• ja, danke, ich bin auch ganz stolz und es geht mir gut dabei.

    meistens jedenfalls.

    heute morgen habe ich gemerkt, dass mein fieser Untermieter mr. Greed seine Taktik geändert hat.

    er schreit nicht mehr: trink!

    jetzt versucht er's so: super! einen ganzen Monat hast du's geschafft. ich bin stolz auf dich. das zeigt doch, dass du es kannst. also kannst du dir doch auch das ein oder andere gläschchen gönnen! da ist doch nichts dabei. ein lustiger Abend und dann hörst du einfach wieder auf!

    meine Antwort: f*.... off! ich brauch das nicht, nicht jetzt, nicht heute, nicht morgen, überhaupt nicht mehr und das ist auch gut so!

    dann trollt sich mr.greed beleidigt.

    irgendwo lauert er weiterhin, aber ich hab immer weniger angst vor ihm.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Das Suchtgedächtnis verwendete bei mit unterschiedliche Taktiken. Mal sanft umschmeichelnd im zuletzt geschilderten Sinne, mal rabiat und forsch. Bislang konnte es noch kein Unheil bei mir anrichten.

    Wichtig war für mich, mir diese unterschiedlichen taktischen Manöver bewusst zu machen, um gewappnet zu sein.

    Auch ich habe in den ersten Jahren mein Suchtgedächtnis direkt angesprochen, wenn es mal wieder erschien. Mir hat es damals geholfen.

    Diese "Grüße" vom Suchtgedächtnis wurden mit der Zeit immer seltener und die Abstände deutlich größer. Nach 2-3 Jahren lagen dann mehrere Monate dazwischen, mittlerweile sind es eher Jahre. Aber auch das zeigt mir, dass ich nie "über den Berg" sein werde.

    Weiterhin gutes Gelingen.

  • so, jetzt war ich eine woche in diesem forum abgeschaltet. ein update hat mich lahmgelegt. dank hartmut klappt's jetzt wieder.

    und vieles mehr klappt auch. ich bin jetzt schon mehr als fünf wochen ohne das gift. und es geht mir gut dabei. das suchtgedächtnis hat mich in der letzten woche weitgehend in ruhe gelassen, trotz stress im beruf (sonst immer ein beliebtes einfallstor für die sucht).

    eine situation war etwas heikel. wir hatten abends ein meeting, um ergebnisse vorzustellen. es kamen so um die acht leute zusammen. was ich nicht wusste, dass es in einem lockeren rahmen abgehandelt wurde. einige brachten bier mit und das hat mir nicht gefallen. ich wollte dann meinen beitrag vorziehen, um mich dann zu verziehen. das ging aber aus bestimmten gründen nicht. und weil mein arbeitsbeitrag ein elementarer bestandteil des projekts war, konnte ich auch nicht gehen. und so waren die ersten minuten sehr angstbesetzt. bis ich gemerkt hatte, dass ich mehr angst hatte vor der angst in versuchung gebracht zu werden, als die gier nach bier zu spüren. die war überhaupt nicht da. danach ging's. und ich wurde locker. ich hatte auch nicht das gefühl, ich müsste mir jetzt alkohol einverleiben.

    im nachhinein war ich ein wenig stolz auf mich, dass ich das gut meistern konnte. innerlich war's als würde die mauer ein wenig höher.

    ich habe mir aber vorgenommen, in zukunft genauer abzuklopfen, wie meetings ablaufen. es ist einfach besser, die situationen selbst bestimmen zu können.

    wie geht ihr mit ähnlichen situationen um?

    schöne grüße

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Moin Paul,


    jede erfolgreich bewältigte Trinksituation stärkt die Abstinenz.

    Umgekehrt, jeder Misserfolg endet in einem Rückfall, & der hält mitunter länger an.

    Natürlich kannst du stolz auf die bewältigte Situation sein. Nicht immer wird man solche Situationen meiden können.

    Dennoch wäre es besser, mit offenen Karten zu spielen.

