Erna - Jetzt oder nie.....

  • Quälen.....Ich quäle mich tatsächlich ein wenig.....manchmal, mit meinen Gedanken. Ich muss alles durchdenken und ergründen. Aber vielleicht wird es auch das sein, was mich am Ende rettet.

    Und zusätzlich zur Entscheidung macht das ja am Ende den Unterschied aus..... nicht trinken allein reicht nicht......wie gerade weiter oben erkannt.

  • Das da etwas nicht richtig läuft, ist mir ja schon ewig klar. Konnte mir aber wunderbar vormachen, das alles ok ist. Arbeit lief, Kind halbwegs geraten. Das die Bude aussieht wie Sau, meine Freundinnen nichts mehr von mir wissen wollen, das es eben da und dort doch hakt sah ich zwar,bin ja nicht völlig verblödet, aber ich konnte nicht aus meiner Haut.

    Hab mir zig mal vorgenommen, jetzt trinke ich nicht mehr. Was jetzt anders ist? Da bin ich noch auf der Suche. War nur mal wieder ein Absturz, der mich mal wieder zum Nachdenken brachte. Nur dass ich jetzt gerade dran bleibe und ich nicht nach 3 Tagen die miesen Auswirkungen des Alks in den Hintergrund treten lasse. Das Forum half mir, aber der fruchtbare Boden war schon vorbereitet.

    Vielleicht war dieser Eine Absturz ja mein persönlicher Tiefpunkt.

  • Das klingt so einfach, aber das ist es ja nicht. Sonst hätte ich ja schon vorher nicht gesoffen. Bis vor 4 Wochen musste ich noch saufen. Aber vielleicht hatte ich die Entscheidung noch nicht richtig getroffen. Aber was ist, wenn ich sie immer noch nicht richtig getroffen habe? Die Entscheidung ging ja nur in meinen Kopf, weil ich sie gerade mit allen Mitteln hineingeprügelt habe. Die lies sich nicht einfach mal so und locker, flockig treffen. Ging ja zuvor auch nicht.

    Es bedarf Zeit, du kannst nicht von dir verlangen, daß jetzt plötzlich (nach 4 Wochen) jahrelang angewöhnte, antrainierte Verhaltensmuster, Denkweisen sich plötzlich in Luft auflösen.

    Alkohol schütte über Jahre diverse Botenstoffe ans Gehirn aus, die Fehlen nun. Nun kannst du versuchen, diese zu ersetzen(??) oder dem Körper Zeit geben, sich selbst zu regenerieren. Vielleicht hilft es dir, wenn du herausbekommst, wie Synapsen und Rezeptoren funktionieren können/könnten mit und/oder ohne psychoaktive Substanzen. Das Hirn ist eben eine sehr komplexe Struktur und kein simpler Ottomotor.

  • Bei mir im Hirn wird nichts mehr ersetzt :twisted::lol:

    Ich weiß, dass ich zu ungeduldig bin, das bin ich oft. Ich werde mich auch darin üben.

    Und mich genauer mit den Prozessen auseinanderzusetzen, die da im Hirn ablaufen, könnte tatsächlich nicht schaden. Ist sehr spannend, weiß bisher aber nur oberflächlich bescheid. Wird mich aber sicher in meinem Verständnisprozess und beim Durchdenken voranbringen.

    Aber für jetzt reichts! Hole gleich den Zwerg ab.....freue mich schon :)

  • puh.....hatte gerade einen krassen Rückfalltraum.....ein richtig langer Film, mit Drogen, Trinken, durch die Stadt fahren, rumlaufen, Leuten die mit mir Party machen, denken, dass ich rückfällig bin und es niemandem sagen werde, das ich morgen wieder neu anfange, dann weiter Party,,,,an Schlaf ist gerade nicht mehr zu denken.

    Aber das scheint ja anderen auch so zu gehen.

    So, erstmal Kaffee und wieder richtig zu mir kommen.

