*Rina* - Auf geht‘s

  • Es ist gut, dass Du die Versuche Deines Suchthirns erkennst und dem auch ein

    Ende setzt, Rina!

    Im Laufe der Zeit werden diese "Gespräche" weniger. Deswegen schreiben

    wir ja immer von dem ersten Jahr, in dem man sich aus gewissen Situationen

    herausnehmen soll.

    Danach ist die Abstinenz gefestigter.

    Also, immer schön weiter so! ;) :thumbup:

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elli,

    vielen Dank fürs Mut machen. Ich glaube ich werde Karten kaufen für eine Veranstaltung, Theater oder Klassik. Das macht nüchtern total viel Spaß. Das Geld, das ich sonst für Wein oder Bier ausgegeben hätte, möchte ja unter die Leute ;)

    Liebe Grüße

    Rina

  • Hallo Ihr Lieben,

    meine ‚Stimme‘ ist verstummt. Gerade keine Diskussionen, kein Gemäkel und kein Genöle. So ist es recht, also freue ich mich aufs Wochenende und werde es sehr genießen.

    Bin gespannt bei welchem Anlass mein Suchthirn wieder anspringt. ?(

    Manchmal sind es völlig abstruse Gedanken. Am Anfang hat mich mal eine Woche lang der Gedanke beschäftigt, dass ich jetzt keinen Sonnenuntergang am Strand mit einem Cocktail in der Hand mehr erleben werde.

    Als würde das eine Rolle in meinem Leben spielen. Da kann ich selbst nur mit dem Kopf schütteln. Das Suchthirn ist sich echt für nichts zu schade. :/

    Liebe Grüße

    Rina

  • Bin gespannt bei welchem Anlass mein Suchthirn wieder anspringt.

    Das ist schon lästig am Anfang. Ich finde, das Wichtigste ist, dass ich die Suchtstimme als solche erkenne.

    Manche müssen den Gedanken, bis zum bitteren Ende denken. Andere (ich) hören nicht zu und fahren der Stimme direkt über den Mund.

    Gingen Gedanken in Richtung Alk, habe ich sie - gleich wenn ich es gemerkt habe - gestoppt. Meiner Stimme einen Anschiss erteilt (und zwar recht vulgär) und an etwas anderes gedacht.

    Auch nicht diskutiert. Ich weiß ja, was draus wird und wie es war. Das brauche ich nicht hervorholen und anfangen zu diskutieren.

    Habe mich mein Leben lang für alles gerechtfertigt. Das wird weniger und vor der Stimme gibt's das gar nicht.

    Jetzt ist es eher so, dass es mich überrascht, wenn sie sich meldet. Oder es versucht. Gerade, weil es so selten ist. Da heißt es, wachsam bleiben.

    Ach ja. Ich würde jetzt mal nicht zu sehr auf das "Anspringen" warten. Denn dann tut sie Dir sicher den Gefallen. ;)

  • Guten Morgen,

    vielen Dank für Deine Antwort Alex.

    Eine Diskussion, ob ich trinke, gibt es bei mir auch nicht. Das öffnet ja Tür und Tor, und macht mein Suchthirn immer stärker.

    Was mich überrascht, sind die zum Teil starken Gefühle, die auf einmal da sind. Die muss ich dann erstmal verdauen und nach einer Zeit schwups sind sie weg.

    Seit ich kein Alkohol mehr trinke, fühle ich mich, als wären meine Konturen schärfer geworden. Wäre ich eine Zeichnung waren die Ränder vorher etwas verschwommen. Jetzt fühle ich mich viel klarer, mehr Ruhe im Geist und ein viel besseres Körpergefühl. Das gebe ich auf keinen Fall mehr auf, für das bisschen Gezeter vom Suchthirn.

    Ich wünsche Euch einen schönen gemütlichen Sonntag.

    Liebe Grüße

    Rina

  • Das mit dem "Gezeter" finde ich gut ausgedrückt.

    sind die zum Teil starken Gefühle,

    Auch Erinnerungen kommen hoch. Gestern, als ich totale Ruhe hatte, kam eine Erinnerung an mein Elternhaus, als ich ca. 5 war, hoch.

    Inzwischen scheint meine EKA-Seite ihr Recht einzufordern. Da müssen Dinge verarbeitet werden.

    Erlebnisse und Emotionen, die ich als Kind "Eingesperrt" hatte, kommen jetzt wieder hoch. Nun habe ich die Möglichkeit, sie mit meinem "Erwachsenen-Ich" zu betrachten und zu nachzuerleben. Um sie besser einordnen zu können. Gibt Angenehmeres.

    Immer is' was. :/

    Wenns mir zu viel wird, hilft Achtsamkeit, auf die Gegenwart. Kann ich empfehlen.