    Meine Erfahrung ist, dass man da mehr Verständnis & Rücksichtnahme erfährt als man vorher glaubt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • hallo dante,

    ja, da hast du recht. offen mit der situation umgehen. aber irgendwie traue ich mich das noch nicht so recht. im moment ist meine sprachregelung nach außen (außer im engeren kreis): gerade alkoholpause.

    und mit der rücksichtsnahme ist es mal so mal so. die einen nehmen rücksicht, die anderen signalisieren, dass es nicht ihr problem ist.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • die anderen signalisieren, dass es nicht ihr problem ist.

    Bei einer Alkoholpause ist auch nicht mehr zu erwarten.

    Im engeren Kreis sieht es da schon anders aus.

    Bei mir wurde es da leider auch erst mit der Zeit besser. Als klar wurde, dass es sich nicht um eine "Laune" handelt. Musste mich da durchsetzen. War mir erst sehr unangenehm. Aber irgendwann hat es bei den meisten gefruchtet. Hier konnte ich mal unweigerlich sehen, wo ich bei den Personen stehe.

  • Musste mich da durchsetzen.

    was meinst du damit? hast du darauf bestanden, dass in deiner gegenwart kein alkohol konsumiert wird? und wie sieht so etwas ganz konkret aus? ich komme gerne zu euch zum abendessen, aber nur, wenn kein alkohol ausgeschenkt wird? in etwa so?

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Ich musste mich daheim durchsetzen. Damit die Frau nicht dauernd ihr Bier vor meiner Nase trinkt. Hat eine Weile gebraucht, dann kam sie sich selbst doof dabei vor. Habe ihr halt mehrmals den Ernst der Lage klarmachen müssen.

    Auch lautes Gestöhne meinerseits, wenn wieder Bier im Eisfach war, hat erst mal nur bedingt geholfen. Das war, unter anderem, auch ein wichtiger Grund auszuziehen. Ich könnte nicht mit einem Partner zusammenleben, der öfters trinkt. Man riecht das auch im Schlafzimmer.

    Mit Freunden habe ich ausführlich über das Thema Trigger gesprochen. Dann haben sie ganz von selbst auch keinen Alkohol, in meinem Beisein, getrunken.

    Ich meine, wenn ich sage "es stört mich - zumindest im Augenblick - mächtig, wenn du mir gegenübersitzt und Bier trinkst. Es könnte meine Suchtstimme wecken. Ist also gefährlich für mich. Dann ist ja alles klar. Wenn sie mich dann einladen würden, wüssten sie ja woran sie sind.

    Ein Anderer. (Ich nenne ihn Schlappen - andere Geschichte) meinte darauf, er würde dann halt nur 6 anstatt 10 Bier trinken. :rolleyes: Er gehört jetzt zu denen, die sich seit 1 1/2 Jahren nicht mehr gemeldet haben und es wohl auch nicht mehr wird. Kenne ja jetzt seine Priorität. Im Prinzip habe ich mich mit einigen anderen Alkoholikern umgeben.

  • so, jetzt sind es 6 wochen. und mir geht's gut. ich bekomme schon ein wenig routine im alltag. und ich habe gelesen, dass in meinem körper umfangreiche reperaturmaßnahmen begonnen haben. das ist doch schon mal was!

    jetzt beginnt eine neue phase, weil sechs wochen, das kenn ich schon. das war mein jährlicher test, dass ich kein alkoholiker bin und am ende der sechs wochen stand immer eine blutuntersuchung, um mir ein bessereres gewissen zu verschaffen ... und ein riesenrausch, mit dem ich das ende der fastenzeit begossen habe.

    mehr als sechs wochen, das ist (erinnerungstechnisches) neuland. weil ich habe keine erinnerung daran, wann es zu letzt mehr als sechs wochen ohne waren. traurig.

