Teresa0707 - Mein Partner ist alkoholabhängig

  • dann brauch ich einen Plan B. Da werde ich dann meine Eltern einweihen und ggf. erst mal da unter kommen, sodass ich dann keine Miete zahlen muss. Die haben ein großes Haus und der zweite Stock sind die Zimmer komplett frei, die würden mir auch helfen das weiß ich.

    Das klingt doch gut.

    Ich möchte Dich ermutigen uns hier weiter über Deinen Weg, Fortschritte und evtl. auch Rückschläge auf dem Laufenden zu halten. Hilft dir evtl. auch beim sortierten.

    Was passiert wenn Du länger nicht schreibst, sieht man an Deinem sehr langen Text von heute. Schwierig auch für Dich das alles in die Reihe zu bekommen um verständlich zu bleiben.

    Uns fällt auch auf, wenn etwas aus dem Ruder läuft und Du das noch nicht realisieren solltest zu dem Zeitpunkt.

    Nutze uns hier und mache es Dir etwas leichter.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hey Teresa,

    du musst absolut kein schlechtes Gewissen haben, dass du dich um dich kümmerst, dich abgrenzt und die "Vorteile", die dir das Zusammenleben noch bringt, mitnimmst. Das ist auch kein bisschen egoistisch! Bzw es ist im völlig richtigen Rahmen, dich und die Belange deines Sohnes in den Vordergrund stellen. Es ist absolut nicht in Ordnung, dass dein Partner regelmäßig am Wochenende abhaut zum Saufen und dann 2-3 Tage wegbleibt.

    Hat er eigentlich richtige Freunde oder nur die Saufkumpels? Was sagt denn seine Familie zu seinen Saufeskapaden und dass er dich regelmäßig mit dem Kleinen hängen lässt?

    Ich finde wirklich, du machst das genau richtig. Grenz dich ab, blockier ihn, wenn er saufen geht. Nutz die Zeit für dich, die er in der Lage ist, sich um den Kleinen zu kümmern und sieh zu, dass du den finanziellen Überblick hast und sorg da für dich und den Kleinen vor.

    Wenn man Kinder hat, ist es immer sehr sehr hilfreich viel Kontakt zu anderen Eltern zu haben. Playdates, Spaziergänge usw., das macht meistens zusammen mit anderen Muttis mehr Spaß und wenn man ehrlich ist, machen sowas eh meistens die Mütter.

  • Panama Danke für deine lieben Worte :)

    Er hat tatsächlich auch ein Kumpel der nicht ein guter Umgang wäre. Sein Kumpel aus Schultagen, hat sein Leben im Griff. Und sonst hat er noch 1,2 Kumpels die auch relativ „normal“ sind, jedenfalls neben seinen sauf Kumpels. Es liegt an meinem Partner, er sagt selber, dass er keinen Spaß hat sich ohne Alkohol mit Freunden zu treffen. Er sagt ja selber, dass er trinkt wenn er mit Freunden unterwegs ist seit er 14 ist. Habe ihm schon so oft in den Jahren Vorschläge gemacht, was man alles mit Freunden machen kann aber er hat es vielleicht 1-2 mal versucht aber das war’s dann auch. Ich finde das auch unglaublich traurig für ihn, dass er keine richtigen Freundschaften hat die ohne Alkohol existieren.

    Mit seinen Eltern ist es ein bisschen schwierig. Sie verurteilen sein Verhalten total, da er ihnen auch schon oft Dinge im Suff an Kopf geworfen hat und es oft Streit wegen Alkohol gab auch schon vor meiner Zeit , sagen auch das er abhängig ist und das er ohne professionelle Hilfe es nicht schafft. Aber gleichzeitig sind sie dem Alkohol selber nicht abgeneigt, der Vater trinkt kaum noch aufgrund Herzprobleme aber bis vor paar Wochen sah das noch anders aus. Die Mama trinkt jeden Tag Bier und ich sehe da auch eine Abhängigkeit, aber eine andere. Sie trinkt jeden Abend aber nicht bis zum Absturz. Und wenn wir da zb mal zum Fußball schauen waren haben sie vor meinem Partner getrunken, das habe ich auch nie verstanden, aber ich wollte mich da nicht einmischen, ist ja nicht meine Familie. So sind die Eltern super lieb und ich verstehe mich auch sehr gut mit ihnen, sie sagen auch dass sie immer für mich und den kleinen da sein werden, dass Ich weiß dass besonders der Papa froh ist, dass ich da bin und er sagt meinem Partner auch regelmäßig das ich das „beste“ sei was ihm passieren konnte und er das nicht weg werfen soll. Ich merke auch immer wieder, dass den Papa das besonders belastet und leid tut aber machen können sie auch nichts 🤷‍♀️

