindest meistens 😊

  • Wenn ich jedes Mal Sauf Gedanken fertig denken würde, würde ich Hof und Tor für weitere neue Gedanken öffnen.

    Nicht nur Hof und Tür für neue Gedanken, sondern diese auch gleich mal in die Tat umsetzen, weil der Betroffene ja schon so lange clean ist, dass er jetzt wieder 1-2 Gläser Wein/Bier/Schnaps genießen kann, wie es früher vor dem abhängigen Saufen mal gewesen ist.


    Dieses angebliche Zu-Ende-Denken ist für mich nichts anderes als ein Sprungbrett in den Rückfalll, dann aber gleich mit Salto und anschließendem Bauchplatscher. Diese Saufgedanken sind toxisch. Jedes weitere gedanklche Befassen mit ihnen bringt mich näher an die Flasche. Nicht die Vertiefung der Saufgedanken, sondern deren Vertreibung qua anderweitiger Beschäftigung mit Dingen, die mir etwas Positives geben, ist mein vielfach selbst ausgestetes Mittel der Wahl. Und ruck-zuck sind die Saufgedanken wie weggeblasen.

  • Danke! Ich habe im Folgenden mal versucht eure Methoden aufzulisten / zusammen zu bringen, so wie ich es verstanden habe. Sie gleichen sich ja relativ.

    - Gedanken nicht vertiefen, sondern Beschäftigung mit Dingen, die mir etwas Positives geben.

    - Innerliches Stopp setzten, nicht meine Spielwiese.

    - Suchtgedanken erkennen und dann nicht weiter mit argumentieren, dickköpfig / dagegen halten / zu machen.

    - Suchtgedanken werden mal mehr mal weniger / das akzeptieren und nicht bewusst dem Gedanken nachgehen / zuende denken (Resultat, ich bin Alkoholiker steht schon lange = weiteres Nachdenken darüber sinnfrei (ggf. riskant).

    - Notfallkoffer anwenden

    - Suchtgedanken erkennen und sofort gleichzeitig gedanklich dagegen halten mit Gegenargumente um den Suchtgedanken keinen Raum zu geben, sich weiter auszubreiten.

    - Wenn es mehr wird, Ablenkung suchen.


    Also ansich

    a) Gedanken als Sucht identifizieren

    b) Gedanken wegziehen lassen, nicht "mitmachen", oder dagegen argumentieren

    c) ablenken.

    d) Notfallkoffer anwenden

  • Für mich passt das.

    Es gibt Leute, die den Gedanken bis zum bitteren Ende denken. Weil sie sich damit an das Ende erinnern wollen. Oder so ähnlich.

    Ich sehe das so. Wieso soll ich mir einen schlechten Film, den ich schon kenne, immer wieder bis zum Ende (das ich schon kenne) ansehen. Es nervt und ist Zeitverschwendung. Hier ist der Weg und der führt vorwärts.

    Sonst verpasse ich beim nach hinten sehen, was vor mir liegt und was gerade ist.

  • Ich habe es geschafft, nüchtern an einer Veranstaltung teilzunehmen, wi ich sonst mit Sicherheit gesoffen hätte. Zu merken, wie sich andere betrunken verändert, und wie sie nach Alkohol stinken, hat mir den Spiegel vorgehalten und mich daran erinnert, wie scheiße das ist und mich darin bestärkt, das ich nüchtern sein und bleiben will.

    Im Vorfeld hatte ich gegenüber den Personen, die mich noch nicht lange kennen, geäußert, das ich ja grundsätzlich keinen Alkohol trinke. Mich hat es gewundert, dass es irgendwie einfach akzeptiert wurde. Ich hätte viel mehr Gegenwind erwartet. Einmal dachte ich, als ich jemanden sah, mit dem ich vorher sprach (der nicht wusste das ich nicht trinke) dass er zwei alkoholische Getränke kaufte. Ich dachte nur, oh nein, der bringt mir jetzt ungefragt was mit und ich muss ablehnen und ggf. Argumentieren und er könnte das als unhöflich werten. Schließlich hat sich rausgestellt, dass das Getränk nicht für mich war und ich mir unbegründet Sorgen gemacht habe 😃... Alles nur in meinem Kopf...