    1 1/2 monate ohne, das ist nicht viel und ich merke, wie sehr mich das thema beschäftigt. viele innere monologe, viel aufarbeiten und auch viel unruhe, aber auch viel glück, viel stolz und zuversicht. ich bin nicht mehr wehrlos der sucht ausgeliefert, ich kann nein sagen und das ist ein tolles gefühl, es gibt kraft und selbstvertrauen. trinken, nein, das will ich nicht mehr.

    das heißt aber auch, ganz bewußt auf sachen zu verzichten. ich meide gerade alle gelegenheiten, bei denen alkohol im mittelpunkt steht: partys, essenseinladungen (im nachhinein habe ich das gefühle, dass 80% aller esseneinladungen der vorwand für saufen aller beteiligten waren und zwar durch alle kreise hindurch), konzerte und bald auch die weihnachtsmärkte.

    klar, manchmal fällt's schwer, weil es ja auch begegnungen sind mit menschen, die ich mag. andererseits ist das vergnügen als einzig nüchterner sehr gering. mich erschreckt, wie schnell sich die menschen schon mit relativ geringer menge an alkohol verändern und zwar zum nervigen hin. dann merke ich wieder, dass mein weg für mich jetzt goldrichtig ist. let's go!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Meinen Glückwunsch zu 6 Wochen Abstinenz!

    Im Laufe der Trockenheit verändert sich viel. Einiges fällt weg, anderes kommt hinzu.

    Denn nur nicht trinken, reicht nicht aus, wie wir hier immer schreiben.

    Aber Du siehst die Vorteile deutlich und das ist sehr gut!

    Immer weiter so! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • 7 Wochen. bin stolz auf mich. aber die letzten tage war's schwer. irgendwie habe ich nichts auf die reihe gekriegt. alles blieb liegen und dann wuchs der berg unerledigter sachen, so als gäbe es einen alltagsstau. das kenne ich schon, das habe ich manchmal, aber noch vor 7 wochen hätte ich mir den berg ab mittags weggetrunken. natürlich war er immer noch da und wurde größer, aber mir war's erst mal egal. die tage aber kam alkohol natürlich nicht in frage und ich bin immer nervöser geworden und unruhiger. da war die versuchung recht groß. sport, kochen, reden, rausgehen in den regen, das hat mir etwas geholfen, aber fies war's doch.

    heute geht's besser. bin allerdings etwas deprimiert. mir scheint, als ob das nüchtern sein ganz schön viel verdrängtes aus der tiefe hervorholt. träume viel, habe plötzlich erinnerung an ganz früher, mir fallen viele vergessene sachen und situationen ein, da sind auch sehr unschöne dabei.

    ja, alkohol ist eine wand zwischen mensch und welt. ich freu mich, dass diese wand langsam niedriger wird und durchlässiger, aber manchmal ist es schon schwer, sich nüchtern zu ertragen. bin froh, dass es heute schon wieder besser ist, aber meine frühwarnantennen sind ausgefahren.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • 7 Wochen. bin stolz auf mich. aber die letzten tage war's schwer. irgendwie habe ich nichts auf die reihe gekriegt. alles blieb liegen und dann wuchs der berg unerledigter sachen, so als gäbe es einen alltagsstau. das kenne ich schon, das habe ich manchmal, aber noch vor 7 wochen hätte ich mir den berg ab mittags weggetrunken. natürlich war er immer noch da und wurde größer, aber mir war's erst mal egal. die tage aber kam alkohol natürlich nicht in frage und ich bin immer nervöser geworden und unruhiger. da war die versuchung recht groß. sport, kochen, reden, rausgehen in den regen, das hat mir etwas geholfen, aber fies war's doch.

    heute geht's besser. bin allerdings etwas deprimiert. mir scheint, als ob das nüchtern sein ganz schön viel verdrängtes aus der tiefe hervorholt. träume viel, habe plötzlich erinnerung an ganz früher, mir fallen viele vergessene sachen und situationen ein, da sind auch sehr unschöne dabei.