    Ja ich habe mich erst letzte Woche auf eine Warteliste setzen lassen für ein Baby Kurs zudem habe ich mich auf einer App angemeldet für Mamas um Kontakte zu knüpfen, das fällt mir nämlich nicht all zu leicht, da ich ein sehr introvertierter Mensch bin, seit Jahren die selben Freunde, selten sind neue dazu gekommen. Aber ich habe auch eine Arbeitskollegin die 2 Monate vor mir entbunden hat, mit der habe ich mich seitdem auch angefreundet, wir waren letzte Woche erst mit unseren beiden kleinen zusammen spazieren. Ich gebe mir echt Mühe aus meiner Komfortzone raus zu kommen, aber oft fällt mir das noch schwer besonders wenn es um neue Leute kennen lernen geht, aber ich arbeite an mir 😊

  • Guten Morgen,

    Hier mal ein Update:

    Montag morgen ist er dann nach Hause gekommen (nüchtern). Natürlich wollte er sich entschuldigen und mir das übliche erzählen, dass er sich ab jetzt mühe geben würde, dass so etwas nicht mehr vor kommt etc.

    Ich ließ mich gar nicht drauf ein und sagte, dass er mir sowas gar nicht mehr sagen soll. Eigentlich wollte ich ihm ja das mit der „Beziehungspause“ vorschlagen aber ich brachte es nicht übers Herz, da er so fertig und niedergeschlagen war. Statt dessen sagte ich, dass ich möchte das wir unsere Beziehung erst mal hinten an stellen und das er mir nichts schuldig ist. Ich sagte ihm auch, dass ich keine Erwartungen mehr bezüglich seines Alkohol Problem habe, da nur er selber für sein Handeln zuständig ist. Er soll sich einfach in der Zeit dazwischen um seinen Sohn kümmern und mich unterstützen, mehr verlange ich nicht. Er sagte natürlich, dass er sich bemühen möchte, dass solche exzesse nicht mehr vor kommen. Ich ging gar nicht drauf ein, er sagt das im Endeffekt er nur weil er ein schlechtes Gewissen hat und sich selber in dem Moment damit beruhigen möchte. Ich ging einfach wieder in den Alltag rüber. Natürlich war dann Montag und gestern seine „Depriphase“ die hat er meistens nach solchen Exzessen. Bis vor kurzem habe ich ihn dann immer noch versucht wieder auf zu bauen und verkroch mich mit ihm in unseren Wohnung weil es mich selber auch runter zog. Diesmal wollte ich es anders machen. Montag merkte ich schon, dass die gedrückte Stimmung mich auch wieder mit einnimmt, da habe ich mir den kleinen geschnappt und bin einfach für paar Stunden mit ihm raus. Gestern morgen dann, hatte ich ein großen Tiefpunkt. Ich bin morgens wach geworden und war einfach nur tief traurig, einfach der ganzen Situation wegen. Ich habe mich sehr schlecht gefühlt und hatte auch schon mein Handy in der Hand um meiner Schwester abzusagen ( mit der war ich verabredet). Aber dann zwang ich mich hin, ich wollte nicht wieder eine Verabredung absagen, wegen seinem Alkohol. Und es war die richtige Entscheidung. Schon als ich auf den Weg zu ihr war, ging es mir deutlich besser, war froh der gedrückten Stimmung in der Wohnung entkommen zu sein. Ich bin ein wenig stolz auf mich, dass ich dieses Mal was dagegen getan habe und nicht vollständig mit auf seinen Depri Zug aufgesprungen bin.

