Mama38 - Hallo zusammen

  • Mein Mann ist Alkoholiker,

    Seid Jahren erleben ich und leider auch unsere Kinder auf und abs.

    Er ist zwischendurch immer wieder trocken und immer wieder will ich glauben das er es diesmal schafft.

    Aber ich denke der nächste Rückfall kommt gerade auf uns zu und ich weiß diesesmal nicht ob ich das alles nochmal mitmachen möchte.

    Vlt. kann mir jmd. helfen?

  • Liebe Mama38,

    willkommen im Forum! Ich kann dir gerne mit meiner Erfahrung helfen, die ich gemacht habe, seit ich hier im Forum bin. Ich habe gelernt auf mich zu schauen und zu machen was mir (und den Kindern!!!) gut tut! Zu schauen, was meine Grenzen sind und diese auch zu wahren. Für mich war irgendwann klar, dass es keine Beziehung / Familie mit Alkohol geben kann. Wie schaut es bei dir aus? Was brauchst du, damit es dir gut geht?

    und ich weiß diesesmal nicht ob ich das alles nochmal mitmachen möchte.

    Ob er den Alkohol irgendwann stehe lässt oder nicht, das hast du nicht in der Hand (im wahrsten Sinne des Wortes). Aber ob du noch eine Runde mitfährst (oder 10), das kannst du entscheiden!

    Siehst du eine Perspektive für dich in dieser Beziehung? Besonders wenn Kinder involviert sind, würde ich ganz genau hinschauen, ob das noch zumutbar ist. Habt ihr einen Rückzugsort wo ihr hin könnt, wenn es zum Rückfall kommt?

    Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für deinen Weg. Hier findest du viele, die dich sehr gut verstehen können. Das hat mir auch sehr geholfen.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Anni,

    Danke für die Worte.

    Ich versuche darauf zu schauen dass es mir gut geht, aber vor allem schaue ich dass es den Kindern gut geht.

    Ich hab oft darüber nachgedacht mich zu trennen, aber ich bin mir nicht sicher ob ich das den Kindern zumuten kann.

    Er wird nicht freiwillig gehen und ich weiß nicht wohin ohne Rücklagen

  • Elly 2. August 2022 um 22:55

    Hat den Titel des Themas von „Hallo zusammen“ zu „Mama38 - Hallo zusammen“ geändert.
  • Hallo Mama,

    Deine Bewerbung ist eingegangen und ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet.

    Hier geht es für Dich weiter...

    Ich wünsche Dir einen hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • So gestern Abend hab ich eine Entscheidung getroffen,

    Ich hab ihm gesagt das er bitte gehen soll und sein Zeug irgendwo anders in den Griff bekommen muss.

    Keine Ahnung was jetzt passiert, ob er wirklich geht und das alles endlich ein Ende hat.

    Ich hab Angst davor was kommt, ob ich das alleine schaffe, was die Kinder sagen wenn wir demnächst ohne ihn in Urlaub fahren…..

    Ich hasse dieses Gefühl und selbst wenn ich Weiß dass es richtig ist fühlt es sich irgendwie nicht so an

  • Liebe Mama38,

    Ich hab Angst davor was kommt, ob ich das alleine schaffe, was die Kinder sagen wenn wir demnächst ohne ihn in Urlaub fahren…..

    Du wirst es schaffen! Ich wage zu behaupten, dass du es sogar besser schaffst, als mit einem "Klotz am Bein". Wie lange geht das denn schon bei euch? Hast du Menschen, die dich unterstützen können? Kannst du dich jemandem anvertrauen?

    Mir haben die Frauenberatung und die Suchtberatung für Angehörige viel geholfen. Informationen einholen nimmt Ängste, weil die Ungewissheit ein bisschen genommen wird. Wie er sich jetzt verhält, lässt sich nicht sagen. Ich finde es mutig, dass du diesen Schritt gegangen bist!

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Es fühlt sich leider nicht mutig an

    Ich hab gute Freunde die mich bestimmt unterstützen werden aber ich hab’s bis jetzt nicht geschafft es ihnen zu sagen

    Das macht es einfach so endgültig und es fühlt sich wie eine persönliche Niederlage an.

    Ich versuche gerade im Kopf alles durchzugehen was erledigt werden muss

    Bankkonto Kinderbetreuung Urlaub Versicherungen

    Das hält mich gerade vorm zusammenbrechen ab

  • Ja, ich weiß was du meinst, ich kenne das Gefühl.

    Ich hab gute Freunde die mich bestimmt unterstützen werden aber ich hab’s bis jetzt nicht geschafft es ihnen zu sagen

    Ich habe mich auch lange gescheut. Habe manchen erst nach einem Monat davon erzählt. Aber es war so erleichternd und die Reaktionen so mitfühlend! Und wenn es erstmal nur eine Person ist, es wirkt sehr befreiend!

