Cayenne. Und wieder eine Neue

  • Zitat

    Sei unbequem!

    Bei diesem Rat habe ich Bauchweh.

    Den würde ich so nicht schreiben und an deiner Stelle auch nicht befolgen.

    Hintergrund ist der, daß deine eigene Sicherheit an erster Stelle stehen muß.

    Wenn er jetzt schon deine Pflanzen zertrampelt, geht er viellelicht bei deiner nächsten "unbequemen" Ansage auf dich los. Es sind schon zahllose Frauen verprügelt oder umgebracht worden.

    Schau auf deine Sicherheit.

    Du hast jetzt deinen Standpunkt ausgesprochen, er wurde daraufhin aggressiv und hat etwas zerstört, was dir etwas bedeutet. Mit kleinen Grenzüberschreitungen fängt es an.

    Paß auf dich auf.

    Wenn ich manchmal bei den Angehörigen lese, dann denke ich: "Halte den Ball flach". Sicherheitshalber.

    Damit meine ich nicht kuschen.

    Sondern sich in Ruhe informieren (aber ihm das nicht erzählen),

    und dann gegebenenfalls ausziehen. (mit Hilfe von Freunden und Familie)

    Kann sein, daß alles ruhig und friedlich bleibt, wenn du nun aufmuckst. Muß aber nicht.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Cayenne,

    es ist klar, dass dein Mann nicht kampflos, sag ich mal, aufgibt. Bei mir war es ähnlich. Als ich, nach vielen Androhungen, endlich wahr machte und die Trennung voran getrieben habe, da war ich plötzlich diejenige, die alles kaputt machte, die ihn gewissermaßen in den Abgrund stieß, die Familie zerstörte und so weiter. Das hat auch die üblichen Schuldgefühle bei mir ausgelöst. Das sollte es auch. Dass dein Mann nun noch auf dem herumtrampelt, was dir etwas bedeutet, unterstreicht nochmal, wie wenig er dich wertschätzt und ernst nimmt. Mein Ex hat das damals nicht mit Pflanzen gemacht aber mit Menschen, die mir nahe standen und was bedeuteten. Er hat sie schlecht gemacht und übel über sie geredet, also quasi auch zertreten. Denn er wusste, was sie mir bedeuten und was das mit mir macht. Alles, was ich schön fand und mir Freude machte, zerstörte er mit Worten.

    Gut finde ich, dass du deinen Mann irgendwo respektierst. Alkoholismus ist eine Krankheit. er handelt nach bestimmten Mustern, die ein Merkmal dieser Krankheit sind. Aber respektiert er andersherum dich auch? Akzeptiert er dass du sagst, dass du so nicht weiterleben kannst, dass es dich kaputt macht? Dass du eine Trennung überlegst...

    Respektierst DU DICH und deine Gefühle?

    Denn das ist wichtig.

    Linde schreibt von Gewalt und das passiert leider zu oft in solchen Beziehungen. Körperliche Gewalt.

    Okay, das macht er nicht... aber er übt psychische Gewalt aus! Sei dir dessen bewusst! Gewalt ist Gewalt!

    Wenn du dich heute nicht trennen kannst oder willst, dann ist es okay, es ist deine Entscheidung und dein Recht es so zu machen, wie du es gerade für dich kannst. Du musst dich auch nicht rechtfertigen. Es geht nicht alles von jetzt auf gleich. Es ist sehr gut, dass du aber mit offenen Augen hinsiehst, was bei euch passiert. Du guckst und merkst immer mehr, dass du dir ein anderes Leben vorstellst als das, was in eurer Ehe passiert. Das ist gut so.

    Und ich habe die ganzen Jahre über nie ernsthaft etwas gesagt, Mal gemosert, mal n bissl gemotzt. Aber nie wirklich ernsthaft. Das werfe ich mir im Moment vor. Ich hätte direkt nach der Geburt unseres Sohnes gleich sagen müssen: STOPP. So geht es nicht. Hör auf zu Trinken.

    Ja, kenne ich... :rolleyes: . Bitte werfe dir das nicht vor. Es ist vergangen und unabänderlich. Du hast mit Sicherheit immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, genau so, wie es in dem Moment für dich richtig war. Es ist ja nie zu spät, es in Angriff zu nehmen und zu machen. Jetzt scheinst du die Kraft und den Mut dazu zu haben.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich glaube auch nicht, dass ich eine physische Aggression provozieren möchte. Die Sache mit dem Vertrauen ist problematisch. Da wurde ganz schön dran gekratzt.

