Lycia - Dann stell ich mich mal vor

  • Familienfeiern stehen dieses Jahr einige an die ich nicht ausfallen lassen kann

    Atmen kannst Du nicht ausfallen lassen ;)

    Natürlich kannst Du Feiern vermeiden. Du möchtest nicht.

    Es ist wichtig Deinem besseren Leben eine hohe Priorität einzuräumen.

    Besonders in der Anfangszeit sind solche Veranstaltungen nicht nur nervig, sondern auch gefährlich. Wenn Dich das triggert bist Du dort falsch.

    Bei mir, wurde das mit der Zeit besser. Jetzt habe ich nur sehr oft einfach keine Lust mehr mir manches zu geben. Wozu auch? Für eine bessere Note?

    Versuche zu verinnerlichen. DU MUSST GAR NICHTS. :thumbup:

  • Atmen kannst Du nicht ausfallen lassen ;)

    Natürlich kannst Du Feiern vermeiden. Du möchtest nicht.

    Nein, ich kann nicht. Es sind Geburtstage meiner Kinder, Weihnachten, die Jugendweihe meiner Großen, das sind Sachen die müssen gemacht werden und als Mutter muss man dabei sein wenn bzw muss einfach alles tun um es möglich zu machen. Ich könnte sicher noch weniger gut damit umgehen wenn meine Kinder darauf verzichten müssten und dann bin ich halt in der Pflicht und muss da durch. Ich werde nicht trinken und es wird sau schwer aber die Alternative ist für mich einfach nicht wählbar. Da können die Meinungen auseinander gehen, und man mag sachen sagen wie : "lieber keine feier als mama die wieder trinkt" dann muss ich dafür sorgen das ich an dem Tag nicht trinke. Noch mehr erträgt mein Gewissen in dem Punkt einfach nicht.

  • Geburtstage deiner Kinder können bei dir zu Hause stattfinden. Und zu Hause bei dir gibt es halt keinen Alkohol. Wenn die anderen kein Problem haben, sollte ihnen das wenig ausmachen.

    Vielleicht kannst du diverse Feiern nicht komplett streichen, aber überlege mal, wie du sie für dich bestmöglich gestalten kannst ohne dass Gefahr lauert.

  • Geburtstage deiner Kinder können bei dir zu Hause stattfinden. Und zu Hause bei dir gibt es halt keinen Alkohol. Wenn die anderen kein Problem haben, sollte ihnen das wenig ausmachen.

    Ansich eine schöne Idee, allerdings ist bei uns zu Hause absolut kein Platz für soetwas. Aber ich bin sicher es findet sich eine Lösung! Die Jugendweihe zum Beispiel und auch die Geburtstage werden wohl alkoholfrei ablaufen auch wenn sie bei meiner Mutter statt finden. Bleibt nur noch der Urlaub, den ich zur Not Absage, Zumindest für mich und das Baby, und Weihnachten, da feiern wir dieses Jahr bei meinen Schwiegereltern, das wird einfach....hart.

    Einmal editiert, zuletzt von Lycia (23. März 2024 um 22:55)

  • Liebe Lycia,


    ich schließ mich mal an.

    Es ist wichtig Deinem besseren Leben eine hohe Priorität einzuräumen.

    Versuche zu verinnerlichen. DU MUSST GAR NICHTS.


    Nachdem ich aufgehört hatte mit Trinken, habe ich es nur geschafft, trocken zu bleiben, weil ich mein Denken einmal komplett auf den Kopf gestellt habe sozusagen. Trocken zu bleiben musste 1. Priorität werden, alles andere musste ich dem unterordnen. Das war manchmal echt schwer, weil ich vorher viel in so Kategorien gedacht und mit mir innerlich geredet habe wie „da musst du durch“, „Stell dich nicht so an“, „nimm dich nicht so wichtig“ „ kannst du dem/denen doch nicht zumuten“ usw. War eine ganz schön steile Lernkurve, das ganze festgefahrene innere Gefüge auf meine neue 1. Priorität Trockenheit umzustellen.


    Aber anders ging es nicht, als ich (endlich! nach Jahren der Verleugnung) meine Alkoholerkrankung als solche anerkannte und sie ernst nahm.

    Ich wünsch dir heute einen schönen Sonntag!