    Dennoch habe ich grade gestern Morgen gemerkt, dass es noch ein langer Weg ist, bis ich mich emotional komplett von ihm abkapseln kann, grade weil wir einfach ja noch zusammen leben und er in der Zeit dazwischen (nach den depri Tagen) wieder der Mann ist, den ich liebe. Das macht alles um so schwerer aber ändert nichts an meinem Entschluss. Wahrscheinlich habe ich es deswegen all Die Jahre Mit gemacht, weil er nicht täglich trank und wir in der Zeit dazwischen eine gute Zeit hatten. Aber seit der kleine Knirps da ist, hat sich innerlich irgendwas getan, mein kleiner soll das ganze Paket bekommen und nicht nur das „halbe“ so wie ich es all die Jahre hingenommen habe.

    Ab heute arbeitet er wieder, 7 Tage Frühdienst. Bin ich ganz froh drüber, er hat sich schon vorgeschlagen, ob wir am Wochenende nach seinem Dienst nicht irgendwas schönes zusammen mit dem kleinen machen möchten an einem Tag, ich wusste ihm ersten Moment nicht was ich dazu sagen soll. Ich möchte Unternehmungen mit ihm eigentlich meiden, grade damit mich diese „schöne Zeit dazwischen“ nicht wieder ein nullt aber ich weiß nicht wie ich ihm das sagen soll ohne durch schimmern zu lassen, dass ich bei dem Punkt Trennung angelangt bin. Gestern hat er abends den kleinen mir abgenommen und als ich sah wie er mit ihm kuschelte und rum shakerte, brach es mir das Herz, deswegen möchte ich keine Unternehmungen mit ihm machen, aus Selbstschutz, aber kann ich ihm das einfach so sagen ?

    Naja das war erst mal ein Update und ist schon wieder so lange geworden, man oh man ich schweife immer so aus 🤦‍♀️🙈

  • Statt dessen sagte ich, dass ich möchte das wir unsere Beziehung erst mal hinten an stellen und das er mir nichts schuldig ist.

    So funktioniert das aus meiner Sicht nicht. Was willst du damit bezwecken? Warum machst du dich so klein?

    Dennoch habe ich grade gestern Morgen gemerkt, dass es noch ein langer Weg ist, bis ich mich emotional komplett von ihm abkapseln kann, grade weil wir einfach ja noch zusammen leben

    Das ist unmöglich! Du verlangst Dir Unmögliches ab!

    Gestern morgen dann, hatte ich ein großen Tiefpunkt. Ich bin morgens wach geworden und war einfach nur tief traurig,

    Normal! Das ist nicht auszuhalten!

    mein kleiner soll das ganze Paket bekommen und nicht nur das „halbe“ so wie ich es all die Jahre hingenommen habe.

    Sehr guter Ansatz! Aber auch Du verdienst das „ganze Paket“.

    Warte nicht zu lange. Das schwächt Dich nur - kenne ich aus eigener Erfahrung! Die Chance ist minimal - aber vielleicht wacht er ja auch auf, wenn er den Ernst der Lage erkennt. Das kann er aber nicht, wenn du sogar noch sagst, dass er dir nichts schuldig ist und ihr weiter zusammen lebt mit allen Hochs und Tiefs. Viel Ktaft!

  • Hallo Teresa,

    mich berührt es immer sehr,die Berichte von Angehörigen zu lesen.

    Ich glaube es ist schwer,aus selbst Alkoholikerinnen-Sicht etwas Sinnvolles dazu zu sagen, aber die Sätze von dir fielen mir auf

    Aber dann zwang ich mich hin, ich wollte nicht wieder eine Verabredung absagen, wegen seinem Alkohol

    mein kleiner soll das ganze Paket bekommen und nicht nur das „halbe“ so wie ich es all die Jahre hingenommen habe

    So hat es mein Mann auch gemacht,er hat seine Verabredungen eingehalten,egal was mit mir war und die Kinder über mich (bzw. meine Sucht) gestellt. Ich weiß gar nicht genau,wie ich das zu Suchtzeiten empfunden habe (ob ich da überhaupt groß drüber nachdenken konnte,vermutlich hätte ich mir aber nur selbst wieder leid getan) - heute bin ich ihm dafür wahnsinnig dankbar.

    deswegen möchte ich keine Unternehmungen mit ihm machen, aus Selbstschutz, aber kann ich ihm das einfach so sagen ?

    Ich würde sagen,dass du das natürlich darfst und kannst! Es tut dir nicht gut,dann mache es nicht. Du bist wichtig!