    Nachdem wir endlich mal viel gesprochen haben und ich glaube, dass wir beide uns gegenseitig verstanden haben, haben sich die Wogen etwas geglättet. ich traue dem Frieden aber nicht so ganz. Aber ich habe zumindest schon mal mitgeteilt, dass ich so nicht weiter machen kann. Ich habe es gesagt, ausgesprochen - ohne Watte im Kopf. Ich bin froh, dass ich das geschafft habe. Seit Jahren ringe ich mit mir, dies auszusprechen.

    Ich habe noch keine Konsequenzen geäußert, wie z. B. ich werde dich verlassen, oder so. Aber eben, dass ich das so nicht mehr mitmache. Bei allem was ist, liegt nun die Aufgabe bei ihm. Es ist nun seine Entscheidung, Ich oder das Bier.

    (Er hatte in der Wut ernsthaft gesagt, ich solle wieder trinken, es fehlt ihm, dass wir uns gemeinsam die Kante geben. Hä? Ja klar, dann nörgele ich nicht. Aber eigentlich haben wir ja nicht gemeinsam getrunken, sondern jeder für sich und wir waren eben beide dicht am Abend, Aber welcher Mann wünscht sich bitte eine Alki-Frau an der Seite? Jaa, ich weiß......... Blöde Frage!)

    Ich fühle mich im Moment etwas erleichterer. Ich habe ihm gesagt, wie ich zu ihm stehe. Was ich toleriere und wo meine Grenze ist. Jetzt muss ich dies für mich selbst leben und klar haben . Ich übe mich im Leben, das mir nun diese Aufgabe gestellt hat.

    Ich bin noch nicht stabil genug um eine Trennung umzusetzen. Dessen bin ich mir bewusst geworden. Und bevor ich mir da nicht klar bin, drohe ich dies auch nicht an. Es ist wirklich die letzte Konsequenz für mich. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir und ihm dann kein Zurück mehr erlauben würde.

    In solchen Dingen bin ich manchmal unumstößlich konsequent - vor allem mit mir selbst.

    Vielleicht sollte ich daran auch arbeiten.

    Wünsche Euch einen wunderschönen, sonnigen Feiertag.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Genau so geht es mir auch. Ich denke das ich mich trennen muss auch wenn es mir leid tut. Aber ich habe kein Vertrauen mehr und ohne dem kann man keine Beziehung führen. Ich bin 51 und habe eine liebe Familie und auch schon Enkel, für die ich gerne da bin. Ich möchte ein Beziehung auf Augenhöhe und das macht er mit seiner trinkerei unmöglich.

  • Hallo Cayenne,

    Willkommen hier im Forum.

    Ich gebe es ehrlich zu, ich musste gestern laut lachen, als ich das mit den zertrampelten und ausgerissenen Pflanzen gelesen habe.

    Musste mir das bildlich vorstellen, und es ist wirklich eine groteske Vorstellung, wenn ein besoffener Wüterich durch den Garten tobt.

    Für Dich war es sicher wesentlich unlustiger, schon klar. X/

    Cayenne, ich rede nicht gern lange drum herum:
    Du bist komplett auf dem Holzweg, wenn Du denkst, das sich auch nur ein ganz klein bisschen was ändert, wenn ihr daran "arbeitet".

    Hier kann auch kein Psychologe der Welt helfen! Und ebenso keine Paartherapie oder whatever.

    Und weißt Du auch warum?

    Weil Dein XY saufen WILL!!

    Und solange hast Du NULL CHANCE auf ein besseres Leben.

    Im Gegenteil, das wird alles noch schlimmer.

    Denn die Suchtspirale dreht sich nur noch abwärts, wenn man alkoholabhängig geworden ist.

    Dein XY gibt ja nicht mal zu, ein Alk-Problem zu haben.

    DU sollst Dich anpassen!

    Am besten auch wieder mitsaufen.

    Merkst Du, wie krank das ist ?!

    Merkst Du, wie egal Du ihm bist?

    Hauptsache Du funktionierst weiterhin als guter CO. Der Rest schert Deinen XY einen Dreck.

    Ob Du Dich auch noch alkoholkrank säufst, ist ihm EGAL, es wäre ihm sogar recht!