    Ich freue mich, früh gegangen zu sein, nicht morgens mit einem Kater aufgewacht zu sei wie früher und besonders schön ist es, dass ich in den Spiegel schauen kann und dabei genau weiß was ich gesagt und getan habe und mir nichts peinlich sein muss bzw. keine bösen Überraschungen auf mich warten. Was für ein gutes Gefühl.

    Vor einiger Zeit hatte ich mit den Abend anders ausgemalt und war gedanklich in einem Rückfall. Wir gut, dass ich das erkennen konnte und es dann nicht zugelassen habe, zu trinken. Am Abend war ich so platt von dem ganze Trubel, dass ich sofort eingepennt bin und keine Suchtgedanken mehr kommen konnten.


    Euch allen ein ein schönes Wochenende. :)

  • Hallo Maeron, super gemacht!
    Ich glaube manchmal, wir sind die einzigen, die darauf achten wer was trinkt. Ich bin dieses Jahr zu einem Vereinstreffen gefahren und habe mir im Vorfeld so viele Gedanken gemacht, wie ich erkläre, dass ich keinen Alkohol trinke. Alles Kopfkino, von 15 Leuten haben vielleicht 5 ein bisschen Alkohol getrunken, die anderen alle nicht. Ich denke das liegt daran, dass ich mich früher immer an Menschen mit einem Alkglas in der Hand orientiert habe. Jetzt umgekehrt, wer hat ein Wasserglas in der Hand?
    Liebe Grüße

    Rina

  • Alkohol ist für die meisten Menschen gar nicht wichtig. Nur weil das Thema für uns wichtig ist.

    Und aus welchem Grund sollte es ihnen wichtig sein, dass wir welchen trinken? Außer, sie haben selbst ein Problem.

    Bei denen sage ich ganz besonders gerne nein. Beim Essen kann mir ja auch keiner was aufzwängen. Manchen schmeckt es einfach auch nicht.

    Schmeckt mir nicht. Es reicht z.B. Warum sollte man was Ungesundes (das weiß eigentlich jeder) zu sich nehmen, wenn es einem nicht mal schmeckt.

    Zuerst versuche ich es immer mit. Nein danke. Weil eine Rechtfertigung eigentlich gar nicht fällig ist. Muss mich ja nicht für alles rechtfertigen.

  • ch habe es geschafft, nüchtern an einer Veranstaltung teilzunehmen, wi ich sonst mit Sicherheit gesoffen hätte.

    Warum nimmst du an einer Veranstaltung teil, wo gesoffen wird? Konfrontationstherapie? Nun kann ich dem Alkohol nicht immer aus dem Weg gehen, aber muss ich bewusst darauf zu laufen?

    Die Gefahr durch die Bestätigung dort nichts gesoffen zu haben, birgt das Risiko höhere Risiken einzugehen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Maeron,

    Ihr könnt mir also immer wieder schreiben, das ich solche Gedanken hier nicht äußern darf. Hilft mir aber wenig.

    Mir ist noch wichtig zu schreiben, dass Du natürlich solche Gedanken äußern "darfst". Es hat auch niemand geschrieben, dass Du das nicht tun darfst.

    Ich kann allerdings verstehen, dass Dich ein Beitrag, wie mein letzter hier, vielleicht dahingehend hätte beeinflussen können, dass Du das nicht tust. War mir auch von Anfang an nicht sicher, ob ich ihn so schreiben soll oder es lieber lassen sollte. Bin mir da auch immer noch nicht sicher, wenn ich ehrlich bin. Aber das waren halt irgendwie meine Gedanken dazu.

    Ich möchte Dir trotzdem mit auf den Weg geben, dass ich es gut finde, dass Du Dich von solchen Gedanken, wie von mir, eben nicht davon abhalten lässt, ehrlich hier zu lassen, was Dich umtreibt. Das hätte ich auch nicht erreichen wollen, denn wie Du schon schreibst, würde Dir das wenig bzw. gar nicht helfen.

    Nur mit Ehrlichkeit sich selbst gegenüber kann es voran gehen und das werde ich auch beim Lesen weiterer Beiträge von Dir in dieser Richtung berücksichtigen, bevor ich reagiere.

    Liebe Grüße

    Carina

  • Ja das was ihr schreibt, dem kann ich zustimmen, die orientierung am Alkohol z. B. Und das es für andere garnicht wichtig ist, eteas zutrinken oder wer was trinkt.


    Cadda danke für deine Erläuterung, ich finde den ehrlichen Austausch hier gut und wertvoll. Auch das man sich so erklärt. Denn da wir nur schreiben, fehlt ja sowieso enorm viel an Kommunikationsebenen (Gestik, Mimik, Stimme....).