    So, jetzt erst mal Sonntag. :thumbup:

  • Hallo Zusammen,

    Heute sind es auf den Tag 8 Monate. 8). Ich bin sehr stolz und fühle mich pudelwohl. Desto längere Zeit ich kein Nervengifte konsumiere, desto besser wird mein Allgemeinempfinden.
    Mein Freundeskreis reagiert darauf mit Ungläubigkeit und Stirn runzeln. Solange man sich regelmäßig zuschüttet, kann man sich ein Leben ohne Alk nicht vorstellen. Hört man auf, versteht man nicht warum man solange zur Abstinenz gebraucht hat. Komische Sache.
    Ich war auf einer Rein-Feier-Party. Ich habe nicht an das Anstoßen gedacht und die Fragen nach Sekt nicht verstanden, weil ich ja mein volles Wasserglas in der Hand hatte. Nein kein O-Saft, auf keinen Fall Alkfreien Sekt. Noch vor ein paar Wochen hätte ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht, womit ich denn anstoße. Das werte ich als Fortschritt.
    Momentan biete ich mich bei Ausgeh-Aktivitäten als Fahrerin an. Das wäre mir früher nicht im Traum eingefallen. Aber es macht mir tatsächlich Spaß.
    Ich freue mich schon sehr auf meinen ersten Jahrestag, Unvorstellbar! Aber ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin. 8)

    Ich wünsche Euch ein schönes entspanntes Wochenende

    Rina

  • Meinen Glückwunsch zu 8 Monaten Abstinenz, Rina! :thumbup:

    Momentan biete ich mich bei Ausgeh-Aktivitäten als Fahrerin an. Das wäre mir früher nicht im Traum eingefallen. Aber es macht mir tatsächlich Spaß.

    Bedenke aber auch, dass es im Laufe einer Feier zu Situationen kommen kann, die bei Dir den Eigenschutz auslösen können. D.h. den Fluchttrieb aus einer für Dich ungesunden Lage, weil Du es nicht mehr ertragen kannst, an- oder betrunkene Menschen um Dich zu haben.

    Du bist als Fahrer im Grunde "gezwungen" bis zum Ende auszuharren. Überlege Dir für so etwas einen Plan B. Eventuell, dass Du schon ankündigst, dass das Zusammensein früher endet, oder Du einen Ersatzfahrer aktivieren kannst.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Mir hat es beim Lesen alles zusammengezogen. Für mich wäre das nichts. Den anderen beim Saufen zuschauen und die dann heimfahren, iiih. Ich hatte mal meine betrunkene Mutter im Auto. Der Geruch und die künstlich lustigen Monologe waren unerträglich. Nie wieder.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo!


    8 Monate sind schon etwas, worauf Du stolz sein kannst. Verbesserungsmöglichkeiten gibt's immer.

    Da ich Dir insweit keinen "klugen Rat" erteilen kann, möchte ich lediglich auf meine Vorgehensweise hinweisen.


    Ich konnte erst aussteigen, als ich bereit war, meine Abstinenz und somit meine Gesundheit an erste Stelle zu setzten und ihr alles andere unterzuordnen. Und dazu gehört es für mich, nicht als Fahrer für feier- und trinkfreudige Personen zu fungieren. Wenn ich zu einer Veranstaltung gehe, dann bin ich ausschließlich für mich und ggf. meine Frau verantwortlich und nicht für Dritte. Ich komme und gehe, wann ich es für richtig halte. Andere sind für sich verantwortlich. Diese Last kann, will und werde ich nicht für sie übernehmen.


    Das hat den großen Vorteil, dass ich, wenn ich merke, ich fühle mich unwohl, und sei es, weil andere einfach zu viel in sich hineinschütten, mich jederzeit und ohne Rücksicht auf Dritte entfernen kann.

    Das klingt erst mal wenig emphatisch, ist jedoch für mich und meine Abstinenz wesentlich.


    Auch gehe ich nach mehr als 8 1/2 Jahren immer noch nicht zu Veranstaltungen, auf denen der heftige Konsum von Alk im Vordergrund steht. Das halte ich im Kopf nicht aus und da gehöre ich einfach nicht mehr hin. Und wenn die Veranstaltung immer alkohollastiger wird, bin ich eh weg.


    Ach so, die Wasserglasnummer ist gut, ich wende sie auch an. Ich sehe nur zu, dass mir niemand noch etwas in die womöglich freie andere Hand drückt, z.B. ein Sektglas. Letzteres kann schnell passieren.


    Also weiterhin Augen auf, alles andere ist eine Frage der Übung und der Gewöhnung. Viel Glück dabei.

  • Vielen Dank!