    Mein lieber Scholli, ich darf gar nicht weiter drüber nachdenken, wie krass und fies das ist.

    Du redest doch bitte nicht mehr ernsthaft von Liebe oder?

    Wo soll die denn noch sein? Du machst Dir etwas vor, um Deinen Hintern nicht bewegen zu müssen.

    Er soll was ändern, Du willst das nicht.

    Wird er aber nicht tun.

    Und zum Thema Liebe: Ein Alkoholiker hat schon eine große Liebe, gegen die jede andere machtlos ist, und das ist die Pulle.

    Ein nasser Alkoholiker ist höchstens noch stark eingeschränkt liebesfähig, wenn überhaupt.

    Dafür ist als nasser Alkoholiker einfach kein Platz mehr. So ist das nun mal.

    Und es hilft Dir kein Stück weiter, Dir da weiterhin was vorzumachen.

    Ich merke aber auch an Deinem Schreiben, das Du nicht in die Handlung kommen willst.

    Dann wird das noch viel Jahre so weiter gehen.

    Und auch dann besteht die große Gefahr, das Du psychischen Schaden nimmst, wenn der nicht schon längst vorhanden ist.

    Das Leben mit einem nassen Alkoholiker ist doch in Wirklichkeit unerträglich und das geht an NIEMANDEN spurlos vorbei, egal wie hoch die persönliche Resilienz ist.

    Überlege Dir mal, ob Du Dich wirklich weiter an einem Traum klammern willst, der längst zerplatzt ist?

    Es ist nun mal oft im Leben so, das Beziehungen zerbrechen, das ist ja nicht nur in Abhängigkeitsbeziehungen so.

    Aber da ist die Quote sicher besonders hoch, wenn nicht beide bei draufgehen wollen und der CO es schafft, die Kurve zu kratzen und bereit ist, sein eigenes Leben an die erste Stelle zu rücken.

    Denn genau da gehört es hin.

    Und zwar nicht nur bei CO`s sondern bei allen Menschen.

    Überlege Dir, ob Du weiterhin Dein Leben wegschmeissen willst an eine sinnlose Beziehung ohne Chance auf Verbesserung oder ob Du Dir etwas mehr wert bist?

    Denn bei einem bin ich mir ganz sicher, Dein XY ist gaaanz weit davon entfernt, das Saufen sein lassen zu wollen.

    Und selbst wenn er es wollte...Du wirst nie mehr den Mann zurück bekommen, der er vorher mal war.

    Außerdem garantiert eine Abstinenz noch keinen Fortbestand der alten Beziehung!

    Ein trockener Alkie möchte sicher keinen aktiven CO an seiner Seite haben, das sind zumindest meine Erfahrungen.

    Und ein Alkoholiker, der fortan trocken leben will, muss das zur Prio1 in seinem Leben machen.

    Auch vor dem Partner, das muss vor allem anderen kommen.

    Auch das bereitet CO-Abhängigen oft große Probleme.

    Wer da also denkt, wenn der Säufer aufhört zu saufen, dann würde alles gut, irrt sich ganz gewaltig.

    Dann fängt die große Herausforderung im Grunde erst an...

    Aber da ist Dein XY gar nicht, er wird vielleicht noch viele Jahre weiter saufen, sich evtl. auch am Ende totsaufen.

    Seine Entscheidung!

    Ob Du dabei sein möchtest, entscheidest Du selbst.

    LG Sunshine (trockene Alkoholikerin)

  • Hochachtung, du hast es genau auf den Punkt gebracht. Ich habe genau dieselben Gedanken und auf der anderen Seite ist da noch Liebe zu meinem Mann. Ich könnte nur heulen wenn ich sehe wie er alles weg wirft. Unsere Beziehung, seinen gut bezahlten Job, seine Selbstachung. Ich kann nichts dagegen tun. Gerade eben habe ich als Co Abhängige mich auf sein Level begeben und siehe da, jetzt liebt er mich. Vor zwei Stunden hat er mich gehasst und wollte sich trennen. Was auch meinerseits passieren wird, leider.

  • Liebe Sunshine,

    ich danke dir für die offenen Worte.

    Du hast recht, ich bewege mich nicht.

    Womöglich kann ich es noch nicht. Aber: ich bin für mich froh, dass ich überhaupt einen Schritt gemacht habe - und mag er noch so klein sein.