    Und auch das kenne ich von mir…ich wollte in den nüchternen Phasen alles wieder gut machen,es tat mir alles so leid,ich wollte es nie wieder,ich wollte, dass sie meine Not verstehen und mir verzeihen und dann ist es wieder passiert und wieder und wieder und so habe ich mich doch nur um mich selbst gekreist ohne die Bedürfnisse meines Mannes oder meiner Kinder auch nur ansatzweise wahrzunehmen.

    Mein Mann hat mich einmal gefragt,willst du denn unsere Kinder nicht aufwachsen sehen,willst du nicht erleben,was aus ihnen wird? Ich hätte die Frage nicht beantworten können. Jetzt heute und nüchtern kann ich das nicht mehr verstehen und schäme mich wahnsinnig dafür. Aber Sucht macht einen so verblendet und auch so egoistisch.

    Ich hoffe,das war ok,dass ich aus Alkoholikerinnen Sicht schreibe,sonst sag es gerne. Ich will auf keinen Fall unsensibel sein.

    Auch ich wünsche dir ganz viel Kraft!

    2 Mal editiert, zuletzt von Sahnehaube (6. September 2023 um 11:04)

  • Lanananana

    So funktioniert das aus meiner Sicht nicht. Was willst du damit bezwecken? Warum machst du dich so klein?

    Eigentlich möchte ich damit nur bezwecken, dass er aufhört mir ständig zu sagen, er hätte

    Mir gegenüber so ein schlechtes Gewissen etc. Ich möchte damit die ständigen „Gespräche mit irgendwelchen Versprechungen“ vermeiden.

    Ja es ist wirklich momentan sehr schwer, aber ich bemühe mich. Das ich mich so viel mit Freunden treffe, allein raus gehe mit meinem

    Sohn, mich bei einem Baby Kurs angemeldet habe. Sowas wäre vor der Geburt meines Kindes nicht drin gewesen, zu oft habe ich mich durch sein Alkohol Problem zurück gezogen, ich sehe das als Fortschritt. Ich nutze einfach jetzt noch die Unterstützung von ihm für mich um auch mal was alleine zu machen und finanziell einfach abgesicherte bin während der Elternzeit und solange er nicht hier zu Hause trinkt, ist die Situation noch „tragbar“ Für mich, das es nicht ewig so weiter gehen kann ist mir bewusst aber ich mache

    Es alles Schritt für Schritt, so komme ich am besten damit klar.

    Sahnehaube

    Nein alles gut, ich finde es hilfreich auch mal ein Einblick in die Sicht eines Alkoholikers zu bekommen. Ja ich glaube auch, dass das der richtige Weg ist, wenn ich anfange mein eigenes Leben zu leben und mich nicht von seiner Sucht all zu stark runter ziehen zu lassen oder bzw. Das wenn ich merke dass es mich runter zieht, etwas dagegen zu unternehmen.

    Ich weiß auch, dass es ihm leid tut und das er wirklich ein schlechtes Gewissen hat, aber das ändert leider nichts an den Handlungen die er durch seine Sucht vollbringt. Aber ich löse mich wie gesagt immer mehr davon, verstehen zu wollen wieso er dies und jenes tut, weil ich glaube als „nicht süchtiger“ kannst du diese Handlungen gar nicht nach voll ziehen und deswegen macht es einen ja auch immer so wütend und traurig, weil man selber nie so etwas tun würde.

    Seitdem ich das so verinnerlicht habe, dass ich nichts für sein Handeln kann, dass ich ihn nicht aufhalten kann wenn er trinken gehen möchte, dass ich keine Kontrolle darüber habe, geht es mir echt besser. Jetzt ist nicht mehr die Trauer da, das er Versprechen oder Abmachungen nicht einhält oder mich evt anlügen könnte, nein jetzt ist der Fokus der Trauer darauf, dass ich anfange zu realisieren, das wir keine glückliche Familie werden und er auch nicht der Partner sein wird, mit dem ich alt werde. Und die Trauer darüber, dass mein Sohn nicht den Vater hat, den er verdient hätte. Da sind wir wieder beim halben Paket aber das reicht einfach nicht. Wie es nach der Elternzeit und der räumlichen Trennung weiter geht, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Ich möchte, dass mein Sohn Kontakt zu deinem Papa hat aber nur wenn dieser nüchtern ist und auch „Papa“‘sein kann. Wie das ausschauen wird und alles, wird sich mit der Zeit zeigen. In der Elternzeit werde ich jetzt erst mal wieder meine eigenen Interessen verfolgen, das tun was mir gut tut und jede Hilfe und Unterstützung annehmen die ich Von ihm bekomme und das ist auch reichlich in der Zeit zwischen seinem Exzessen macht er ja sehr viel und kümmert sich auch liebevoll um seinen Sohn das werde ich für mich nutzen.