  • Suchtträume scheinen gerade in der ersten Zeit der Abstinenz häufiger vorzukommen. Das Gehirn verarbeitet ja bekanntlich in Träumen die Dinge, die einen tatsüber so beschäftigen oder auch Unterbewusstes kann zutage kommen. Daher kommen sie gerade am Anfang häufiger vor und können wohl auch den Abstinenzwunsch und Therapiefortschritt abbilden. . Sollen aber auch, wenn sie nach längerer Abstinenz auftreten, auf Rückfallgefährdung hindeuten können.

    Habe jetzt nicht allzuviel im www dazugefunden. Vielleicht kennt ja jemand noch etwas interessantes dazu?

  • Hallo Erna,

    die Alkoholträume kenne ich auch. Anfänglich häufiger, jetzt weniger. Aber ab un an dann doch noch. Ob das nun auf einen Rückfall hindeutet? Ich glaube es eher nicht.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Erna,

    Vielleicht kennt ja jemand noch etwas interessantes dazu?

    Allgemein gesprochen nicht. Aber interessant ist doch auch eigentlich nur das Persönliche, oder?

    Ich bin in diesem Jahr 9 Jahre trocken, und ich träume immer noch manchmal vom Alkohol. Dass ich getrunken habe, oder dass ich Flaschen finde, aber gar nicht getrunken habe, oder dass jemand denkt, dass ich getrunken habe … verschiedene Varianten. Habe hier auch schon öfter davon erzählt. Ich hatte nie den Eindruck bei mir, dass das auf einen Rückfall hindeutet. Für mich war / ist das bestenfalls eine Hilfestellung meines Unterbewusstseins (oder was auch immer für Träume verantwortlich ist), zu gucken, ob ich gerade unter besonderer Belastung stehe, ob irgendwas nicht „rund“ läuft.

    Wenn ich da nichts feststellen kann, dann ist es eben einfach eine Erinnerung, eine Gefühlserinnerung. Für mich war die Zeit, in der ich abhängig getrunken habe, ganz schrecklich, und das sitzt tief und kommt manchmal wieder hoch.

    Wenn mir im Traum das Trinken verlockend erscheinen würde oder ich durch den Traum Trinkdruck bekommen würde, dann wäre das allerdings ein Signal anderer Art.

    Das meine ich eben: Schau einfach bei DIR genau hin, egal was irgendwo im Internet steht.

    Viele Grüße

    Thalia

  • Hallo Erna,

    mach` dich bitte nicht unnötig verrückt, gib` dir etwas Zeit!

    Glaube an dich, du kannst es, es ist nur am Anfang schwer, da geisterten auch bei mir allerlei wirre Gedanken im Kopf herum und in meinen Träumen – Rückfallgefährdung, so ein Quatsch, du hast es in der Hand, du bestimmst, das musst du dir immer wieder klar machen, immer wieder sagen.

    Du hast ein Ziel und schaffst das.

    MfG

  • Hallo ihr Lieben,

    ich danke euch für eure Ausführungen zum Thema Träume.

    Ich dachte/denke keinesfalls, das ich wegen des Traumes nun kurz vor einem Rückfall stehe. Gerade jetzt, empfinde ich solch Träume als normal. Ich baschäftige mich ja auch ständig mit meiner Abhängigkeit.

    Aber im späteren Verlauf, sollte man solchen Träumen dann aber vielleicht doch Beachtung schenken und wenn sie auftreten, wieder achtsamer mit sich umgehen.

    Hilfestellung des Unterbewusstseins.....das war schön gesagt.

    Mich hat der Traum jedenfalls ganz schön getriggert. Hatte gestern immer mal wieder ganz ordentlichen Suchtdruck, der sich aber auch ordentlich aushalten lies und jedesmal auch rasch wieder wegging. Ein Fortschritt.

    Habe den Begriff Angst nochmal überdacht. Angst kann zwar wachsam machsam machen, aber sie kann auch lähmen. Sie lässt mich meine Selbstwirksamkeit in frage stellen, das Gefühl es schaffen zu können. Das Gefühl habe ich aber. Ich kann es schaffen! Vielleicht habe ich dann also auch schon keine Angst mehr.

    LG und ich wünsche allen viel Kraft für diesen Tag

  • Guten Morgen Erna,

    tausche diese Gefühle doch einfach gegen Zuversicht aus!