    Für mich war es schon enorm, zu sagen, was ich denke. Vielleicht ist bei uns die Trennung auch schon in Sicht, vielleicht kippe ich auch um und füge mich meinem Schicksal. Vielleicht hätte ich füher etwas tun sollen, Vielleicht hätte ich ihn gar nicht kennenlernen dürfen.

    ich vermute, dass du mir den Weg zeigst, den ich gehen werde, kann, muss. Ich weiß es nicht. Das SChild für mich hoch hältst.

    Im Moment kann ich den aber noch nicht gehen.

    ich versuche noch zu verstehen. Und dieses Thema "Schuld" zu begraben.

    Mit dieser großen Unsicherheit, dich ich jetzt habe, würde ich nach 5 Minuten auf allen Vieren zu ihm zurück gekrochen kommen.

    ich möchte loslassen können. Das kann ich noch nicht. Ich muss an meiner Co-Abhängigkeit arbeiten. Ich bin komplett im Sog. Wenn ich ohne Hilfe so weiter mache, renne ich von einem ins Nächste. Da wäre ich mir fast sicher.

    ich versuche im Mment nicht nur immer seine Sucht zu sehen, sondern mich auf mich zu konzentrieren. Wo stehe ich, was will ich eigentlich, Wie bekomme ich Luft?
    Ich weiß jetzt gar ncht, wie ich diese Nachricht beenden kann?

    mal schauen, was passiert. Trennung ist ein Weg, aber wie, wann und wo und wovon, das muss ich erst noch herausfinden.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Du bist ja nicht völlig apathisch. Du schreibst selbst, einen kleinen Schritt hast du schon geschafft.

    Lass es wachsen! Viele Mitbetroffene haben viele Jahre gebraucht, um sich freizumachen.

    Wenn du dich intensiver austauschen willst, klick oben auf Bewerbung. Dann wirst du bei passender Gelegenheit freigeschaltet, & du kannst dich besser austauschen.

    Deinen Vorstellungsthread können wir in das passende Thema verschieben, so dass du nicht von vorn anfangen musst.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Ich antworte mal hier, Kathrin, und hoffe, Cayenne sieht das nicht als Thread-Missbrauch ;)

    Zitat

    und auf der anderen Seite ist da noch Liebe zu meinem Mann

    Auch hierzu mal was zum Nachdenken...

    Ist es wirklich Liebe?

    Angebliche Liebe ist nämlich oft ein dekoratives Deckmäntelchen für was anderes:

    Nämlich für Abhängigkeit, für Angst vor Veränderungen, für Angst vorm Loslassen, für Angst, die Wohlfühlzone verlassen zu müssen, für Angst vor finanziellem Verlust...und mehr.

    Liebe hört sich aber netter an...und man kann kaum was dagegen sagen, denn es ist nicht nett, jemanden zu unterstellen, das er nicht liebt. Das ist sogar etwas übergriffig...finde ich.

    Und man wird es keinesfalls gern hören.

    Liebe ist für mich also auch ein Totschlag-Argument, wogegen man schlecht was sagen kann.

    Nur hilft es einem persönlich ja gar nicht weiter, wenn man sich weiter hinter Deckmäntelchen versteckt.

    Das Leben geht ja derweil weiter in eine ungute Richtung, man verbrennt weiter vielleicht viele weitere Jahre...und am Ende steht man immer noch vor den Trümmern, die aber auch schon Jahre vorher da waren.

    Auch da wird ja lange ein Deckmäntelchen drüber gelegt.

    Kathrin, ich werde dieses Jahr 60. Das ist anders, als 30 oder 40 zu werden, man macht sich schon so seine Gedanken, die mit 30 oder 40 noch weit entfernt waren.

    Mir ist durchaus bewußt, nicht ewig zu leben.

    Aber ich möchte aus den mir verbleibenden Jahren eine möglichst schöne Zeit machen, noch viel erleben, meine Enkelkinder aufwachsen sehen und Reisen machen, meinem Hobby frönen und.. und... und...

    Ich habe viele Jahre meines Lebens versoffen und bereue das wirklich.

    Aber es ist nicht mehr zu ändern, und sich immer weiter drüber grämen, das ist auch nich so meins.

    Darum sehe ich Dinge vielleicht auch anders, weil ich selbst viele Jahre an den Alk verschwendet habe.

    CO-Abhängigkeit ist im Grunde auch nix anderes, auch da verschenkt man sein Leben an den Alk, selbst wenn man ihn selbst gar nicht konsumiert!

