line33 - Angehörige eines Alkoholikers

  • Guten Morgen Panama,

    ja, genau da bin ich dabei. Ich habe mir das zu lange angetan, einfach weil ich dachte, es würde helfen, wenn ich ihm zuhöre, versuche mit ihm zu reden und irgendwann wollte ich seine Laune nicht noch weiter reizen.

    Aber es wurde ja immer unsinniger und immer ungerechter und hat einfach nichts gebracht.

    Er hat mir selbst schon einmal gesagt, dass er manchmal morgens überlegen muss, ob wir uns den Abend zuvor gestritten haben oder nicht.

    Er konnte sich also nicht mal daran erinnern, was er alles zu mir gesagt hatte oder dass ich weinend im Bett lag.

  • Guten Morgen line33,

    was genau meinst du, wenn du schreibst, dass du ihn nicht weiter "reizen" willst? Du hast es paarmal erwähnt und es macht mir bisschen Sorge. Verbale Aggression ist schon schlimm genug, aber wenn er da keinen Anknüpfungspunkt mehr bekommt, könnte es dann auch weiter eskalieren?

    Und du hast völlig Recht - Diskussionen bringen null! Zuhören bringt null. Ich hab früher dann immer nur gesagt: das kannst du mir alles gerne erzählen, wenn du nüchtern bist.

    Deine Liste finde ich prima. Ich würde die "nichts" vielleicht versuchen positiv zu formulieren 🙃. Also anstatt "nicht angespannt" - ich will locker sein... Oder anstatt "keine Stimmungsschwankungen" - ich will ausgeglichener sein. Wenn deine Wünsche aber fast alle davon abhängig sind, dass ER aufhört zu trinken, dann....

    Alles Liebe,

    Jump! 🏵️

  • Guten Morgen Jump,


    er ist zum Glück "nur" verbal tätig. Aber je höher der Pegel und seine Verärgerung umso aggressiver wird er verbal. Und das macht mich fertig bzw. hat es das. Mittlerweile kann ich damit recht gut umgehen und sage ihm, so wie du es erwähnt hast, das es jetzt eh keinen Sinn hat über etwas zu reden.


    Mein Vater war damals nicht nur verbal aggressiv. Er hat meine Mama regelmäßig durch die Wohnung geprügelt und ich als Kind habe es mitangesehen. Von daher reicht mir schon allein diese verbale Aggressivität.

  • So etwas mit anzusehen ist , besonders für ein Kind!, genauso traumatisch als wäre es dir selbst passiert! Beim "Zuschauer" werden die selben Schmerzzentren im Gehirn aktiviert. Das ist sehr sehr schlimm!

    Liebe Line, heute musst du nicht mehr zuschauen, heute kannst du handeln!

    Jump!

  • Liebe line33,

    ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. So hart das klingt, aber es gibt nur den Ausweg Trennung, wenn dein Mann nicht bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und trocken zu werden.

    Ich bin vor etwa zwei Wochen mit den Kindern endlich ausgezogen. Vorher war es aufgrund anderer Faktoren nicht möglich, getrennt sind wir seit 4 Monaten. Ich merke wie die Kinder langsam entspannter werden, wie sich eingeschlichene Sachen wieder bessern und Routinen, die mir immer wichtig waren, wieder aufleben. Ich selbst bin auch entspannter und schlafe wieder besser. Viele Dinge, die du auf deiner Liste hast, sind nur in einem gesunden Haushalt möglich. Ich weiß genau, wie es ist, wenn du einfach nicht die Kraft hast, dich auf ein Spiel mit den Kindern zu konzentrieren.

    Und ganz wichtig: Kinder bekommen diese verbalen Aggressionen mit und Kinder spiegeln das Verhalten ihrer Eltern. Meine Kinder haben das auch zunehmend getan. Ich merke aber, wie auch das nachlässt.

    Natürlich gibt es immer wieder Situationen im Leben, die einen aus der Bahn werfen. Aber wenn die Basis stimmt, dann findet man auch die Kraft, vorwärts zu schauen, anstatt unterzugehen.