    Hartmut ich verstehe deine Frage. Es ist so, dass es für mich ein sehr wichtiges Treffen war. Hat auch was mit Überwindung Sozialer Ängste zu tun und das eben im Arbeitskontext. Aber du hast recht, ich war mir auch bis zuletzt nicht sicher, ob meine Entscheidung richtig sein wird.

    Ich werde mir bewusst machen, dass ich weiterhin vorsichtig sein muss.

    Danke an alle ✔️👍

  • Alkohol als Geschenk, irgendwo hattest Du das erwähnt:

    Aufgrund meiner Position bin ich mit meinem Alkoholismus ganz offen umgegangen, wodurch ich aber keine Nachteile hatte.

    In dem Zusammenhang war es dann kein Problem, Alkohol bei Festen und Empfängen abzulehnen. Es ging sogar so weit, dass Menschen fragten, ob ich was dagegen hätte, wenn sie Bier, Wein etc. trinken.

    Da mich das ideenlose Schenken von Alkohol (gibt viele Alkoholiker, von denen man nichts weiß), Schokolade und Pralinen (viele Leute sind Zuckerkrank), Bücher (mag ich als Staubalergiker gar nicht) nervt, war ich dazu übergegangen, wenn wieder einmal ein Jubiläum, Abschied etc. anstand, den Empfänger von Geschenken direkt zu fragen, was ihm eine Freude machen würde. Es war nie ein Wunsch nach Alkohol, Schokolade oder Bücher dabei.

    Leider haben Sie mich selbst erst gefragt, als der Abschiedskorb schon gekauft war.

    Wein, Sekt, Schnapsflaschen und Süßzeug habe ich noch auf dem Fest verschenkt. Meine Offenheit hat also nicht ganz geklappt, aber ich bin immer offen damit. Übrigens, keines der Bücher, die auch geschenkt wurden, interessiert mich auch nur ansatzweise.

    Erst gestern wurde ich von alten Freunden eingeladen, bei denen ich immer voll war und die ich seit meiner Trockenheit nicht mehr sah. Es war eine unserer alten Parties vorgesehen.

    Ich war ganz offen und bereit abzulehnen. Sie wollen aber, dass wir kommen, das Fest wird anders als früher verlaufen.

    Von meiner Familie oder meinen Freunden schenkt mir keiner mehr Alkohol. Wenn Familienmitglieder Alkohol in unserem Haus haben und ich spüre, dass das gefährlich werden könnte, sage ich das und die Flaschen verschwinden. Da meine Familie um meine Trockenheit weiß und froh darüber ist, denken sie mit und vermeiden Alkohol im Haus.

    Bei Fremden, die mir was schenken, lehne ich Alkohol sofort dankend ab und bin noch nie auf Unverständnis gestoßen.

    Mir macht Alkohol in Sichtweite zwar nichts aus, ich habe auch kein Verlangen danach, wenn aber eine Angst davor hochkommt, achte ich im Haus darauf, dass er verschwindet. Mich hat in all die Jahren der Offenheit noch nie jemand zu "nur ein Gläschen" gedrängt.

    Das aus meiner Vergangenheit und Gegenwart. Jeder hat seinen eigenen Weg, viel Erfolg damit.

  • Frohe Weihnachten euch. Ich muss feststellen, dass es mir sehr sehr gut tut, ohne Alkohol die Festtage zu verbringen. Auch bei Diskussionen weiß ich jetzt wenigstens, was ich gesagt habe und das ich es nicht übertrieben habe und zu meinen Aussagen stehe. Insgesamt war ich die Festtage noch nie so fit. Sonst immer mit Müdigkeit und Kater aufgewacht. Ich habe lediglich wesentlich mehr genascht,, Kompensation (...). Fühle mich aber insgesamt viel stärker, mental und körperlich


    Und ich wünsche euch auch eine gute, abstinente Zeit und guten, abstinenten " Rutsch" ins neue Jahr.