    Überlegt Euch, ob ihr das wirklich wollt!

    Zitat

    Ich könnte nur heulen wenn ich sehe wie er alles weg wirft. Unsere Beziehung, seinen gut bezahlten Job, seine Selbstachung. Ich kann nichts dagegen tun

    Richtig! Dagegen bist Du völlig machtlos.

    Dann hat der Alk schon komplett übernommen, dagegen hast Du genau NULL Chance!

    Du kannst heulen, schreien, betteln, drohen...alles egal für einen nassen Alkie.

    Das interessiert nicht!

    Der nächste Schluck zählt, und alles dreht sich ab einem gewissen Punkt nur noch darum!

    Alles, was dabei behindert, wird aus dem Weg geräumt.

    AUCH MENSCHEN, die einem dabei im Wege stehen und lästig werden!

    Die dürfen nur bleiben, wenn sie parieren, als CO einwandfrei funktionieren.

    Das erlebst Du ja gerade selbst so, nicht wahr?

    Ansonsten sind sie nämlich einem nassen Alkoholiker zu nichts nutze. Und können damit weg.

    Is einfach so. Auch wenn ein nasser Alk es abstreiten würde...

    Ein nasser Alkoholiker sieht das auch anders. Er wird alles vermeiden, um das wahre Ausmaß seiner Sauferei sehen zu wollen.

    Er wird immer Gründe fürs Saufen finden, und seien die auch noch so bekloppt,egal.

    Und er wird alles dafür tun, das ihm niemand die Pulle wegnimmt! Und zwar wirklich ALLES !

    Die einzige Chance, da nochmal raus zu kommen, ist die Erkenntnis, Alkoholiker geworden zu sein, die Krankheitsannahme und die daraus folgenden nötigen Schritte, wo zuerst eine Entgiftung ansteht.

    Diese Hilfe kann außerdem nur von außen kommen, aber erstmal muss man als Säufer/in da ja erstmal hinkommen, die Augen aufzumachen und zu sehen, was wirklich ist.

    Und das ist erst der Beginn von vielen folgenden nötigen Veränderungen.

    Und die würden auch BEIDE betreffen, denn ein Co ist auch abhängigkeits-erkrankt!

    LG an Euch beide, Cayenne und Kathrin!

    Sunshine

  • Hallo Cayenne!

    Lass es wachsen! Viele Mitbetroffene haben viele Jahre gebraucht, um sich freizumachen.

    So wie Dante es schreibt ist es, ich habe auch unendlich viele Jahre gebraucht aus der Beziehung rauszukommen. Ich habe es letztendlich doch geschafft aber meine seelische Gesundheit hat darunter so gelitten daß ich mich nicht mehr zu 100% davon erholt habe. Es ist sehr schwer die Vergangenheit abzustreifen ich kann zwar mittlerweilen gut damit leben und trotzdem gibt es Situationen in denen das Eine oder Andere wieder hochkocht.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat

    Vielleicht ist bei uns die Trennung auch schon in Sicht, vielleicht kippe ich auch um und füge mich meinem Schicksal. Vielleicht hätte ich füher etwas tun sollen, Vielleicht hätte ich ihn gar nicht kennenlernen dürfen.

    Vielleicht findest du aber auch doch die Kraft, dem Drama ein Ende zu bereiten!

    Ich wünsche es Dir jedenfalls von ganzen Herzen!

    Zitat

    Das kann ich noch nicht. Ich muss an meiner Co-Abhängigkeit arbeiten. Ich bin komplett im Sog. Wenn ich ohne Hilfe so weiter mache, renne ich von einem ins Nächste. Da wäre ich mir fast sicher.

    ich versuche im Mment nicht nur immer seine Sucht zu sehen, sondern mich auf mich zu konzentrieren. Wo stehe ich, was will ich eigentlich, Wie bekomme ich Luft?

    Ich habe auch sehr wohl wahr genommen, das Du schon was für DICH tust.

    Und das ist auch klasse und richtig so :thumbup: ....und das gehört auch zum Weg des Loslassens und auf sich selbst zu schauen.

    Es ist aber auch so, das es für den Alkoholiker unwichtig ist, was DU tust.

    Du solltest das also wirklich nur für Dich tun und Dir keine positiven Auswirkungen auf die Beziehung erhoffen.