    Schritt für Schritt vorangehen! Irgendwann kommt die Energie wieder!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Mama,

    ich kenne das Gefühl auch gut. Als wäre ich gescheitert weil ich es nicht geschafft hatte, ihn vom Saufen wegzubringen, ihn verließ und die Ehe nur noch auf dem Papier bestand.

    Es fühlte sich an als wäre ich alleine Schuld an allem. Und unwert, von meinem Exmann, überhaupt von einem Mann, geliebt zu werden. Unwert, eine Ehefrau zu sein. Als hätte ich es nicht besser verdient. Und es war dann offiziell, ich habe mich getrennt und es war für gefühlt die ganze Welt sichtbar.

    Es musste erstmal in mir ankommen, dass ich aus einem letzten Rest Würde und Selbstliebe gehandelt hatte. Weil ich endlich gemerkt hatte wenn ich nicht gehe, gehe ich vollständig kaputt.

    Deinen Kindern gegenüber verhältst du dich gerade sehr verantwortungsvoll. Eine Kindheit mit einem abhängigen Elternteil schädigt nämlich nachhaltig. Du bist sehr mutig auch wenn du es dir selbst nicht glaubst und viel Angst in dir ist. Aber du machst Schritte und dadurch kommst nicht nur du in Bewegung. Alles um dich herum wird sich auch bewegen dadurch und es werden sich Möglichkeiten und Lösungen ergeben.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke für die aufmunternden Worte

    Selbstliebe muss ich wohl erst wieder finden

    Die Liebe zu meinen Kindern gibt mir momentan die kraft

    Ich hoffe nur das sie irgendwie verstehen das ich nicht schuld daran bin wenn er denn tatsächlich geht.

    Ich hoffe so das er geht und ich hab gleichzeitig noch echt Panik davor

    Nach 20 Jahren einzusehen dass alles eine Lüge war fällt mir echt schwer

  • Mama38

    Auf der einen Seite bin ich zwar selbst ins Alkoholproblel gerutscht, auf der anderen Seite bin ich aber auch das Kind einer alkoholkranken Mutter.

    Aus der Perspektive kann ich dir nur sagen dass der Gedanke „was sagen meine Kinder…“ bezogen auf die Trennunh meiner Meinung nach da keine Rolle spielen sollte. Meinem Empfinden nach wäre das definitiv das definitiv das kleinere Übel gewesen. Ein Elternteil zu haben der mich an der Stelle beschützt oder unterstützt wäre echt schön gewesen. Mein Vater war an der Stelle alles andere als eine Hilfe.

    Was ich damit sagen will:

    Ich finde es großartig dass du den Schritt gehst und da deine Kinder und Dich schützt.

    Da gehört viel Stärke zu.

  • Das macht es einfach so endgültig und es fühlt sich wie eine persönliche Niederlage an.

    Ich unterschreibe jedes Wort! Ich habe auch alles getan um dieses Endgütige hinauszuschieben in der Hoffnung, ich kann es doch noch verhindern. Ich hoffe irgendwie noch immer. Vielleicht hätte ich mehr verhindern können, wenn ich mich früher härter und vehementer gewehrt hätte. So verrückt es klingt - ich war zu lieb und zu mitfühlend und zu ängstlich.

    Auch das Gefühl der persönlichen Niederlage kenne ich zu gut. Ich sehe es auch immer wieder als persönliches Versagen meinerseits. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich habe alles versucht, ich wollte unbedingt die Familie erhalten. Ich war mir für nichts zu schade.

    Ich hatte eine gedankliche Liste, wen ich im äußersten Notfall noch um Hilfe oder Rat bitten könnte. Jetzt, da es bei mir gerade drunter und drüber geht, und ich diese Menschen um Hilfe frage, fragen sie mich, warum ich mich so gequält habe und nicht früher gekommen bin, mir hätte nichts davon peinlich sein müssen.

    Bitte frag Menschen deines Vertrauens und offizielle Stellen um Hilfe! Auch wenn es verdammt schwer ist, ist es mit Hilfe ein bisschen leichter.♡

  • Hallo Mama,

    meine Tochter schrieb mir vor ein paar Tagen, dass sie ihren Vater als netten Kerl erlebt hatte aber nie als Vater. Er habe sein eigenes Ding gemacht. Ich glaube, für sie ist es eine Erleichterung, dass sie sein Verhalten seiner Sucht zuordnen kann. Sie war immer ein Papa-Kind, obwohl er sich nicht viel um sie kümmerte. Sie nahm das einfach so hin. Im Nachhinein ist es schwierig zu sagen, ich hätte mit ihr rechtzeitig gehen sollen. Das denke ich jetzt. Ich fühlte mich nicht stark genug und allein. Nimm was du als Unterstützung bekommen kannst, um dich und die Kinder zu schützen.

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