    Ich möchte dir das einfach mal dalassen.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • Ich denke auch, dass die Kinder in diesem Wahnsinn einen stabilen Elternteil brauchen. Ich war alles Andere als stabil und normal in meinem Verhalten, als ich noch in der Beziehung war. Das funktioniert in so einem Umfeld nicht. Das permanent auf "Eierschalen" laufen, um den suchtkranken Partner nicht aufzuregen etc... Wenn ich mir das jetzt mit Abstand betrachte... Ich war nur noch ein Schatten meiner selbst, mochte mich selbst nicht mehr, war ausgebrannt, habe mir selbst und meinen Wahrnehmungen nicht mehr getraut. Solange der Partner noch aktiv süchtig ist, muss man da eigentlich raus. Das wird ja nicht besser sondern immer schlimmer und er zieht Euch mit in den Abgrund. Die Kinder können da aber nicht sagen: Da habe ich keine Lust darauf. Sondern werden der Situation einfach ausgesetzt.

    Ich wünsche Dir ganz viel Einsicht, Mut und Power, für Dich einzustehen. Es ist schwer, wenn man mittendrin steckt, aber machbar.

    Ich wünsche mir (falls ich jemals wieder in einer Beziehung bin), einen Partner.

    LG Momo

  • Kleines Update von mir...


    Vorgestern Abend war er wieder in Diskussionslaune (wie die Abende zuvor).

    Er erwähnte im Gespräch, dass wir keine Familie mehr sind, jeder mache seins, nichts funktioniert. Innerlich bin ich explodiert, atmete tief durch und sagte: Überlege mal bitte ehrlich, wann wir aufgehört haben eine Familie zu sein.

    An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er verstand. "Ich weiß." War seine Antwort.


    Ich habe ganz ruhig weitergesprochen.


    Du MUSST mit dem Trinken aufhören. Es ist wie tot sein. Du MUSST sterben, um tot zu sein. Da gibt es kein "könnte" "sollte" müsste".

    Wenn du möchtest, dass wir eine Familie sind, dann MUSST du aufhören.

    Ich habe ihm gesagt, dass er sich seit er trinkt verändert hat und dass ich ihn vermisse. Er solle sich alle Zeit für sich nehmen, die er braucht, um gesund zu werden. Und wenn er gesund ist, dass wir dann an Punkten mit denen er unzufrieden ist, arbeiten können. Aber es macht keinen Sinn, bevor er selbst nicht gefestigt ist.

    Wir haben noch über die Kinder gesprochen und gewisse Situationen und Verhaltensweisen.


    Gestern hat er einen guten Eindruck gemacht. Ich kann nicht sagen, ob oder wieviel er getrunken hat, da er das ja heimlich macht, aber er wirkte gestern nicht alkoholisiert und war nicht gereizt. Ruhig, aber im Gegensatz zu den letzten Tagen, war es sehr angenehm.

    (Sicherlich hat er getrunken, denn ich gehe davon aus, dass jemand der schon einige Jahre täglich trinkt, etwas mehr Stoff braucht, eh man überhaupt anmerkt, dass Alkohol geflossen ist, aber er scheint sich zumindest schon einmal zurückgehalten haben.)

    Habe ihm heute morgen auch gesagt, dass ich es schön fand, dass wir gestern nicht streitend ins Bett gegangen sind.


    Gestern habe ich ihm dann auch mitgeteilt, dass ich mein Ding machen werden, was mich und die Kinder betrifft. Dass ich keine Rücksicht mehr nehmen werden und das es seine Entscheidung ist, ob er an unserem Leben teilhaben möchte oder nicht.


    Ich habe mir vorgenommen, sollte er es jetzt nicht allein schaffen und seinen Hintern hochkriegen - egal wie, dann bekommt er die klare Ansage: Entweder du wirst trocken oder die Kinder und ich sind weg.

    Ich kann es nicht länger vertreten, dass die beiden so aufwachsen und ich würde mir das nie verzeihen.

  • Er solle sich alle Zeit für sich nehmen, die er braucht, um gesund zu werden.

    Das gibt ihm dann ja noch unbegrenzt viele Jahre!

    Ich habe mir vorgenommen, sollte er es jetzt nicht allein schaffen und seinen Hintern hochkriegen - egal wie, dann bekommt er die klare Ansage: Entweder du wirst trocken oder die Kinder und ich sind weg.

    Ich kann es nicht länger vertreten, dass die beiden so aufwachsen und ich würde mir das nie verzeihen.

    Passt aus meiner sich nicht zu der erstes Aussage. Mir scheint, dass Du selber noch nicht klar bist, was Du willst. Fakt ist aber, dass Deine Kinder auf unbestimmte Zeit weiter der Situation ausgesetzt sind. Das find ich - als selbst Betroffene /EKA - schlimm. Ich leide heute noch unter den Spätfolgen.