    Du bist auf einem guten Weg und Du hast es doch selbst in der Hand. Im wahrsten Sinne des Wortes! ;)

    Verharre doch nicht in dem Gefühl, dass Du wieder zum Glas greifen könntest.

    Besetze es positiv. Du musst keinen Alkohol trinken, was für ein tolles Gefühl!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Elly,

    etwas positives.....ja, ich seh gerade das positive nicht mehr so richtig. Das positive passiert zwar, aber ich verharre mit meinen negativen und wirren Gedanken in meinem Kopf. Mir ist die Euphorie abhanden gekommen, die Energie, die Leichtigkeit.....

    Heute werde ich sie suchen :)

  • Hallo Erna,

    mir half der Gedanke: Was verändere ich, wenn ich jetzt wieder etwas trinke? Wie verändere ich mich?

    Mir fiel nichts positives ein, im Gegenteil. Ich rief mir in Erinnerung, wie mich der Alkohol veränderte, das war eben nicht schön, nicht lustig, nicht positiv. Allein der Gedanke daran, erzeugte eine große Scham.

    Ich sah nicht, die lustige, entspannte Person, eher die etwas desorientierte, leicht hilflose, wirres Zeug redende Person, die Person, vor der sich die Mitmenschen abwendeten – so will ich nie wieder werden.

    In meinem Leben läuft es zur Zeit nicht gerade rosig, ich bin nicht besonders stark, doch seit 1 ½ Jahren bin ich alkoholfrei. Die ersten Wochen meiner Abstinenz waren nicht einfach, daß war ein ständiges Gedanken-auf-und-ab, ich mußte der Versuchung widerstehen, ich wußte, das vergeht mit der Zeit. Es verging!

    Ich machte mir gedanklich, eine Liste und stellte positive und negative Erlebnisse, Taten unter Alkoholeinfluss gegenüber. Über die Jahrzehnte war „die Liste“ der Verfehlungen unendlich lang, sofern ich mich noch daran erinnerte, auf der positiven Seite sah es sehr leer aus.

    Die Euphorie wieder trinken zu wollen, erlosch gänzlich.

  • Ich machte mir gedanklich, eine Liste und stellte positive und negative Erlebnisse, Taten unter Alkoholeinfluss gegenüber. Über die Jahrzehnte war „die Liste“ der Verfehlungen unendlich lang, sofern ich mich noch daran erinnerte, auf der positiven Seite sah es sehr leer aus.

    So eine Liste habe ich mir auch mal gemacht, da ging es aber konkret darum, was mit Alkohol besser ist als ohne - und da hatte ich meine Entscheidung bereits gefällt. Auf der mit Alkohol Seite der Liste stand einfach gar nichts, weil Alkohol tatsächlich überhaupt nichts besser macht, außer die Wirkung der durch ihn erst verursachten Entzugserscheinungen zu dämpfen. Sind die körperlichen Entzugserscheinungen weg, bietet Alkohol keinerlei Vorteile mehr und all die kleinen "Partys", die in meinen Synapsen ja doch gefeiert worden, waren bereits gesundheitsschädlichem narkotischem Trinkverhaltem geschuldet: Ich möchte mich an nichts Positives im Kontext Alkhohol erinnern, weil ich der Erinnerung nicht vertrauen kann.

    Und entschuldige, dass ich hier einfach so reinstolpere Erna, aber das hat sich gerade gut angeboten :)

    Tough times don't last, tough people do

  • Ich hab bisher meine Absturzliste.....^^

    Aber wollte mich ja heute auch mal auf die Suche nach Positivem machen. Habe viele kleine Dinge und Veränderungen gefunden. Es gibt wieder Musik bei mir zu Hause, ich trenne mich jeden Tag von ein wenig materiellem Ballast und dadurch kommt nach und nach Ordnung in die Bude, ich kann wieder barfuß hier rum laufen, ich war mehrmals schwimmen, ich kann wieder mit dem Rad rumgurken ohne aus der Puste zu kommen, wir essen gemeinsam, spielen wieder Spiele, morgen unternehmen wir etwas, was schon eeewig darauf wartet, in die Tat umgesetzt zu werden, ich finde mich nicht mehr ganz so scheiße, ich finde wieder Worte, kann wieder etwas klarer Denken......