    Viele Grüße

    Thalia

  • Guten Morgen Lycia,

    wollte heute näher darauf eingehen und sehe gerade, dass bereits alles geschrieben wurde, was mir dazu einfällt. Das freut mich sehr. Ist einfach geballte Erfahrung hier.

    Ich kann jetzt auch deutlich Deine Ernsthaftigkeit erkennen.

    Deine große Tochter hat Dich ja gebeten nicht mehr zu trinken. Sie wird Dich sicher auch, bei den Feiern, unterstützen.

    Weihnachten ist noch eine Weile hin. Bis dahin bist Du noch gefestigter. Mit den Schwiegereltern kannst Du nicht darüber reden? Nur eine Frage.

    Und wenn alle Stricke reißen und Du Dich wackelig fühlst, bist Du halt krank.

    Viel Erfolg

    Alex

  • Vor 3 Monaten hat dich deine große Tochter gebeten nichts mehr zu trinken. Schlimm genug, daß ein Kind sowas tun musste. Aber schön, daß du danach die Kurve bekommen hast. Schonmal überlegt, wieviel Ohnmacht, Angst und Verzweiflung bei ihr vorangegangen sein muss, daß sie sich das getraut hat?

    Aber sie als Unterstützung für künftige Festivitäten einzuplanen oder auch nur daran zu denken, halte ich für verantwortungslos. Ihr gegenüber, denn so lernt sie eine gute Co-Abhängige zu werden. Die Rollen im suchtkranken Familiensystem werden umgedreht und plötzlich passt eine Teenagerin auf ihre Mutter auf. Gehts noch?

    Nimm die Verantwortung für deine Entscheidungen endlich selber in die Hand.

    Viele Grüße, Linde, EKA

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ansich eine schöne Idee, allerdings ist bei uns zu Hause absolut kein Platz für soetwas.

    Unabhängig das die Kinder alles nachahmen und eventuell auch irgendwann selbst bis zum bittere Ende saufen sollte es möglich machen.

    Nun geht es aber nicht nur darum. Wir empfehlen grundsätzlich, dass im ersten Jahr solche Feierlichkeiten mit Alkohol oder andere Sauffeste gemieden werden sollen. Es dient deinen Schutz genau wie ein alkoholfreies Zuhause.

    Ob da nur eine Flasche steht oder es ein Massenbesäufnis wird, ist wurscht. Verantwortung fängt grundsätzlich beim Alkoholiker an. Ich weiß auch, dass die Welt draußen nicht trockener wird, aber kann dafür sorgen, dass ich nicht daran teilnehmen muss.

    Nein, ich kann nicht. Es sind Geburtstage meiner Kinder, Weihnachten, die Jugendweihe meiner Großen, das sind Sachen die müssen gemacht werden

    Nö, das sind nur deine Gedanken das es so sein muss.

    Ich hatte alkoholfreies Weihnachten, Geburtstage und keiner meiner nicht süchtigen Gäste hatten nur ansatzweise ein Problem damit. Zudem kann ich das auch, wie in deinem Fall, den Kinder vorleben.

    Trocken werden ist nicht nur eine Kopfsache, es ist ein Tun.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mit den Schwiegereltern kannst Du nicht darüber reden? Nur eine Frage.

    Nicht wirklich aber es wird sich sicher eine lösung finden lassen. Letztes jahr ging es ja auch ohne Alkohol

    Schonmal überlegt, wieviel Ohnmacht, Angst und Verzweiflung bei ihr vorangegangen sein muss, daß sie sich das getraut hat?

    Natürlich. Welche Mutter würde da nicht drüber nachdenken und sich deshalb Vorwürfe machen ?

    Aber sie als Unterstützung für künftige Festivitäten einzuplanen oder auch nur daran zu denken, halte ich für verantwortungslos

    habe ich doch überhaupt nicht vor

    Ich hatte alkoholfreies Weihnachten, Geburtstage und keiner meiner nicht süchtigen Gäste hatten nur ansatzweise ein Problem damit. Zudem kann ich das auch, wie in deinem Fall, den Kinder vorleben.

    Darauf wird es wie gesagt herauslaufen

  • Hallo Lycia.

    Ich finde es gut, wie sehr Du die Dinge annimmst, die Dir geschrieben worden sind und dass Du Dir Gedanken machst, wie Du das zukünftig gestalten wirst.

