Hallo Mond,
Herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch zu 2 nüchternen Monaten.
Ich hatte nach Feierabend jeden Tag den gleichen Trott. Schnell nach Hause maximal kurz einkaufen, damit es nicht so auffällig ist, zu den Weinflaschen noch ein paar harmlose Lebensmittel in den Korb. Zu Hause angekommen gerade so die Jacke ausgezogen und dann der erste Schluck zur Belohnung…
Genau so war es bei mir auch.
Nur nicht ‚zur Belohnung‘. Oft hatte ich die Jacke noch nicht mal ausgezogen als ich die erste Flasche Wein noch im Flur halb leer hatte. Aber das war nicht zur Belohnung. Vielleicht war es noch nicht mal Gewohnheit. Das war, um die Sucht zu bedienen…um ganz schnell diese innere Unruhe loszuwerden …. um den Puls zu normalisieren….
Bitte gebt mir ganz viel Tipps das ich den Supermarkt nicht anfahre.
Ich war selten einkaufen, den Einkaufszettel habe ich so geschrieben wie der Supermarkt eingerichtet ist. So konnte ich stur durch die Regalreihen rennen, nicht nach links und nicht nach rechts gucken, den Einkaufswagen vollkrachen, obendrauf ne Packung Eis und ein bunter Blumenstrauß. Und dann habe ich die ersten Male jemanden mitgenommen zum Einkaufen.
In den letzten 2 Monaten (seit ich abstinent) habe ich wirklich nur positive Äußerungen zu meinem Auftreten und meiner Ausstrahlung bekommen.
Lies das noch mal 😀 Ist das nicht phantastisch?
Ich denke dann, wenn du eh alles verloren hast, kannst du auch trinken
Egal, was dir dein Suchthirn einreden will: Du hast nicht alles verloren.
Du hast schon 2 Monate die Freiheit kennenlernen dürfen, die du so lange nicht hattest. Zu lange warst du gefangen in der Suchtspirale. Und jetzt hast du den Ausgang gefunden. Nüchtern hast du die Freiheit entscheiden zu können, was du trinkst und was du nicht trinkst. Nach einem Glas Alkohol kannst du das nicht mehr. Setzte diese Freiheit nicht auf‘s Spiel.
Mir hilft auch der Gedanke, dass ich gegen den Alkohol nicht gewinnen kann. Er ist stärker. Immer.