    Viele Grüße

    Maron

  • Letztens habe ich meinem Vater eröffnet, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und deswegen auch regelmäßig eine Suchtberatungsstelle aufsuche. Seine Reaktion empfand ich ziemlich krass. Er fragte energisch und aufgeregt, ob mir das jemand eingeredet hätte. Und ob das WIRKLICH meine Idee sei. Und das könne ja wohl nicht sein, ich sei doch erwachsen und kein Jugendlicher mehr, der zuviel säuft. Ich erklärte ihm, das es eben eine Suchtentwickelung gäbe und sowas schleichend passiert und das ich mich für diese Entscheidung / Erkenntnis ja nun nicht rechtfertigen müsse.
    Er konnte das schwer verstehen. Er meinte, wenn er zuviel trinkt, schläft er ein. Schließlich war er weniger aufbrausend und nach einigen weiteren Erläuterungen schien er es verstanden oder zumindest akzeptiert zu haben. Er wünschte mir "viel Glück" und sagte, ihm würde es SEHR schwerfallen, keinen Alkohol mehr zu trinken. Naja, und seine Blutwerte wäre ja Katastrophal, so seine Ärzte. Er sagte dazu noch "ja, ich trinke jede Tag Alkohol, aber nein, Alkoholiker bin ich sicher nicht (...)."
    Das Ziel, das er nochmal was an seinem Trinkverhalten ändert oder ggf. eine Abhängigkeit bei sich erkennt, habe ich nicht. Er sollte nur meine Situation akzeptieren und bestenfalls verstehen.
    Naja, das wollte ich hier nochmal schreiben.

  • Er sollte nur meine Situation akzeptieren und bestenfalls verstehen.

    Die Situation zur Kenntnis nehmen ist doch auch schon mal was.

    Wichtig ist ja letztendlich nur, dass du sie akzeptierst und bestenfalls verstehst.

    Trotzdem finde es es super, dass du den Mut hast, deine Alkoholsucht do offen anzusprechen. Respekt.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Beim Einkaufen, wenn ich an den langen Regalen mit Alkohol gefüllten Flaschen vorbeigehe, bekomme ich keinen Suchtdruck, aber erste gefährliche Gedanken, die es zu stoppen gilt. Da nicht weiter drüber nachzudenken, funktioniert eigentlich ganz gut. Letztens aber machte ich es nicht so und sprach gegenüber meiner Frau aus: "Ach, so ein Wein heute, wäre doch schön. Nur als Ausnahme!". Natürlich wollte ich es nicht wirklich, ich wollte nur mal provozieren und gucken, wie sie reagiert. Sie schaute mich schief an und sagte schroff, in etwas gespieltem Ton und leicht lächelnd: "Dann lasse ich mich scheiden! "

    Zu Beginn meiner Abstinenz musste meine Frau erst einmal "darauf klar kommen", das es ist, wie es ist. Mittlerweile fühle mich von ihr unterstützt. Sie fragte zum Beispiel, welches alkoholfreien Getränke sie für Weihnachten für mich kaufen könne und hat sich auch sonst in meine Abstinenzentscheidung und die damit verbundenen Veränderungen wohlwollend eingefügt.

  • Letztens aber machte ich es nicht so und sprach gegenüber meiner Frau aus: "Ach, so ein Wein heute, wäre doch schön. Nur als Ausnahme!". Natürlich wollte ich es nicht wirklich, ich wollte nur mal provozieren und gucken, wie sie reagiert.

    Ich kann nur von mir schreiben: Fange ich an, den Alkohol zu bagatellisieren und sei es im Scherz, beginne ich, den Respekt vor ihm und letztlich der tödlichen Krankheit zu verlieren. Das wäre nicht gut für mich.


    Wohl gemerkt: Das ist meine persönliche Sicht der Dinge. Ich lebe seit mehr als 8 1/2 Jahren abstinent. Das darf gerne so weiter gehen.

  • Hallo Maeron,

    spiele nicht mit den Gefühlen deiner Frau. Unerwartet für dich kann so ein bescheuerter Satz genau der Punkt sein, wo sie innendrin merkt, es reicht. Genug gelitten, genug gehofft, genug geglaubt, genug ausgehalten, genug Versprechungen gehört, genug verarscht worden.

    Mit sowas Existentiellem wie einem angekündigten Rückfall die Partnerin provozieren, Spielchen mit den Ängsten der Partnerin, antesten wie weit du gehen kannst, sie absichtlich triggern - das macht dich sehr unglaubwürdig und unsympathisch. :thumbdown:

    Für mich wärst du als Partner wieder bei Tag 1 und ich würde dir keinen Zentimeter mehr vertrauen, was du mir als nächstes zumutest.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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