    Zur lebenslangen Abstinenz:

    Ich habe einige Jahre gewusst, dass ich Alloholikerin bin und „irgendwann“ aufhören werde zu trinken. Ich habe hier im Forum mitgelesen und wusste daher, dass die lebenslange Abstinenz der einzige Weg ist. Das hat mich abgeschreckt. So sehr, dass noch eine lange Zeit verging.

    Ich habe dann hier mal gelesen, dass es einer Person auch so ging. Und dass das Denken und Fühlen darüber, dass man es bedauert, die wieder trinken zu „dürfen“ sich automatisch mit der Zeit verändern und tun nie wieder trinken WOLLEN wird.

    Als ich aufhörte, war ich so entschlossen, dass ich vom ersten Tag an wusste, dass ich lebenslang keinen Alkohol mehr trinken will.

    Dieser Gedanke hat sich im Laufe der Zeit so sehr verselbständigt, dass ich es absolut nicht bedaure.

    Das Leben ist so viel schöner!

    Ich habe auch zwei „Kinder“ im Jugendalter, die auch froh sind, dass ihre Mutter nicht (mehr) trinkt.

    Dadurch konnte ich auch ein ganz tolles Verhältnis zu ihnen aufbauen. Das wäre mir alles entgangen, wenn ich nicht aufgehört hätte.

    Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg weitergehen kannst und sich Dein Denken ebenfalls mit der Zeit festigt. Du kannst es schaffen, der Anfang ist gemacht :)

    LG Cadda

  • Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg weitergehen kannst und sich Dein Denken ebenfalls mit der Zeit festigt. Du kannst es schaffen, der Anfang ist gemacht :)

    Zuerst vielen lieben dank für deine Worte.

    Es gibt sicher einiges was gesagt wurde und noch wird, was schwer an mir nagt. Sich wegen der letzten Jahre, meiner Kinder usw Vorwürfe zu machen, bleibt nicht aus und ich versuche mir dieser immer Bewusst zu sein, aber mich nicht durch sie in ein tiefes Loch ziehen zu lassen, in dem die Stimmen die mir sagen ich hätte als Mutter versagt lauter sind, als die die mir vermitteln das ich es besser machen kann. Es ist ein schmaler Grad. Ich versuche in der Gegenwart zu leben, auf die Zukunft zu blicken und Sachen wie :"meine Vergangenheit ist schuld", "ich musste so viel durch machen " usw zu vermeiden, um nicht wieder damit anzufangen Entschuldigungen für mich zu finden. Und doch darf ich nicht weiter in Selbsthass leben sonst wird eine lebenslange Abstinenz einfach nicht klappen. Also versuche ich mir bewusst zu sein was ich anrichten könnte wenn ich weiter alte Wege gehe und was ich schaffen kann, wenn ich neue bestreitet. Ich konnte meine komplette Schwangerschaft ohne Alkohol sein, weil es nicht nur um meine Gesundheit ging. Auf diese Stärke versuche ich aufzubauen, denn es geht nun mal immer noch nicht nur um meine Gesundheit. Aber es geht natürlich auch um mich. Ich habe durch das deutliche reduzieren vom Alkohol so viel geschafft in den letzten Jahren, ich bin gespannt was ich hinbekomme ganz ohne und ja, ich freue mich darauf. Ich weiß es wird schwer und ich weiß noch macht es mir auch Angst und löst Trauer aus, aber diese Gefühle werden sicher bald ersetzt, wenn ich schöne Erinnerungen schaffe, ohne die Verbindung zum Alkohol. Ich kenne meine Trigger und es gibt durchaus welche die ich auch mein Leben lang ganz vermeiden muss, auch wenn sie mir Spaß gemacht haben, glücklicherweise vermeiden ich diese bereits seit Jahren und ich kann mich auf die abgeschwächteren konzentrieren.

    Ich bin dankbar über den vielen input hier das hilft mir sehr. Ob es um Zuspruch oder Tipps geht oder mich an Selbstreflektion erinnert und immer wieder mal einen Spiegel vorhält, um nicht zu vergessen wie ernst das Ganze ist. Alles davon ist wichtig und so bin ich wirklich froh hier zu sein.


    (Ich bitte Rechtschreibung und kommasetzung zu ignorieren)

  • Hallo Lycia,

    Rechtschreibung ist hier bei uns egal. Wenn man mal etwas nicht versteht, kann man ja nachfragen.

    Ich freue mich, wie du jetzt aktiv wirst. Respekt.

    Bleib dran!