    Denn die werden kaum oder eher gar nicht eintreten. Vielleicht sogar im Gegenteil, Dein XY wird wahrscheinlich immer aggressiver, je mehr Du was für Dich tust.

    Denn merken wird er die Veränderungen. Und die können verunsichern. Und im schlimmsten Fall dann auch echt in Gewalt gegen Dich umschlagen.

    Zitat

    Ich weiß jetzt gar ncht, wie ich diese Nachricht beenden kann?

    Einfach auf "Antworten" klicken ! :D

    Späßle ;) ... Du musst hier keine super ausgefeilten Texte verfassen, kritzel einfach drauflos, und gut isses. Wer nicht hinterher kommt, kann ja nachfragen, nicht wahr?

    Und wenn Du grad nicht mehr weiter weißt, schickst Du es einfach erstmal ab...was ist schon dabei?

    Pass halt nur auf, das Du nicht zu privates mit Wiedererkennungswert im offenen Bereich schreibst.

    Mit Gedankensprüngen/Fetzen können wir umgehen hier ;)

    LG Sunshine

  • Ihr seid super.

    DANKESCHÖN!

    Danke auch für den Hinweis mit der Anonymität. Das passiert schnell, wenn man drauflos schreibt.

    Wenn ich eure Erfahrungen lese, möche ich am liebsten nur widersprechen. ich glaube das ja alles, was ihr da sagt, aber bei mir ist es doch anders. Bei uns wird alles gut. Ihr könnt doch nicht über mein Schicksal urteilen. Soll ich etwa wildfremden Menschen meine Ehe in die Hand geben?

    Gleichzeitig erkenn ich Muster wieder, die mir genau das aufzeigen, was ich nicht hören will.

    Ich brauche jetzt erst einmal Zeit.

    Mein Mann hat mir ganz klar gesagt, er wird nicht aufhören zu trinken.

    Wenn ich ihn vor die Entscheidung stellen würde, wird er sich gegen mich entscheiden.

    Ok.

    Das hat gesessen.

    Baff. Eine Ohrfeige ohne Gleichen.

    Dies muss ich jetzt erst einmal verarbeiten.

    Aber so schnell streiche ich die Segel hier nicht.

    Das ist auch mein Leben! Das ist auch mein Haus! Das hier ist auch alles mein Zuhause!

    Und es ist das einzige, das ich habe.

    Davon verabschiede ich mich nicht so schnell. Ich brauche Zeit. Und die nehme ich mir auch.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Zitat

    Ihr könnt doch nicht über mein Schicksal urteilen. Soll ich etwa wildfremden Menschen meine Ehe in die Hand geben?

    Oh NEIN, das sollst Du natürlich NICHT tun!

    Hier will auch niemand über Dein Schicksal urteilen, und am Ende ist es DEIN Leben.

    Es geht darum, sein Leben wieder in die EIGENEN HÄNDE zu nehmen.

    Und nicht darum, sein Leben von anderen bestimmen lassen. Auch von keinem Forum der Welt!

    Ich glaube, davor hast Du große Angst:

    Dein Leben in Deine Hände zu nehmen, Entscheidungen für Dich selbst zu treffen, für Dich selbst zuständig zu sein.

    Kann das sein?

    Zitat

    Du hast recht, ich bewege mich nicht.

    Womöglich kann ich es noch nicht. Aber: ich bin für mich froh, dass ich überhaupt einen Schritt gemacht habe - und mag er noch so klein sein.

    Das ist für mich übrigens so ziemlich das Gleiche, was Alkoholiker so von sich geben. ;)

    Keiner will was ändern, der andere soll sich immer ändern.

    Aber so läufts nun mal einfach nicht. Nicht nur mit Alkoholikern und CO`s nicht, sondern grundsätzlich nicht.

    Dieses Hinausschieben von Handlungen ist ebenso typisch für den nassen Alkie und den CO.

    Man "ist immer noch nicht so weit".

    Alkoholikern reden oft ganz genau so, sie sind auch immer noch nicht so weit, um aus der Sauferei auszusteigen.

    Da muss immer erst noch dieses und jenes passieren, der Stress auf der Arbeit weniger werden, die Partnerin soll weniger meckern,

    und die ach so schwere Kindheit kommt ja auch immer noch dazu...obs stimmt oder auch nicht.

    Und soooo schlimm ist alles dann doch auch immer nicht. Andere trinken doch noch viel mehr...und bliblablubb

    Und dann muss ja auch erst noch der Geburtstag des Kollegen gefeiert werden...und WM ist obendrein.