    Elly , vielen Dank für Deine Hinweise.
    Ich habe mir darüber auch Gedanken gemacht und folgende Strategie ist dabei rausgekommen. Ich biete mich erst kurz vor knapp an, damit ich sicher sein kann, einen stabilen Tag zu haben. An Stimmen Diskussionstagen bleibe ich zu Hause. ;)
    Ich gebe vorher die früheste Startzeit bekannt und die wird nicht diskutiert. Sollte mich irgendwas plötzlich so trigger, dann fahre ich nach Hause. Notfalls kann ich ja das Taxi für die anderen bezahlen.
    Soooo oft kommt das ja auch nicht vor. Ich bewege mich ja jetzt mehr in alkoholfreien Kreisen.


    @ Linde, ich bin auch mal gespannt, wie lange mein Spaß daran vorhält. Momentan stört es mich nicht wenn andere angetrunken sind. Aber das kann sich noch ändern, beim Zigarettenrauch war es so.
    Ich sehe meine alten Freunde so selten, da freue ich mich über das Wiedersehen mehr, als das der Alk mich nervt.

  • Carl Friedrich , Vielen Dank!

    ich werde darüber nachdenken. Auf der Feier waren Kinder und 80ig Jährige. Es war wirklich kein Besäufnis.
    Ein Sektglas in die leere Hand gedrückt zu bekommen ist wirklich der Hammer.
    Ich glaube, alles der eigenen Abstinenz und Gesundheit unterzuordnen geschieht mit der Zeit.
    Ich bin froh, das ich mir ein alkfreies Leben überhaupt vorstellen kann, also bin ich noch ganz weit am Anfang auf meinem Trampelpfad. Diesen Trampelpfad möchte ich mir austreten zu einem passablen Weg und ich möchte dann auch auf 8 Jahre Abstinenz blicken.

  • Du solltest da hinarbeiten, daß Du mit Deiner Abstinenz eine innere Zufriedenheit erlangst. Ich halte mir immer vor Augen, daß Alkohol eine harte Droge ist. Die einzige harte Droge, die man legal erwerben kann. Aber gleichzeitig die einzige harte Droge, die tödlich ist.

    An reinem Heroin stirbst Du nicht. An Kokain ebenfalls nicht. Und auch nicht an reinen anderen harten Drogen. Nur Alkohol zerstört den Körper auf Dauer so, das Du an den Folgen stirbst.

    Mit meinem heutigen Wissen, werde ich auch nicht mehr die legale, harte Droge Alkohol konsumieren. Auch nicht, weil alle anderen diese konsumieren. Sollen sie ruhig, ich gönne ihnen das auch.

    Ich habe allerdings es so übertrieben, daß es für mich nicht mehr in Frage komme. Und nicht nur das: ich genieße meine Nüchternheit aus dem tiefsten Inneren. Ich möchte nicht mehr benommen werden. Ich liebe meine erreichte Freiheit so sehr, ich liebe mein Leben. Das gebe ich nicht mehr auf.

  • Herzlichen Glückwunsch zu 8 nüchternen Monaten. 👍

    Wenn ich zu Feiern gehe, will ich das Ende bestimmen können. Dieses fürchterliche Rumgekicher und das kreischende Geplapper Besoffener könnte ich vielleicht noch ‚übersehen‘, aber alleine der Gedanke, eventuell über das Ende diskutieren zu müssen oder nicht gehen zu können, wann ich das möchte, würde mir vermutlich Angst machen. Ich fahre nur meinen Freund und mich. :roll:

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Die liegen jetzt immer noch im Keller rum, dem Verlies der Alkohol Geschenke

    Ui, hi Rina. Damit musste ich natürlich gleich mal bei Dir vorbeikommen. Sie liegen da und noch andere Alkohol Geschenke. Und Du weißt das. Auf langes Sicht gesehen, besteht die Gefahr, dass Du irgendwann in diesem Verlies wieder zu Dir kommst. Oder zumindest Dich dort wieder findest.

    Jeder Tag ist anders. Und es kann alles Mögliche passieren. Im Keller ist man schnell.

    Kenne mich da super aus. Als ich reduzieren wollte, habe ich mal mein Bier in den Keller gestellt. Du glaubst ja gar nicht, wie flott man fünfmal am Abend in den Keller wetzen kann. War so schlau, gleich im Keller eins auf ex zu ziehen, bevor ich das nächste mit hoch habe. Sonst hätte ich noch öfter rennen müssen.

    OK, das war nur ein kleiner Ausflug in meine "Welt des Reduzieren-Wollens".

    Also in Kürze. Solange das Verlies existiert, ist es eine große Gefahr. Ach ja. Alleine runterrennen, um das ggfs. entsorgen zu wollen, übrigens auch.

    Kannte einen, dem beim Flaschen ausleeren plötzlich eine am Hals hing.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!