Stromer - Alkoholiker

  • An reinem Heroin stirbst Du nicht. An Kokain ebenfalls nicht. Und auch nicht an reinen anderen harten Drogen.

    Ich habe das mal hierher gezogen. Diese Ansicht teile ich nicht.

    Alles nur eine Frage der Dosis, Stichwort "Goldener Schuss".:wink:

    Aber das ist letztlich hier im Forum nicht entscheident, hier geht's um Alkohol.

    Es gibt für mich keinen einzigen Grund mehr zu trinken. Ich habe ausgetrunken.

    "Ausgetrunken" ist wirklich schön formuliert. Das werde ich mal bei Gelegenheit für mich übernehmen.

    Ich hoffe, das Dein Entschluss auch noch in ein paar Monaten und Jahren Bestand hat und sich nicht irgendwann mal der Gedanke breit macht, es gehe doch nach so langer Zeit noch mal was mit dem Alkohol. Vor diesem Gedanken habe ich Respekt.

  • Ich habe das mal hierher gezogen. Diese Ansicht teile ich nicht.

    Alles nur eine Frage der Dosis, Stichwort "Goldener Schuss".:wink:

    Ab einer gewissen Menge ist alles tötlich. Ich habe von reinem Heroin geschrieben. Das ist ein starkes Schmerzmittel, welches von Bayer entwickelt wurde. Heroin, von dem Du stirbst, ist verunreinigt. Vom verunreinigtem Alkohol stirbst Du noch schneller.

  • Hallo, nun bin ich ca. 3 Wochen hier im Forum und es tut mir sehr, sehr gut. Es ist für mich sehr interessant aber auch unglaublich erschütternd, hier die unterschiedlichen Erlebnisse, Schicksale und Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen. Aber es ist für mich auch hilfreich zu lesen, daß dies, was mich betrifft, auch bei anderen Menschen immer wieder praktisch das selbe ist. Ich bin nicht alleine. :)

    Mir geht es soweit sehr gut. Übermorgen bin ich 9 Monate trocken. Seit meiner Entgiftung hatte ich nicht einen Tag Saufdruck. Ich kenne dieses Gefühl weiterhin zum Glück nicht, bin aber sehr gut darauf vorbereitet, wenn es soweit ist.

    Schon vor meiner Entgiftung hatte ich mich vorbereitet, was ich danach trinke. Vorher war es abends praktisch nichts anderes als Alkohol. Ich mag sehr gerne Cola aus den 0,33L Glasflaschen. So habe ich mir eine Kiste davon geholt, habe mir ein 0,5L Glas in die Tiefkühltruhe gestellt und mir aus Cola Colawürfel gefroren. Wenn ich dann abends etwas trinken wollte, habe ich mir das Glas aus der TK geschnappt, mit Colaeiswürfel- und mit eiskalter Cola gefüllt. Hmmmmmmm :love:. In den ersten Monaten nach der Entgiftung, habe ich es mir gut gehen lassen und war nicht streng mit mir. Dadurch das ich keinen Alk mehr trinke, bin ich eh schon gut genug zu mir :) Mittlerweile trinke ich keine Cola mehr sondern habe eine Alternative für mich gefunden, die kein Zucker hat. Die Alternative wird aber auch so gehandhabt :mrgreen: Für mich ist es gut, das ich etwas sehr leckeres habe, worauf ich mich freue. Das hilft mir. Vielleicht auch ein Grund für den fehlenden Saufdruck.

    Mein Suchtberater meinte, das meine unzähligen Interessen und Hobbys mir sehr helfen werden, trocken zu bleiben. Er wundert sich, daß dies bei mir so ist, da bei Suchtkranken ja in der Regel Interessen für andere Dinge verschwinden und nur noch die Sucht im Vordergrund stecht.Heute denke ich mir wenn ich zurück blicke, das der Alkohol gar nicht zu mir gepasst hat. Er hat mich so sehr eingeschränkt, das ich meinen Interessen gar nicht mehr so nachgehen konnte, wie ich gerne wollte. Ich bin so froh, trocken zu sein. Stand heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, Alkohol zu trinken.

  • Unter der Woche war das, nach der Arbeit dann nicht mehr sehr lange.