    Hey Paul,

    Vieles was Du da erzählst kommt mir bekannt vor. Du bist mit 7 Wochen jetzt ähnlich wie ich in einer vergleichsweise frühen aber sehr wichtigen Phase des Entzugs. Der akute körperliche Entzug ist überstanden, aber der psychische Entzug erreicht so langsam seinen Höhepunkt. Stimmungsschwankungen & auch depressive Phasen sind da leider auch teilweise "komplett normal". Falls du gut englisch kannst, würde ich dir empfehlen ein paar Artikel zum Thema "PAWS" (post acute withdrawl symptom) zu lesen. Deutsche Literatur gibt's hier leider deutlich weniger.

    - edit wg. Urheberrechten -

    Mir hat dieses Wissen enorm geholfen, gewisse Phasen in den ersten Monaten zu überstehen. Ohne dieses Wissen hatte ich die Vermutung, ich werde teilweise verrückt. Der letzte Absatz ist mMn. auch ganz wichtig. Manche dieser Phasen fühlen sich extrem schwer an. Viele Menschen werden hier Rückfällig, weil es oftmals die "einfachere" Lösung ist, als diese Gefühle zu ertragen. Aber das geht vorbei. Ohne Alkohol geht es uns langfristig besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (17. November 2023 um 17:53) aus folgendem Grund: Text wegen Urheberrechten rausgenommen und per PN an Paul geschickt.

  • als ob das nüchtern sein ganz schön viel verdrängtes aus der tiefe hervorholt. träume viel, habe plötzlich erinnerung an ganz früher, mir fallen viele vergessene sachen und situationen ein, da sind auch sehr unschöne dabei.

    Mit Alkohol hat man vieles verdrängt und versucht zu vergessen. Aber nur scheinbar.

    Es ist alles noch da! Und jetzt kommt es ungefiltert wieder hoch.

    Es wird leichter im Laufe der Zeit. Die Zeit arbeitet für uns, Paul!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Glückwunsch zu 7 Wochen.

    Habe mich in dem, was Du geschrieben hast, voll wiedergefunden.

    habe plötzlich erinnerung an ganz früher, mir fallen viele vergessene sachen und situationen ein, da sind auch sehr unschöne dabei.

    Ich habe viel schlecht und heftige Dinge erlebt. Besonders als Kind. Und ich dachte, ich bin damit durch. Hatte auch bereits Therapie. Danach dachte ich, es ist vorbei. Hat mir auch wirklich viel geholfen.

    Dann, nach ca. 7 Tagen Nüchternheit, ging es los. Was ich in der Therapie gelernt habe, hat mir da sehr geholfen.

    Es ist so. Besonders heftige, unangenehme, peinliche, schmerzhafte, usw. Situationen konnte ich als Kind nicht verarbeiten. Ich habe es "abgespeichert". Und zwar jede Einzelheit. Ungefiltert, mit allen Details.

    Jetzt hatte ich die Möglichkeit als Erwachsener, das aufkommende Erlebte nachzuerleben und mit meinem erwachsenen Verstand zu verarbeiten.

    Bei vielen Dingen wurde mir erst die Tragweite bewusst. War unangenehm, aber wichtig. Außerdem ging es nicht anders. Denn es kam hoch.

    Ich glaube, wenn ich die Therapie nicht schon gehabt hätte, dann hätte ich sie vielleicht jetzt gebraucht. Würde sagen, nach grob zwei Monaten, war wohl so ziemlich alles durch. Eine gewisser, innerer Druck ist von mir gefallen. Endlich.

    Also würde ich raten. Schaue es Dir in Ruhe an. Bilde Dir Dein Urteil und versuche damit abzuschließen. Ggfs. Hilfe suchen. Jemand, mit dem Du darüber reden kannst.

    Auf alle Fälle ist es mega super, wenn das wirklich durch ist. Ich weiß ja auch nicht, was bei Dir war. Und wie viel da "gespeichert" ist.

    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich hatte das schon wieder ganz vergessen. Jedenfalls ist es absolut normal, dass das hochkommt. Vorher wäre es nicht gegangen. Eigentlich ist es also positiv zu sehen. Und es endet dann auch wieder. Wenn es seine Aufmerksamkeit bekommen hat.