    Und das war auch schon ein kleines Resümee zum letzten Monat. Meinen ersten Monat ohne Alkohol. Nur noch ein paar Stunden, aber ich habe keinen Zweifel daran, das die auch noch nüchtern vorüber gehen und das ich morgen nicht auf diesen kleinen Erfolg anstoßen muß :)

  • Nach nochmaligem Lesen der Positivliste merke ich, dass es doch schlimmer war mit mir, als manchmal gedacht. Die positiven Veränderungen waren ja vorher das Gegenteil. Traurig.....naja....

    Das einzig positive, was ich dem Alkohol zubemessen kann, ist, dass ich dadurch lockerer wurde und keine Angst hatte. Aber selbst das löst sich in Luft auf, denn meine Ängste sind geringer geworden. Irgendwie ist da nicht mehr so viel, was total doof an mir ist und wovor ich Angst habe, dass es bemerkt werden könnte. Bin gespannt auf meine erste Präsentation, die ich abstinent halte und wie es wird, wenn ich wieder in der Schule /Arbeiten bin. Oder in künftigen neuen Situationen. Da wird sich herausstellen, inwieweit mein momentanes Gefühl richtig ist.

    Doch noch etwas positives auf der Habenseite des Alkohols. Man war so schön lustig und überschwänglich. Aber das war eben auch Illusion. Und man macht dann blödsinnige Dinge. Und jetzt bin ich auch manchmal fröhlich und unbeschwert. Oft zwar auch gedrückter Stimmung aber ich glaube fest daran, dass sich das mit der Zeit einpendelt.

  • Guten Morgen Erna,

    lustig und unbeschwert ist es bei mir im Grunde nur zwei Gläser lang gewesen. Ab dann wurde es peinlich und immer peinlicher. Die kurze Euphorie, die ich ca. eine halbe Stunde (wenn überhaupt) erlebt habe, wurde am nächsten Tag doppelt und dreifach zerstört, wenn ich mich an die negativen Dinge erinnert habe oder feststellen musste, dass ich mich nicht mal mehr erinnern kann.

    Du schreibst, dass Du mit Alkohol keine Angst hattest. Das ging mir auch so. Ich habe oft Schamgefühl und Angst beseitigt, indem ich mir eine Flasche geöffnet habe. Aber je mehr das Selbstbewusstsein durch die Sauferei im Keller ist, umso mehr Schamgefühl und Ängste habe ich auch entwickelt. Das ist langsam wieder zurückgekehrt, was ich über Jahre kaputt gemacht habe.

    Gib Deinen Gefühlen Zeit. Je länger Du abstinent lebst, umso mehr kannst Du Dich auch daran gewöhnen, bestimmte Situationen nüchtern zu bewältigen und damit Ängste immer mehr in den Hintergrund geraten zu lassen.

    LG Cadda

  • Doch noch etwas positives auf der Habenseite des Alkohols. Man war so schön lustig und überschwänglich. Aber das war eben auch Illusion

    Hallo Erna

    Noch stehen Sachen auf deiner positiv Liste.das wird sich ändern,je länger du trocken bist.irgendwann ist sie leer :wink:

    Ich stelle bei mir fest,das ich lustig und manchmal überschwänglich bin.ganz einfach so,das ich mich manchmal frage ob ich einen Clown gefrühstückt habe :mrgreen:

    Ganz ohne Stoffe (außer Kaffee)

    Bleib dran und die Zeit richtet es.

    Lg

    Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Doch noch etwas positives auf der Habenseite des Alkohols. Man war so schön lustig und überschwänglich. Aber das war eben auch Illusion. Und man macht dann blödsinnige Dinge. ...

    Das war am Anfang (!) bei mir auch so, doch ich verlor schnell die Kontrolle, dann war ich nur noch „überschwänglich“ und überhaupt nicht mehr lustig.

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