    Linde :)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Lycia,


    ich kann mir so gut vorstellen, wie du dich fühlst: du stehst in den Startlöcher, gibst gefühlt alles …. und trotzdem kommen ständig (natürlich gut gemeinte) Hinweise, was alles geht…. Ich bin auch erst knapp fünf Monate abstinent und kann mich sehr gut an dieses Gefühl erinnern…

    Ich wünsche dir sehr, dass du einen inneren Kompass hast, der dir deinen Weg zeigt - vielleicht auch immer nur für die nächsten 24 Stunden! Dein Kopf weiß die Dinge und vermutlich wir dein Gefühl und dein Handeln auch folgen…

    Bei mir war es anfangs auch so, dass ich glaubte Feiern müssten wie gewohnt ablaufen und ich habe mich anzupassen … neulich habe ich meinen Geburtstag bei mir gefeiert: es gab keinen Tropfen Alkohol weil ICH es so wollte und niemand hat ein Problem damit gehabt! Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht daran gedacht, Alkohol einzukaufen, es war schon selbstverständlich!

    Bleib dran! Viel Kraft dabei!


    Liebe Grüße

    Evelin

  • So ihr Lieben,

    Ich dachte ich lass auch mal kleine Ubdates da, ich brauche glaube ich den Austausch zurZeit.

    Ich war heute bei meiner Suchtberatung, 2. Termin. Hatte mein Trigger-Tagebuch mitgebracht, und wir haben besproche wie ich einiges Vermeiden kann.

    Evtl. Gehe ich dort dann auch in Therapie, das ist mit Baby zeitlich aktuell leider noch sehr schwierig, da die Gruppensitzungen immer Dienstags um 17uhr sind, und ich dann nur alle 2 Wochen daran teilnehmen kann. Aber mal schauen, vielleicht findet sich eine Lösung. Bis dahin habe ich jetzt alle 2 Wochen, Beratungsgespräche damit ich nicht ganz in der Luft hänge.

    Letzte Woche habe ich einen neuen Job angefangen und ich liebe ihn. Das motiviert zusätzlich!

    Leider habe ich zur Zeit, wo ich mich so viel damit auseinander setze, dasGefühl, es dreht dich 24/7 nur um Alkohol und das macht mich bald irre und mindert den Suchtdruck nicht unbedingt. Ich hoffe das wird bald weniger.

    Auch bei geplanten Veranstaltungen gibt es was neues, Die Jugendweihe meiner Tochter wird Alkohol frei sein, den Urlaub im Juli setzte ich aus und bleibe mit dem Baby zu Hause, genauso wie an der Jugendweihe meines Neffen. Am Geburtstag meines Opas werde ich vormittag hinfahren und helfen bei den Vorbereitungen um dann zu gehen wenn alle anderen kommen. So sehe ich ihn wenigstens aber vermeide die Party. Das alles ist in 2-3 Monaten und ich fühle mich einfach noch nicht so weit, so viel Alkohol um mich herum zu haben.

    Und als letztes, ich habe gestern mit meiner Schwiegermutter offen über das Thema gesprochen, sie hatte mir zu Ostern Eierkikör-Schokoeier mitgebracht, die ich ja immer wirklich mochte XD . Ich hab sie direkt meinem Mann entgegen gehalten, und der hat sie verschwinden lassen, bei dieser Gelegenheit ergab es sich gleich das Gespräch diesbezüglich zu führen, damit ich in Zukunft Alkoholfreie Schokolade bekomme. Sie hat es positiv aufgenommen, wusste nichts von der Problematik, wir kennen uns erst seit 3 Jahren und sehen uns nur so 2x im Jahr für 4-5 Tage.

    Das wäre so erstmal alles

    Danke fürs "zuhören "

    Einmal editiert, zuletzt von Lycia (27. März 2024 um 15:09)

  • Hallo Lycia,

    da hast Du ja schon einiges getan 👍 Ich finde es gut, wie Du die nächsten Feiern durchdacht und geplant hast. Das ist gerade in der Anfangszeit sehr wichtig (ich selbst überlege das selbst nach vielen Jahren Trockenheit noch gründlich, zu welchen Feiern ich gehe).

    Auch dass Du mit Deiner Schwiegermutter offen gesprochen hast, ist super. So sparst Du Dir zukünftig unangenehme (und evtl für Dich riskante) Situationen.

    Weiter so!

    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!