    VG

    Alex

  • Es ist alles noch da! Und jetzt kommt es ungefiltert wieder hoch.

    ja, so ist es. ich finde das auch gar nicht verkehrt, im gegenteil. wenn man das verdrängte anschauen kann, bewältigt man es. in der jetzigen phase kommt manches nur so "überfallartig" und damit überraschend.

    Falls du gut englisch kannst, würde ich dir empfehlen ein paar Artikel zum Thema "PAWS" (post acute withdrawl symptom) zu lesen. Deutsche Literatur gibt's hier leider deutlich weniger.

    danke für den tipp, das thema "paws" kannte ich noch nicht. es ist aber sehr hilfreich, auch die ratschläge, wie mit den einzelnen symptomen umzugehen ist.

    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich hatte das schon wieder ganz vergessen. Jedenfalls ist es absolut normal, dass das hochkommt. Vorher wäre es nicht gegangen. Eigentlich ist es also positiv zu sehen. Und es endet dann auch wieder. Wenn es seine Aufmerksamkeit bekommen hat.

    vielen dank auch dir. es ist wirklich sehr schön, hier in diesem forum hilfestellung von "veteranen" zu bekommen und zu verstehen, dass ich nicht so alleine bin mit meinen zuständen und dass auch andere einen weg aus der sucht gefunden haben. das hilft sehr!

    euch allen einen schönen restsonntag!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Heute ist es die achte Woche ohne ... . und es war eine gute woche.

    die woche davor war ich sehr nervös und unruhig, diese woche war das gegenteil. ich war sehr bei mir und schön war, dass es ganze tage und nächte gab, an denen es nicht "gerattert" hat im kopf und die selbstgespräche waren einfach weg. mit erstaunen habe ich manchmal festgestellt, dass ich den ganzen tag nicht einen moment an alkohol gedacht habe. das war schön.

    gestern musste ich zu einer geburtstagsfeier, aus verschiedenen gründen musste das sein. ich hatte mir so ein paar strategien überlegt. es war fußläufig für mich, ein stetes kommen und gehen, jederzeit also abgang möglich, etc. um 18.00 war ich dort um 21.00 wieder zuhause. natürlcih gab es viel alkohol und die entsprechenden personen waren schon auf schnaps umgestiegen. ich habe den abend damit eröffnet, dass ich keinen alkohol mehr trinke. interessant waren die reaktionen. bei einigen ein mitleidiger blick, für die bin ich jetzt ein langweiler und spaßbremse. andere sind erschrocken, weniger über mich glaube ich, als vielmehr über sich selber, so als sei ich ein spiegel. und die dritten haben mir érzählt, dass sie ja auch schon phasen ohne hatten.

    ich war selber ganz erstaunt über mich, wie leicht es mir gefallen ist, dass zu sagen und wie leicht es mir fiel, apfelschorle zu trinken. suchtdruck hatte ich keinen, auch nicht danach. im gegenteil, mich hat das gesaufe genervt. es ist irre, wie schnell es die menschen aus der bahn trägt, da braucht es nicht viel, zumindest viel weniger als ich dachte, bis das reden wirr wird und die artikulation seltsam. ich bin dann auch bald wieder gegangen, ich bin nicht geflohen, sondern guten gewissens gegangen.

    für mich war's ein wichtiger abend, zu merken, dass das jetzt schon manchmal geht, mit vorbereitung und exit-strategien.

    hoffe, euch geht's auch gut. schönen abend noch.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • hallo aurora,

    danke der nachfrage.

    hast du deine Situation gestern Abend gut überstanden?

    ja, habe ich. habe eine spannende serie geschaut und tee getrunken und gummibärchen gegessen und dann hat sich die unruhe auch gelegt. heute ist's besser.

    das wird wohl nicht das letzte mal gewesen sein, aber ich bin dem nicht mehr so ausgeliefert. und das macht mich hoffnungsfroh .

    liebe grüße und schönen abend

    paul

    Abstinent seit dem 22.9.2023

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