  • Hallo Lanananana,

    unbegrenzt Zeit hat er eigentlich nicht. SOBALD ich merke, dass er alkoholisiert ist, bekommt er meine Ansage. Ist das heute Abend der Fall, dann bekommt er es heute Abend zu hören. Ist das nächste Woche der Fall, dann nächste Woche.

    Die Zeit für sich, damit ist gemeint, dass er sich zurückziehen kann, um sich Gedanken zu machen (welche Hilfe brauche ich, Entzug, Therapie, Beschäftigung etc.), er kann sich Zeit nehmen zum Ablenken, den Kopf frei bekommen, sich auspowern -ohne Alkohol.

  • Vielleicht solltest Du Dir ein klares Zeitlimit setzen. Das kann ja ewig so gehen. Und wenn er dieses Jahr an Weihnachten betrunken ist... dann sage ich was....

    Klare Grenzen und strikte Einhaltung der Grenzen ist das Zauberwort. Auch für Dich und Dein Selbstwertgefühl.

    Er wird Dich nicht ernst nehmen. Warum auch....Dann hört man sich das an und nickt brav und dann geht es weiter....Gibt ja keine wirkliche Konsequenz. Und wenn Du dann was mit den Kindern machst, hat er endlich Ruhe und kann ungestört trinken...

    Heaven on earth....

  • Ach liebe line,

    da ist wieder bisschen Hoffnung hochgekommen, gell?
    Er hat sich zurückgehalten, ihr konntet reden. Er hat eventuell ein bisschen Einsicht gezeigt.
    Es war mal wieder etwas harmonischer.

    Und peng, wieder drin!

    Liebe line, erst wenn er wirklich was unternimmt - also ganz konkret zum Arzt, Suchtberatung und wirklich von "sich aus" vom Alkohol wegkommen will, erst dann besteht der Hauch einer Chance.

    Und dazu muss er sich bewegen. Er muss das für sich wollen.
    Wenn er das nur macht, um seine Familie nicht zu verlieren, ist das auf Dauer sicher ne Zeitbombe.

    Kann gut gehn oder auch nicht.

    Darüber musst du dir bewusst sein.

    Und weil bei dir die Kinder mit im Spiel sind, würde ich da an deiner Stelle wirklich nicht mehr lange zögern.
    Bring euch da raus.
    Finde erstmal wieder zu dir selbst zurück, lass ihn machen. Wenn er dann eventuell für sich entscheidet, so nicht weitermachen zu wollen und es angeht und dann auch abstinent leben möchte, dann kann man sich wieder treffen, annähern.

    Ich selbst war damals so unendlich erleichtert, als meine Eltern sich trennten. Erst war ich am Boden zerstört. Ich liebte meinen Vater sehr und er war mit die größte Enttäuschung meines Lebens- heute ist er nur noch der Erzeuger und ich bin froh, dass ich ihn nicht in meinem Leben habe!
    Ich habe selbstverständlich damals getrauert und dann fiel mir auf, dass es ruhiger daheim ist. Das wir nicht mehr so gehemmt waren, wir nicht um ihn rumschleichen mussten, wie auf Eierschalen, nicht mehr aufpassen, was wir wie und in welchem Ton sagten. Wir konnten wieder Kinder sein!
    Ist es nicht das, was du dir auch für deine Kinder wünschst?

    LG Nova

    Einmal editiert, zuletzt von Nova (11. April 2024 um 09:29)

  • Mein Mann kam in der letzten Phase sturzbetrunken von Geschäftsreisen zurück. Zum Glück ging er dann ins Hotel, weil ich ihm gesagt habe, dass ich nicht will, dass die Kinder ihn so sehen.

    Nach meinem Tiefpunkt blieb er dann einige Wochen im Hotel. Erst als ich ihm dann gesagt habe, dass ich mich definitiv trenne, wenn er nicht aufhört zu trinken, ist ihm klar geworden, dass er dabei ist, alles zu verlieren (er konnte damals auch nicht mehr vernünftig arbeiten, als Selbständiger hatte er aber noch Glück als Angestellter wäre er lange seinen Job losgewesen).

    Zum Glück hat er es geschafft, er trinkt seit über 1.5 Jahren nicht mehr. Ich bin mir sicher, dass es zuhause nicht funktioniert hätte. Lief ja alles immer irgendwie für ihn, Versprechungen machen, sich entschuldigen und zack, waren wieder einige Wochen rum.

  • Und wenn Du dann was mit den Kindern machst, hat er endlich Ruhe und kann ungestört trinken...