  • Zitat

    deswegen möchte ich keine Unternehmungen mit ihm machen, aus Selbstschutz, aber kann ich ihm das einfach so sagen ?

    Spontan dachte ich, warum sich erklären oder gar rechtfertigen?

    Einfach sagen, du, heute passt es mir nicht oder ich bin schon verplant... Aber keine Rechtfertigungen, daß du das aus Selbstschutz machst. Wieso ihm unnötige Informationen geben, die er so oder so auslegen kann oder gegen dich verwendet in seinem nassen Kopf.

    Mach einfach dein Ding, Babykurs, all sowas. Das ist doch ein guter Anfang!

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Leibe Teresa0707,

    Deinen Roman zu lesen hat mich sehr berührt, und zugleich einen Spiegel vorgehalten.

    Viele Sachen die du hier schreibst kommen mir sehr bekannt vor.

    Ich bin zwar viele Jahre älter als du, männlich dazu, dennoch erkenne ich viele Gefühle und Emotionen wieder, welche du hier schilderst.

    Es ist natürlich einfach zu sagen lass ihn fallen, aber ich weis auch, dass das ein längerer Prozess ist, welcher innerlich erst reifen muss.

    Du hast aber, wie ich auch, ( so glaube ich hie zwischen den Zeilen gelesen zu haben) beteits innerlich gekündigt.

    Das ist auch gut so, und vom Kopf her betrachtet nur allzu logisch. Der Bauch und die Hoffnung will das aber noch nicht war haben.

    Wenn ich du wäre würde ich folgendes machen:

    Du hast Elternzeit, deine Eltern wohnen in der Nähe, es ist die obere Etage frei.

    Selbst ein Zimmer wäre doch ok, mehr brauchst du für den Moment doch nicht, es sind doch deine Eltern.

    Pack die Koffer und den Kleinen, und gehe auf Distanz.

    Ich rede nicht von absoluter Trennung, die Entscheidung kannst nur du treffen. Natürlich wird dir hier von vielen dazu geraten, aber du musst es alleine wollen, nicht sollen.

    Bedenke du bist erst 28 Jahre, 2/3 kommen noch.

    Und noch ein Tip, verschweige sein Alkohol Problem nicht vor der Familie, die verstehen sonst einige Sachen nicht.

    Muss jetzt aufhören, meine Alkoholiker Frau ist gerade gekommen, gibt jetzt wichtigeres als hier zu schreiben 😎

  • Linde66 ja du hast recht, warum Sollte

    Ich mich rechtfertigen ? Ich habe mir jetzt auch für Freitag und Samstag was vorgenommen! Freitag treffe ich mich mit einer Freundln und ihren Kindern, wir gehen zusammen auf den Spielplatz. Habe das Treffen extra auf 14:00 geplant, sodass ich nachmittags weg bin wenn er zu Hause ist. Samstag nach seinem Dienst soll er dann auch 3 Stunden auf den kleinen aufpassen, da werde ich mich mit Freundinnen mal alleine treffen, er hat auch schon gesagt, dass er das macht.

    Panama

    Jaa das sage ich mir auch sehr oft, besonders in den Momenten wenn er dann mal Wieder los ist, durch die Sucht werden ihm einfach auch die Dinge unwichtiger, die ihm eigentlich wichtig sein sollten, wie zB seine Partnerin und sein Kind, aber das checkt er ja nicht.