    Ging mir ja gleich wie Dir. Auch ich hatte erst abends nach der Arbeit gesoffen. Nur hat das meinem Körper zum Schluss ja nicht mehr gereicht und ich bekam tagsüber immer heftiger Entzug, bis ich Anfang des Jahres nicht mehr konnte. Da war dann die Option, schon morgens zu Saufen oder Entzug und totale Abstinenz. Ich habe mich für das zweite und damit für das Leben entschieden.

  • Ja, so war es bei mir auch. Irgendwann den halben Tag nur gelitten und die andere Hälfte war mir dann oft schwindlig. Dann fing es an, dass sich Äderchen im Gesicht gezeigt haben. Ich wusste, dass das mehr werden wird. Und, dass es dann auch jeder sieht.

    Da kam dann ganz langsam die Erleuchtung, dass es tatsächlich am Bier liegen könnte. Wollte zum ersten Mal eine Pause machen. Nach ca. ein, zwei Wochen bin ich "aufgewacht". Am Tag 21 habe ich mich hier angemeldet. Weil ich Kontakt mit anderen Menschen wollte, die mich verstehen. Denn das habe ich sehr schnell gemerkt. Das ich nicht verstanden worden bin. "Komm halt mit und trink einfach was Alkoholfreies". Oder "ich trinke dann auch nur sechs Bier, wenn ich dir gegenübersitze und nicht 10".

    Dann bin ich durchgestartet. Forum und AAs. Jetzt fast nur noch Forum. Verdammt wichtige Inhalte vermittelt bekommen. Heute Tag, Moment, schaue mal. Oh, 678. Eine Zahlenfolge :)

    Die Geschichten ähneln sich oft. Aber Deine passt wirklich gut.

  • Guten Morgen Stromer,

    es ist ganz schön still hier. Alles im grünen Bereich bei Dir?

    Bitte beachte, dass Du erst nach 4 Wochen aktiv bei den neuen Usern im Vorstellungsbereich schreiben sollst.

    Ich verstehe, dass Du Dich gern einbringen möchtest. Aber zuerst ist es wichtig, dass Du Dich um Dich selbst kümmerst. D.h. Selbsthilfe für Dich!

    Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • einem süchtigen medis in die hand geben und sagen wenn du darauf alk trinkst stirbst du. seeehr klug. weil süchtige auch so klar und überlegt handeln. mehr als sarkasmus fällt mir dazu echt nicht ein. sorry.

    Hallo Dorothea, Du hast Dir offensichtlich nicht meinen Thread hier durchgelesen. Das ist schade. Ich lade Dich aber hiermit ein, Dir Post #8 durchzulesen.

    Dieser Arzt hat mit seiner Entscheidung, mich kurzfristig ambulant zu entgiften, mir wahrscheinlich das Leben gerettet, mindestens aber einen vollkommenen Absturz mit Verlust von allem verhindert.

    Der Arzt vom Gesundheitsamt, der mich wegen der LZT untersucht hat, hat sich sehr für diese Entscheidung von meinem Arzt interessiert. Er hat diesem Arzt seinen allerhöchstens Respekt ausgedrückt, er hätte wirklich alles richtig gemacht: er hat sich die Zeit genommen, um mich genau kennenzulernen, er hat die vollkommen richtige Diagnose gestellt und ein genaues Bild von mir gemacht und hat im Anschluss für mich und meine Situation die beste Behandlung entschieden! Dafür werde ich diesem 71 Jahre alten Arzt auf ewig dankbar sein.

    Mir geht es heute sehr sehr gut. Ich lebe, ich liebe und das wichtigste: ich bin vollkommen zufrieden und glücklich! :)

    Soviel zu Deinem kommentar.

    Einen Rat möchte ich Dir aber noch mitgeben: man sollte nicht gleich verurteilen, wenn man nicht die geringste Ahnung über eine Situation hat. Die Krankheit Alkoholismus hat nicht nur eine Fasette sondern unendlich viele. Und es gibt nicht nur den einen Menschen. Jeder Mensch ist anders. Entsprechend unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten hat der entsprechende Arzt zur Verfügung.

    Ich wünsche Direinen glücklichen und zufriedenen Abend.