    Ich glaube, genau das möchte er nicht. Ich kann es schwer erklären. Er möchte Teil dieser Familie sein und uns um ihn herum haben. Er liebt das. Er kann aufgrund seiner Sucht, aber nicht mit "normalen" Stress oder Belastungen umgehen.

    Er war schon immer trinkfreudig, aber nur, wenn wir irgendwo waren. Er hat nie allein getrunken.


    Als ich mich dann von ihm getrennt habe, weil er mich betrogen hatte, war er jeden Tag von morgens bis abends betrunken. Und seitdem trinkt er jeden Tag. Mal mehr, mal weniger, aber er trinkt jeden Tag. Ich vermute, dass er Verlustängste hat (sein Vater ist gestorben, als er Ende 20 war und das hat er nicht verkraftet). Und er erzählt mir immerwieder, seit der Trennung, dass er wahnsinnige Angst davor hat, dass ich mich wieder trennen könnte.


    Klar habe ich ihm gesagt, hey wir sind doch wieder zusammen, aber mit deiner Trinkerei versaust du das doch wieder.

    Aber ich habe mich nie von ihm distanziert. Ich saß stundenlang brav da und hab mir sein "Gejammer", sein "Weltverfluchen" und alles angehört.

    Ich habe ihm Aufgaben und Arbeiten abgenommen. Ich habe ihn beschäftigt, damit er nicht gelangweilt oder frustriert ist. Also kurz: ich habe so ziemlich alles falsch gemacht. Hab ihn einfach in Watte gebettet.

    Wenn er jetzt vielleicht merkt, oh ihre Welt dreht sich nicht nur um mich, sie macht allein ihr Ding, unabhängig, ob ich bocke, saufe, streite... vielleicht sieht er dann, dass es anders ist, wenn er nüchtern ist und bleibt. ...keine Ahnung.

  • hallo,

    Wenn er jetzt vielleicht merkt, oh ihre Welt dreht sich nicht nur um mich, sie macht allein ihr Ding, unabhängig, ob ich bocke, saufe, streite... vielleicht sieht er dann, dass es anders ist, wenn er nüchtern ist und bleibt. ...keine Ahnung.

    das könnte sogar sein, passiert in einigen Fällen. Es sollte aber nicht dein Beweggrund sein. Dass solltest ganz alleine DU für DICH tun.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich verstehe Dich. Aber Fakt ist doch, dass es bei Sucht zwei Wege gibt

    1. Er geht in eine Behandlung

    2. Er stirbt an den Folgen

    Das heißt doch dann für Dich, dass Du eine Entscheidung treffen musst:

    1. Du nimmst ihn so wie er ist. Gehst daran kaputt.

    2. Du ziehst eine Grenze für Dich und entscheidest, dass es die Beziehung nur ohne seine Geliebte (die Flasche) gibt.

    Von Zauberhand wird sich hier nichts ändern.

    LG Momo

  • Hallo line!

    Als ich mich dann von ihm getrennt habe, weil er mich betrogen hatte, war er jeden Tag von morgens bis abends betrunken. Und seitdem trinkt er jeden Tag. Mal mehr, mal weniger, aber er trinkt jeden Tag. Ich vermute, dass er Verlustängste hat (sein Vater ist gestorben, als er Ende 20 war und das hat er nicht verkraftet). Und er erzählt mir immerwieder, seit der Trennung, dass er wahnsinnige Angst davor hat, dass ich mich wieder trennen könnte.

    Er trinkt weil du dich getrennt hast, er trinkt obwohl ihr wieder zusammen seid, er trinkt weil er Angst vor dem Verlassen hat. Das ist für mich paradox oder es ist ihm jeder Grund recht um sich zu betrinken. Du hast ihn in Watte gepackt, trotzdem trinkt er. Du hörst sein endloses Gejammer an, er trinkt trotzdem. Daran merkst du daß du nichts für ihn tun kannst.

    In meinen Augen ist er ein Mensch tief in der Alkoholsucht und abhängig und zum Glück (für ihn) gibt es ja immer einen Grund zu trinken.

    Das ist seine Position, deine Position sollte sein dich aus dieser Suchtspirale zu befreien. Es ist ganz bestimmt nicht deine Aufgabe seine Sucht zu bearbeiten das muß er schon alleine schaffen. In meinen Augen ist er meilenweit davon entfernt das in Angriff zu nehmen. So gehen die Jahre ins Land und nichts ändert sich, es wird höchstens noch schlimmer.