    Freddy ja das denke ich mir mittlerweile auch, ich bin ERST 28 Jahre alt. Ja mit meinen Eltern ist das nicht so einfach, ich liebe die beiden aber grade meine Mutter ist vom Charakter her nicht die einfachste zudem hat sie selber psychische Vorbelastungen und wenn ich länger mit ihr zusammen „wohne“ dann tut mir das auch nicht all zu gut, das ist für mich echt nur ein Notfall Plan. Ich bin auch damals schon direkt mit 18 ausgezogen weil ich mich täglich mit meinem Vater in den Haaren und meiner Mutter hat sich ständig „Sorgen“ um mich gemacht, ich konnte nirgendwo hin gehen ohne das sie mir hinter her gelaufen ist. Erst als ich ausgezogen bin wurde unser Verhältnis richtig gut, weil ich sie mir alle 2 Wochen für paar Stunden gesehen habe.

    sollte die Situation zu Hause völlig eskalieren, zb wenn er anfangen sollte, hier zu trinken statt zu gehen, dann werde ich nicht zögern dorthin zu gehen aber so wie es momentan ist, ist es aus zuhalten. Klar einfach ist es nicht und mit viel Gefühls Chaos verbunden aber ich werde weiter an mir arbeiten und alles dafür tun das dies kein DauerZustand ist

  • Guten Morgen,

    Vielen dank für die Nachfrage. Es geht soweit ganz gut. Es gibt Tage an denen es mir besser geht, aber auch Tage an denen ich mir viele Gedanken mache und mich Zukunftsängste plagen.

    Ich bin weiterhin dabei, Schritt für Schritt mich auf die Trennung vor zu bereiten. Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit meiner Personal Chefin, um abzuklären ob ich nach meiner Elternzeit aus dem Schichtdienst raus kann. Sie war absolut verständnisvoll und sagte auch sofort zu, dass ich nach meiner Elternzeit nur noch von Montags- Freitags arbeiten kann. Das ist dann schon mal eine Sorge weniger, den so bin ich am Wochenende nicht auf meinen (noch) Partner angewiesen, dass er auf den kleinen aufpasst. So unzuverlässig wie er ist.

    Seit ich nichts mehr zu seinem Konsum sage, ist die Spirale auch tiefer gegangen. Die Abstände werden kürzer, wenn es vor paar Wochen noch ca alle 3 Wochen war, ist er jetzt schon bei ca 10 Tagen angekommen. Und die Tage die er dann verschwindet werden auch länger. Er meldet sich auch immer öfters in der Arbeit krank, keine Ahnung wie lange das noch gut geht, wundert mich eh das er bisher noch kein Gespräch hatte, da er sich ja immer sporadisch für 1-2 Tage „krank“ meldet. Aber das ist sein Problem nicht meins. Sobald er saufen ist, blockiere ich ihn auch immer direkt, damit ich gar nicht erst „Suff Nachrichten“ von ihm bekommen kann. Zum Glück trinkt er weiterhin nur Außerhalb der Wohnung und kommt erst wieder wenn er nüchtern ist oder er kommt und legt sich direkt ins andere Zimmer schlafen und lässt uns in Ruhe.

    Vor paar Monaten hätte ich nach solchen Sauf Touren mich mit ihm hin gesetzt, „Gespräche“ geführt und ihn eindringlich drauf hin gewiesen, dass das auf Dauer mit der Arbeit auch nicht geht. Mittlerweile sage ich gar nichts mehr dazu, ich habe auch gar nicht das Bedürfnis mit ihm darüber zu sprechen, weil es ja eh nichts bringt und mich nur Energie und Zeit kostet.

    Früher habe ich ihm auch immer gesagt, dass er sich Hilfe suchen soll. Mach ich auch lange nicht mehr, wenn er wirklich von sich aus aufhören wollte, würde er sich Hilfe suchen, auch ohne das ich was sage. Er kennt ja auch alle Anlauf stellen, er war ja schon in Therapie. Das alles zeigt mir einfach auch nur wieder, dass er das all die Jahre nicht wirklich für sich gemacht hat sondern für mich bzw. „Uns“

    Er ist übrigens seit Dienstag Abend wieder weg. Es ist echt was gesehen in mir. Vor paar Monaten konnte ich es kaum erwarten, dass er wieder nach Hause kommt damit ich meine Enttäuschung und Wut ihm entgegen schleudern konnte. Mittlerweile habe ich dieses Bedürfnis gar nicht mehr, jetzt ist es mittlerweile sogar so, dass ich hoffe, dass er solang wie möglich weg bleibt. Weil wenn er dann irgendwann nach Hause kommt, ist hier dann erst mal 2 Tage schlechte Stimmung weil er dann in seinem depressiven Selbstmitleid badet und Diese Spannung dann förmlich die ganze Wohnung einnimmt.