    Beim CO heißt das dann entsprechend "er schlägt mich ja nicht" und "er ist ja nüchtern so ein toller Mensch" (so als Abwiegelung des ganzen Dramas) als ob das ne besondere Leistung wäre :rolleyes:

    Nun gut, dann geht das Ganze eben so weiter. Dann muss man wenigstens auch keine Entscheidung treffen und auch sonst nicht aktiv werden.

    Jeder muss das für sich selbst entscheiden.

    Der Säufer darf sich ja auch für die Sauferei entscheiden wie der CO für das weitere Verbleiben in der CO-Abhängigkeit und dem damit einhergehenden Leid.

    Liebe Grüße und Dir weiterhin alles Gute!

    Sunshine

  • Hallo Cayenne!

    Ihr könnt doch nicht über mein Schicksal urteilen.

    Natürlich möchte ich nicht urteilen aber dein Schicksal war vor vielen Jahren auch ähnlich meinem Schicksal das heißt ich möchte dir einfach die Erfahrungen die ich gemacht habe mitteilen und weitergeben. Vielleicht hilft dir das ja etwas weiter vielleicht auch nicht das kann und möchte ich gar nicht beeinflussen es liegt ja nicht in meiner Hand was du daraus machst.

    Aber nun ist es gut von meiner Seite du sollst dich ja nicht unter Druck gesetzt fühlen, jeder geht in seinem Tempo und lebt sein Leben.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo Cayenne,

    ich bin 55 Jahre alt, trinke jetzt seit über 11 Jahren nix mehr.....durch Hilfe meiner Frau, dem Forum und einer Psychotherapie und natürlich auch durch mich...

    meine Frau hat zu mir gesagt, wir müssen wirklich mal reden, (nüchtern) was ich immer aufgeschoben habe, bis sie mich doch erwischt hat.....ich wusste ja genau worum es geht, dein Mann weiß bestimmt auch, dass es so nicht weitergehen kann, denn selbst im Suff erkennt man das Problem....man will es bloß nicht wahr haben...und hat große Angst vor der Veränderung, bzw mit der einzig anerkannten Möglichkeit gar nichts mehr trinken zu dürfen ist unvorstellbar, ich holperte mit vielen Versprechungen und Einsichten durch das Gespräch und hoffte, dass es bald vorbei ist, bis zu den nächsten Versprechen usw....eigentlich wie immer, aber meine Frau brachte mich irgendwie dazu wirklich zuzuhören, sie holte mich immer wieder zurück ins Gespräch wenn ich meine Ausflüchte suchte...sie hat mich richtig festgenagelt...ich wurde zu einer gewissen Art von Ehrlichkeit gebracht... die Kinder spielten auch noch eine Rolle, es war auch kein negatives oder drohendes Gespräch, war eher so wie "gewaltfreie Kommunikation"....eben nur total offen, .Das war glaube ich der größte Liebesbeweis den ich je erlebt habe, hätte sie es nicht geschafft, wäre ich nur so ein Hilfsvater geworden... inzwischen leben wir getrennt...aber nach 21 Jahren Ehe...ist das auch in Ordnung, die Kinder sind aber noch da

    Meine Eltern haben es anders gemacht.....es war für meine Mutter nicht mehr aushaltbar meinen ewig betrunkenen Vater zu erleben, sie machte sich auch große Sorgen er könnte die Treppe runterstürzen...er hat sehr viel Schnaps getrunken, war aber immer lieb und nett aber eben auch anstrengend....so wie soll man so einen alten Mann noch verändern...nach einem Gespräch (ich war nicht dabei) haben sie sich geeinigt, dass mein Vater erst ab 18:00 Uhr trinken darf und nicht mehr als eine Flasche Wein am Tag...hat mehrere Jahre geklappt....inzwischen ist mein Vater 82 Jahre alt und trinkt nichts mehr

    mein Onkel und Tante, haben sich auch auf eine begrenzte Menge von Alkohol geeinigt....sie wollten halt nach so vielen Jahren noch weiter zusammen leben, aber wenn es einer nicht mehr aushält muss man halt was verändern und sehen was draus wird, es geht glaube ich vor allem um die Erkenntnis, das es so nicht weiter geht und eine Veränderung ansteht

    Lieben Gruß

    mexico

  • Danke Euch für die Hartnäckigkeit.