    Viele Alkoholiker trinken sich regelrecht zu Tode weil sie es nicht schaffen trocken zu werden. Das kann sich über Jahre hinziehen und die ganze Familie leidet unter der Sucht, besonders die Kinder - die können sich ja nicht wehren.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Einige Male hat er versucht, es selbst in den Griff zu bekommen und es gab dann immer ein paar Tage an denen es ganz gut geklappt hat, aber dann war es schon wieder vorbei mit der Motivation.

    Guten Tag line,

    so wird es wieder laufen, sofern er überhaupt eine Trinkpause einlegt.

    Er trinkt seit ca. 4 Jahren täglich Alkohol (Bier)

    Solange er nicht einsichtig ist, sich als Alkoholiker sieht und sich Unterstützung holt, in Form von einem Arztbesuch und von einer SHG, sehe ich da keinen Fortschritt.

    Mit jeder Trinkpause kommt er in den kalten Entzug. Das kann sehr gefährlich für ihn werden, bzw. dann wird er wieder zum Alkohol greifen, wenn er sich keine Unterstützung sucht.

    Eine Endlosspirale, bis Du sie unterbrichst und mit den Kindern einen eigenen Weg gehst!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo line33,

    Als ich mich dann von ihm getrennt habe, weil er mich betrogen hatte, war er jeden Tag von morgens bis abends betrunken. Und seitdem trinkt er jeden Tag. Mal mehr, mal weniger, aber er trinkt jeden Tag. Ich vermute, dass er Verlustängste hat (sein Vater ist gestorben, als er Ende 20 war und das hat er nicht verkraftet). Und er erzählt mir immerwieder, seit der Trennung, dass er wahnsinnige Angst davor hat, dass ich mich wieder trennen könnte.

    entschuldige mal, dass ich direkt werde. Er hat dich betrogen, das war seine Entscheidung. Wenn ich in einer monogamen Beziehung untreu bin, muss ich damit rechnen, dass sich der Partner/die Partnerin trennt. Stattdessen sollst du Schuld daran sein, dass er trinkt. Es ist sicher traurig, dass er seinen Vater früh verloren hat. Ich habe eine Freundin, deren Vater gestorben ist, als sie 7 Jahre alt war. Meine Oma hat große Verluste erfahren, als sie Mitte 40 war (Mutter, Sohn, Schwester innerhalb von einem Jahr gestorben). Meine Patentante hatte mit Ende 20 beide Eltern schon verloren. Und ich kenne noch zahlreiche weitere Beispiele. Aber deswegen haben sie alle ihren Kummer nicht in Alkohol ertränkt.

    Du hast nur dieses eine Leben und deine Kinder auch, schau, dass es euch gut geht.

  • Mehr Wünsche für ihn als für mich... hm... ich brauche eigentlich nicht viel um glücklich zu sein. An und für sich bin ich ein ziemlich ausgeglichener Mensch.

    :roll: Und was ist ‚an und für sich‘?

    Bist du wirklich mit diesen Sorgen ‚an und für sich‘ ein ziemlich ausgeglichener Mensch?

    Ich behaupte jetzt einfach mal, dass sich deine Wünsche für deine Kinder nicht erfüllen können, wenn dein Partner weiter säuft. Und sie werden sich nicht nur nicht erfüllen, ich befürchte, dass deine Kinder nicht ohne Schaden zu nehmen, erwachsen werden können.
    In letzter Zeit melden sich hier wieder verstärkt EKAs an (Erwachsene Kinder von Alkoholikern). Bei ihnen lese ich und ich werde unheimlich traurig, was nicht nur der Alkoholiker in diesen kleinen Seelen kaputtgemacht hat, sondern auch der Partner, der die Sucht gestützt und ausgehalten hat ….. und ich denke gerade: War deren Mama ein ziemlich ausgeglichener Mensch?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo line33,

    und ich denke gerade: War deren Mama ein ziemlich ausgeglichener Mensch?

    ich beantworte die Frage als frisch Alleinerziehende mit Nein. Und mal ganz ehrlich, der Anspruch an sich als Mutter, ein ziemlich ausgeglichener Mensch zu sein, ist schon ohne Co-abhängigkeit hoch, da es doch viele, mit steigendem Alter der Kinder externe Faktoren gibt, die nicht gerade zur Ausgeglichenheit beitragen (Schule, Hausaufgaben, Pubertät, Medienkonsum).

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