    Mittlerweile tendiere ich sogar dazu, ihn zu bitten schon vor Ende der Elternzeit aus zu ziehen. Weil es wird ja nur weiter bergab gehen, das sieht man ja.

    Momentan erkundige ich mich viel darüber, was mir an Unterhalt zusteht, wo ich finanzielle Unterstützung bekomme etc.

    Er sagte zwar, dass selbst wenn er ausziehen sollte, er weiterhin mir die Hälfte der Miete mit bezahlt solange ich in Elternzeit bin, aber wer weiß ob er das wirklich dann auch die ganze Zeit macht oder kann. Das kann ich halt überhaupt nicht einschätzen. Menschen zeigen ja leider oft erst bei einer Trennung ihr wahres Gesicht.

    Er sagt ja selber, dass er sowas seinem Sohn nicht antun möchte, dass er weiß das er keine Hilfe für mich ist. Ich hoffe einfach darauf, dass wenn ich ihn wirklich bitten sollte zu gehen er dies dann auch tut.

    Ich habe es jetzt endlich auch geschafft, mich 2 meiner engeren Freundinnen zu öffnen. Ich habe ihnen alles erzählt und das hat richtig gut getan. Sie haben sehr lieb reagiert und auch sofort ihre Hilfe angeboten. Ich werde jetzt nach und nach meine engsten Freunde einweihen, damit ich mir einfach ein soziales Netz spinne.

    So ist erst mal die aktuelle Situation grade.

    Trotz alle dem, versuche ich auch die Elternzeit zu genießen, mein Sohn entwickelt sich super und ich unternehme viel mit ihm.

    Es ist alles sehr schwer und es wird wohl noch lange dauern bis alles überstanden ist, aber die Hoffnung an ein „danach“ treibt mich weiter an, diesen Weg weiter zu gehen.

    Liebe Grüße

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    du machst das echt super. Du erkennst die Situation ganz klar, du ziehst Konsequenzen daraus, du fängst an, die ein Hilfenetz aufzubauen.

    Du kannst stolz auf dich sein.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo meine lieben,

    Ich muss mich einmal kurz auskotzen.

    Samstag Abend kam Mein Partner dann nach Hause (nüchtern). Er wollte dann direkt schon mit mir „sprechen“ aber ich blockte direkt ab, ersten weil ich mit dem kleinen schon im Bett lag und zweitens weil ich einfach keine Lust hatte mir wieder dasselbe anzuhören wie immer. Er hat das auch sofort akzeptiert und hat das Schlafzimmer verlassen.

    Am nächsten morgen dann, hat er natürlich das Gespräch gesucht. Ganz am Anfang sagte er gleich, dass er „großen Mist“ gebaut hatte. Es stelle sich raus, dass er sich zwar bis Freitag krank gemeldet hatte, aber dann nicht mehr. Er hätte von Freitag bis Montag Nachtdienst gehabt. Ich war fassungslos. Sowas hat er in all den 6 Jahren noch nicht fertig gebracht. Er hat sich wenigstens IMMER nach richtiger Vorschrift „krank“ gemeldet.

    Und jetzt kommt der Börner. Als ich ihm dann sagte, dass er jetzt sofort anrufen sollte, damit es wenigstens „nur 2“ Tage sind wo er sich nicht gemeldet hat, da fragt er mich doch allen ernstes ob ich nicht da anrufen könne. Ich dachte ich spinne, wirklich, ich dachte echt ich steh im Wald. Natürlich sagte ich ihm, dass ich das nicht machen werde! Ich bin doch nicht seine Mutter. Er sagte, er fühle sich so kraftlos und wäre einfach fertig mit der Welt. Er sah auch echt nicht gut aus, geschwollenes Gesicht, unrasiert,Augenringe, einfach komplett kaputt. Aber ich tat es dennoch nicht. Er muss für sein Handeln Verantwortung tragen! Ich bin so sauer, dass er sein Job aufs Spiel setzt ! Er liebt diesen Job, war so froh ihn zu haben und jetzt sowas. Er ist wieder am Tiefpunkt. Sagt, dass er sich heute direkt um ein Gespräch bei der Therapie kümmert wo er schon war. Als er wieder damit anfing, blockte ich direkt wieder ab und sagte, er solle mir nicht SAGEN was er alles in angriff nehmen würde, sondern einfach MACHEN, wenn er es wirklich selber möchte wird er das auch tun ohne das ich hinter ihm stehe und ihn auffordere. Ich sagte ihm auch wieder, dass ich mir das einfach nicht mehr anhören möchte, weil es immer das selbe ist und am Ende passiert doch nichts.

