Hallo MeaCulpa,
Willkommen hier im Forum.
Erstmal: Alkoholkrank zu sein bedeutet nicht, das man fortan in Sack und Asche gehen müsste.
Oder sagst Du zu anderweitig chronisch Erkrankten auch "Selbst schuld!" ?
Und trocken darf man auch erhobenen Hauptes seinen Weg gehen, von daher hoffe ich, das Du bald deinen Nick hier ablegen kannst, weil Du aufhörst, Dich zu schämen.
Der Kumpel war ein Saufkumpel, nicht wahr?
Da hast Du keine Chance, auf Verständnis zu treffen.
Versuche doch einfach mal, mit einem Menschen drüber zu reden, der nicht selbst auch ein Alkoholproblem hat.
Kann auch ruhig jemand sein, der gar nicht so drin im Thema Sucht ist.
Ich denke, da wirst Du erheblich mehr Verständnis finden als bei einem Saufkumpel.
Wie gut warst Du denn erreichbar oder wärest es gewesen, wenn es umgedreht gewesen wäre?
Stell Dir vor, Du wärest noch "lustig" am zechen (lustig ist es allerdings ab dem abhängigen Trinken ja nicht mehr, aber das weißt Du selbst) und ein Saufkumpel hätte Dir erzählt, das er aufhören will mit der Sauferei.
Hättest Du es erst genommen?
(Denn wie oft haben wir es denn versprochen und nicht gehalten?)
Hättest Du gern einen Saufkumpel verloren?
Und stellt Dir vor, der wäre schon eine Weile nüchtern, und sein Leben würde wieder bunter, er würde zufriedener wirken, gesünder, fitter...
Da würde einem ein Spiegel vorgehalten, in den man ungern schauen möchte aufgrund des eigenen Schlamassels, in dem man vielleicht schon tief drin steckt.
Da kommt vielleicht sogar Neid auf...und um den anderen das wieder kaputt zu machen, sagt man dann schnell:
"Ach komm, so schlimm war es doch auch noch nicht"
"Einen kannste doch wohl mal mittrinken"
"Jetzt relax doch endlich mal wieder "richtig"
"Heute trinkst Du mal mit und morgen hörst Du dann wieder auf, okay?"
Ich könnte Dir noch ne ganze Menge Labereien aufschreiben, die abgelassen werden, wenn man einem nassen Alkie einen trockenen Spiegel vorhält
Du hast Dir von einem Menschen Verständnis erhofft, der dazu aufgrund seiner eigenen Situation nicht fähig ist.
Das konnte also nicht gut gehen.
Mein Vorschlag wäre also, versuche es mal bei Menschen, die selbst kein Alkoholproblem haben.
Oder eben bei trockenen Selbstbetroffenen... denen brauchst Du nicht mal viel zu erzählen, die verstehen auch so, weil sie all den gleichen Mist ebenso erlebt haben, den die Sauferei so üblicherweise mit sich bringt.
LG und noch einen schönen Sonntag
wünscht
Sunshine