    Im Grunde weiß ich das.

    Es macht mich umso trauriger.

    Ich würde am liebsten jemand anderen entscheiden lassen. Genau. und dann mach ich das alles richtig und bekomme ein Lob dafür. Juhu. Und wenns schief geht, sag ich einfach: Der wars!

    So ein Sch....

    Übermorgen ist der Urlaub vorbei. Endlich. Meistens schläft dann der Alk-Stress, weil es im ganzen Trubel untergeht. Ich habe mir vorgenommen, keine Flaschen merh zu zählen und Den Termin mit dem Psych abzuwarten. Ist Mitte Juni.

    Den nächsten Urlaub im August sehe ich mit Sorgen entgegen, wenn ich meine Woche zusammenfasse. Oder mit Erleichterung?

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Ich glaube auch, dass Vieles in den eigenen psychologischen Hintergründen schwebt.

    Ich bin z. B. eine große Schwester, mit 3 kleinen Geschwistern. Ich musste scohn früh Verantwortung übernehmen. Meien Eltern haben sich gerennt, ich gehe in Verantwortung. Ich trage vieles. Ich übernehme vieles. Heute mache ich manche meiner Mitmenschen regelrecht platt. Mein Mann hat eigentlich gegen mich keine Chance. So gesehen. Er ist selbst das jüngste Kind in seiner Familie. Diese Prägungen knallen halt komplett aufeinander. Sind sie zu Beginn vielleicht noch sinnvoll, so hat sich das echt in eine Richtung entwickelt, die für eine Partnerschaft nicht gut ist.

    Im Prinzip bedient er mich mit seiner Sucht, macht sich klein und hilflos und ich kann voll in die Presche springen und die Verantwortung für ihn tragen. eigentlich eine Win-Win Situation. So rein analytisch gesehen.

    Macht es nicht besser und löst es nicht. Erklärt mir gerade nur vielleicht warum ich solche Schwierigkeiten habe, loszulassen.

    Der Gedanke kam mir eben nur so.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

    • Mein Mann hat eigentlich gegen mich keine Chance.
    • Im Prinzip bedient er mich mit seiner Sucht, macht sich klein und hilflos und ich kann voll in die Presche springen - eine Win-Win Situation

    Macht es nicht besser und löst es nicht. Erklärt mir gerade nur vielleicht warum ich solche Schwierigkeiten habe, loszulassen.

    Der Gedanke kam mir eben nur so.

    Auch ein Gedanke ...

    Leiden und Schmerz sind immer der Anfang umfassender Erkenntnis, die uns hilft, sich zu öffnen und uns erst ermöglicht, mit viel gutem Willen, diese Erkenntnis anderen freundlich zu eröffnen. Es ist ein großes Abenteuer - mit offenem Ausgang. Dieses Abenteuer bedeutet Bewegung bis tief ins eigene Herz und es können nur diejenige bestehen, die sich in der Bodenlosigkeit doch getragen fühlen. Es ist ein gewaltiges Wagnis und nennt sich Veränderung und bedeutet Loslassen von alten Beständen.

    Guten Morgen Cayenne

  • Hallo Cayenne,

    Bei mir und meinem Exmann war es ähnlich.

    Ich war die große Schwester, habe 2 "kleine" Brüder. Mein Exmann war der verhätschelte Nachkömmling...

    Und somit haben wir perfekt einige unserer Muster bedient. Jeder sucht sich ja seinen Partner gewissermaßen aus, so, wie er am besten paßt, so, wie er an alte Veraltensweisen erinnert.

    Darum ist es sehr wichtig, auch für uns Cos, daran zu arbeiten und das zu erkennen, was unsere Muster sind. Bei mir z. B. auch unter anderem noch die Prägung des "alten" Frauenbildes. Sonst werden wir immer wieder an solchen Männern hängen bleiben. Kennst ja vielleicht die Aussage: ich weiß nicht, warum ich immer wieder bei "Solchen" lande...

    Wie gut, dass du das Muster erkannt hast, das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

    Du tauschst dich ja schon länger und intensiv hier aus, das ist klasse. Was hältst du davon, dich für den offenen Bereich anzumelden. Kostet nix und kann dir sehr viel bringen. Ich würde mich freuen :)

    Guckst du hier unter Bewerbung. (Weiß grade nicht, wie man den link einfügt :oops: )

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


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