    Aber das mit der Arbeit geht gar nicht und dann noch mich zu fragen ob ich seine Suppe auslöffeln kann. Was die Arbeit angeht, bekomm ich halt Große Sorge wegen dem finanziellen. Wenn er seinen Jon verliert, kann er keinen Unterhalt zahlen und ausziehen schon mal gar nicht, das er einen Job hat und ein festes Einkommen war immer noch so ein bisschen meine finanzielle Sicherheit und das ich ihn notfalls bitten kann zu gehen, aber wenn er erst mal arbeitslos sein sollte, ja dann gute Nacht.

    Er rief dann auch selber an und jetzt gleich muss er seine Chefin anrufen und mit ihr sprechen.

    Vielleicht klinge ich jetzt hart oder gemein, aber ich bin es einfach so leid. Und seit dem ich für mich akzeptiert habe, dass ich nichts an seiner Sucht ändern kann, habe ich einfach auch keine Lust mehr Energie darein zu verschenken. Für mich steht die Trennung weiterhin fest, und sollte er noch so trocken werden, zu viel ist kaputt gegangen. Natürlich würde ich es mir für ihn und besonders für unseren Sohn wünschen aber ehrlich gesagt bezweifle Ich es sehr, dass er ein komplettes Leben ohne den Alkohol hin bekommt.

    Liebe Grüße

    Teresa

  • Vielleicht klinge ich jetzt hart oder gemein,

    Nein, so klingst du absolut nicht.

    Du klingt so, dass du dich immer weiter aus deine Co-Rolle löst und das ist wunderbar.

    Alkoholiker bauen oft Mist, wollen dann aber nicht dafür gerade stehen. Du gibst ihm seine Verantwortung an ihn zurück. Er kann für sein Handeln selber gerade stehen.

    Bleib auf diesem Weg.

  • Hallo Teresa,

    Das klingt konsequent, du hast alles richtig gemacht.

    Er muß Verantwortung tragen für das was er tut, bzw. nicht tut.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Danke für die lieben Worte,

    Ich weiß, dass es richtig war so zu handeln, er baut die scheiße, er muss sie auch ausbaden. Er hat jetzt auch ein längeres Telefonat mit seiner Chefin gehabt, gekündigt wurde er nicht, hat aber Donnerstag ein Gespräch.

    Ich habe jetzt eine Freundin angerufen, die holt mich gleich mit dem kleinen ab und wir fahren ans Wasser über den Tag. Gott sei dank hat sie frei heute, den obwohl ich dabei bin mich von seiner Sucht abzukapseln, regt mich das mit der Job Geschichte so auf und macht mich wütend, da habe ich keine Lust ihn heute um mich zu haben. Gerade nicht, wenn er in seiner depressiven, Selbstmitleidsstimmung ist. Habe ich ihm auch so gesagt. Ich glaube ihn setzt das noch mehr zu, dass ich nicht wie früher mich jetzt um ihn „kümmere“, sondern die Wohnung verlasse. Aber ich kann das einfach nicht mehr, es wäre auch nicht ehrlich gemeint, würde ich jetzt hier bleiben und ihn „trösten“.

    Irgendwo meldet sich was das angeht auch mein schlechtes Gewissen. Ich merke Ja, dass es ihm wirklich schlecht geht, er sich selber für seine Aktionen hasst und auch unserem Sohn gegenüber ein schlechtes Gewissen hat. Aber was soll ich machen ? Ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles gut wird ? Obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt ? Das kann ich einfach nicht, dafür habe ich einfach zu viel Wut in mir.

    Ich werde heute die Sonne genießen und mich davon nicht anstecken lassen.

    Wenigstens akzeptiert er mein Handeln und macht mir keine Vorwürfe, dass ich nicht wie vor paar Monaten bei ihm bleibe und seine Stimmung versuche aufzufangen, sagt sogar dass er es versteht.

    Danke für euer offenes Ohr, ich freue mich gleich am Meer zu sein und die Sonne zu genießen

    LG

    Teresa

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