  • gehts dir gut? warum so aggressiv? du hast ganz offensichtlich auch nichts von mir gelesen. sonst wüßtest du das ich mir hier ganz sicher keine vorschnelle meinung gebildet habe. ich bin nicht nur krankenschwester und kenne daher die medizinsche seite sehr genau, ich arbeite nun auch seit über 20 jahren in der suchhilfe mit. ich habe nicht nur einen menschen erlebt der trotz der medis wieder gesoffen hat weil sucht nun mal sucht ist. auch ein arzt kann den menschen nur vor den kopf gucken. im übrigen gehen wir hier höflich miteinander um. vielleicht überdenkst du mal deinen ton. danke im voraus.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • gehts dir gut? warum so aggressiv?

    .........


    vielleicht überdenkst du mal deinen ton. danke im voraus.

    Zitier mal bitte meine Passagen, in denen ich aggressiv bin und in denen Dir mein Ton nicht passt.

    Den Rest von Dir lasse ich besser mal unkommentiert :)

    Weiterhin einen schönen Abend.

  • Mir geht es schlecht. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal so elend gefühlt habe.

    Vor 5 Jahren hat uns ein Kater gefunden. Der war damals 5 Monate alt und hat sich über das Igelfutter hergemacht welches ich auf der Terrasse hatte. Er ist im NSG geboren worden und hatte sich bis dato mit dem durchgeschlagen, was seine wilde Mutter ihm beigebracht hat.

    Er wollte bei uns bleiben und ist mein bester Freund geworden. Ein enges Familienmitglied. Ein ganz besonders verschmust und lieber Seelentröster.

    Gestern haben wir die Diagnose bekommen, das er totkrank ist und nur noch wenige Tage leben wird.

    Ich bin fertig. Ich bin nur noch am flennen wie ein Schloßhund. Die Welt hat sich für mich aufgehört zu drehen.

    Dieses Tier hat mir im Leben so sehr geholfen, war immer für mich da wenn es mal so richtig dreckig lief, nie hat er mich im Stich gelassen.

    Jetzt sitzt er da, als sei nie etwas gewesen und möchte so gerne raus. Aber das geht leider nicht mehr. Nie mehr. Er ist schon sehr schwach auch wenn man ihm das so gar nicht ansieht.

    Ich weiß gar nicht, wie mein Leben ohne ihn weiter gehen soll und vor allem wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Ich kann jetzt schon einfach nicht mehr.

    Ja ich weiß, alles selbstmitleid aber das ist mir gerade sowas von egal

  • Heftig. Ich kann dir das gut nachfühlen. Habe vor 4 Wochen einen kleinen Herzensbrecher einschläfern lassen müssen, das war sehr hart.

    Fühl dich gedrückt.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Mein Mitgefühl, Stromer!

    Es zerreißt einem das Herz. Aber das gehört leider auch dazu, wenn man ein Tier in sein Leben lässt.

    Als ich damals unseren ersten Hund gehen lassen musste, hat es so unglaublich weh getan. Und ich hatte wirklich Sorge, dass ich wieder zum Glas greifen würde. Aber ich habe es geschafft, mit viel Verzweiflung und vielen, vielen Tränen.

    Ich wusste, dass der Alkohol alles nur noch schlimmer machen würde!

    Für die nächsten Tage wünsche ich Dir viel Kraft!

    Ich denke an Dich und drücke Dich in Gedanken.

    Lass Deine Gedanken hier, Du wirst gelesen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Stromer

    gerade ich solchen emotionalen Situationen hat sich bei mir am Anfang Suchgedanken eingeschlichen. Da kam kurzzeitig schon mal Gedanken wie , "jetzt kannst du auch wieder Saufen, ist eh egal"

    Pass da mal verstärkt darauf auf und für deinen Verlust mein Gefühl.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Lieber Stromer,


    ich kann das so gut nachvollziehen. Mein Kater ist vor ein paar Wochen verstorben. 16 Jahre er mich begleitet.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

    Lieben Gruß

    Hope

  • Hallo Stromer,

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke! Da kommt eine schwere Zeit auf Dich zu. Haustiere sind ja Familienmitglieder.
    Da fehlt die Fellnase an allen Ecken und Kanten. Ich habe einen Hund über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
    Er begleitet mich immer noch in Gedanken.
    Liebe Grüße

    Rina

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